Emmanuel Macron: Vom Laufsteg gefallen

Frankreich Der „Europäer“ Emmanuel Macron hat schon vor der Wahl an Statur verloren. Seit dem Ukraine-Krieg wirkt er wie ein Modell, das sich überlebt hat
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2022

Das Muster lag offen zutage und versprach Erfolg. Bezogen auf Frankreich entschied Emmanuel Macron in der Regel pragmatisch und opportunistisch. Ging es um Europa, gab er sich visionär und idealistisch. Er wollte die Europäische Union „neu gründen“, wie er das in seiner Sorbonne-Rede vom September 2017 mit der Passion des Gesinnungstäters intonierte. Was ist dieses Bekenntnis heute noch wert? Vor allem, was lässt sich geltend machen, womit werben, um am 24. April die Stichwahl und eine nächste Präsidentschaft zu gewinnen?

Der Erneuerer und makellose Europäer Macron wirkt derzeit wie ein Auslaufmodell, für die EU allemal, ob für seine wahlberechtigten Landsleute, wird sich zeigen. Im europäischen Staatenbund ändert sich