Geschlossene Vorstellung

Zeitgeschichte Zwischen 1933 und 1941 bot der „Jüdische Kulturbund“ ausgegrenzten Künstlern ein Exil im eigenen Land. Bis heute eine umstrittene Tat
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Hatten die Gründer des Jüdischen Kulturbundes oder Kulturbundes Deutscher Juden, wie ihr Verein zunächst hieß, ernsthaft geglaubt, es könnte möglich sein, im Deutschland Adolf Hitlers als jüdischer Künstler – als Künstler und Jude – zu überleben?

Bis heute wird darüber gestritten, ob dieser Bund der Entrechteten eine segensreiche Einrichtung war oder sein Wirken zum freiwilligen Rückzug ins Ghetto geriet, wo in geschlossener Vorstellung zwischen 1933 und 1941 Juden für Juden spielen durften, beaufsichtigt von Gestapo, Reichskulturkammer und Propagandaministerium, die ihnen mit diabolischer Freude zuriefen: Spielt nur auf, Juden! Uns soll es recht sein! – Und so spielten sie denn mit einem doppelten Blick auf