Artgerechte Diplomatie

Außenpolitik Minister Heiko Maas muss als Kind des atlantischen Zeitalters die Frage beantworten, wie Deutschland mit dessen Ende umgeht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2018
Hedonistisch gefärbtes Geltungsbedürfnis on tour
Hedonistisch gefärbtes Geltungsbedürfnis on tour

Foto: Xander Heinl/Photothek/Getty Images

Im ostukrainischen Schyrokyne ist es so weit. Heiko Maas hat Frontberührung und sagt, was er schon während des gesamten Besuchs im Krisenstaat zum Besten gibt. Es müsse wieder einen politischen Prozess geben, man solle es noch einmal mit dem Normandie-Format versuchen – den Verhandlungen zwischen Frankreich, Deutschland, Russland und der Ukraine –, um das 2015 geschlossene Minsker Abkommen vom Totenbett zu heben. Am 11. Juni sollen sich die vier Außenminister in Berlin treffen, dürften aber Ergebnisse schuldig bleiben, solange Kanzlerin Merkel und ihr neuer Außenminister die Regierung Poroschenko in dem Irrglauben belassen, ohne weitgehende Autonomie für den Donbass ließe sich ein Maß an territorialer Integrität wiederherstellen