Untergang einer Revolution

Ägypten Ein unvollendeter Aufstand hat zur Restauration eines repressiven Staates geführt. Dieser erinnert an das Regime von Hosni Mubarak, der wieder auf freiem Fuß ist
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2013
Untergang einer Revolution

Foto: Khaled Desouki / AFP

Revolutionen sind wie Glühwürmchen, nicht zu sehen im Schoße eines Tages, dessen Zeit in stupidem Gleichmaß verrinnt, aber voller Leuchtkraft, wenn die Nacht über ein Land hereinbricht. Dann schlägt ihre Stunde, dann kann eine ganze Welt in ihr Licht getaucht, davon elektrisiert und erschüttert sein. Doch was jäh aufscheint, verglimmt auch wieder. Oft schneller als gedacht.

Hatte nicht in Ägypten alles so verheißungsvoll begonnen? Der Mubarak-Sturz am 11. Februar 2011 mutete an wie der Sturm auf die Bastille, der am 14. Juli 1789 eine Welt erschüttert hatte. Die ägyptische Revolution lebte wie einst die französische davon, die Bedürfnisse ihrer Zeit und einer ganzen Region auszudrücken. Millionen waren im Begriff, na