Freihandel als Ostpolitik

Russland/Deutschland Der Eurasischen Wirtschaftsunion wird überraschend ein Angebot gemacht. Hintergrund ist die Ukraine-Krise
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2015

Soll das Modell TTIP auch in den Weiten Russlands reüssieren? Weniger ein Europa der gemeinsamen Sicherheit, wie es Präsident Wladimir Putin oft angeregt hat, als ein Europa des Freihandels, schwebt Angela Merkel vor. Als Partner kommen für sie die EU und die soeben gegründete Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU) in Betracht. Die Offerte der Kanzlerin – formuliert auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos – verblüfft. Sie wirkt wie eine Kehrtwende. Immerhin wurde die Integrationsrivalität zwischen der östlichen Zollunion (Russland, Belarus, Kasachstan) und der EU um die Ukraine zum Auslöser eines Konflikts, der sich kaum mehr eindämmen lässt. Und wie verträgt sich ein solches Angebot mit den Sanktionen gegen Russland?

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