Woran „Minsk II“ gescheitert ist

Donbass Russland verletzt die territoriale Integrität der Ukraine. Ein Abkommen hatte den Osten des Landes befrieden sollen. Nicht nur Moskau hat dessen Vorgaben gebrochen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2022
Im Donbass existiert seit 2014 eine fast 500 Kilometer lange Frontlinie, ist die Kollision zwischen verfeindeten Armee- und Milizverbänden jederzeit möglich
Im Donbass existiert seit 2014 eine fast 500 Kilometer lange Frontlinie, ist die Kollision zwischen verfeindeten Armee- und Milizverbänden jederzeit möglich

Foto: Anatolij Stepanov/AFP/Getty Images

Es gibt keine Reinheit und Unschuld, höchstens für Narren, aber die sind in der Politik fehl am Platz, zumal in der russischen. Wenn sich Präsident Wladimir Putin dazu entschließt, die beiden Entitäten Donezk und Lugansk als souveräne Republiken anzuerkennen, ist das nicht nur eine gewagte Entscheidung. Er bedenkt den Westen mit einer machtpolitischen Antwort auf den aus seiner Sicht unangemessenen Umgang mit seinem Land. Sie reflektiert mehr als nur Verstimmung über die fehlende Bereitschaft, auch nur in Maßen mit substanziellen Angeboten auf die Verhandlungsangebote der vergangenen Wochen zu reagieren. Es ist eine Kampfansage.

Als unumstößliche Realität werden in der Ostukraine nun Verhältnisse festgeschrieben, wie sie in dieser