Es herrschen nicht nur Skepsis und Verweigerung. In einigen Staaten Osteuropas schält sich ein Gegenentwurf zum europäischen Muster heraus, wie es die EU für sich in Anspruch nimmt und in Verträge schreibt. Wer das als bewusste Abkehr von Europa deutet, mag übertreiben – eine Provokation ist es allemal.
EU-Normen werden in der Gewissheit gebrochen, dass weder Sanktionen noch eine Suspendierung aus dem europäischen Verbund drohen, wenn jemand derart aufbegehrt – und sündigt. Tugenden, die bei der EU-Aufnahme nachzuweisen waren, werden in Warschau, Bratislava, Budapest und Zagreb, teilweise auch in den baltischen Staaten, demonstrativ verworfen und durch politisches Handeln konterkariert.
Die neue polnische Regierung der Partei für Recht und Gerechtigkeit (PiS) macht nicht die geringsten Anstalten, der autoritären Versuchung zu widerstehen. Sie bricht mit der Gewaltenteilung und degradiert das Verfassungsgericht zum willfährigen Adressaten parteiischer Personalpolitik. Das Vorgänger-Parlament hatte drei Verfassungsrichter neu gewählt, doch weigerte sich Präsident Andrzej Duda (ebenfalls PiS), die Juristen zu vereidigen. Stattdessen ließ die neue Regierung das Parlament, in dem sie über eine Mehrheit verfügt, gleich alle fünf Verfassungsrichter neu wählen, denen Duda umgehend den Amtseid abnahm, weil sie als PiS-Parteigänger galten.
Ungarns Premier Viktor Orbán verändert seit 2009 die Verfassung nach eigenem Gutdünken und bedient den Trend zum autokratischen System. Der slowakische Premier Fico klagt vor dem Europäischen Gerichtshof gegen den Quotenbeschluss der EU-Innenminister vom September zur Verteilung von 120.000 Asylsuchenden. Dieses Ausscheren aus einem Minimalkonsens europäischer Solidarität wird von den anderen Staaten der Visegrád-Gruppe (außer der Slowakei zählen dazu Polen, Tschechien, Ungarn) mitgetragen. Als wäre nicht in Artikel 2 des Lissabon-Vertrages verankert: „Die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören.“
Geostrategische Vollendung
Würden die Staaten Osteuropas heute wegen ihrer EU-Tauglichkeit evaluiert, müsste man sie abweisen. Was freilich an die Voraussetzung gebunden wäre, dass sich das geostrategische Motiv der EU-Osterweiterung erledigt hat. Dergleichen ist nicht der Fall – weder der Westen noch der nichtrussische Osten Europas haben ein Interessen daran, am bündnispolitischen Status quo zu rütteln. Ausnahmslos alle Staaten Osteuropas betrachten die Mitgliedschaft in EU und NATO als Lebensversicherung, die ihren Bündniswechsel von 1990/91 garantiert. Die Legitimation der Transformationseliten im politischen Überbau von Estland bis Rumänien speist sich – bei allen Unterschieden – bis heute aus der Abkehr von Moskau . Das „Nie wieder!“ aufzugeben, die Beteuerung zu relativieren, Beziehungen auszuschließen, wie sie bis 1990 mit der UdSSR bestanden – das wäre von delegitimierender, vielleicht selbstmörderischer Wirkung.Es würde damit eine Bedrohungslegende aufgebrochen, auf die sich die Expansion eines ganzen Bündnissystems seit 1990 stützt.
Bei aller Entfremdung zwischen Brüssel und Warschau oder Brüssel und Budapest gelten nach wie vor jene strategischen Kausalitäten, die im Mai 2004 zum Beitritt der ersten acht MOE-Länder zur EU führten: Den Subkontinent des Systemtransfers im Osten als unverzichtbare Macht- und Marktressource des Westens zu halten. Die Osterweiterung war die geostrategische Vollendung des Epochenbruchs von 1990, um die EU als globale Macht zu etablieren und Russland zu bedeuten: Der Verlust früherer Alliierter ist unumkehrbar.
Eben deshalb hatte sich die NATO bereits 1999 eine erste Ostausdehnung genehmigt, die bis heute nicht abgeschlossen ist, denkt man an die angekündigte Aufnahme Montenegros und die Begehren Georgiens wie der Ukraine.
Was kann schon passieren?
Ungeachtet dessen mussten sich die EU-Debütanten damit arrangieren, dass sich die 1990 errungene nationale erneut mit einer vergemeinschafteten Souveränität messen musste. In der Regel wird die Osterweiterung als Staatenzuwachs für die EU gedeutet und übersehen, dass es sich zugleich um einen Terraingewinn gehandelt hat, der auf sozialökonomischer Konvergenz fußt und Volkswirtschaften zu Filialökonomien des Westens mutieren lässt. Mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Der polnische Schriftsteller Andrzej Stasiuk spricht von „einer Art neuer Kolonisierung“: „Die sowjetische Kolonisation ist vorbei, eine neue – die europäische – hat begonnen. In einer Softversion, gewiss, aber es ist doch eine Kolonisation.“
Man könnte auch von Entfremdung reden, die eine Flut von Gefühlen und Empfindungen auslöst, die mit einer (Rück-)Besinnung auf nationale Identität zu tun hat. Daraus ergibt sich heute für Parteien wie die PiS ein ebenso ergiebiges Terrain, wie es denen zufiel, die gleich nach 1990 den Weg nach Europa als Königsweg ins Gelobte Land priesen und daraus ihrerseits Legitimation schöpften. Die damalige Verleugnung der eigenen, nur eben anderen europäischen Identität trug maßgeblich dazu bei, dass heute der Wiedergewinn nationaler Identität so hoch im Kurs steht. Dabei verfällt etwa die regierende PiS einem fast anthropologisch anmutenden Revierreflex. Eine Nation, die Zuflucht bei sich selbst sucht, verbirgt eine Fraktur der Seele. Dahinter steckt mehr als nur das Ressentiment gegen die Fremden, mit denen die Herberge nicht geteilt werden soll.
Im Westen des Kontinents, nicht zuletzt in Deutschland, schrieb und redete man sich die neuen Partner nicht nur jahreang schön, sondern träumte sie sich gefügig und dankbar. Doch ist es mit der erbötigen Demut einstiger EU-Aspiranten nicht mehr weit her. Sie haben sich emanzipiert, nicht zuletzt von sich selbst. Sie leisten sich Dissidenz in dem Bewusstsein, dass nicht viel passieren kann – Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen hin oder her
Kommentare 35
Nur mal so eine Bemerkung: Ich lese an keiner Stelle etwas von den Interessen der USA bzw. Washingtons, die sicher bei der Entrwicklung eine Rolle spielen. Warschau wird mehr Sympathie für Washington als für Brüssel nachgesagt, egal, wer dort regiert, also in Warschau. Ist die Rumsfeld- These vom in "alt" und "neu" geteilten Europa ad acta gelegt, obsolet, oder wird weiter dafür gewirkt, dass das aktuell bleibt?
Wem nutzt die europäische Uneinigkeit, wenn denn jemals so etwas wie ein einheitliches Europa möglich wäre und mehr sein könnte als ein von ökonomischen Interessen zusammengehaltenes Zweckbündnis? Und selbst die ökonomischen Interessen, sorgen die für Ausgleich oder eben Zwiespalt?
Bin gespannt auf die Antworten, hier oder an anderer Stelle, durch wen auch immer
"Doch ist es mit der erbötigen Demut einstger EU-Aspiranten nicht mehr weit her. Sie haben sich emanzipiert, nicht zuletzt von sich selbst."
Wenn es diese "Demut" denn wirklich einst gegeben hat, dann war sie von falschen voraussetzungen geleitet. Möglicherweise glaubten die "damals demütigen" ja an das EU-versprechen, dass es ihnen hinterher (nach dem beitritt zur EU) besser gehen würde. In wahrheit war das gar nicht vorgesehen.
Nach 1992 (Maastricht-Vertrag) ist die EU vielmehr zu einem "verwertungsraum" mutiert, indem rohstoffexporteure und billiglohnländer genauso ihren platz haben wie hochlohnregionen und industriestaaten. Ein angleichen der lebensbedingungen war seit dem nicht mehr beabsichtigt.
Das haben die 'spät-EU-ler' mittlerweile begriffen. Und deshalb ist ihnen die EU auch nicht mehr so wichtig - von dort können sie wenig erwarten. Also versuchen sie, irgendwie 'mit dem rücken zur wand' zu kommen', dh. wenn sie schon von der EU nichts erwarten können, wenigstens nicht draufzuzahlen.
Was dabei herauskommt ist die jetzige politik! Das problem aber sind nicht die 'spät-EU-ler', sondern die EU-profiteure, allen voran d-land, die partout nichts abgeben wollen, weder in G-land noch an flüchtlinge.
Wer aber alle vorteile auf seine seite zieht, muss sich nicht wundern, dass auch alle flüchlinge von diesen vorteilen angezogen werden und, ergo, ihr heil in d-land suchen...
"Wem nutzt die europäische Uneinigkeit?"
Einem ganz bestimmt: Putin. Danach Erdogan, dem modernen Sultan. Beiden passt die Krise der liberalen Demokratie im westeuropäischen Kapitalismus auch innenpolitisch ins Konzept.
Weswegen allerdings der neue Nationalismus in Osteuropa auch im Interesse der Weltmacht USA liegen sollte, wüsste ich gern.
... und wenn ich an die sogenannten Ex-Reformer der ehemaligen "systemtragenden" Parteien denke, von Kwasniewski... bis Pozsgay, kommt mir der Kaffee hoch.
Die Ostblock-Linke ist nur noch ein Blöckchen, ein systemunrelevantes Ding, was die Menschen in die Arme der Nationalkonservativen wandern lässt.
Einem ganz bestimmt: Putin.
Hätte ich nur mal drauf gewettet, dass diese Antwort kommt ...
Un dweil Sie so ahnungslos scheinen von wegen Weswegen allerdings der neue Nationalismus in Osteuropa auch im Interesse der Weltmacht USA liegen sollte empfehle ich Ihnen unter anderem mal dieses: George Friedman am 3.2.15 vor dem Chicago Council on Global Affairs
Und was Putin bzw. Russland in dem Zusammenhang angeht empfehle ich folgende Lektüre aus der Süddeutschen Zeitung vom 25.11.10: "Putin: Plädoyer für Wirtschaftsgemeinschaft Von Lissabon bis Wladiwostok"
Aber ich vermute, das wollen Sie gar nicht zur Kenntnis nehmen
Als Polen 2003 in die "Koalition der Willigen" unter George W. Bush einscherte, wurde das Land übrigens von einem linken Premierminister regiert: Leszek Miller
Doch ist es mit der erbötigen Demut einstger EU-Aspiranten nicht mehr weit her. Sie haben sich emanzipiert, nicht zuletzt von sich selbsr. Sie leisten sich Dissidenz in dem Bewusstsein, dass nicht viel passieren kann – Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen hin oder her .
Tja, dann ist es auch keine Emanzipation wie mir scheint. Es kostet nichts, weil es ungefährlich ist. Im Grunde stehen die mit ihrer Haltung einer europäischen Emanzipation - z. B. von den USA - im Wege. @ Hans Springstein - Ich habe auch manchmal den Verdacht, dass die Amis im Hintergrund ihre einstige "Koalition der Willigen" ermutigen zu allerlei Quertreibereien.
Als vier Jahre später, im Jahre 2007, Polens neuer Präsident, Lech Kaczynski, die USA besuchte, war Polen eines der wenigen Länder, das im Militäreinsatz im Irak noch immer an der Seite der USA stand, obwohl der Einsatz in der polnischen Bevölkerung überwiegend abgelehnt wurde.
Nicht nur, dass Lech Kaczynski im Gespräch mit Bush II den Sinn des Irak-Krieges ganz und gar nicht anzweifelte. Er holte sich durch den Schulterschluss mit Bush gerne die nötige Rückendeckung gegenüber seinen EU-Partnern, mit denen er und sein Bruder, der Premierminister, im Streit lagen.
Wie wichtig ihnen beiden damals die Beziehungen zu den USA waren, das machte Lech Kaczynski bereits beim Amtsantritt deutlich: Seine ersten Auslandsreisen führten ihn in die USA und den Vatikan, nicht etwa nach Brüssel.
Mit seinem Bekenntnis zu Nationalismus, autoritären Werten und konservativer Religiosität lag der reaktionäre Katholik Kaczynski mit Bush auf einer Wellenlänge. Beim letzten Besuch des US-Präsidenten in Kaczynskis Sommerresidenz auf der Ostseehalbinsel Hela ging es denn auch bewusst familiär zu.
"Ich habe auch manchmal den Verdacht, dass die Amis im Hintergrund ihre einstige "Koalition der Willigen" ermutigen zu allerlei Quertreibereien."
Ist dasso zu verstehen, dass der Obama-Regierung vor dem Hintergrund der momentanen Weltlage an einer Schwächung Deutschlands und der Europäischen Union gelegen sein soll? Hielte ich für eine absurde Vorstellung.
"Die neue polnische Regierung der Partei für Recht und Gerechtigkeit (PiS) macht nicht die geringsten Anstalten, der autoritären Versuchung zu widerstehen. Sie bricht mit der Gewaltenteilung und degradiert das Verfassungsgericht zum willfährigen Adressaten parteiischer Personalpolitik.[...]
– weder der Westen noch der nichtrussische Osten Europas haben ein Interessen daran, am bündnispolitischen Status quo zu rütteln. Ausnahmslos alle Staaten Osteuropas betrachten die Mitgliedschaft in EU und NATO als Lebensversicherung"
Das sind die beiden Pole, zwischen denen sich das Ganze hauptsächlich abspielt. Ein paar wirtschaftliche Vorteile, aber primär geht es um das Militärbündnis. Vor dem Hintergrund dürfen sich die Osteuropäer, wie die Türken alles leisten, auch die Missachtung grundlegender demokratischer Prinzipien und Werte. Das hat in diesem Sommer zu einer ersten großen Zerreißprobe geführt und ich glaube, es wird dieses Europa, das wir jetzt kennen irgendwann ganz zerreißen. Meiner Ansicht nach hat dieser Status Quo aber wenigen mit Emanzipation zu tun, als mit Opportunismus und reaktionären Tendenzen in Osteuropa. Die geheimen CIA Foltergefängnise standen in Polen. Das ist erst im letzten Jahr publik geworden und obwohl Kwasniewski das zu verantworten hat, haben die Polen ihn zurück an die Macht gewählt. Das passt den Eurokraten zwar nicht, aber der Trend entspricht dem rückwärtsgewandten Trend in West- und Mitteleuropa generell, nur dass die Osteuropäer in der Hinsicht noch eine oder mehrere Nummern schmerzloser zu sein scheinen. Entsprechend auch ihrem Verhalten in Sachen Flüchtlingspolitik. Ich weiß nicht, wie das europaweit auf Dauer gut gehen soll: Gleichzeitig auf Werte zu pochen und zulassen, dass diese von rückständigen EU-Mitgliedern in die Tonne getreten werden. Zur Zeit werden solche Trends von unseren Wirtschafts-, Medien- und politischen Eliten noch geduldet, weil die sich hinter alles stellen, was strategisch gegen die Russen gerichtet ist. Ich glaube nicht, dass das ewig so weiter geht. Die Widersprüche, die das erzeugt, im Verbund mit den Problemen, die als Folge der militärischen Interventionen, der Sanktionen, der Unkontrollierbarkeit der Finanzmärkte und so weiter auf uns zukommen werden hier ein politisches und gesellschaftliches Klima erzeugen, das auch den Eliten unangenehm sein wird. Und wenn dann die Wirtschaft stagniert, Regressionen kommen, die Arbeitslosigkeit wieder steigt, wird sich hoffentlich auch bei den Wählern rumsprechen, welcher Politik sie das zu verdanken haben. Man kann nur hoffen, dass der Zug dann nicht längst abgefahren ist und dass die EU ein paar Möglichkleiten bietet, inkompatible Wertegemeinschaften auch wieder auszuschließen. Mit diesen Polen, diesen Ungarn, dieser Osterweiterung, so wie die sich in den letzten Jahren präsentieren möchte ich jedenfalls nicht viel zu tun haben.
Zu Polen, Türkei, Ungarn ... fällt mir nur noch das ein!
" Es gibt nur ein Problem, das schwieriger ist, als Freunde zu gewinnen: Sie wieder loszuwerden."
Mark Twain
Wer so unreflektiert das rechtskonservative bis protofaschistische Gewürge vom Baltikum über Polen, Balkan/Ungarn bis zur Ukraine, aber auch zunehmend in Westeuropa, als Aufruf einer "nationalen Identität" versteht, von dem ist wohl anzunehmen, daß er auch von der europäischen Identität genausowenig Ahnung hat. Diese Ahnungslosigkeit teilt er mit den herrschenden EU-Protagonisten wie auch mit den EU-Gegnern aller Coleur: Die Ergebnisse sieht man ja.
@Hans Springstein:
Die Frage nach dem Wirken der USA war nach dem Stolperstein der "nationalen Identität" mein zweiter Gedanke.
Das Meiste der dazu folgenden Kommentare enthält überwiegend Richtiges, reicht aber bei weitem nicht hin, die Lage auch nur annähernd vollständig zu beschreiben. Infolge meiner beschränkten Kapazität sei mir daher hier nur der Hinweis erlaubt, daß die Einwirkungen der USA, genauso wie der aller weiteren "Agenten" im Feld, wohl nicht in einer einheitlich-kohärenten "Strategie", - erst recht nicht in einer nach Vernunft-/Verstandesmaßstäben wie "Interessen" o. ä. ausgerichteten -, gefaßt werden können. (Gleiches gilt für den Begriff der "Tendenz(en)" in diesem Kontext)
..."Kunst ist ein Gerücht"... liess Alan Rudolph eine seiner Figuren damals in "The Moderns" sagen. Krakowiak war kein Gerücht.
Was Polen geschehen ward: sich inzwischen selbst links und rechts die eigene Geschichte selbst um die Ohren zu schlagen.
wers mag...
Diese polnische Regierung hat sich in den Slapstick verabschiedet - warum auch nicht.
...da geht sie hin, die Kulturnation...
und weitere werden folgen: wir sollten doch nicht annehmen, dass die ehemaligen Reichprotektorate da nachstehen wollen: und brav.
nunja
aber diese polnische regierung weiß sich nun mal einig im "kampf gegen den terrorismus" - wie mit "der Kneifzange an die Unterhose gefasst".
schon geil... - odr?
winde acht gehend neun .
abr, will davon schon was wissen - wie sie doch begonnen haben ihre "nationale Identität" beim Discounter ihres Vertrauens meistbietend zu verhökern?
halten wir fest: unter einem "internationalen Terrorismus" macht es keine Regierung mehr die etwas auf sich hält, wie schon Dosto meinte
dass sie aber Völker aufeinander loshetzen und sich wundern warum es knallt.
jenu
Es treten halt immer mehr alle die Irrtümer, Fehleinschätzungen, ideologischen Umdeutungen, all das Nicht-Wahrhaben-Wollen zutage, die notwendig waren, um aus der ideologischen Zielsetzung eines vereinigten Europa einen Staatenbund zu machen. Dieses Europa beruht auf all diesen Täuschungen hinsichtlich des Aufgeklärtheitsgrades seiner Mitgliedsstaaten und entsprechend stabil präsentiert sich das Gebilde bei jedem kleinen Pups. Ein vereinigtes Europa ist eine gute Idee, nur schade, dass die Idee mit den meisten europäischen Ländern nicht verwirklicht werden kann.
Die US-Regierenden und -Herrschenden hatten nie ein Problem mit irgendwelchen anders etikettierten Gruppen und Figuren, wenn es ihren Interessen nützte und nutzt, nicht mit Faschisten, Islamisten, "Linken" oder sonstigen Rechten. Entscheidend ist der Nutzen und die Kontrollmöglichkeit. Auch jeder neue Bundestagsabgeordnete der Linken wird zur vollfinanzierten Reise in die USA eingeladen. Fragen Sie mal Stefan Liebich.
wohl nicht in einer einheitlich-kohärenten "Strategie", - erst recht nicht in einer nach Vernunft-/Verstandesmaßstäben wie "Interessen" o. ä. ausgerichteten -, gefaßt werden können
Ja, genau das sollen wir glauben und sehen. Ich bleibe skeptisch und widerspreche an dem Punkt deutlich, da die dahinter stehenden grundlegenden Interessen die gleichen und die selben sind, wie zur Zeit des 1. Weltkrieges und kurz danach, als die USA begannen, ihren heutigen Platz in der Welt einzunehmen. Das schließt wie beim Aktienkurs jegliche temporäre Schwankungen mit ein. Das hat ja gar nichts mit irgendwelchen vermeintlich böswillig gesinnten Menschengruppen innerhalb der herrschenden Klasse zu tun, sondern mit einem kapitalistischen Grundprinzip, der Konkurrenz. Die real Herrschenden und Mächtigen in den USA, wie auch anderswo, können gewissermaßen gar nicht anders, als ihre Interessen durchzusetzen und zu verteidigen und um genau das zu tun. Täten sie anderes, würde sie ihre Gruppenzugehörigkeit gefährden. Es sei denn, mehrere von ihnen würden gemeinsam aussteigen ... Aber das wird nie geschehen, weil Menschen nicht so funktionieren, nicht oben, nicht unten.
Max Liebermann - "Ick kann jar nich soville fressen, wie ick kotzen möchte" Bei so einer Doppelmoral und wenn das as Königreich Saudi-Arabien jeden Tag einen Kopf anschneidet, dann ist das wohl io ... unglaublich
Die "Idee eines vereinigten Europas" ging aus Einsichten in die für heutigertage vergleichweise kurzen Bauernkriege hervor.
Heutzutage reminisziert man das zwanzigste Jahrhundert auch als 100 Jahre Dauerkrieg.
Wir sehen: überwunden gewähnte Perspektiven konnte auch der westfälische Friede nicht überwinden.
So ungefähr könnte man einen Frieden nennen, der schon damals brüchig war.
Anders noch: jeder Friedenspakt birgt in sich einen Keim zum kommenden Krieg.
Profittenden werden den Anlass geben: Idioten werden ihn ausführen - wie gewohnt.
Aber nun, wo wir es mit Tausendjährigen zu tun haben bekommt das alles natürlich eine ungemein beruhigende Qualität: die Heimat im Herzen, die Kacke im Kopf.
Früher hiessen Feldherren Caesar: ave
Heute heißen sie... : Adoremus in sancta simplicitas.
Sowas nennt man Handlungsmacht.
Freun wir uns drauf.
Und vor allen Dingen darauf, dass wir uns zu Gemüte dürfen: "dafür kann ich nix - das war ich nicht".
disliken (dissen)
liken (likestorm)
so sind se, unsere Babes.
Sehe ich Soldaten, die sowas wie mich noch als "Sir" ansprechen: adoremus finem.
Was eigentlich unterscheidet einen Selbstmordattentäter eines Ursprungs von Selbstmordattentätern anderen Ursprungs?
Eine Soldatin der Bundeswehr auf einem Perron zwischen Hannover und Berlin im ICE: der Zug vollkommen überfüllt wie gewohnt. Erkennbar übermüdet - dennoch auf der Hut.
Ich fragte sie wo sie grad herkäme: sie meinte, das habe mich nicht zu interessieren - ziemlich gleichberechtigt...
Imao sollte man dem Wort Schwarmintelligenz etymologisch den Begriff Schwärmerintelligenz im Begriffslärungsappendix beifügen dürfen, so rein etymologisch.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schw%C3%A4rmer_%28Schmetterling%29
Wie wärs mit Cocktailintelligenz!
Dublin 2 ist doch auf deutschen Mist gewachsen. Andere Länder mit Scharen von Flüchtlingen allein zu lassen war Jahre lang europäische Praxis. Jetzt kommen Flüchtlinge bis nach Deutschland (Hauptsächlich weil das geschundene Griechenland weder Willens, noch in der Lage ist sie weiterhin aufzuhalten) und prompt ertönt das Geheul nach Solidarität. Und natürlich sind alle, die die bisherigen Verträge nicht von einem Tag auf den anderen über den Haufen werfen jetzt ganz schrecklich uneuropäisch. Es wäre ein köstlicher Spaß wenn es nicht so traurig wäre.
Putin handelt. Und wer handelt führt. Das US-Paradigma führte nicht zur Glückseligkeit, im Gegenteil. Die EU im Zerfallsmodus und Moskau fördert dies, wo es nur geht. Sollten neben den EU-Distanzlern des Ostens bald auch solche im Westen dazukommen, wie durch den FN en France (Putin finanziert) so wäre es wohl das Ende der alten geostrategischen Illusion. Moskau tut alles, was autoritäre, ja, faschisdoide Kräfte betrifft, um diese zu subventionieren. Das ist nicht nur contra Brüssel, nein, contra Washington gerichtet. Auf dem alten Kontinent, in der alten Welt mausert sich Putin peu à peu dem big player, was bisher das oval office war. Die NATO klar in der Defensive, alles andere wäre glatter Selbstmord. Sollte die EU, gezwungen durch die Flüchtlingsmisere, mit Erdogan noch weiter kuscheln, so wäre das Wasser auf die Mühlen Moskaus. Und für die antiislamische EU der Horror, denke man nur an eine angestrebte Vollmitgliedschaft Ankaras. Den schwarzen Peter hat die EU, keine Frage. Allerdings, alles selbst gemacht, nach Gutsherrenart. Der Klimawandel verschärft die chose noch dazu erheblich. Franziskus spricht nicht umsonst vom Dritten Weltkrieg in Etappen.
Feine Idee.
wollten Sie sich als Coc ktailintelligent outen?
Falls ja: gelungen.
Falls nicht: failed.
get Your goal next time.
welcomed