Im Wechselbad der Kalküle

Nahost Taktische Allianzen sind in der Region seit jeher ein Elixier des Wandels. Die Türkei weiß damit umzugehen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2016
Pragmatisches Verhältnis: Recep Tayyip Erdoğan und Wladimir Putin in St. Petersburg
Pragmatisches Verhältnis: Recep Tayyip Erdoğan und Wladimir Putin in St. Petersburg

Foto: Alexander Nemenov/AFP/Getty Images

Es musste schon Diplomatie der Premium-Klasse sein, wenn sich Russland und die Türkei aus den Fesseln temporärer Feindschaft lösen. Dies zu bewirken, konnte allein den Präsidenten vorbehalten sein. So trafen sich Recep Tayyip Erdoğan und Wladimir Putin am 9. August in St. Petersburg, um durch persönlichen Kontakt pragmatischer Kooperation zu dienen. Es fehlt den Interessen beider Staaten keinesfalls an gemeinsamen Schnittmengen.

Allerdings hatte der türkische Führer nur deshalb an die Newa reisen können, weil er sich zuvor für den Abschuss eines russischen Jets durch seine Luftwaffe Ende November 2015 entschuldigte. Ein Zeichen dafür, dass sich Breschen schlagen lassen in den störrischen Stolz eines Nationalisten, der selbst dann f