Fraktur der Seelen

Abkehr Osteuropa begehrt auf. Die neue Regierung in Polen schert sich wenig um EU-Normen und steht nicht allein. Die Rückbesinnung auf mehr nationale Identität ist unübersehbar
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Ungarns Premier Viktor Orbán auf einer der Visegrád-Konferenzen
Ungarns Premier Viktor Orbán auf einer der Visegrád-Konferenzen

Foto: Michal Cizek / AFP - Getty Images

Es herrschen nicht nur Skepsis und Verweigerung. In einigen Staaten Osteuropas schält sich ein Gegenentwurf zum europäischen Muster heraus, wie es die EU für sich in Anspruch nimmt und in Verträge schreibt. Wer das als bewusste Abkehr von Europa deutet, mag übertreiben – eine Provokation ist es allemal.

EU-Normen werden in der Gewissheit gebrochen, dass weder Sanktionen noch eine Suspendierung aus dem europäischen Verbund drohen, wenn jemand derart aufbegehrt – und sündigt. Tugenden, die bei der EU-Aufnahme nachzuweisen waren, werden in Warschau, Bratislava, Budapest und Zagreb, teilweise auch in den baltischen Staaten, demonstrativ verworfen und durch politisches Handeln konterkariert.

Die neue polnische Regierung der Partei für Recht un