Was will diese Allianz im 21. Jahrhundert? Der NATO-Gipfel in Bukarest beantwortet die Frage nicht erschöpfend, aber andeutungsweise. Die Strategie der globalen Selbstermächtigung wird um ein paar Facetten ergänzt. Nach dem Strategiewandel 1999 und der Osterweiterung im gleichen Jahr sowie 2004 sind weitere Neumitglieder gefragt - Albanien, Mazedonien, Kroatien, auch die Ukraine und Georgien. In Osteuropa werden Nachkömmlinge, im postsowjetischen Raum Vorboten rekrutiert. Wer könnte sich eine bessere Pflege der Beziehungen mit Russland vorstellen? Die NATO bläht sich auf. Wenn sie demnächst die vereinten Nationen Europas und Nordamerikas präsentiert, heißt das für die Vereinten Nationen in New York: Wir bieten euch ein militärisches Rückgrat, ohne das ihr nicht mehr lebensfähig seid. Im Sicherheitsrat über friedenserzwingende Maßnahmen ohne Rückgriff auf die kriegerischen Mittel der NATO zu entscheiden, wird künftig undenkbar sein. Wer käme sonst in Betracht? Sind damit die Identitätsnöte des Bündnisses geklärt? Vermutlich. Wie die NATO Afghanistan Frieden und Wohlergehen beschert, wird sie künftig auch anderen hilfreich zur Seite stehen.
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