Rache und Vergeltung als Raison d'être einer staatlichen Macht, die 132 Tote nicht verhindern konnte, das ist als Augenblicksreflex das Nächstliegende und Nachvollziehbare: Stärke durch Führung und Härte beweisen. Doch kann über die Demonstration von politischem Selbstbewusstsein und Behauptungswillen hinaus diese Aufwallung eine tückische Falle sein.
Präsident François Hollande hat eine Kriegserklärung an den IS abgegeben. Die Nation sei „konfrontiert mit Krieg“ und müsse „angemessene Maßnahmen“ ergreifen. Welche sind das? Gegen wen will die französische Armee kämpfen, wenn sie zur Verteidigung der Nation aufbricht und die Attentäter von Paris zum Teil – wenn nicht überwiegend – französische Staatsbürger waren? Und IS-Stellungen in Syrien? Wurden die nicht schon vor dem 13. November von der französischen Luftwaffe bombardiert?
Kriege galten bisher als gewaltsam ausgetragener Konflikt zwischen Staaten oder zwischen den Parteien eines Bürgerkrieges innerhalb eines Staates, doch erfasst diese Definition im Zeitalter der asymmetrischen Konflikte längst nicht mehr die Realität.
Parallel- oder Paria-Gesellschaft
Um so mehr muss man sich überlegen, was es bedeutet, einen Krieg gegen den IS, der kein Staat ist, oder gar den „totalen Krieg“ (Nicolas Sarkozy) auszurufen. Damit wird ein solcher Gegner nicht nur aufgewertet, sondern ihm womöglich ein strategischer Gefallen getan. Vorausgesetzt, der IS verfolgt wirklich das strategische Kalkül, über den Irak und Syrien hinaus Europa ins Visier zu nehmen. Dem könnte die Auffassung zugrunde liegen, die Schlachten dort, sollten auch hier geschlagen werden, weil sie sich nur dann im Irak und in Syrien gewinnen lassen. Deshalb sollten die westliche Ordnung destabilisiert und der Zerfall Europas in Nationalstaaten beschleunigt werden.
Trifft das zu, wäre Frankreich der perfekte Feind. Und das aus vielen Gründen. Die Grande Nation beherbergt eine starke, islamische Community maghrebinischer Einwanderer, denen vielfach mit Verachtung begegnet wird, die marginalisiert sind und das Stigma der Parallel- oder auch Paria-Gesellschaft oft bewusst angenommen haben, indem sie eine sie umgebende dominante Gesellschaft bekämpfen. Und das immer vehementer. Man vergleiche den 7. Januar 2015 mit dem 13. November 2015. Beim Attentat auf die Redaktion des Satire-Magazins Charlie Hebdo wollten die Täter kulturelle Gegenspieler treffen, das Blutbad von Freitagnacht galt einer ganzen kulturellen Gegenwelt – mit der Ausweitung des Feindbildes ging eine Ausweitung der Kampfzone einher.
Frankreich ist auch deshalb ein idealer Gegner, weil es an sich selbst krankt und leidet. Es gibt soziale Verwerfungen, die mehr erfassen als das Einwanderer-Milieu der urbanen Peripherie. Die innere Zerrissenheit wurde in den vergangenen Monaten stets beklagt. Sie habe das Land in einen Zustand der kollektiven Depression versetzt, auch weil die Hoffnung so schwer enttäuscht wurde, die sich im Mai 2012 mit dem Antritt des sozialistischen Präsidenten verband. Was geschieht, wenn eine derart „asymmetrische“ Gemeinschaft in einen asymmetrischen Krieg gerät? Ist sie dem gewachsen? Ist sich die Regierung der Risiken ihrer Semantik und ihres militanten Furors bewusst?
Statusverlust in Europa
Frankreich hat im Ergebnis seiner inneren Verfassung mit Statusverlust in Europa zu kämpfen, was dem nationalem Selbstwertgefühl schadet. Angela Merkel wollte das Angebot François Hollandes nicht annehmen, im Streit um Griechenland, aber auch in der Eurozone überhaupt zwischen marktliberalem Dogma und sozialem Gewissen zu vermitteln. Paris hätte aus dem Tandem-Betrieb mit Berlin aussteigen und eine Mission finden können, die seinen derzeitigen Möglichkeiten angemessener wäre.
Das heißt in der Konsequenz: Wer Frankreich angreift, der erschüttert eine mit sich selbst ringende nationale Gemeinschaft. Der lässt zugleich Europa erbeben, dessen Zustand von dem seiner einstigen Führungmacht Frankreich nicht zu trennen ist und gerade an Zusammenhalt verliert, was dem IS nicht entgangen sein dürfte, wenn er so strategisch denkt und handelt wie behauptet wird.
Jedwede Unterstützung
Ob Präsident Hollande unter all diesen Umständen gut beraten war, dem IS eine Kriegserklärung zu übermitteln, darf bezweifelt werden. Hielt er dies für geboten, muss sich Europa davon betroffen fühlen. Auch das bezeugt eine Ausweitung der Kampfzone. Sie akzentuiert, was Angela Merkel am Tag nach den Anschlägen Frankreich versichert hat: Deutschland sei zu „jedweder Unterstützung“ bereit. Gerhard Schröders „uneingeschränkte Solidarität“ mit den USA direkt nach 9/11 klang ähnlich.
Kommentare 43
Mir fehlt in der Debatte ein Punkt: Inwiefern haben Frankfreich und der von den USA geführten 'Westen' selbst dazu beigetragen, den IS und andere islamistische Fundamentalisten erst aufzubauen? Auch auf die Gefahr, mich zu wiederholen: Dieser Blog http://www.moonofalabama.org/2015/11/terror-attacks-in-france-some-related-links.html#more liefert einen Rückblick aus Artikel der letzten Jahre, die von der Unterstützung fundamentalistischer Kräfte in Syrien durch den Westen berichten. Insbesondere Frankfreich hat Waffen an diese auch gegen bestehende Embargos geliefert. Ist der IS eine Art abtrünniger Verbündeter des Westens?
Da berichtet ein Manager des französischen Rüstungskonzerns Dassault einem Kollegen des US-Rüstungskonzerns Lockheed, dass er kürzlich schweißgebadet aus einem Alptraum erwacht sei. Er habe geträumt, der französische Präsident habe einen Rückzug des französischen Militärs aus den weltweiten Kriegseinsätzen angekündigt. Davon aufgewacht, habe er zu Gott gebetet, dass das nicht wahr sei. Erfreut habe er dann erfahren, dass sogar Allah ihn erhört haben soll. Sein US-Kollege nickte und fügte hinzu, dass er solche Träume kenne, die aber schon lange nicht mehr habe. Manchmal müsse zur Beruhigung auch ein bisschen nachgeholfen werden, mit und ohne Religion, erklärte er seinem französischen Gesprächspartner. Danach knieten beide nieder und beteten ihren einzigen wahren Götzen in Gestalt eines goldenen Bullen an, den heiligen Profit.
wie saddam,der gegen den iranischen gottes-staat(eine reaktion auf den benutzbaren schah) auch dienlich war? wie bin-laden,der gegen die sowjets in afghanistan erst nützlich war? der is ist wohl eher ein reflex auf die irakische marionetten-regierung, die den usa hilfreich sein sollte. das us-regime hat wirklich ziemlich oft pech,un-glück,schla-massel, daß nicht zu mitleid verführt...
Das war am 31.8.15 im Bayernkurier zulesen:
"... Der jüngste Angriff auf den Hochgeschwindigkeitszug Amsterdam-Paris, der in einem „monströsen Gemetzel“ hätte enden können, sei ein neuerlicher Beleg dafür, „dass wir uns auf weitere Anschläge vorbereiten und uns schützen müssen“. Die größte Gefahr, so Hollande, stelle der Islamische Staat in Syrien und Irak dar: „Diese Organisation rekrutiert, indoktriniert und kadert, um in noch größerem Umfang zu morden“. Das erhöhte Bedrohungsniveau werde sich nicht so bald abschwächen, warnt der Präsident.
Unterdessen bereiten sich französische Sicherheitskräfte auf Raketenangriffe gegen Linienflugzeuge oder auf einen großen Anschlag im Stil des 11. September vor, berichtet die Londoner Tageszeitung The Daily Telegraph. ...
Sturmgewehre vom Typ Kalaschnikow sind in Frankreich offenbar in großer Zahl verfügbar. Viele Waffen wurden Anfang der 1990ger Jahre aus dem zerfallenden Jugoslawien nach Frankreich geschmuggelt. Weitere Waffen sind seit 2011 aus Libyen nach Frankreich gekommen. „Wir wissen nicht, was mit den Waffen geschehen ist, die wir an libysche Rebellen geliefert haben, das ist beunruhigend“, zitiert das Londoner Blatt wieder seine französische Quelle.
Tatsächlich hat Paris 2011 zugegeben, nicht näher spezifizierte „leichte Waffen“ nach Libyen geliefert zu haben. In der französischen Presse war dann aber auch von schwereren Waffen die Rede, darunter auch Panzerabwehrraketen vom Typ Milan. ...
Nicht wirklich beruhigend klingt darum, dass dem Londoner Blatt zufolge die französische Armee auf Unruhen im Lande vorbereitet und offenbar schon Notfallpläne zur „Wiederinbesitznahme nationalen Territoriums“ ausgearbeitet hat. Damit sei die Rückgewinnung von Stadtvierteln gemeint, deren Bevölkerung den Sicherheitskräften feindlich gesonnen seien und in denen Waffen leicht verfügbar seien, so die französische Quelle des Daily Telegraph:
In den Vorstädten gibt es viele entfremdete und zornige Jugendliche der vierten Einwanderergeneration, und die Gefahr der Radikalisierung wird immer größer.
Nach den letzten Anschlagsversuchen glauben französische Sicherheitskreise auch nicht, dass die größte Gefahr derzeit vor allem von Einzeltätern ausgeht. „Wir haben es hier mit einem hoch-organisierten Netzwerk militanter Islamisten zu tun, die eine Gewaltkampagne gestartet haben und entschlossen sind, sie zu intensivieren“, so die Quelle des Daily Telegraph. ..."
Ist hier wer überrascht?
Und ein Blick auf den auch von Frankreich geführten Krieg gegen Libyen 2011 und wer da u.a. mit Bomben unterstützt wurde, zeigt die Kontinuitäten und wer wen aufpäppelte.
Hier ist der Beitrag aus dem Bayernkurier online zu finden
Danke für den Beitrag. Der Titel trifft den Sachverhalt (ich merke übrigens, wie ich bei "trifft" schon innehalte...).
Da sind wirklich "ideale Feinde" aufeinandergestoßen. Die französische Republik mit ihrer noch immer nicht geheilten Wunde des Kolonialismus, mit der Kontinuität des "arabe" als "inneren" und jetzt auch "äußeren Feind", den einzigen nach dem Wegfall des "coco". Er dient sowohl den Rechten (die immer noch mehr als eine Rechnung offen haben) als auch den Liberalen und Linken (die tapfer am Aufklärungsprojekt festhalten) als Projektionsfläche.
Und die laizistische Republik (viele Franzosen hören den Ausdruck "la grande nation" nicht so gern, lieber L.H.) macht es ihrerseits den Mördern des IS und anderen Fundamentalisten nicht schwer, zum Hassobjekt zu werden, als Nation der Aufklärung, der Ironie, des Witzes, der Galanterie, der Bürgerlichkeit und der Menschenrechte, die im Verständnis des IS nicht für seine "Brüder" gelten (von "Schwestern" reden die Gotteskrieger ja weniger).
Es ist fatal. Natürlich musste Hollande aus vielen Gründen martialisch reagieren. Aber dieses Zurückschlagen zeigt gleichzeitig seine Schwäche.
Da hilft nur noch beten. Die Vernunft schläft schon seit langem.
Ergänzend will ich nur nochmal darauf hinweisen, wie wichtig auch der interne Nährboden für islamistischen Extremismus ist, die sogenannten Milieus, in dem die Drahtzieher und Anstifter des Terrors, egal welcher Herkunft, immer wieder bereitwillige Ausführende finden, nicht nur was Frankreich angeht. Dazu erneut der Hinweis auf Viviane Forresters Buch "Terror der Ökonomie" von 1999, die vor allem die französische Situation, die Perspektivlosigkeit vieler Jugendlicher, auch gerade unter den Migranten, und die gleichzeitigen verlogenen Verlockungen und Versprechungen der ach so heiligen Marktwirtschaft beschreibt, auch den Krieg im Sozialen, der nicht nur in Frankreich geführt wird. Dazu auch der Hinweis auf das Buch von Francois Dubet und Didier Lapeyronnie "Im Aus der Vorstädte" von 1994. Seitdem dürfte sich nichts zum Guten gewandelt und verändert haben. Und nicht nur die Außenpolitik müsste geändert werden, auch die innere. Aber von wem?
wwalkie 16.11.2015 | 15:35
Damke für den Hinweis mit Grande N. - wusste ich nicht.
Das Buch von Frau Heisig,,Das Ende der Geduld''hat trotz dieses Buchtitels Aussagen,die der gängigen Praxis Vorschläge unterbreiten,um wenigstens teilweise Parallelwelten in Deutschland zu beeinflussen.Das aber auch mit der Einflussnahme und z.B. Angeboten Lehre etc.,die nur in einem Zeitrahmen stattfinden können,wenn die Radikalisierung nicht mehr umkehrbar ist.
Der These von Lutz Herden kann ich nur zustimmen. Ich finde es sogar verrückt, von Krieg zu sprechen. Da wiederholt sich doch im Zweifel etwas, was schon einmal nach nine eleven vorhersehbar nicht funktioniert hat. Auch damals hatte man den Anschlag als Kriegserklärung begriffen und sich tatsächlich Bomben ejakulierend an den Hindukusch gestellt, danach im Irak sogar die IS-Katastrophe von heute mit viel shock and awe nachhaltig vorbereitet.
Heute, über vierzehn Jahre später, ist der Terror nicht nur nicht aus der Welt - die ihn propagierenden Organisationen haben sich sogar vermehrt und sich in noch mehr Staaten parasitär hineingepilzt, ja sich sogar ein eigenes staatsähnliches Gebilde geschaffen, wobei ich nach Christoph Reuters Beitrag im Spiegel im April dieses Jahres davon ausgehe, dass es sich bei diesem Gebilde um ein Terrorkonstrukt mit einer djihadistischen Fassade handelt. Dem Beitrag war ja zu entnehmen, dass da einfach eine handvoll geschasster irakischer Sicherheitsoffiziere das Saddam Husseinsche Gewaltherrschaftsprinzip in eine musterhafte Aufbau- und Ablauforganisation sublimiert und dabei die baathistische Ideologie durch eine djihadistische ersetzt haben. Sunitisch-djihadistisch, damit man von vermögenden wahabistischen Saudis auch die nötige Projektförderung erhalten kann. Dieser Bagdadi, so musste man nach diesem Beitrag meinen, ist nur eine an die Spitze gestellte Marionette.
Jetzt macht derselbe IS das Al-Quaida-Prinzip massentauglich. Statt aufwendig Piloten auszubilden, gibt es einfach eine Blaupause für die wiederholbare Reproduktion effizienten Terrors, die auch von geistig minderbemittelten erfolgreich umgesetzt werden kann, nachdem man ihnen erst mal die djihadistische Ideologie implementiert und sie für das Töten abgestumpft hat (Das muss schon sein. Im Ersteinsatz wird sich doch kaum einer so cool nach vorne stellen und losballern). IS-Zombies zu produzieren ist so gesehen auch aufwendig, aber die Ausbildung kann einfachst gestaltet werden und man braucht keine besonderen Voraussetzungen zu erfüllen. Für eine maximale Wirkung braucht man außerdem nur wenige, wie man jetzt wieder sieht. Für eine Nation, wie Frankreich im Grunde nicht mehr, als ein Nadelstich. Aber jetzt: Ausnahmezustand. Vielleicht bald ein UN-Mandat für einen Krieg gegen den IS in Syrien.
Aber kann man gegen ein Phänomen Krieg führen? Die bald 15 Jahre seit nine eleven belegen doch eigentlich das Gegenteil. Wenn die fortgesetzten Nadelstiche am Ende tatsächlich zu einer Art Niedergang führen, dann müsste man sagen, wir haben in einer Illusion gelebt. Durch einen Nadelstich bringt man eigentlich nur einen Luftballon zum Platzen. Und, sicher, auch wenn wir den Blick allein auf EU-Europa und die USA, Kanada usw. richten, sehen wir viele sich vergrößernde Widersprüche und Verwerfungen, mithin viele Risse im System. Da ist es schon denkbar, dass ein teuflischer Akupunkteur mit gezielten Nadelstichen dem ganzen dabei hilft, zu zerfallen.
Aber so richtig glauben will ich das nicht. Diesmal sind ja nicht mal Börsenkurse eingebrochen. Dem Vertrauen ins weitere Gelingen hats also nicht geschadet. Und Marie Le Peng hätte auch ohne diesen erneuten Anschlag beste Aussichten.
Die von Hollande gewählte Definition von "Krieg" für die Untaten einer Handvoll islamistischer Verbrecher hat natürlich der Ex-US-Präsident George W. Bush unmittelbar nach 9 / 11 frei erfunden. Um seinem Hass auf den irakischen Herrscher Saddam Hussein in der Folge völlig ungezügelt freien Lauf lassen zu können. Unterstützt von EX-PM Tony Blair und anderen "Willigen". Und allzugern wäre auch die damalige deutsche Oppositionspolitikerin Angela Merkel mit von der Partie gewesen und hätte ins Feld ziehen lassen. Dass das kein "Feld der Ehre" werden würde, war eigentlich immer klar, spätestens nachdem der UN-Sicherheitsrat sich geweigert hatte, dem Waffengang sein Plazet zu geben. Das hat Angela Merkel aber nicht gestört. Sie hat in der Folge auf Camp David, der Ranch des Kriegsherrn Bush, in Gesellschaft auch von Dick Cheney und Donald Rumsfeld US-Beef geschmaust und sich köstlich amüsiert. Über die Folgen des Waffengangs mit geschätzt 1 Mio. Opfern hat sich Merkel übrigens nie Gedanken gemacht, die öffentlich wurden. Woran man sieht, wie leicht auch Deutschland in den Sog der US-Kriegstreiber hätte geraten können. Wäre nicht Gerhard Schröder seinerzeit an der Macht gewesen. Wenn Francois Hollande sich jetzt erneut aufblustert wie ein Pfau, nachdem "sein Land" in kurzer Zeit zum zweiten Mal von einer Handvoll Verbrechern kalt erwischt und vor aller Welt zum Opfer gemacht wurde, spricht das im Grunde nur für Verzweiflung und Hilflosigkeit eines gescheiterten Möchtegern-Staatsmanns, dem seine Wählerschaft eigentlich schon bald nach der Wahl 2012 den Laufpass gegeben hat. Frankreich befindet sich wirtschaftlich von Anbeginn der Hollande-Amtszeit an im freien Fall. Für notwendige Reformen fehlten Hollande sowohl Kraft als auch die Unterstützung seines Volkes. So bleibt ihm eigentlich jetzt in der Stunde höchster nationaler Not nur, den starken Mann zu markieren und George W. Bush sowie ein klein wenig auch auch US-Präsident Baarack H. Obama zu kopieren und über "Krieg" zu schwadronieren. In der Hoffnung, dass sein Volk ihm dabei auf den Leim geht und die Verzweiflungstaten für Stärke hält. Dabei erfährt doch inzwischen jeder Erstklässler in Frankreich schon am ersten Schultag, was schiefläuft bei der Grand Nation und dass das Islamisten-Problem, zumindest in Frankreich, auch hausgemacht ist und nur im eigenen Land wirksam bekämpft werden könnte. Mit einer totalen innenpolitischen Kehrwendung und einer Hinwendung der Franzosen zu ihren vernachlässigten und an den Rand abgeschobenen muslimischen Mitbürgern. Die einzige Lösung liegt im Motto der frz. Revolution: Liberté, Egalité, Fraternité. Wären die Maghrebianer und die Afrikaner frz. Sprache nicht Menschen dritter und vierter Wahl in Frankreich, dann würden sie sich vielleicht auch nicht so verhalten. Hinzu kommt leider, dass Hollande vergisst, dass Frankreich in der Vergangenheit auch nicht viel Glück damit hatte, auf die "Karte" Militär zu setzen. In WK II. hielt die Armee dem deutschen Ansturm nur knapp 5 Wochen stand, wenige Jahre später erlitt Frankreich im I. Vietnamkrieg bei Dien Bien Phu nicht nur erneut eine furchtbare milit. Niederlage sondern wurde regelrecht vernichtend geschlagen. Wobei sich (fast) nur die überwiegend aus Deutschen rekrutierte Fremdenlegion durch großen (wenn auch vergeblichen) Heldenmut und durch Tapferkeit bis zum Tod auszeichnete. Zugegeben auch 2 Bataillone frz. Fallschirmjäger. Als desaströs schlecht hingegen wird bis heute und mit vollem Recht die Leistung der frz. Stabsoffiziere und der Generalität bewertet. Das alles hat sich natürlich im Gedächtnis der Franzosen festgesetzt und nicht zuletzt deswegen wollte Frankreich auch unbedingt Atommacht werden. In der irrigen Hoffnung, damit endlich in der Weltgemeinschaft zum anerkannten Mitglied und zur Großmacht zu werden. Diese Träume haben sich aber spätestens mit dem Eintritt in die EURO-Währungsgemeinschaft in Nichts aufgelöst. Statt die Wetbewerbsfähigkeit des reformunwilligen Landes mit Abwertungen des Franc im Verhältnis 1 : 1000 mühsam zu erhalten, sieht sich Frankreich heute in ein Korsett von EU-Regeln eingezwängt, welche dem Land zunehmend die Luft zum Atmen und der Regierung jeglichen wirtschafts- und sozialpolitischen Spielraum nehmen. Das verschlechtert sukzessive auch die Lage derjenigen Franzosen, die eigentlich immer schon am Rande der Gesellschaft mehr vegetiert denn gelebt haben. Mit der Folge dramatischer Unruhen in den Banlieues der Großstädte Paris, Lyon und Strasbourg. Leicht nachzuvollziehen, dass diese Situation geradezu Humus für diejenigen politischen Gruppierungen sind, die sich noch mit den Randgruppen abgeben. Allen voran die extremen islamischen Verbände, die ihre scheinsozialen Erfolgsrezepte z.B. von Hamas in der West-Bank abgekupfert haben und die den verlorenen Generationen junger Muslime (auch) in Frankreich ein Leben in Ehre vorgaukeln. Und übrigens auch in Belgien, wo die gleichen furchtbaren Fehler gemacht wurden !!! Wer jetzt den Eindruck erweckt, dass sich die aufgelaufenen Probleme z.B. in Frankreich und Belgien "auf Sicht" lösen liessen, der macht den Leuten ein x für ein u vor. Tatsächlich ist die Situation vieler Muslime dermaßen negativ verfestigt und hoffnungslos, dass angesichts der monetären Ressourcen und des fehlenden politischen Willens der vorherrschenden Kräfte keinerlei berechtigte Hoffnung auf Besserung besteht. Im Gegenteil, die anhaltende Schwäche von Hollande wird 2017 in Frankreich zu einem dramatischen Rechtsruck führen, ganz egal ob zu Sarkozy oder zu Le Pen, der alle Hoffnungen auf eine Verbesserung der Lebensumstände für die vielen "zu-kurz-Gekommenen" in Frankreich zunichte machten wird. Wer angesichts dieser Prognosen meint, dass es in den nächsten Jahren in Frankreich auch nur zu einer Beruhigung der hochbrisanten innenpolitischen Lage kommen kann, der muss ein grenzenloser Optimist sein. Ich hingegen, ein selbsternannter Realist, glaube, dass die anhaltende dramatische Zuwanderung aus überwiegend streng islamischen Ländern nach Europa die Lage immer weiter eskalieren wird. Bis zu einem Punkt, wo es "so'" einfach nicht mehr weiter geht. Wie das dann praktisch aussieht, das habe ich aus Selbstschutz nicht zu Ende gedacht :-) :-)
"Um so mehr muss man sich überlegen, was es bedeutet, einen Krieg gegen den IS, der kein Staat ist,..."
Ich muss da widersprechen. Es ist vielleicht kein Staat, wie wir ihn kennen und definieren. Der IS finanziert sich nicht allein von "Spenden" anderer Staaten, wie z.bsp. Saudi-Arabien, sondern besitzt in den Gebieten, die er kontrolliert, reichlich Ressourcen, die auf dem Weltmarkt gehandelt werden. Schafft Infrastrukturen, Machtstrukturen und kulturelle Indendität. Wie die aus unserer Sicht ausschaut, und wie dies zu bewerten ist, steht auf einem anderen Blatt. Das Kalifat ist längst errichtet. Die Zeiten von staatenlosen Terrorgruppen ist vorbei. Siehe auch Boko Haram.
Wie dem auch sei. Das Monster ist nun da.
Leider muss man das so sagen:
Der westlichen Entscheidungsträger sind selbst schuld daran.
Wie aber jetzt mit dem Monster umgehen?
Das Kalifat dulden und dem IS ein Landgebiet zugestehen?
Was ist mit der Zivilbevölkerung in den vom IS kontrollierten Gebieten, die ja dort unfreiwillig dem IS ausgeliefert ist?
"Um so mehr muss man sich überlegen, was es bedeutet, einen Krieg gegen den IS, der kein Staat ist,..."
Ich muss da widersprechen. Es ist vielleicht kein Staat, wie wir ihn kennen und definieren. Der IS finanziert sich nicht allein von "Spenden" anderer Staaten, wie z.bsp. Saudi-Arabien, sondern besitzt in den Gebieten, die er kontrolliert, reichlich Ressourcen, die auf dem Weltmarkt gehandelt werden. Schafft Infrastrukturen, Machtstrukturen und kulturelle Idendität. Wie die aus unserer Sicht ausschaut, und wie dies zu bewerten ist, steht auf einem anderen Blatt. Das Kalifat ist längst errichtet. Die Zeiten von staatenlosen Terrorgruppen ist vorbei. Siehe auch Boko Haram.
Wie dem auch sei. Das Monster ist nun da.
Leider muss man das so sagen:
Der westlichen Entscheidungsträger sind selbst schuld daran.
Wie aber jetzt mit dem Monster umgehen?
Das Kalifat dulden und dem IS ein Landgebiet zugestehen?
Was ist mit der Zivilbevölkerung in den vom IS kontrollierten Gebieten, die ja dort unfreiwillig dem IS ausgeliefert ist?
Deutschland sei zu „jedweder Unterstützung“ bereit. Gerhard Schröders „uneingeschränkte Solidarität“ mit den USA direkt nach 9/11 klang ähnlich.
Exakt das ist das Problem.
Uneingeschränkte Solidarität mit Frankreich? Deutsche Soldaten am Boden in Syrien? Sigmar Gabriel spricht vom Krieg des IS gegen die freie Welt. In der ARD Raimund Becker fragt bereits nach dem Einsatz von Bodentruppen, ein FAZ Kommentator bemüht die Formulierung vom dritten Weltkrieg.
Schon stellen Journalisten (etwa im ZDF Spezial heute) die Frage nach dem NATO-Bündnisfall, der im Nachgang des 11.September 2001 unter fragwürdigen Prämissen ausgerufen wurde obwohl weder die Urheberschaft des Terroranschlags noch das “Versagen” der Geheimdienste und die inkonsistenten Darstellungen der US-Regierung hinterfragt wurden.
George W. Bushs Rede aus dem Jahr 2001 klingt angesichts der Reaktionen zahlreicher Politiker nach dem Paris Massaker von vorgestern wie ein Echo aus der Vergangenheit:
Every civilized nation here today is resolved to keep the most basic commitment of civilization: We will defend ourselves and our future against terror and lawless violence.(…) The terrorists call their cause holy, yet fund it with drug dealing.(…) We must speak the truth about terror. Let us never tolerate outrageous conspiracy theories concerning the attacks of September 11th – malicious lies that attempt to shift blame away from the terrorists themselves, away from the guilty.(…) As I told the American people, freedom and fear are at war. We face enemies that hate, not our policies,-but our existence – the tolerance and openness and creative culture that define us.(…) We know that evil is real, but good will prevail against it.
Gut/Böse. Die simple Dichotomie des US-Präsidenten findet auch nach Paris eine große Anhängerschaft. Die Barbaren mögen unsere Freiheit nicht. Simple Erklärungsmuster und verbale Aufrüstung ersetzen kritische Analysen.
Warum kann sich die menschenfeindliche Ausprägung des radikalen Wahhabismus in den Köpfen von jungen Muslimen festsetzen, die in den Banlieues oder auch in deutschen Großstädten in der Lebenswelt europäischer Jugend- und Subkulturen sozialisiert wurden? Warum stehen fehlende Konzepte im Kontext einer gescheiterten Integrations- und Sozialpolitik, die der Radikalisierung junger Muslime wenig entgegensetzt, so selten im Fokus der Debatte?
Aus welchem Grund wird das Scheitern des sogenannten “War On Terror” nicht offen artikuliert? Kann ausgeschlossen werden, dass bis zu vier Millionen muslimische Opfer aufgrund westlicher “Militärinterventionen” den “Clash der Kulturen” in den Köpfen der “homegrown” Islamisten mitverursacht?
" Die Grande Nation beherbergt eine starke, islamische Community maghrebinischer Einwanderer, denen vielfach mit Verachtung begegnet wird, die marginalisiert sind und das Stigma der Parallel- oder auch Paria-Gesellschaft oft bewusst angenommen haben, indem sie eine sie umgebende dominante Gesellschaft bekämpfen. "
Ja, nee is klar! Wenn man sich mal so anschaut, wer da so aus Deutschland nach Syrien zum IS aufbricht, dann sind das in den wenigsten Fällen irgendwelche Leute, die hier verachtet oder marginalisiert wurden. Meistens irgendwelche Wohlstandskids von arabischen oder türkischen Mittelschichtseltern. Die finden immer einen Grund zu töten, egal ob integriert oder verachtet.
Vielleicht ist der Grund für die Anschläge ein ganz einfacher: die mögen uns nicht und sind deswegen unsere Feinde.
So sehr ich die zahlreichen klugen, hier so dicht hingeschriebenen Meinungsthesen teile, Lutz Herden, so entschieden will ich aber auch einmal Einspruch erheben, zu platt, in einem Aufwasch und sogleich, alles beurteilen zu wollen.
Ganz wichtig ist, dass es sich bei ISIS/ Daesh nicht um einen Gegner handelt, der erfunden wurde. Hier wirken keine politischen und ökonomischen Interessen Frankreichs.
Daesh ist auch nicht gleichzusetzen mit kleineren radikalislamistischen Gruppen in der Opposition gegen das Assad- Regime, und ebenso nicht, mit dem verhärteten sunnitischen und baathistischen Widerstand gegen die shiitische Regierung in Bagdad.
Daesh hat sich mittlerweile von allen diesen Bedingungen abgekoppelt und zudem mindestens 10.000 Bürger aus der EU und viele weitere aus Nicht-EU-Europa aufgenommen, die bereit sind, Terrorismus als Regierungs- und Herrschaftsmodell anzunehmen. Das ist nicht mehr irgend eine Form des Widerstands gegen Ungerechtigkeiten oder extern manipulierte Regimewechsel, oder eine Form, sich gegen Besatzungen oder gar böswillige Fremde im Land zu wehren.
II
>>Rache und Vergeltung als Raison d'être einer staatlichen Macht, die 132 Tote nicht verhindern konnte,...<<
Das klingt fast so, als sei das tatsächlich möglich. Weder gegen Einzeltäter, noch gegen solche durchgeplanten Attacken gibt es eine völlige Sicherheit. Das mussten doch praktisch alle Länder Europas, einschließlich Russlands und der Türkei, sowie die USA bereits erleben. Wir hatten nur viel Glück, müssen uns aber nur etwas besser zurückerinnern.
Die verstärkten Luftangriffe, die eher unsicher und wenig nachhaltig Ziele treffen, sind falsch, wenn sie praktisch die einzigen Maßnahmen blieben. Sie treffen mit Sicherheit auch Unschuldige. Sie zeigen das Muster einer Wutreaktion. Das ist immer schlecht.
>>Vorausgesetzt, der IS verfolgt wirklich das strategische Kalkül, über den Irak und Syrien hinaus Europa ins Visier zu nehmen. Dem könnte die Auffassung zugrunde liegen, die Schlachten dort, sollten auch hier geschlagen werden, weil sie sich nur dann im Irak und in Syrien gewinnen lassen. Deshalb sollten die westliche Ordnung destabilisiert und der Zerfall Europas in Nationalstaaten beschleunigt werden.<<
Es geht beim notwendigen Kampf gegen Daesh aber auch darum, in dem von uns, dem Westen, mit ins Chaos gestürzten Raum wieder eine Ordnung herzustellen, in der die Bewohner der Region eine Hoffnung auf Leben in Sicherheit und Würde, auch in materieller Daseinsvorsorge, überhaupt erst wieder haben können.
Was hier wenig bekannt ist und kaum diskutiert wird, ist zum Beispiel die Tatsache, dass im Irak und in Syrien, wie übrigens auch in Gaza und einigen Enklaven der Westjordanlandes, chronisch gehungert wird und es praktisch keine staatliche und gesellschaftliche Ordnung mehr gibt, die das ändern könnte, überhaupt dazu logistisch noch in der Lage wäre. - Die Bewohner dieser großen Region haben auch einen Anspruch darauf, dass die Völkergemeinschaft sie nicht im Elend schmoren lässt.
Die dort kriegführenden Parteien haben nur noch ein Teilinteresse, da wirklich hilreich tätig zu sein. Der Daesh lebt bestens auf diesem Boden.
S.Wagenknecht hat zwar in der Analyse der Vergangenheit Recht, aber ihre Meinung, was not tue, reicht strategisch nicht weit genug, sondern lässt auch alles treiben. Damit rechnet Daesh, die sich sicher fühlen, weil sie am Boden nicht gefasst werden können.
Also ist es zumindest rational und sinnvoll, nachdem man den IS isoliert hat, indem es eine Allianz zu diesem Zweck gibt, unter Einschluss des Restes des baathistischen Regimes, unter Einschluss der Opposition, diese Terrororganisation eindeutig und nachhaltig zu schwächen, vielleicht sogar aufzulösen und dazu auch Gewalt anzuwenden. Ein unbedingter Pazifismus bringt nichts und ließe immer Inseln zurück, aus denen heraus Terroristen mit Furcht und Schrecken überall zuschlagen können.
Dass Daesh ein Kalifat anstrebt, das in seinen Werten und Grundlagen nicht einmal mehr mit den Vorstellungen anderer islamistischer Gruppen zusammenpasst, ist mittlerweile klar. In diesem Zusammenhang operieren diese Leute eher wie die an Qaida assoziierte Boko Haram. Verhandlungen sind mit diesen Gruppen kaum möglich. Das gelingt nicht einmal mehr den darauf eine Zeit lang hinarbeitenden Qaida- Leuten in Syrien, Al- Nusa.
III
Frankreich als >>asymetrische Gesellschaft<<:
>>Frankreich ist auch deshalb ein idealer Gegner, weil es an sich selbst krankt und leidet. Es gibt soziale Verwerfungen, die mehr erfassen als das Einwanderer-Milieu der urbanen Peripherie. <<
Ich finde, das ist als Urteil viel zu absolut. Wer ein bisschen was von diesem Land weiß, der wird vorsichtig sein, denn die übergroße Mehrheit der Immigrées, der französischen Bürger mit fremden Wurzeln, ist trotz der "sozialen Verwerfungen" überzeugt, dass Frankreich und die Republik der beste Staat für sie ist. - Das zeigt sich doch aktuell, wenn man auf die Namen der Opfer schaut, wenn man sich die Namen derjenigen anschaut, die in Paris brüderlich und schwesterlich halfen, wenn man die kleinen Leute, die es in Paris und Umgebung, seit es Metropole der Republik ist immer gab, wirklich anhört.
Zudem gilt, auch streng ökonomisch betrachtet, dass Frankreich in Europa nicht das Land mit den größten sozialen Unterschieden ist (GB und Deutschland halten gut mit oder liegen sogar vorn). Die gleichen "sozialen Verwerfungen" haben vor nicht allzu langer Zeit ausgedehnte Straßenunruhen mit Plünderungen ausgelöst und bei uns gibt es das wiederkehrende Phänomen des rechten Randes, mit mittlerweile weitüber 600 Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte und Migranten. Von solchen "Zuständen" ist Frankreich weit entfernt.
Die Rede von der "asymetrischen Gemeinschaft" ist gefährlich.
Das werden die Franzosen sich nicht von uns einreden lassen, denn sie wissen, die Terroristen leben meist unter ihnen, sind Bürger des Staates und eben Verbrecher, die alle anderen, ohne Unterschied, bedrohen.
Frankreich wird zusammenrücken und eine andere Reaktion zeigen, als wir es mit Befürchtungen und vielleicht ein wenig zu selbstsicherer Überkritik ahnen wollen. Das halte ich für einen plausibleren Ausgang, als die Konsequenz aus einer abgehobenen Betrachtung, die fast alles weiter treiben lassen würde, weil sich dann alles gut beobachten und mit ein paar Sätzen erklären lässt.
Beste Grüße
Christoph Leusch
Hallo Herr Leusch! Wer ist der Verteidigungsminister in Frankreich und welche Militärberater hat Hollande?
Ich denke an die USA Repräsentanten nach 09/11 und die verbale Aufrüstung,um dann loszulegen wider aller Argumente.
Es gibt keine 100% Sicherheit aber Hollande ist innenpolitisch
schwach,da muß er jetzt punkten.
Ich bin da sehr skeptisch,was weiter als Reaktion auf die Attentaten
folgen wird.
Die Luftschläge und Drohnen sind perfide und Zeichen von Hilflosigkeit. Das kann man Monate und Jahre machen, aber es hilft nicht wirklich und hinterlässt nur Orte, die bald aussehen wie Kobane und Aleppo, Anelim Aksnesej
Vielleicht erinnern Sie sich. Frankreich war, noch entschiedener als Deutschland, gegen den Irak- Krieg, weil es eben keinen Kriegsgrund gab.
Der "gewonnene" Irak- Krieg der Koalition der Willigen lieferte tatsächlich den Ausgangspunkt vieler weiterer krisenhafter Entwicklungen im Irak und in Syrien. Der ganze mittlere Osten hängt in einem Geflecht kommunizierender Röhren zusammen. Die Destabilisierung im Irak war zudem von amerikanischen Polit-Beratern und Verteidigungspolitikern geplant, wie einst die Beseitigung der demokratischen Regierung im Iran, 1953. Darum mussten sie sich die WMD- Lüge und die Terroristen- Lüge erfinden. - Aber mit Daesh verhält es sich anders.
Ja. Sie haben völlig Recht, die Hollande- Regierung wirkt mit den falschen Mitteln, vor allem auch innenpolitisch.
Wenn es Marine Le Pen gelingt an die Macht zu kommen, dann wird es schwer, innenolitisch das Zusammenleben zu verbessern, weil der FN den Respekt vor anderen Kulturen, die längst Teil Frankreichs sind, nicht hat. Und Sarkozy muss, um dem FN das Wasser abzugraben, ebenso ins kriegerische Horn blasen.
Aber es gibt, anders als bei dem Vorgehen der USA und ähnlich wie beim französischen Handeln in Mali, eben starke moralische Gründe, die Zeit der ewigen Hinnahme aufzugeben.
Die Franzosen handeln nicht mehr wie eine Kolonialmacht und sie konnten sich damit auch Respekt bei ihren ehemaligen Gegnern verschaffen. Sie werden nicht hauptsächlich aus materiellen Interessen oder weil sie Öl sichern wollen handeln.
Beste Grüße
Christoph Leusch
Ja,der letzte Absatz ,,...Die Franzosen handeln...'',leuchtet mir ein.
Ich habe nur meine Bedenken,daß die Lobbyisten die Chancen erkennen und sich platzieren-noch mehr-die militärischen Einsätze werden die einzige Antwort sein.
Kriegsgerät muß eingesetzt werden,es muß sich sozusagen amortisieren. Gruß zurück
Ein guter fundierter Artikel, der sich auch mit den Hintergründen befaßt.
Ein großer Fehler ist, auf die Terminologie des IS so zu reagieren, wie es die westlichen Politiker/-innen machen, incl. des Papstes. Wie kann man in dieser Situation von Krieg reden. Genau das ist beim IS beabsichtigt. Man geht ihm also auf den Leim.
Derzeit jagd iun den Medien ein Brennpunkt den nächsten, allerdings mit viel Empörung, wenig Tiefgang und vor allem ohne Ursachenforschung.
Letzteres wäre nämlich für die westliche "Weltgemeinschaft" entlarvend peinlich. Begonnen nach dem 2 Weltkrieg eine Grenzziehung mit Lineal. Das mußte zwangsläufig zu Konflikten führen. Dann haben die USA mit Saddam Hussein, Osama Bin Laden seinerzeit 2 good Boys gegen die Russen eingestiehlt. Als die allerdings frech wurden und sich gegen die Usa richteten, wurden sie zu bad Boy und eleminiert, letzteres mit einer Drohne. An der Entstehung des IS sind die USA ebenfalls beteiligt und die sogenannte Europäische "Geminschaft" sekundierte nach Kräften und half zuweilen aus, die Koalition der guten.
In Europa und v.a. in der BRD hat man beim Flüchtlingsproblem weggeschaut und abgewunken, als an den Grenzen um Syrien die Flüchtlingscamp wegen Überfüllung zu bersten drohten und von dort die Anfrage nach finanzieller Unterstützung kam. Daraufhin haben sich die Flüchtlinge auf den Weg nach Europa gemacht. Jetzt sind sie da, das Wehgeschrei und die geistigen Brandstiftungen um den bayerischen Eiertoller samt Wadenbeißer und den ach so "christlichen" Politiker/-innen (ist die Eidesformel bei der Vereidigung der Minister etwa mit den Zusatz, "...so wahr mit Gott helfe..." eine Versprechblase wie bei den Wahlversprechen?) schon sehr peinlich ist.
Gleichzeitig wird der Konflikt in Nahost weiter beflügelt , u.a. durch Waffenlieferungen (die BRD ist bei den Lieferanten sehr weit vorne) an fast alle Parteien. Zu Nutz und Frommen der Arbeitsplätze in der Waffenindustrie -die wären ja andernfalls gefährdet- und v.a. der Dividende der Anteilseigner.
Die deutsche Bundesregierungsorganisation kann gar nicht daran interessiert sein, den Konflikt zu befrieden helfen. Aber die Menschen in Nahost sollten sich hier nicht blicken lassen, sondern sich dort -u.a. mit deutschen Waffen- abknallen lassen.
"...Danach knieten beide nieder und beteten ihren einzigen wahren Götzen in Gestalt eines goldenen Bullen an, den heiligen Profit."
In der Tat ist genauso, wie Sie in Ihrem satirischen Kommentar beschrieben haben. Man müsse sich nur den Aktienkurs der Rüstungsindustrie vor Augen führen, um festzustellen, dass sich der Kurs solcher Aktien konstant nach oben bewegt und wenn Sie wollen, kann man mit Gewissheit behaupten, dass der Terrorismus in seiner jetzigen Form nach 11.09.2001nichts anderes ist als ein gigantisches konjunkturprogramm für die Rüstungsindustrie. Nicht zu vergessen ist, das Geschäft der Geheimdienste und diverse Terrorismussexperten, die nach 2001 wie Pilze aus dem Boden geschossen sind. Das ist ein Riesengeschäft und hat Null und nichts mit den Menschenrechte und die Einführung von Demokratie zu tun.
Die Franzosen sollen sich lieber um ihre Einwandere kümmern bzw. sie besser in der Gesellschaft integrieren als ihre Bomben auf Syrien loszuwerden.
"Das ist ein Riesengeschäft und hat Null und nichts mit den Menschenrechte und die Einführung von Demokratie zu tun." Das ist so, kann man sogar als Wahrheit definieren. 60% US BIP hängen am Krieg, an der Rüstung, am militärisch industrieellen Komplex. Will man den Untergang der nationalen Wirtschaft, stellt man die kriegerischen Handlungen ein.
"Die Franzosen sollen sich lieber um ihre Einwanderer kümmern bzw. sie besser in der Gesellschaft integrieren als ihre Bomben auf Syrien loszuwerden." Dafür ist kein Geld da.
Eine aktuelle, schöne Beschreibung der Bigotterie von Lafontaine.
Natürlich ist es richtig, wie Lafontaine darauf hinzuweisen, dass auch die Mütter im Irak und in Syrien um ihre Kinder weinen, aber Worte der Trauer für die Opfer der Pariser Massaker hätte er schon finden können, sollen, müssen. Zum Beispiel für seine Genossin Patricia San Martin, einer engagierten Gewerkschaftlerin, deren Eltern als Kommunisten vor Pinochet fliehen mussten und in Frankreich Asyl bekommen haben. Ihr fünfjähriger Sohn Louis hat mit viel Glück überlebt.
Diese Redefigur des "Ja...aber", die derzeit in Mode ist, kann schnell zur Denkfalle werden.
"Rache und Vergeltung als Raison d'être einer staatlichen Macht, die 132 Tote nicht verhindern konnte..."
Dieser Satz ist eine Anmaßung, wie der Text von Lutz Herden insgesamt durchzogen ist von der guten alten deutschen Arroganz gegenüber unserem Nachbarn, die sich gerne mit Gefühlskälte mischt.
Frankreich wird lediglich als eine schwer mit sich ringende und sozial und politisch zerrissene Nation beschrieben, die in Europa immer mehr Einfluss verliert, und dessen Regierung nun nichts besseres einfällt, als auf den Terror des IS mit einer angeblichen "Kriegserklärung" zu antworten.
Frankreich hat einen professionell von Syrien aus gesteuerten Terrorangriff auf das tägliche Leben in Paris erlebt, den man durchaus als einen "Kriegsakt" bezeichnen kann. Es steht zwar unter Schock, aber ähnlich wie nach Charlie Hebdo gibt es auch diesmal viele Beispiele nicht nur für die staatliche Entschlossenheit, sondern für die Existenz eines lebendigen republikanischen Bürgersinns quer durch alle Schichten und Religionen. Ich teile Christoph Leuschs Argumente gegen den von Herden benutzten Begriff der "asymetrischen Gesellschaft".
Frankreich befindet sich in einer ernsten politisch-moralischen Krise. Da kommen die guten Ratschläge eines östlichen Nachbarns gerade recht, in dessen Land man vor lauter Wirtschaftskraft und Moralin kaum noch laufen kann. Für die wirtschaftliche und soziale Krise, in der Frankreich steckt, kann er doch nichts, oder?
Frankreich als europäisches Angriffsziel hat schon eine perfide Logik. Hollande ruft den Kriegszustand aus, damit er innenpolitisch Spielraum für den Ausnahmezustand erhält. Und es gibt Luftschläge, um ein Ventil gegen den Terror zu finden. Zudem müssen die Sozialisten aufpassen, dass sie nicht gegen FN verlieren. Le Pen als Präsidentin von Frankreich, womöglich ausgestattet mit den weitreichenden Sonderbefugnissen, ich glaube das wäre das Ende von Frankreich und Europa, zumindest so, wie wir das kennen.
Insgesamt steht die NATO ziemlich schlecht da. Obama hatte zwar keine Lust mehr auf Verluste aus geerbten Kriegen, betrieb machtvoll Regimewechsel in den arabischen Ländern, der Preis war die gänzliche Destabilisierung vieler Länder, vor allem Irak und Syrien. In dieser Logik haben Assad und Putin Recht, wenn sie meinen, Paris und der Westen haben sich Daesh durch miserable Diplomatie und mangelnde Bürgerkriegsprävention selbst herangezüchtet. Wenn Gauck von mehr Verantwortung Deutschlands in der Welt spricht: im syrischen Bürgerkrieg hat es sie nicht gegeben.
Die Zahl der Terroropfer vor allem durch Daesh steigt dramatisch.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/terroropfer-zahl-steigt-weltweit-massiv-an-a-1063151.html
Viele flüchten aus den Kriegsstaaten, was die EU an den Rand des Zusammenbruchs führt. Obama will keine Bodentruppen schicken, sondern den Daesh bloß eindämmen. Nun zeigt sich, dass sich der Daesh nicht eindämmen lässt, der Krieg weitet sich immer mehr aus, deshalb muss das Kalifat erobert werden. Ich nehme an, dass es bald NATO-Bodentruppen geben wird. Anfang 2016 vermute ich. Bis dahin muss sich die Syriengruppe einig werden, wie sie in Zukunft gemeinsam Stabilität für Syrien und Irak herstellen wollen. Hoffen wir, dass sie eine Lösung für die Sunniten finden, das dürfte wohl der Schlüssel für eine friedlichere Zukunft sein. Ob sich das afghanische Szenario wiederholt, weiß ich nicht. Viele warnen eindringlich vor eine Ausweitung der NATO-Militär-Operationen. Doch wenn ich mir die Alternative ansehe: ein wahnsinniger Terrorstaat von Bagdad bis Damaskus, der seinen Krieg in die Welt trägt, das kann es nicht sein.
Es ist schon in sofern absurd, als man vom IS, also dem Islamischen Staat spricht.
Inwiefern sollte es dem IS zum Vorteil gereichen ihn als Staat anzuerkennen? Als ob die entsprechenden Sympathisanten einen Kehricht darauf gäben, wie man das Gebilde hier nun nennt.
Die Anerkennung als Staat hätte, in meinen Augen, sogar zwei Vorteile: 1. Es kann der Nato-Bündnisfall ausgerufen werden. Das dient in erster Linie dazu die Türkei zu diszipinieren. Entweder sie hört auf, dieses Kalifat faktisch zu unterstützen, oder sie fliegt im hohen Bogen aus der Nato. Natürlich wird es faktisch nicht so weit kommen, aber man darf ja noch träumen.
2. Wenn der IS ein Staat mit Staatsgebiet ist kann ihm regulär der Krieg erklärt werden. Formaljuristisch ist damit die Souveränität Syriens und des Iraks nicht beeinträchtigt wenn man dort bomben wirft. Außerdem können feindliche Kämpfer vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Sämtliche irregulären Kämpfer (zB Terroristen in Europa) dürfen standrechtlich erschossen werden.
Allah beschütze unsere Feinde, er erhalte ihnen fanatische Kampfeslust und stets genug Waffen nebst Munition...
>>Frankreich Präsident Hollande hat eine Kriegserklärung an den IS abgegeben. Ob er damit gut beraten war, darf bezweifelt werden<<
Vielleicht ist das auch eine Frage der Perspektive. Der „IS“ ist doch der ideale Feind für die EU/USA: Ein einerseits ein äusserer Feind,* der andererseits einfach ins Volk hin schiesst. Damit Angst unter denen verbreitet, denen man für immer weitere militärische Aufrüstung Opfer abverlangt.** Und denen man ein immer enger geknüpftes Überwachungsnetz schmackhaft machen will.***
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*Ein äusserer Feind wird dann gebraucht, wenn es im Inneren kriselt.
** Das fiel schon bei „nine-eleven“ auf: Ein monströser Aufrüstungsplan, davor fast ohne Chance, im US-Kongress durchzugehen, wurde danach ganz schnell abgenickt.
*** Der kapitalismuskritische „Beifang“ wird natürlich keinen unüberwachten Schritt mehr machen können, kein unregistriertes Wort mehr sagen können.
Wenn es den IS nicht gäbe müssten ihn unsere Oligarchen erfinden.
Ja, gewissermassen geht man dem IS auf den Leim. Na und? Das Kalkül des IS beruht auf masslosser Selbstüberschätzung. Sie glauben, sie könnten einen offenen Krieg gegen westliche Staaten führen, und sie liegen falsch. Jeder reguläre Krieg mit Nato-Bodentruppen würde in einer sehr großen Anzahl islamistischer "Märtyrer" enden.
Sehr gut!
Im Prinzip sehe ich zwei unterschiedlich unwahrscheinliche und eine wahrscheinliche Möglichkeit
Erste Unwahrscheinliche besteht darin, dass frankreich sich aus kriegsanalogen Einsätzen gegen islamische Staaten und Organisationen komplett zurückzieht und sich im Inneren auf Anschlagsvermeidung beschränkt.
Zweite Unwahrscheinliche besteht darin, dass sie es richtig machen. Dann fallen dem IS demnächst ein paar Wasserstoffbomben auf den Kopf.
Was wahrscheinlich geschieht: die Franzosen ballern und bomben ihre konventionellen Magazine über dem IS leer, bis die Kosten des Aufwands die Einsicht in die Sinnlosigkeit erzwingen, dann wird das Ganze wieder runter gefahren auf derzeitigen Status. Währenddessen gibt es in Frankreich einen Rechtsruck und eine massive Verschärfung der Menschenrechtslage.
Jeder reguläre Krieg mit Nato-Bodentruppen ...
das haben die Amerikaner in Vietnam und die Russen in Afghanistan auch gedacht
Trotzdem muss man sagen:
Contre nous de la barbarie, l'étendard sanglant est levé.
"...Dafür ist kein Geld da"
für die Bomben schon!
Ähm, also Krieg ist das einzige Mittel? Warum sind so viele scharf aufs Töten? Macht Sie das nicht auch zu einem Terroristen? Gerade der letzte Abschnitt ist sehr verächtlich bezeichnend für die Friedfertigkeit menschlicher Natur. Oder hab ich Sie zu Ernst genommen und tue damit Ihnen Unrecht?
Was passiert wohl, wenn es zu einem Einmarschkrieg kommt?
Der Nahe Osten wird stabilisiert? Das Ende aller Terroristen?
Investments für Bombardements refinanzieren sich schneller als die für die Integration von ausländischen Mitbürgen in die eigene Gesellschaft. Denn in der Regel gibt es dafür Mitfinanziers, z.B: die Golfstaaten, und "Reparationen", unterstützt z.B. durch den IWF. Das kann man erst machen, wenn man die Regime oder auch die demokratisch gewählten "Unkonformen" zu einer Mitarbeit zwingt.
Warum kommt man eigentluch erst jetzt darauf, den Ölhandel aus den IS-kontrollierten Regionen zu unterbinden?
Ähhh - die Frage ist ja nicht ernst gemeint... oder?
Mittel gegen was? Terrorismus? Nein. Der ist hausgemacht, dafür brauchts keinen IS.
Aber Krieg ist das einzige Mittel zu unterbinden dass der IS auf seinem Gebiet Massaker verübt, Sklaverei betreibt, Kinder indoktriniert. Man kann natürlich auch zusehen und sagen: Trifft ja nicht mich. Ich verstehe diese Sichtweise auch, nur finde ich sie nicht sehr sympathisch.
Die Frage ob ein Krieg angemessene Reaktion ist würde ich in den allermeisten Fällen mit nein beantworten. Beim IS allerdings wäre es angemessen.
Ob sie mich einen Terroristen nennen wollen ist mir offen gesagt gleichgültig. Man mich bereits als Pazifisten, Kriegshetzer, Appeasement-Politiker usw bezeichnet. Das prallt ab.
@hans springstein: Sie haben es auf den Punkt gebracht!!!
Auch in Deutschland ist die Rüstungsindustrie sehr an den militärischen Konflikten interessiert.
Und wie pervers: Waffen für Saudi Arabien, das den IS finanziell und militärisch unterstützt und...Waffen für die kurdischen Peschmerga, die gegen den IS kämpfen und sich erpressen lassen von der türkischen Regierung, die ebenfalls den IS (wenn auch nicht ganz offensichlich) unterstützt und die die kurdischen Peschmerga bekämpfen....
Also...
es ist kein Krieg...
Frankreich soll Syrien lieber nicht bombardien...
Mich beschäftigen eine Menge Fragen: was ist der IS-Terror wenn kein Krieg?
Frankreich wendet sich bereits an RUS um Hilfe...
die Mistrals aber wurden nicht geliefert und die Sanktionen gegen das ach so böse RUS bestehen weiter...
1933 : die Nazis werde sich bald abgewirtschaftet haben...
1945: keine Entnazifizerierung in der BRD...
2.Weltkrieg: USA-Magnaten haben lange Zeit Hitler unterstützt (so auch Familie Bush)...
Sieg über den deutschen Faschismus- den haben nach neuer Lesart die Amis errungen...
So viele Parallelen zur Gegenwart!...
Es ist bereits KRIEG. Nur sieht er heute eben anders auch als vor 100 oder vor 76 Jahren...!
Wer ist "man"? Nach meiner Information verkauft der IS seine Rohstoffe wie Öl, Gas etc., die er aus den zahlreichen Quellen in Syrien und dem Irak gewinnt, unter Normalpreis über Zwischenhändler, die vor allem über die offene Grenze zur Türkei ihre Abnehmer erreichen. Der Islamist Erdogan hätte diese Grenze, wenn er gewollt hätte, schon vor einigen Jahren für die Händler schließen können.
Aktuelle Ergänzung: Nach den französischen Bombardements auf das IS-Zentrum in Raqqa versetzten die USA am Montag erstmals der Erdölinfrastruktur des IS einen schweren Schlag. Laut „New York Times“ wurden 116 Tanklaster in Ostsyrien vernichtet. Kämpfer der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) haben den IS von wichtigen Grenzübergängen in die Türkei abgeschnitten. Damit können die Jihadisten weniger ausländische Kämpfer als bisher einschleusen. Derzeit bereiten die YPG mit verbündeten arabischen Einheiten eine Bodenoffensive gegen das Umland der IS-Hauptstadt Raqqa vor. Doch noch steht die Türkei auf der Bremse, da sie eine Ausweitung der Macht der mit der Untergrundorganisation PKK verbündeten YPG verhindern will.