Der amerikanische Irrweg

USA Dem Land fehlt es im Umgang mit China an Geduld und Weitblick. Ein geschichtlicher Abriss
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2021
Nach dem Tischtennis gibt es Essen: Zhou Enlai, Richard Nixon und Zhang Chunqiao (v.l.) 1972 in Peking
Nach dem Tischtennis gibt es Essen: Zhou Enlai, Richard Nixon und Zhang Chunqiao (v.l.) 1972 in Peking

Foto: Zuma Wire/Imago Images

Es gebe „kein größeres Übel“ für einen Staatsmann, „als den Feind zu unterschätzen“, lehrte vor mehr als zweieinhalb Jahrtausenden der bis heute in China hoch geschätzte und häufig zitierte Philosoph Laudse in seinem Traktat Daudedsching. Den Staatslenkern der chinesischen Volksrepublik kann das kaum angelastet werden. Mit der Staatsgründung von 1949 fanden sie in den Vereinigten Staaten einen Feind, den sie nicht unterschätzen konnten, weil er ihnen nichts schenkte. Man denke an den Korea-Krieg (1950 – 1953). Als chinesische Freiwilligenverbände den Streitkräften Kim Il-sungs aus dem kommunistischen Norden der koreanischen Halbinsel gegen die Armee des Südens zu Hilfe kamen, erhielt diese von US-Trup