Der 1.000-Milliarden-Taifun

Staatsanleihen Europas Zentralbank flutet die Märkte mit billigem Geld. Deutschland droht ein Verfassungskonflikt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2015
Auffangbehälter für toxische Finanzströme: die EZB in Frankfurt am Main
Auffangbehälter für toxische Finanzströme: die EZB in Frankfurt am Main

Foto: Daniel Roland/AFP/Getty Images

Nimmt man die monetären Übel eines Kontinents auf sich, ist man es wert, Herr der Geldaltäre zu sein. Mario Draghi hat dieses Mandat als Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht nur angenommen, sondern mit unbändiger Tatkraft bedient. Sie lässt ihn zuweilen auf unwegsames Terrain vorstoßen. So auch jetzt, wenn er dafür sorgen will, dass für den Aufkauf von Staatsanleihen aus Eurostaaten alle Grenzen schwinden. Sollte es dazu kommen – und danach sieht es aus –, werden die Devisen- und Kapitalmärkte mit billigem Geld geflutet. Bei dieser erneuten „quantitativen Lockerung“ (Quantitative Easing/QE) ist mit einem Taifun von 1.000 Milliarden Euro zu rechnen. Offiziell werden sie gebraucht, um einer Deflation