Ein letzter Dienst

Bolivien Evo Morales geht ins mexikanische Exil, was wie eine erzwungene Flucht wirkt, um das eigene Leben zu schützen und dem Land weiteres Chaos zu ersparen
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In der Stadt El Alto wird Morales von den Wänden gekratzt
In der Stadt El Alto wird Morales von den Wänden gekratzt

Foto Aizir Raldes / AFP - Getty Images

Man denkt unwillkürlich an ein Gedicht von Bertolt Brecht, das überschrieben ist mit: "Bei der Nachricht von der Erkrankung eines mächtigen Staatsmanns". Darin heißt es u.a.: "Wenn der unentbehrliche Mann stirbt, schaut die Welt sich um wie eine Mutter, die keine Milch für ihr Kind hat. Wenn der unentbehrliche Mann eine Woche nach seinem Tod zurückkehrte, fände man im ganzen Reich für ihn nicht mehr die Stelle eines Portiers."

Offenkundig findet sich auch für Evo Morales in Bolivien nicht einmal mehr das. Es scheint für ihn in seinem Land überhaupt kein Platz mehr zu geben. Nicht einmal den geringsten. Geht er ins mexikanische Exil, dann als ein in die Flucht Getriebener, dessen persönliche Sicherheit keine andere Wahl lässt.