Durch eine See von Plagen

Afghanistan Die Nachfolgemission der NATO in dem umkämpften Land wirkt wie eine Kapitulation auf Raten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 52/2014
Irgendwie alleingelassen: Soldaten der Nationalarmee
Irgendwie alleingelassen: Soldaten der Nationalarmee

Bild: Thomas Peter/Reuters

Die Frage, „ob’s edler im Gemüt, die Pfeil und Schleudern des wütenden Geschicks erdulden oder sich waffnend gegen eine See von Plagen, durch Widerstand sie enden“, konnte Hamlet nicht beantworten. Sie trieb den Prinz von Dänemark zu verwegener Tat, in Wahnsinn und Untergang.

Wozu hat sich die NATO in Afghanistan durchgerungen? Ist es geraten, sich mit der Einsicht zu bescheiden, dass ein „wütendes Geschick“ lieber erduldet als bekämpft sein will? Dass man einer "See von Plagen“ besser entsteigt, als darin zu ertrinken? Wer glaubt, die Entscheidung sei mit der Nachfolge-Mission Resolute Support schon gefallen, könnte voreilig urteilen. Ein Restbestand von 13.000 Soldaten ist sicher ein signifikantes Potenzial, doch ohne strat