1980: Gezähmte Wildnis

Zeitgeschichte Erwin Strittmatter schreibt an seinem Spätwerk. Die Welt rings um sein Anwesen in Schulzenhof ist für ihn Refugium und Ressource. Sie hilft über einsame Jahre hinweg
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 52/2020

Es geschieht überraschend und wird zum Schicksalsschlag. Am Abend des 8. April 1980 ist Erwin Strittmatter im Schulzenhofer Wiesental mit seinem „Birkenhund“, dem Dalmatiner Assan, unterwegs, als plötzlich ein Fuchs auftaucht, den Kampf sucht und sich erst nach Minuten wieder zurückzieht. Der sofort konsultierte Tierarzt verordnet für Assan wegen Tollwutgefahr eine Quarantäne von drei Monaten – mindestens. Strittmatter will dem Hund, der wegen seines Alters bereits geschwächt ist, die Qual des Zwingers ersparen und bittet den Förster um den erlösenden Schuss. Als der fällt, verabschiedet sich das sterbende Tier mit einem Zeichen.

„Assan wedelte mit dem Schweif, wedelte und wedelte, als ob er etwas Schönes sähe, &