Aleppo in Ankara

Anschlag Der Tod des russischen Botschafters in der Türkei zeigt, dass der politische Mord wieder zum Repertoire von Überzeugungstätern gehört. Das erinnert an vergangene Zeiten
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Massiver Schutz für das russische Generalkonsulat in  Istanbul
Massiver Schutz für das russische Generalkonsulat in Istanbul

Foto Yasin Agkul, AFP

Attentate, die Vergeltungsaktion, öffentliche Hinrichtung, vor allem aber sinnbildliche Handlung sein sollten, gab es in den 20er und 30er Jahren immer wieder. Es wirkte in diesen Taten fort, was es mit dem Ersten Weltkrieg an unglaublichen Zivilisationsbrüchen gegeben hatte. Menschliche Beziehungen wurde in einer Weise brutalisiert, das sie es kaum mehr verdient hatten, so genannt zu werden. Vom Menschen als höherem Wesen blieb nicht viel übrig, eigentlich gar nichts. Der politische Mord stieg zum Kronzeugen für den entgrenzten politischen Kampf auf.

Matthias Erzberger, 1918 deutscher Unterhändler beim Waffenstillstand von Compiègne, wurde 1921 von deutschen Rechtsextremisten erschossen. Desgleichen ein Jahr später Außenminister Walther Rathenau