Haircut, zum Zweiten

Griechenland Die Partei „Syriza“ tritt für einen Schuldenschnitt ein. Das ist ein Gebot der Vernunft
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2015
Hoffen aus das neue Jahr und das Ende der aufgezwungenen Sparpolitik
Hoffen aus das neue Jahr und das Ende der aufgezwungenen Sparpolitik

Foto: Louisa Gouliamaki/AFP/Getty Images

Die in Deutschland wieder einmal mit Inbrunst kolportierte Griechen-Legende geht so: Da haben sie jahrelang wie hemmungslose Epikureer über ihre Verhältnisse gelebt, bis die Schuldenkrise zur gerechten Strafe wurde. Nun muss die ohne Abschlag verbüßt werden. Was unter anderem heißt, Schulden bis auf den letzten Euro abstottern oder untergehen.

Tatsache ist, Griechenland verfügt über keine industrielle Basis mehr, deren Produktionsausstoß dem Staat Einnahmen verschafft, wie sie für einen wirksamen Schuldenabbau unerlässlich sind. Man kann es auch so formulieren: Wo die ökonomische Leistung schrumpft, gilt Gleiches für die Steuerbasis. Wenn der griechische Staat seit fünf Jahren ein Mamelucken-Dasein unterm Sparjoch fristet, kan