Gestalten kann, wer autonom ist

Golfmission Die USA drängen Deutschland zum Militäreinsatz. Es sollte lieber an politischen Alternativen arbeiten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2019
Der US-Botschafter in Berlin, Richard Allen Grenell
Der US-Botschafter in Berlin, Richard Allen Grenell

Foto: Odd Andersen/AFP/Getty Images

Wie Richard Grenell, US-Botschafter in Berlin, sein Gastland zur Teilnahme an einer Militärmission im Persischen Golf ermahnt, grenzt nicht nur an Nötigung – es ist genau das. Die USA hätten viel geopfert, „um Deutschland zu helfen, ein Bestandteil des Westens zu bleiben“. Was offenbar heißen soll, es sei an der Zeit, sich zu revanchieren. Amerikanische Bürger würden Milliarden Dollar dafür zahlen, dass 34.000 US-Soldaten in Deutschland stationiert sind. Um die erzieherische Dosis der Lektion zu erhöhen, könnte Grenell auch monieren, dass Bundesregierungen schon bei anderen Gelegenheiten die erwünschte Gefolgschaft schuldig blieben, was sich nicht wiederholen dürfe.

Immerhin stand 2003 eine „Allianz der Skeptiker