Es geht seinen Krebsgang

Genf II Die Syrien-Konferenz wird allen Phasen des Bürgerkrieges gerecht, nur nicht seinem aktuellen Stadium. Deshalb dürfte sich ihr Ertrag auch in Grenzen halten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2014

Wenn Bashar al-Assad bei Präsidentenwahlen Mitte des Jahres kandidieren will, sollte ihn die mit Syrien befasste Staatengemeinde gewähren lassen. Manchmal ist es klüger zu bestärken, was man schwächen will. Etwas mehr machiavellistische Dialektik und weniger moralisierende Inbrunst täte der Syrien-Diplomatie gut. Assads Begehren heißt doch auch, dass sich das Baath-Regime für fähig hält, so viel staatliche Ordnung aufzubieten, dass ein regulärer Wahlverlauf garantiert ist. Wer wollte das a priori bestreiten? Immerhin ist es gelungen, unter Kriegsbedingungen sämtliche Chemiewaffendepots zu orten und zu leeren. Die Inspektoren der Organisation für das Chemiewaffen-Verbot (OPCW) beklagen zwar Verzug, aber kein Scheitern des Vorh