Gunst der Stunde

Syrien Bei aller Gegnerschaft sind taktische Arrangements zwischen den USA und der Assad-Regierung durchaus denkbar. Es hat sie schon gegeben
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 19/2016
Koexistenz der Gegensätze – die Außenminister Powell (USA) und al-Scharaa (Syrien)
Koexistenz der Gegensätze – die Außenminister Powell (USA) und al-Scharaa (Syrien)

Bild: Rudi Blaha/Getty Images

Mit einem Sieg in Aleppo kann Präsident Assad den Krieg beenden, ohne ihn verloren zu haben, auch wenn Teile seines Staates verloren sind. Das gilt für Gebiete an der Grenze zur Türkei und zum Irak, die entweder kurdischer Autonomie oder dschihadistischer Autokratie anheimfallen. Ebenso für dünn besiedelte Wüstenzonen im Osten und Südosten, in denen der Islamische Staat (IS) dominiert. Würde Aleppo für diese Verluste entschädigen?

Fiele die einstige Wirtschaftsmetropole vollends unter die Kontrolle der Regierungsarmee, käme das der Führung in Damaskus als Terraingewinn von einiger Symbolkraft gelegen. Dank russischer Assistenz wäre das Territorium eines syrischen Kernstaates gesichert, bestehend aus den fruchtbaren Gegenden an