Ukraine-Krieg: Früher oder später wird es Friedensverhandlungen geben

Moskau/Kiew Diktatfrieden oder Kriegsdiktat: Noch nie in der Geschichte gab es bei Verhandlungen von Kriegsparteien ein paritätisches Verhältnis. Was heißt das für Russlands Krieg gegen die Ukraine?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2022
Ukraine-Krieg: Früher oder später wird es Friedensverhandlungen geben

Illustration: Gabor Farkasch für der Freitag

Zwei Ansagen beherrschen in Deutschland die politische Debatte über den Krieg im Osten. Sie lauten, die Ukraine dürfe nicht verlieren, sondern müsse (und werde) gewinnen. Da es augenscheinlich Zweifel gibt, ob und wie das gelingen soll, wird sicherheitshalber die Botschaft nachgeschoben, es dürfe keinen „Diktatfrieden“ geben, sprich: keine Verhandlungslösung, bei der Russland im Vorteil ist. Daran verwundert, dass Politiker allen Ernstes festlegen wollen, wie – wenn überhaupt – Diplomatie diesen Krieg zu beenden hat. Deren Ergebnisse von vornherein als „Diktatfrieden“ zu denunzieren, ist so realitätsfremd wie geschichtsvergessen.

Regime change inklusive

Seit jeher sind Friedensschlüsse auch als „Friedensdiktat