Bürgerkrieg im Ostkongo

Goma Die immer wieder auflackernden Kämpfe in der kongolesischen Kivu-Provinz sind entscheidend auf den Völkermord von 1994 in Ruanda zurückzuführen

Andrea Jeska beschäftigt sich als Autorin und Reporterin seit geraumer Zeit mit dem traumatischen Erbe des Völkermords in Ruanda zwischen April und Juni 1994.

Sie schrieb im Freitag unter anderem über das "Kigali Memorial Centre" als einen der Orte des Erinnerns und Gedenkens in der ruandischen Hauptstadt.

Als im Herbst 2008 in der Kivu-Provinz, im Osten der Republik Kongo, zwischen den vorrückenden Rebellen des Tutsi-Generals Laurent Nkunda und der kongolesischen Nationalarmee heftige Gefechte aufflammten, berichtete Andrea Jeska zunächst aus der ruandischen Grenzregion, später aus dem Raum Goma und beleuchtete insbesondere das Schicksal der Zehntausende von Flüchtlingen. Sie schilderte deren Versorgung durch die UN und internationale Hilfsorganisationen, aber auch den verzweifelten Versuch der Betroffenen, den durch Flucht und Vertreibung verlorenen Faden des Lebens wiederaufzunehmen.

Jeska hatte während dieser Recherchen auch Gelegenheit, mit James Kaberebe, dem Generalstabschef der Armee Ruandas, über die Unausweichlichkeit des Kriegs im Osten des Kongo zu sprechen und über die spezifischen Interessen Ruandas, die sich immer noch aus den schockierenden Ereignissen des Jahres 1994 ergeben, aber auch mit dem Umstand zu tun haben, dass die Täter von damals bis heute im Ostkongo ein Refugium gefunden haben: Hutu-Extremisten der Interahamwe-Milizen die sich im Kongo neu formiert haben und von der heutigen Regierung des Präsidenten Joseph Kabila nicht ernsthaft daran gehindert wurden.

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Geschrieben von

Lutz Herden

Redakteur „Politik“, zuständig für „Ausland“ und „Zeitgeschichte“

Lutz Herden studierte nach einem Volontariat beim Studio Halle bis Ende der 1970er Jahre Journalistik in Leipzig, war dann Redakteur und Auslandskorrespondent des Deutschen Fernsehfunks (DFF) in Berlin, moderierte das Nachrichtenjournal „AK zwo“ und wurde 1990/91 zum Hauptabteilungsleiter Nachrichten/Journale berufen. Nach Anstellungen beim damaligen ORB in Babelsberg und dem Sender Vox in Köln kam er Mitte 1994 als Auslandsredakteur zum Freitag. Dort arbeitete es von 1996 bis 2008 als Redaktionsleiter Politik, war dann bis 2010 Ressortleiter und danach als Redakteur für den Auslandsteil und die Zeitgeschichte verantwortlich.

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