Eskalation im Diskurs

Israel Yonatan Levi war vor vier Jahren Mitinitiator der damaligen Sozialproteste. Vor der Knesset-Wahl am 17.März engagiert er sich für das Mitte-Links-Lager von Isaac Herzog
Exklusiv für Abonnent:innen
Isaac Herzog und seine Bündnispartnerin Tzipi Livni beim Wahlkampf
Isaac Herzog und seine Bündnispartnerin Tzipi Livni beim Wahlkampf

Foto: Jack Guez / AFP-Getty Images

Der Freitag: Wie sieht ihre Arbeit vor der israelischen Parlamentswahl aus?

Yonatan Levi: Wir arbeiten keiner spezifischen Partei zu. Wir veröffentlichen Analysen von denen wir denken, dass sie für die Opposition relevant sind. Und wir drängen Minister dazu, sich von ihren politischen Gegnern abzugrenzen.

Das geschieht bisher nicht?

Die Linke in Israel ist dysfunktional. Zu sagen, man ist links, gilt als schändlich. Selbst die Arbeitpartei (Awoda), die einst den Staat Israel gegründet hat, wird dieser Tage von Netanjahu als ‘antizionistisch’ bezeichnet. Das ist eine Eskalation im Diskurs. Die Leitdebatten gehen kaum um Inhalte wie den Palästina-Konflikt, wirtschaftliche oder religiöse Fragen. Es fehlt der Linken an einer Agenda oder einem Narrati