Man möge dies dann bitte bis zur letzten Konsequenz durchspielen: Wenn sich Großbritannien durch eine gegnerische Macht mit chemischen Waffen angegriffen wähnt, erfüllt das den Tatbestand einer Aggression, dann muss die NATO bemüht, um Beistand ersucht und notfalls der Bündnisfall erklärt werden. Dafür bietet der Artikel 5 des NATO-Gründungsvertrages von 1949 eine Handhabe. Wenn soweit nicht gegangen werden soll, ließe sich immer noch das in Artikel 4 verankerte Konsultationsgebot geltend machen. Danach sind Krisentreffen der Allianz fällig, sollte ein Mitgliedsstaat seine territoriale Unversehrtheit, Unabhängigkeit oder Sicherheit bedroht sehen. Warum bedient sich die Regierung May nicht dieser Optionen, wenn sie so genau weiß, was am 4. März in Salisbury passiert ist, welcher Kampfstoff gegen Sergej Skripal eingesetzt wurde, wer dafür die Verantwortung trägt? Weshalb wird auf das eher minimalistische Repertoire wie den Diplomatenrauswurf, die Sanktionen gegen russische Exiloligarchen und den Rückruf des EU-Botschafters aus Moskau zurückgegriffen?
Wer Russland zum Schurkenstaat stempelt, der vor einer schurkischen Regierung geführt wird – schließlich hat Außenminister Boris Johnson verkündet, Präsident Putin persönlich habe den Anschlag auf Skripal befohlen –, sollte um des großen Aufschlags willen an Eskalation auskosten, was sich anbietet. Und dann? Warten, was passiert? Das lässt sich vorhersagen: nicht viel, abgesehen von einer weiteren Zerrüttung des Verhältnisses zwischen Russland und dem Westen, der nur glaubwürdig bleiben kann, wenn er die heraufbeschworene Fehde ausreizt, von der rhetorischen zur realen Zuspitzung übergeht und sich unweigerlich dem Punkt nähert, an dem solcherart Konfrontation – wie es Matthias Platzeck als Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums formuliert hat – „zu einem nicht rückholbaren Vorgang“ wird.
Man erinnere sich an den Vorabend des Irak-Krieges. Anfang 2003 suggerierte die Bush-Administration, sie verfüge über durch nichts zu erschütternde Beweise, dass der irakische Diktator Saddam Hussein Massenvernichtungswaffen besitze, die eine Gefahr für die internationale Sicherheit seien. Der damalige Außenminister Colin Powell legte dem UN-Sicherheitsrat – wie sich später herausstellte – gefälschte Beweise vor. Sie dienten dazu, einen Angriff zu rechtfertigen, der ein Land zerstörte und für Hunderttausende irakischer Zivilisten das Todesurteil bedeutete. Irgendwann geriet die Überzeugungskraft der Lügen derart erschlagend, dass daraus der nicht mehr „rückholbare Vorgang“ eines Krieges wurde. Als die Amerikaner tief im Irak standen, löste sich der Grund dafür in Luft und ein Staat im Nichts auf. Der heute mit geradezu religiöser Inbrunst erhobene Anspruch, Russland als das Böse schlechthin auszumachen, geht von Politikern aus, die wie einst Bush und Powell jedes Maß verlieren. Sie erliegen in ihrem tonangebenden Ungestüm keinem notorischen Reflex, sondern wissen, was sie tun. Die so angerichteten Schäden werden eines Tages irreversibel sein.
Mut zur Rationalität, bitte
Verhängnisvoll sind sie schon jetzt, weil Russland regelrecht dazu gedrängt wird, sich im Zwinger des Parias einzurichten und die gestellten Erwartungen zu erfüllen. Dies als Rückkehr des Kalten Krieges zu deuten, zeugt von Unkenntnis oder falscher Wahrnehmung. Dessen Markenkern war ein präventives Verhalten, um bei allen Gegensätzen, dem Sog des Unwiderruflichen zu entgehen. Möglich war das nur durch politischen Realismus, der sich dem Primat eines oft erstaunlich ideologiefreien geostrategischen Denkens verschrieb. Man wusste, was unaufhaltbar werden konnte, sollte eine rote Linie überschritten sein. Die Kuba-Krise von 1962 firmierte als Paradigma und Menetekel zugleich. Ein möglicher nuklearer Schlagabtausch ließ sich abwenden, weil die Sowjetunion einlenkte, und die USA darauf eingingen. Bei aller Gegnerschaft gestanden sich die Supermächte legitime Interessen zu, über die nirgendwo sonst als in Moskau und Washington befunden wurde. Was nichts daran änderte, dass man in Stellvertreterkriege zog: Mitte der 1980er Jahre in Afghanistan, als die USA islamistische Warlords gegen ein sowjetisches Besatzungskorps aufboten, während es zehn Jahre früher eine ähnliche Konstellation nur unter umgekehrten Vorzeichen in Indochina gegeben hatte. Doch blieb bei aller Eskalationsdynamik das Eskalationsrisiko beherrschbar, weil stets ein Axiom galt: keine atomare Konfrontation. Das SALT-Abkommen über Obergrenzen für offensive Kernwaffen wie dessen Kernstück, der ABM-Vertrag über limitierte strategische Abwehrsysteme, kamen 1972 zustande, bevor in Paris Anfang 1973 ein Agreement über den Frieden in Vietnam besiegelt war.
Warum kann sich der Westen nicht dazu aufschwingen, Wiederholungstäter der Vernunft zu sein, wie blutleer dies der propagandistischen Avantgarde des Russland-Bashings auch erscheinen mag? Offenbar ist die Zukunftsgewissheit der liberalen Ordnung in Politik und Ökonomie derart labil, dass der Glaube an eine zivilisatorische Exklusivität gegenüber Rivalen wie Russland und China als schicksalhaft empfunden wird. Nur sollte bei aller daraus resultierenden Urteilswut nicht übersehen werden, je inniger man einen Gegner deklassiert, desto endgültiger wird daraus ein Feind, der bekämpft gehört. Wenn Russland so ist, wie derzeit angenommen und kolportiert, kann es damit umgehen. Und zwar auf eine Weise, dass die hedonistischen Gesellschaften des Westens dem nicht gewachsen sein werden. Noch ein „nicht rückholbarer Vorgang“.
Weiß die Regierung Merkel um diese Schwäche? Wenn ja, könnte sie sich an das Beispiel der beiden deutschen Staaten in den 1980er Jahren halten, die auf Ausgleich zwischen Ost und West achteten und nicht Rottenführer der Konfrontation sein wollten. Dazu braucht es Mut zur Rationalität statt einer Politik, die sich von Stimmungen vereinnahmen lässt. Alles andere hieße, um den Historiker Christopher Clark zu bemühen, mit schlafwandlerischer Sicherheit und sehenden Auges einem Abgrund entgegenzugehen, den Deutschland kein drittes Mal überstehen dürfte.
Kommentare 68
Die Analyse ist beides: mahnend und wissend.
Zwei Aspekte nur will ich ansprechen:
1. " ..abgesehen von einer weiteren Zerrüttung des Verhältnisses zwischen Russland und dem Westen, der nur glaubwürdig bleiben kann, wenn er die heraufbeschworene Fehde ausreizt, von der rhetorischen zur realen Zuspitzung übergeht und .."
Hat der Westen, in der Mays Spekulationen unterstützenden Konstellation (MMMT) nicht bereits an Glaubwürdigkeit insoweit schon alles verspielt?
Der Glaubwürdigkeit geht Vertrauen voraus, baut darauf auf.
Das Vertrauen der Menschen, der Völker von MMMT, in eine Regeln und Gesetze respektierende und achtende Regierung ist doch dahin? Welche Mächte, welcher "tiefe Staat" ist da in Wirklichkeit am Machen, zulasten Russlands und zum eigenen Vorteil. Win-lose ist das Prinzip, das Naomi Klein in ihrer "Schockstrategie" griffig beschrieben und geächtet hat. Win-win ist aber das Gebot der Stunde.
Ohne auf Transparenz beruhendem Vertrauen gibt es keine Glaubwürdigkeit. Am Ende wird auch die Legitimation der westlichen Regierungen in Frage stehen, was mich führt zu Punkt
2.
"Offenbar ist die Zukunftsgewissheit der liberalen Ordnung in Politik und Ökonomie derart labil, dass der Glaube an eine zivilisatorische Exklusivität gegenüber Rivalen wie Russland und China als schicksalhaft empfunden wird."
Wer die eigenen Regeln seiner freiheitlichen demokratischen Ordnung selbst so negiert, der forciert seine "Labilität" im vorstehenden Sinne und schafft sich á la longue selbst ab, bzw. wird von der Mächten des "tiefen Staats" selbst zum Erfüllungsgehilfen degradiert und bei passender Gelegenheit "entsorgt".
Geht das demokratische Zeitalter (1945-2018 f?) zu Ende? Weil auch und gerade die westlichen Völker und ihre Regierungen nicht mehr um die Errungenschaften der Aufklärung kämpfen und es zulassen, von Medien, PR, Instituten usw.usf. manipuiert, unterwandert, in die Irre geführt und gespalten zu werden? Um am Ende die leere Hülle von Demokratie und Rechtsstaat einzutauschen – in was?
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MMMT
May, Merkel, Macron, Trump
In die Logik der Esklation sind auch Syrien und Iran einzubeziehen, die mit Russland mehr oder weniger verbündet sind. Dass das Nato-Mitglied Türkei aggressiv auf syrischen Gebiet mit u.a. deutschen Waffen agiert und die USA das Atomabkommen mit dem Iran aufkündigen will, sind keine auf den Weltfrieden zielende Akte. Leider verstärkt sich meine Skepsis gegenüber den Mainstream-Medien zunehmend, da sie nahezu auschließlich die Nato-Sicht goutierend widerspiegeln.
...nicht zu vergessen die Brexit-Folgen, die May zusätzlich pressieren.
Und was vielfältig uniform scheinende Echokammern, sogenannte Nicht-Mainstream-Medien, anbelangt: mitunter scheinen sie den Furor zu befeuern.
Wieviel einfacher ist es dagegen ins nur zu gewohnte Halali einzustimmen, wohlwissend, dass so etwas heutzutage auch daneben gehen kann....
Unsere Führungsfiguren in unserem Machtblock sind alle ungewollt zu Extremsportlern geworden. Die sind alle auf eine Gratwanderung geraten.
Trump steht unter Dauerfeuer wegen seinem radikalen innenpolitischen Kurs und seinen Skandalen, May's unnötigen Neuwahl mit dem Ziel einer besseren Machtbasis für ihre Brexitverhandlungen ging voll nach Hinten los und Merkel's Einladung der Flüchtlinge politisch ebenso.
Merkel kommt aktuell gerade eben so auf 50% Zuspruch. Trump pendelt zwischen 30-40% und May ist etwa bei 20%. Putin hat fast 80%.
Putin hat aus Sicht seiner Wähler und seiner Machtbasis nicht nur keine Fehler gemacht sondern obendrein sogar einige Wunder vollbracht. Ein Putsch wie bei Gorbatschow wäre gegen Putin derzeit völlig undenkbar. May dagegen muss jederzeit damit rechnen dass ihre eigene Partei sie ausmustert.
Unser westliches Führungspersonal hat garkeine Alternative als so entschieden und energisch wie möglich den Anschein von Stärke zu erwecken.
Ich kann nicht glauben, daß in einem angeblich linken Medium Putins Verteidigung soviel Raum eingeräumt wird.
Nach linken Massstäben ist Putin
ein Rechtsradikaler.
Was ist Links und was ist Rechts? Gleicher Inhalt, verschiedene Kappen!
Was ist Links und was ist Rechts? Gleicher Inhalt, verschiedene Kappen!
Ob Putin ein "rechtsradikaler" ist oder nicht hat mit dem hier zur rede stehen fall gar nichts zu tun.
Hier geht es auch nicht um glauben, sondern um wissen.
Wer jemals mit chemischen verbindungen unbekannter zusammensetzung umgehen musste (oder wollte), weiss, dass der sichere nachweis einer substanz nur über eine referenzprobe derselben substanz geführt werden kann.
Daraus ergeben sich (mindestens) zwei fragen:
1) wie konnten die britischen behörden das gift derart schnell identifizieren? Dafür hätten sie eine spur haben müssen und eine vergleichsprobe! Dh. es gibt neben russland mindestens noch ein weiteres land, das dieses gift hat!!!
2) Wenn es also mindestens eine vergleichsprobe gibt, dann gibt es auch noch (viele) andere vergleichsproben in anderen ländern (insb. in den USA, die seinerzeit eine giftgasfabrik in Usbekistan demontiert haben). Wie können sich also die britischen behörden sicher sein, das russland die substanz geliefert hat?
Fazit: bewiesen ist bis dato nichts! Und alles, was jetzt an medienhype stattfindet, hat nichts, aber auch gar nichts mit aufklärung zu tun. Vielmehr ist es sehr wahrscheinlich, dass (sehr viel später) die wirkliche wahrheit russland entlastet - aber wen kümmert das schon? Die aktulle kampagne hat dann längst ihtre schuldigkeit getan...
Herr Herden, genial! Das hat Substanz: Bisher nichts vergleichbares i.d.S. gelesen. Die beste, kompakteste, wirklich politische Reflexion der aktuellen Situation im Umgang mit der UNBEWIESENEN russischen "VERANTWORTLICHKEIT"
Vor allem hier nochmal Ihre punktgenaue Bewertung der polit-psychologischen Dimension , zum auswendig lernen:(Zitat aus ihrem Artikel)”....Offenbar ist die Zukunftsgewissheit der liberalen Ordnung in Politik und Ökonomie ( des Nato-verbündeten Westens > Einschub des Rezensenten) derart labil, dass der Glaube an eine zivilisatorische Exklusivität gegenüber Rivalen wie Russland und China als schicksalhaft empfunden wird. Nur sollte bei aller daraus resultierenden Urteilswut nicht übersehen werden, je inniger man einen Gegner deklassiert, desto endgültiger wird daraus ein Feind, der bekämpft gehört. Wenn Russland so ist, wie derzeit angenommen und kolportiert, kann es damit umgehen. Und zwar auf eine Weise, dass die hedonistischen Gesellschaften des Westens dem nicht gewachsen sein werden. Noch ein „nicht rückholbarer Vorgang“.
”Putins Verteidigung soviel Raum eingeräumt ..."”Nach linken Maßstäben ist Putin ein Rechtsradikaler.
Anyway, das dürfen sie so sehen, woolrec, nur ist das hier gerade nicht das Thema. Ein Rechtsradikaler ist ein Ideologe. Putin ist ein Interessen gesteuerter Politiker.
Und der Dreh im politischen Handeln ist eben nicht eine moralische Bewertung des Herrn Putin, wie wir sie gerade im Nato-Lager samt EU erleben.
Der Dreh in guter, nicht kriegerischer Politik ist der Versuch einen Interessensausgleich zu finden.
Wieso eigentlich, wird Putin in Herdens Text VERTEIDIGT? Lesen Sie noch mal nach.
Herr Herden hat hier mal gerade sehr viel mehr politische Substanz abgeliefert als eine ”Verteidigungsrede ” (?)
Diese, in ihrer politisch sachverständigen Durchdringung des Sachverhaltes beispielhafte Darlegung in dessen Text verdient ein wenig mehr aufmerksame Rezipienz !
Nach rechtsradikalen Maßstäben gilt AM, woolrec nach, möglicherweise als Links.
Putin ist ein rechtsradikaler, faschistischer Politiker, der, sollte ihm oder seinem
Apparat die jüngsten Nervengiftanschläge nachgewiesen werden, zudem noch
die Bevölkerung anderer Länder terrorisiert! Der fachlich richtige Terminus
für so jemand lautet Despot.
Ein Putin/Hitler-Vergleich drängt sich auf.
Es fehlt nur noch, dass Putin in St.Petersburg einen zweiten Maschsee baut!
lol
oha: wie lautet denn der fachlich richtige Terminus für woolrec?
das fehlt wirklich noch: ein zweiter Maschsee...
und wie ist das mit Donald the “here is Donald“?
Welche Maßstäbe nehmen Sie als Bewertungsgrundlage?
solange zwischen frau merkel und herrn putin
noch radeberger pilsner und räucherfisch ausgetauscht werden,
ist es noch eine niedrige sprosse, die auf der leiter
mit mühe erklommen ist.
drohungen gegen einen staat,
der über 15 ooo gepanzerte fahrzeuge gebietet,
wären auch nicht ernst zu nehmen.
der westen empört sich diplomatisch,
damit sein staats-egoismus in der öffentlichkeit nicht unter die hufe
eines rauh-beinigen rough riders kommt,
der mit seinem gezüchteten staats-egoismus,
bei seinen geblendeten wählern blendende wahl-siege einfährt.
Sie haben die Vergiftung eines Doppelagenten in GB als Konflikt zwischen GB und Russland interpretiert und damit die Nachrichten "Schablone" der MSM uebernommen. Davon haben Sie noch einige duesteren Prognosen fuer einen neuen moeglichen militaerischen Konflikt zwischen "dem Westen" und Russland abgeleitet. Ich kann Ihrer Sichtweise nicht zustimmen.
Ich vermute vielmehr, dass es gar nicht um GB vs. Russland geht (was die Medien uns unterjubeln wollen), sondern um GB vs. Trump und GB vs. EU. In einem Konflikt mit Russland koennte May nichts gewinnen (und auch wenig verlieren).
Bei der alternativen Interpretation geht es darum, "Solidaritaet" der USA bzw. der EU mit GB zu demonstrieren. Das waere fur May innen- wie aussenpolitisch wichtig. (u.a. Brexit und US-Einfuhrzoelle)
Genau darum bemueht sich May und Ihre Regierung mit allen (auch erpresserischen) Mitteln.
Dennoch: Trump hat bereits abgewinkt und die EU vertroestet May. Eine Freihandelszone nach dem Brexit hat May allerdings bei der EU bereits "rausgeschlagen".
Ich will das hier nicht weiter ausbreiten. Ich habe dazu gestern einen Beitrag in der FC geschrieben.
Dort habe ich meine alternative Interpretation umfaenglicher bergruendet.
Im Unterschied zu vielen anderen Kommentarspalten zeichnet sich die des "Freitag" i.d.R. durch ein gewisses sachliches Niveau aus. Dieses Niveau hat "woolrec" mit seinem/ihrem unseligen Hitler-Putin-Vergleich leider verlassen.
Das Thema des Artikels und das wichtigste gegenwärtige Thema ist nicht eine Frage von linker oder rechter Politik, sondern von Krieg und Frieden. Und da ist es beschämend, wenn Außenminister Maas, ein Nachfolger von Ex-Außenminister Brandt, in der Fragestunde des Bundestages auf eine Frage von Trittin sagt, Deutschland könne in Sachen Abrüstung und Verhandlungen nichts bewegen, sondern müsse sich einbinden in die westlichen "Formate", ergo vor allem in die NATO. Er hat also noch nicht einmal das bisschen Mut zu fordern, dass sich Deutschland innerhalb der NATO, der EU, des NATO-Russland-Rates für eine Deeskalation, für vertrauensbildende Maßnahmen und für Abrüstung einsetzen sollte. Er kuscht vor der Hybris, wie sie der Dauergast in Talkshows und Politsendungen des ÖR, Andrew Denilson, am letzten Sonntag im "Internationalen Frühschoppen" mit erkennbarer Aggressivität kundtat, als er völlig unwidersprochen behaupten dürfte, "Amerika" sei die einzige Supermacht, die globale Verbrechen bestrafe. Genau diese arrogante Verbindung von moralischer Überlegenheit und missionarisch-militärischem Eifer gefährdet den Frieden und die Zukunft unserer Kinder und Enkel.
Deutschland udn Europa beschuldigen Russland auch hinter dem Hack auf Budnesregierung zu stecken.
Die ach so tollen hochqualifizierten IT-Fachleute, die für die Budnesregierung arbeiten, haben Riesenmist gebaut.
Hack auf Bundesregierung erfolgte über Lernplattform Ilias
Die Bundesregierung wurde über die Lernplattform Ilias gehackt, die an der Hochschule des Bundes zu Weiterbildungszwecken genutzt wird. Die Einrichtung nutzte eine alte Version mit zahlreichen Sicherheitslücken.
https://www.golem.de/news/bundeshack-hack-auf-bundesregierung-erfolgte-ueber-lernplattform-ilias-1803-133227.html
Und da wundern sich die Leute in der Budnesregierung wie so etwas möglich war? Da hätten auch Amateur-Hacker erfolgreich eindringen können.
US-Heimatschutzministerium nutzt altes Flash und WindowsAusgerechnet das Ministerium, das für den Bereich IT-Sicherheit in den USA verantwortlich ist, hat zahlreiche systemische Schwachstellen in seinem Netzwerk, wie ein Audit festgestellt hat. Es gibt falsch konfigurierte Windows-Systeme und zum Teil uralte Softwareversionen.
https://www.golem.de/news/sicherheitsaudit-us-heimatschutzministerium-nutzt-altes-flash-und-windows-1803-133214.html
Bestimmt hätten die Amerikaner wieder die Russen dafür verantwortlich gemacht, selbst wenn ein Amateur-Hacker aus einem x-beliebigen Land mit Nutzung russischer Proxies efolgreich eine Hackerattacke auf das US-Heimatschutzministerium durchgeführt hätte.
Mit solchen Zero-Day-Exploits und Sicherheitslücken werden alle möglichen Hacker geradezu eingeladen solche System mit immensen Schwachstellen zu hacken oder mit Viren zu verseuchen.
Seltsam warum EU Mainstream Medien über diese wirklich gravierenden Fehler der IT FAchleute überhaupt nichts berichten...Aber statt dessen lieber auf die Russen eindreschen, obwohl immer noch nicht bewiesen wurde, ob es tatsächlich staatliche Cyberarmeen aus Russland waren oder irgendwelche Hobby Hacker waren, die ein wenig Ahnung davon haben.
Hier stehen sich zwei Interpretationen gegenüber. Ich möchte begründen, warum ich der Sicht von Lutz Herden den Vorzug geben würde, aber auch nicht folgen kann.
Selbstverständlich hat May in Ereignis und Situation die Möglichkeit gesehen, sich aus der schwachen Defensivposition etwas herauszumanövrieren. Darum ist sie aber noch lange nicht Herrin der Lage, kann keine Ultimaten stellen. Der Antirusslandkurs wird seit langem verfolgt und ich sehe nirgendwo den Willen zu einer dringend notwendigen Kurskorrektur. Der Machtpolitiker Trump rutscht entgegen seinen ursprünglichen Intentionen immer mehr in die Kriegslogik mit dem Feind Russland, und der gesamte Westen folgt ihm, wider alle Vernunft, aber in der Logik einer Psychodynamik. Dennoch glaube ich, daß wir vor einer Katastrophe sicher sind, da wir mit der Annäherung an einen heißen Krieg mit der übergerüsteten Gegenmacht auch wieder in die Logik des Kalten Kriegs eintreten, die jenseits der exotischen Stellvertreterkriege nicht den großen Frieden, aber die Paralyse des Kriegs garantiert.
Aussies Gegenposition setzt eine kluge Strategin und politische Trottel in den anderen Natoländern voraus. Vielleicht stimmt letzteres sogar, aber sicher ist May nicht klug, allenfalls bauernschlau, vermag vielleicht momentane Vorteile für eine hirnlose Politik am Schopfe zu packen. Ich sehe nur die allgemeine Unfähigkeit der atlantischen Kumpane, auf die systematische Schwäche des Westens mit einer progressiven, zukunfthaltigen Konzeption zu antworten.
Wir wissen, die USA und die Briten sitzen in Europa an den größten Datenknotenpunkten und schneiden sie mit. Sie banen die größten Möglichkeiten zu steuern, abzuhören, Industriespionage und Vertuschung zu betreiben. Wem soll man glauben woher ein Angriff kam? Bei solch großen Angriffen sitzen unter Umständen Leute dahinter die ihr Geschäft verstehen und wissen, wie man Spuren verwischt oder auf andere deuten läßt.
Er war es also nicht. Niemals. Das ewige Opfer Russland.
Gedemütigt für alle Zeit. Ständig zu Unrecht beschuldigt.
In die Ecke gedrängt und gezwungen, aufzurüsten durch die permanente
Bedrohung durch die Nato! Putin, das perfekte Opfer!
Russland, die vom Ausland auf ewig geknechtete Nation!
Ständig Opfer von Kampagnen!
Doping, Kursk, Nowitschok, Polonium, ein aus Versehen abgeschossene Flugzeug Nemzow, Anna Politkowskaja....
und, und, und. Putin tut mir leid! Putin muss die Kontrollen verloren habe.
Man hält ihn wohl sogar im eigenen Geheimdienst für ein Weichei,
denn wenn Putin das alles wüsste!
Es scheinen massenweise ausländische und
inländische Geheimdienstmitarbeiter gegen ihn zu arbeiten.
Aber wenigstens vernichtet er durch Assad viele Moslems in Syrien.
Ist doch auch was!
Und nun lasst uns beten!
Was für ein Quatsch. War die Pixel nicht wert.
@Montaine Duvall
Deine Meinung ist eben nur eine Einzelmeinung.
Fakt ist, die Wette der Deutschen Industrie darauf, daß Putin sich zivilisieren lässt,
ist geplatzt. Wie oft muss Putin seinen Verstehern noch in den Allerwertesten
treten, bis sie nicht nur aufjaulen, sondern sich in Sicherheit bringen?
Stimmt, ebenso wie deine, oder? Nur kann ich meine besser begründen.
hm, der Westen hat Rußland 3 mal angegriffen mit zig Millionen Toten. Wie oft umgekehrt? Wer ist also der, vor dem man sich schützen muß?
Deutschland wurde noch nie angegriffen. Wer wäre in diesem Falle der Aggressor?
@Montaine Duvall
"Wer ist also der, vor dem man sich schützen muß?"
Die Deutsche Industrie! Die hat ja bereits bewiesen, daß sie über Leichen geht!
Das hat sie mit Putin gemein.
"Um am Ende die leere Hülle von Demokratie und Rechtsstaat einzutauschen – in was?"
In eine Plutokratie !!! Die wir nach meiner Meinung in diesem Jahrhundert ständig ausbauen.
Welche Leichen meinst du bei Putin?
Guten Abend Herr Herden! Gerne gelesen und differenziert, für mich, das Wichtigste beleuchtet und besprochen.Und was in Ihrem Text nicht explizit ange-besprochen worden ist,muß Mensch selber denken, denn wozu hat Mensch seinen Kopf und das geschriebene Wort.
Die Deutsche Industrie und Politik müssten dem Drahtzieher des Nervengiftanschlags eigentlich dankbar sein, denn dieses Ereignis lenkt hervorragend von der ruinösen Euro-Problematik ab.
>>Ich sehe nur die allgemeine Unfähigkeit der atlantischen Kumpane, auf die systematische Schwäche des Westens mit einer progressiven, zukunfthaltigen Konzeption zu antworten.<<
Die Frage ist eben, was aus der Perspektive der „westlichen Wertegemeinschaft“ als progressiv und zukunftsträchtig aufgefasst wird.
Der Kalte Krieg wurde zwar gewonnen, aber nicht ganz so wie man sich das vorgestellt hatte. In der Jelzin-Ära schien es zwar nach Wunsch zu laufen: Westliche Konzerne sicherten sich den Zugriff auf die russischen Rohstoffe, der russische Staat wurde von ihnen und ein paar russischen Raffkes immer weiter in die Nichtexistenz gedrängt. Postjelzin wurde das das aber geändert und innert zehn Jahren wurde Russland zu einem eigenständigen kapitalistischen Gross-Staat, der sich gegen ökonomische Übergriffe von aussen zu wehren weiss. Was liegt da für „unsere“ Kaputtalisten näher, als den Kalten Krieg mit wieder ruinösem Wettrüsten weiterzuführen?* Zudem wird der BRICS-Zusammenschluss in Nordamerika und Europa als ökonomisch bedrohlich empfunden. Es wird versucht, zwei Glieder aus der Kette zu brechen: Brasilien und Russland. An China traut man sich natürlich nicht ran.
* Allerdings dürften die Russen aus der bitteren Erfahrung des früheren Wettrüstens gelernt haben, sodass dieses Mal eher der Westen verliert.
Falls jemand einen Fehler in diesen Gedanken entdeckt bitte ich um einen Hinweis.
@ gelse
Es ist nur ein kleiner Fehler, aber er ist möglicherweise entscheidend.
Sie schreiben: "An China traut man sich natürlich nicht ran. "
Ich hätte geschrieben: An China traut man sich vorerst nicht ran.
Der Grund ist klar. Man glaubt offenbar, dass man China auf diese Weise davon abhalten kann, Partei zu ergreifen.
Aber die Chinesen sind nicht dumm. Die wissen genau, dass sie die nächsten sind, wenn es dem Westen gelingt, Russland als Machtfaktor auszuschalten. Im Gegensatz zu Russland haben sie dem Westen in Bezug auf hochtechnisierte Waffensysteme auch noch nichts Vergleichbares entgegenzusetzen.
Man wird dort eine Kosten-Nutzen-Rechnung anstellen, die eigentlich nur dazu führen kann, dass man Partei ergreift. Wir haben dann eine ganz andere Konstellation: Gegen die Militärmacht Russlands und die Wirtschaftsmacht Chinas wird, wenn diese sich zusammenschließen, der Westen nichts mehr ausrichten können.
>>An China traut man sich vorerst nicht ran.<<
Ja, das ist besser formuliert. Wenn zwei wesentliche Mitglieder aus der Kette gebrochen sind, könnte auch China in das Wettrüsten gezwungen werden. So wird möglicherweise hier kalkuliert.
Wobei die russischen Rohstoffe kein Beifang wären: Einige westliche "Investoren" sind daran schon primär interessiert.
hm,der westen hat rußland...
in gestalt des schweden-königs karl XII (alexander des nordens) 17o8,
und in gestalt napoleons 1812 angegriffen.
wobei der russ. rück-schlag bis paris ging,
der russ. zar wußte 1914 in ost-preußen einzumarschieren,
die deutschen militärs parierten und ..
... wie kommen Sie auf die drei?
wie sind sowjetische einmärche in polen, dem baltikum, finnland
zu zählen?
ich bin gespannt wie ein flitze-bogen......
und ganz spannend :
sind die technisierten nazi-horden,
die vom westen in gestalt churchills und später roosevelts
bekämpft worden,
in die sowjet-union als send-boten des westens eingebrochen?
s.o.
Den Flitzebogen können Sie entspannen und sich noch einmal den geschichtlichen Tatsachen widmen.
"der russ. zar wußte 1914 in ost-preußen einzumarschieren,…"
…nachdem die Deutsche Armee im Bündnis mit k.u.k. Österreich gemäß Schlieffen-Plan zuerst in russisch Polen einmarschiert ist.
"wie sind sowjetische einmärsche in polen, dem baltikum, finnland zu zählen?"
Das können Sie halten wie ein Dachdecker. Dass Sie aber den 22.06.1941 und seine Folgen, die mit Ansage kamen, ausblenden, kann nicht nur ein Versehen sein.
Wenn sich Hyänen selbst zerfleischen, sind es immer noch Hyänen.
ja, es ist gut, die -->zerstörung von kalisz(wiki),
die damals und heute nur in einem kleinen experten-kreis bekannt ist,
im blick zu haben. denn darum gehts:
die art von lupen-reinheit,
mit der sich nationale betrachtungen begnügen,
und dabei die konkreten alltags-greuel unterschlagen,
zu verweigern.
denn nur mithilfe eines vergröberten, gefilterten blicks
lassen sich opfer und täter (über-rest-los) nationalen kollektiven
zu-ordnen.
und damit zum ausgangs-punkt für neue konfrontationen
im nationalen(oder gar kulturellen) maß-stab ("der westen") benutzen.
das in-eins-setzen von diktatoren und bevölkerung
hat mit dieser nationalen sicht-weise ihre automatik.
deshalb sind "einmärsche", annexionen,
wenn sie (aus der blick-geschützten zone des dachdeckers)
in die öffentlichkeit geraten, so bedeutsam:
im raster des staats-männischen blicks
sind alltags-schicksale betroffener vernachlässigt,
eine nicht-bedeutsame quantität.
ein überkommenes aufmerksamkeits-management
macht das ein-passen/-fühlen in die sicht-weise der groß-strategen/führer
vor-rangig.
und:
- daß Sie mir eine aus-blendung unterstellen,
wo ich auf eine sonder-stellung aufmerksam mache:
find ich schäbig.
-das mit den hyänen versteh ich nicht.
Gut gebrüllt, Löwe, allerdings etwas zahnlos. Wo ist der Kommentar zum Schlieffen-Plan von 1905? Wo die intellektuell hochfliegende Bemerkung zum "Lebensraum im Osten"? Kalisz ist nur eine Fußnote, wenn auch von der zeitlichen Reihenfolge nicht unbedeutend, auch das verschweigen Sie. Die Jahrhunderte lange Zwietracht der christlichen Religionen ist schon gar keine Erwähnung wert.
Zu den Hyänen kein Kommentar, sie heulen gerade wieder miteinander viel zu laut.
Ein Ausnahme-Artikel, der das Offensichtliche benennt: den unbedingten Willen zur Eskalation in GB und Teilen der EU und die Abwesenheit einer lösungsorientierten Diplomatie.
Zwar war dieser Wille auch schon früher erkennbar, z.B. bei der Verschärfung der Sanktionen unmittelbar nach der Minsker Einigung, aber mittlerweile pflegt "Der Westen" eine diplomatische Sprache gegen die die Emser Depesche ein Liebesbrief war. Besser wird dadurch nichts. Na ja, vielleicht haben die Akteuere eine andere Definition von "besser".
Zitat LH:"Alles andere hieße, um den Historiker Christopher Clark zu bemühen, mit schlafwandlerischer Sicherheit und sehenden Auges einem Abgrund entgegenzugehen"
Als ich dies vor vier Jahren in einem Lied formulierte, war ich noch in dem Glauben, dass dies eine für jeden offensichtliche Erkenntnis ist. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher...
<Spekulationmodus>... und denke mit Unruhe an die Fußball-WM. (Zur Erinnerung: der gewaltsame Regierungswechsel in Kiew wurde während der Winterspiele in Sotschi herbei geführt.)</Spekulationsmous>
Ich glaube er hat die Chronologie völlig außer acht gelassen.
1.)an meiner text-bissigkeit feile ich.
hirn-befreites brüllen, im bewußtsein, den löwen-anteil
an erzählens-werter geschichte hinter sich zu haben: meide ich.
2.)mir zu unterstellen, ich verschweige die zeitliche bedeutung
der vorkommnisse in kalisz, ist, eine rüpelei von Ihnen.
ich verweise interessierte ja gerade auf den wiki-artikel.
3.)daß nicht "der westen", sondern hitler-nazis
(insbesondere akademisch-verwaltungs-technisch-gebildete)
die vernichtung/versklavung slawischer bevölkerung
entworfen, detailliert geplant und exekutiert haben(-->generalplan ost),
dabei weit über (westlich-)kapitalistische,
kolonisatorische (-->kriegsziele im ersten weltkrieg) hinausgingen,
sollte ebenso nicht nach dachdecker-art verschwinden wie
die "russischen"( zaristischen, bolschewistischen) aggressionen
gegen u.a. polen,finnland, baltikum.
4.)hat zwietracht, insbesondere religiöse mit diesem thema
etwas zu tun?
(muß, einer imaginierten vollständigkeit halber,
der -->schlieffenplan, der sich gegen west und ost richtete,
hier ausgebreitet werden?)
ist Ihnen der imperialistische charakter
auch des zaristisch-beherrschten rußland,
insonderheit die mobilmachung im juli 1914, bekannt?
Die Feindschaft zwischen Ost und West besteht seit fast 2000 Jahren (mein Hinweis auf die Religion). Das hat sich eingeprägt in das Bewusstsein und die Kultur der danach kommenden Generationen. 1914 standen sich mehrere hochgerüstete Hyänen gegenüber, von denen ich keine besser finde als die andere. Aber eine verfolgte seit 1905 einen Plan und so schlug Deutschland gemeinsam mit Österreich zuerst zu, auch im Osten (Kalisz). Der Frieden von Brest-Litowsk war das Ergebnis. In der Zeit zwischen den Weltkriegen wurden die Blut- und Boden-Ideologie in D zu einer vorherrschenden. Stalins "strategisches Geschick" ist zur Genüge entlarvt worden. Seine Einmärsche in Finnland, das Baltikum und nach Polen sind diskussionswürdig, aber zusammen mit seinen Verbrechen gegen das eigene Volk keine Rechtfertigung für den Überfall auf Russland und das Wüten der Deutschen dort.
An den Kalten Krieg (und die Zeit danach) erinnert der Fall Scripal insofern, als dass das Umlegen feindlicher Agenten (oder auch: Doppelagenten) damals das Normalste auf der Welt war – siehe John le Carré & Co. Heißt: die Russen haben es getan, die Amis, Briten, Franzosen und so weiter, und kein Mensch hat sich darum geschert. Ich habe mein Handbuch für Agenten gerade nicht zur Hand, aber sicher steht da irgendwo, dass es sich bei Agenten um Kombattanten handelt, die gemäß allgemeiner Kriegsführungs-Konventionen eben das Risiko tragen, notfalls eliminiert zu werden.
Nun ist es nichts Neues, dass seit Ende des Kalten Kriegs großflächig eine Doppelmoral installiert wurde. Die Amis dürfen ziemlich alles; die Briten und Franzosen ebenda. Nur wenn andere dasselbe Recht beanspruchen, ist schwer was los – obwohl die aktuellen Wogen ungewöhnlich hoch sind und man in Sachen Doppelmoral von »Next Step« reden könnte. (Betrachtet man sich die westliche Eskalationspolitik im Gesamtzusammenhang, drängen sich als passende Begriffe auch »Kamikaze« sowie »Vorbereitung eines globalen Krieges« auf.)
Sicher kann man sagen: Geht trotzdem nicht. Agenten umlegen, auch noch außerhalb des eigenen Territoriums – wo kämen wir da hin? Schön – die moralischen Standards wurden also erweitert. Nur bleiben sie selbst bei dieser Sichtweise doppelte. Beispiel: die investigative Journalistin Daphne Caruana Galizia, die Regierungskriminalität und Mafia-Connections im EU-Mitglied Malta recherchierte. Autobombe, die Journalistin sozusagen pulverisiert. Wurden 100 – oder angesichts der Größe des Inselstaats meinetwegen 10 – maltesische Diplomaten ausgewiesen? Obwohl die Spuren auch hier Regierungsterrorismus nahelegen? – Pustekuchen. Nicht mal ein Botschafter wurde einbestellt – geschweige denn eine Sondersitzung des Europäischen Parlaments angesetzt.
Die Moral von der Geschicht’: Während im Fall Galizia keine Anne-Will-Sondersendung angesetzt wurde, wird der Fall Scripal zum Anlass genommen, mal wieder aus allen Rohren gegen Russland zu hetzen. Ist das politisch sinnvoll? Entspricht eine Politik der Verschärfung der internationalen Beziehungen den Interessen der in Deutschland oder GB lebenden Bevölkerung? Ist Krieg »sexy»? Für Maischberger, May und den Spahr Jens mit Sicherheit. Für den Rest? Eher nicht.
It's the economy, stupid ...
Wer hat ein Interesse daran, dass Northstream 2 nicht realisiert wird?
sie zeigen es:
allzu grob-schlächtig und es nach art des dach-deckers halten,
sollte man sich verbieten, wenn man politisch ernst genommen werden will.
1.)kann man von 2000jähriger FEINDSCHAFT reden?
ausnahmslos, generation nach generation?
gabs nicht zumindest beziehungs-losigkeit?
2.) plan-lose imperialistische mächte gab es und gibts nicht.
das ist schon logisch un-möglich.
und was den russ.-zaristischen betrifft: -->pan-slawismus(wiki) nachschlagen.
3.) ob und welche ideologie in deutschland zu welchem zeitpunkt
vorherrschend war, weiß ich nicht zu quantifizieren.
über die ideologie der herrschenden kann man auskunft aus dokumenten
bekommen, auch wenn manche ausdrücklichkeiten umschrieben wurden.
über die exekution der ideologie/plan-mäßige ausführung liegen auch
berichte vor.
4.) zu einer relativierung oder rechtfertigung hab ich nicht geraten.
aber auf präziserem urteilen besteh ich. denn wie soll sich sonst eine
vernünftige, auf gedanklicher differenzierung bestehende
verständigung/politik ergeben?
sonst bleibts beim dach-ziegel-schleudern.
Was musste ich gerade in einem anderen Thread bei Spiegel Online über Russland lesen.
"Unsere Regierung besetzt keine Nachbarstaaten und annektiert nicht fremde Länder. Unsere Regierung schießt keine Verkehrsflugzeuge ab und deckt nicht den Giftgaseinsatz von Diktatoren. Unsere Regierung ermordet keine Journalisten und auch keine Kritiker mit radioaktiven Substanzen. Deshalb braucht unsere Regierung in so schwerwiegen auch nicht zu lügen."
Fakt ist Europa kann von Russland noch sehr sehr viel lernen:Russland hat in den letzten 25 Jahren die Ukraine, Weißrussland, Estland,Lettland, Litauen,Kasachstan,Armenien, Georgien, Aserbaidschan, Kirgisien, Turkmenistan, Usbekistan und Tadschikistan in die Unabhängigkeit ziehen lassen! Russland hat den Warschauer Pakt aufgelöst und der DDR Wiedervereinigung mit BRD zugestimmt.
Großbritannien dagegen annektiert ständig neue Inseln und Staaten. Jüngste Beispiele: Falklandinseln 2013, diese Annexion erkennen bis heute fast alle lateinamerikansichen Staaten nicht an. Und die Annexion von Gibraltar, welche Spanien nicht anerkennen will, zu Recht! Und die Annexion der Chagos-Archipel Inselgruppen von Großbritannien im indischen Ozean, was die Briten sich einfach so gekrallt hatten.
Sie meinen also, wenns die britische regierung
nicht so genau nimmt, können Sie es in historiografisch-belegten dingen
auch "halten wie ein dach-decker"(s.o.)
streitigkeiten um die britischen territorien gehen auf das 18. u. 19.jh.
zurück.
Der Streit um die Inselgruppen Chagos-Archipel ist erst in den 1960-er eskaliert, weil die Briten versprachen die Inseln zurückzugeben. Bis heute tun die Briten das aber nicht!
Und außerdem wer waren die ersten Siedler von den Falklandinseln? Antwort: Es waren 100% nicht die Engländer, sondern höchtswahrscheinlich die Franzosen und später die Spanier!
Wann gedenken eigentlich die Amerikaner Puerto Rico in die Unabhängigkeit zu entlassen ? Oder am besten es den Spaniern zurückzugeben? Die könnten doch mit einem guten Beispiel vorankommen
puerto-rico an spanien zurück-geben?
oder an die katalonier?
>…ob und welche ideologie in deutschland zu welchem zeitpunkt vorherrschend war,…<<
Die Ideologie unmittelbar nach der Reichsgründung hiess: „Hurra, der Franzmann muss blechen“
Vor 1871 gab es kein „Deutschland“.
über die leistung der frz. raub-kriege von louisXIV
zur entstehung eines dt. national-bewußtseins
hab ich leider auf die schnelle nichts zur hand.
-->deutsch-französische erbfeindschaft(wiki)
seine vor-industrielle raub-ökonomie
mit der verbrannte-erde-politik seines kriegs-ministers
louvois(z.b. zerstörung mannheims etc.)
verdiente er sich durch diese barbarei den namen:
"französischer attila".
--> pfälzischer erbfolge-krieg. verlauf. verheerung der pfalz.(wikip.)
Ich hatte mich darauf bezogen:
>>…ob und welche ideologie in -deutschland- zu welchem zeitpunkt vorherrschend war,…<<
schon wenn man den zeitraum auf 1933-45 begrenzt,
wirds schwierig: was, wenn, hat die masse gedacht?
welche meinung gefragt war, ist einfacher zu beantworten.
Ich hatte mich darauf bezogen:
>>…ob und welche ideologie in !!deutschland!! zu welchem zeitpunkt vorherrschend war,…<<
Vor 1871 gab es kein "Deutschland".
na, das lassen Sie mal unserer klassiker hören!
die werden Ihnen was von der kultur-nation,
dem deutschen vaterland, das zerstückelt ist in
kleine be-reiche,in denen zahl-lose herrscher
sich souverän fühlen, erzählen.
die haben die begrenzt-heiten nicht nur gesehen,
auch erlitten, aber nicht affirmiert.
Was verstehen Sie unter Faschismus?Skrupellose Menschenverachtung? Das kann man der substanzlosen Beschuldigung ohne Rücksicht auf die Verhhältnismäßigkeit der Eskalation einer skrupellosen Politik unterstellen. Bisher ist ein krimineller Mordanschlag zu klären und anzunehmen, dass die Opfer inzwischen auch einmal dem Umstand entsprechend befragt wurden? Ergebnis?
Wer war der 2. Auftragsgeber des Doppelagenten? Welche Motivation kann man mit wenigstens einem bisschen Logik wem unterstellen? Der Westpolitik, die einem politischen Schwarmverhalten entspricht?
Sie haben Putin nur ihre Hetze und Hass entgegenzusetzen und erwarten, dass Putin was warum wider alle Wirklichkeit wem zu liebe bereuen soll?
Die Guten, sie bleiben so lange skrupellose faschistische Lügner, bis sie ihre Behauptungen belegen. Hoffentlich kommen die Opfer dazu ihre Stellungnahme nachvollziehbar offenzulegen.
"Politik der Vergeltung
Wenige Monate vor der Vergiftung Litwinenkos im Jahr 2006 beschloss das russische Parlament ein Gesetz, das es Staatsorganen ausdrücklich gestattet, Terroristen im Ausland zu "liquidieren".
Bei t-online wird unter anderem dies als Indiz für Russlands Täterschaft angeprangert.
Wie kommt t-online bzw die Briten darauf? Das ist im Westen doch üblich. Die USA haben ca 3000 Menschen per Drohne liquidiert, der Mossad hat viele Morde begangen und andere Dienste mehr oder weniger ebenso.
Was soll diese Doppelmoral? Ehrlich ist etwas anderes. Viele sind kriminell, viele sind Lügner. Sollen sie doch endlich einräumen daß sie in krimineller Weise töten und sich nicht immer diesen Heiligenschein umhängen. Es sind einfach Mörder die alle verurteilt gehören.
Ja, dazu diese Ergänzung. Die USA gestatten per Gesetz, dass Folter erlaubt ist! Das Schießen ist ihr angeborenes Recht!
Wobei es sich dabei dauerhaft um erwiesenen Faschismus handelt, ohne dass sich eine westliche, angebliche Werteallianz des Widerspruchs und der Sanktionen gemeldet hätte.
Wer sich mit Waffen überfrachtet, will und muss sie auch gebrauchen!
Robert Fisk hat im Independent einen sehr guten Artikel zum Thema geschrieben, in dem er, entsprechend dem gegenwärtigen Kenntnisstand, keine Schuldzuweisung tätigt. Aber er stellt zum Schluss die entscheidenden Fragen:
"Is this really the best May and Boris can do? Must we really be taken for children once more? Why not wrestle with the real danger to Britain itself – Brexit? Or did this wretched couple simply regard the outrage in Salisbury as just another way of dodging the real tragedy they are themselves inflicting on Britain, a development which many critics have described – yes – as the greatest danger to the UK since the Second World War?"
"Leider verstärkt sich meine Skepsis gegenüber den Mainstream-Medien zunehmend, da sie nahezu auschließlich die Nato-Sicht goutierend widerspiegeln." UND für Russen gilt eben nicht! - die Unschuldsvermutung !!! Einer Straftat Verdächtigte oder Beschuldigte während der gesamten Dauer des Strafverfahrens als unschuldig behandelt wird und nicht er seine Unschuld, sondern die Strafverfolgungsbehörde seine Schuld beweisen muss ....So - diese Unschuldsvermutung ist eines der Grundprinzipien eines rechtsstaatlichen Strafverfahrens, nochmal, gilt nicht bei Russen!!!
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: Es geht um einen ehemaligen Doppelagenten?
Wer war sein 2. Auftraggeber? Ob der Fuchs Putin das wirklich nicht wissen sollte?
Immerhin stehen jetzt auch 2 Tatorte zur Diskussion: Eine Parkbank und die Wohnung des Opfers! Immerhin, 2 x überlebt?
Haben die Opfer ein Recht auf die Bestrafung der echten Täter, denen sie vermutlich zum nächsten Anschlag ausgeliefert blieben?
Stimmt das? Lügen habe kurze Beine und zum Trost, Ehrlich währt am längsten?
Wofür will die EU schon im Geiste unsere Straßen und Brücken panzertauglich aufrüsten? Adolf baute auch sofort Panzerstraßen eine Vorleistung der heutigen Autobahnen. Zum Trost spendierte er den Volkswagen.
Wenn diese westallierte Politik nich ein solcher Horro wäre, müsste man sich totlachen.