Erschütterte Ordnung

Türkei Der Angriff auf die Kurden in Syrien führt uns ein globales Machtsystem vor, in dem Friedfertigkeit aus der Mode kommt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2018
Erdoğans kurdische Obsession führt seine Panzer über die türkisch-syrischen Grenze
Erdoğans kurdische Obsession führt seine Panzer über die türkisch-syrischen Grenze

Foto: Bulent Kilic/AFP/Getty Images

Natürlich kann man wie gewohnt den Erregungsgipfel besteigen und Präsident Erdoğan als menschenverachtenden Interventionisten geißeln. Mit dem Vorstoß in die syrische Kurdenregion von Afrin wird Völkerrecht gebrochen (nur wer bricht das im Nahen Osten nicht?), um politische Flurbereinigung zu betreiben, die internen und externen Paten der bald sieben Jahre dauernden Schlacht um Syrien nicht missfallen muss. Baschar al-Assad sieht Gegenspieler gezügelt, die wie die kurdischen Volksbefreiungseinheiten (YPG) kaum als Sympathisanten seines Regimes gelten. Für Russland zählt der Erhalt syrischer Staatlichkeit, der eine kurdische Autonomie dienlich sein kann, aber nicht muss. Zumal sich die Türkei stets daran reiben wird. Die USA wollten schon de