Crash mit Ansage

Iran Die Hoffnungen auf mehr soziale Entspannung nach dem Atomvertrag von 2015 haben sich nicht erfüllt – sie waren ohnehin trügerisch
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Wenn das Geld stetig an Wert verliert, ist sozialer Aufruhr in Städten wie Maschad, Dorud oder auch Teheran unausweichlich
Wenn das Geld stetig an Wert verliert, ist sozialer Aufruhr in Städten wie Maschad, Dorud oder auch Teheran unausweichlich

Foto: STR/AFP/Getty Images

Es stand von vornherein außer Zweifel, dass die Erwartungen zu hoch waren und zu hochgeschraubt wurden, als das Atomabkommen im Juli 2015 unterzeichnet war. Das Junktim – Verzicht auf das Nuklearprogramm gegen Entlassung aus weltpolitischer Ächtung wie Isolation – ließ hoffen, dass die seit Jahren gegen die Islamische Republik verhängten Wirtschaftssanktionen über kurz oder lang verschwinden. Es schien ein Zeitalter der sozialen Wohlfahrt und Prosperität heraufzuziehen.

Die Zäsur war unabdingbar, denn 2015 waren zwei Drittel der rund 75 Millionen Iraner jünger als 30 Jahre, dagegen nur etwa sechs Prozent älter als 65. Eine sich stetig verjüngende Gesellschaft stieß an Grenzen, wie sie einerseits die patriarchale Ordnung eine