Achse des Misstrauens

Frankreich Paris kann der europäischen Richtlinienkompetenz einer deutschen Kanzlerin nur wenig entgegensetzen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2015
Beeindruckend: das reichhaltige Repertoire der Begrüßungsarten im Hof des Élysée
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Foto: Christophe Morin/Bloomberg/Getty Images

Noch unter dem SPD-Kanzler Gerhard Schröder galt für das Verhältnis zu Frankreich die Devise: Wir Deutschen sind wieder wer und lieben euch trotzdem. Seit Angela Merkel regiert, hat diese Formel einen härteren Schliff bekommen. Sie lautet nun: Wir sind wieder wer und lieben euch nur, wenn ihr das anerkennt. Beim Paso doble der mutmaßlich füreinander bestimmten Partner sind Berlin und Paris sichtlich aus dem Tritt geraten. Trifft es den Zustand der deutsch-französischen Beziehungen, wenn man sie als Achse des Misstrauens beschreibt?

Fest steht, die Bundesregierung will von ihrer Eurokrisenstrategie nicht lassen und verlangt von Paris Gefolgschaft oder Zurückhaltung, jedenfalls kein Störfeuer und schon gar keinen Aufbau von Gegenmacht. Wenn sich da