Das Politbüro gibt auf

1989 Vor 25 Jahren, am 3. Dezember 1989, demissioniert die Krenz-Führung nach nur 49 Tagen im Amt. Die SED steht zwischen Selbstauflösung und Erneuerung
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Egon Krenz 24 Stunden vor seinem Rücktritt
Egon Krenz 24 Stunden vor seinem Rücktritt

Foto: Imago

Es ist ein Schlag ins Kontor, wie er für SED-Generalsekretär Egon Krenz und seine Entourage verheerender kaum sein kann. Staatssekretär Alexander Schalck-Golodkowski hat sich in der Nacht vom 2. zum 3. Dezember 1989 aus der DDR in den Westen abgesetzt. Aber so genau weiß man das zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht. Es existiert lediglich ein Brief an Werner Eberlein, den Vorsitzenden der Zentralen Parteikontrollkommission und eine Kopie dieses Schreibens, die Hans Modrow erreicht haben soll (was der dementiert), den knapp drei Wochen zuvor von der Volkskammer gewählten neuen Ministerpräsidenten.

In diesem Brief soll gestanden haben, bedroht und geschmäht habe der Verfasser um sein Leben fürchten müssen. Es sei ihm daher nur dieser Ausweg gebliebe