Interniert unter der Hitzeglocke

Obama-Rede Der US-Präsident hat in Berlin eine routinierte Rede gehalten und trotzdem einen Auftritt hingelegt, der die vielen Papierfähnchen am Brandenburger Tor wert war
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Die Hülle fällt
Die Hülle fällt

Foto: Johannes Eisele / AFP

Inszenierung und Inhalt einer Rede müssen sich nicht vertragen. Vielleicht war Obamas Auftritt am Brandenburger Tor allzu sehr auf Symbolkraft bedacht und von Erwartungen überfrachtet, als dass er mehr als ein flaues Gefühl hinterlassen konnte. Das gilt nicht minder für die präsidiale Performance, die offenbar ein Publikum entschädigen sollte, das auf Ostberliner Seite stundenlang unter einer Hitzeglocke und in einer Art Großgatter interniert war, bevor es losging. Es verbot sich diesmal, von Westberliner Seite aus die Freiheitsglocken zu läuten, um die Vorfreude auf eine Weihestunde der deutsch-amerikanischen Freundschaft gebührend aufzuheizen. Sie war es bereits.

Aber dann – es durfte gejubelt und von Papierfähnchen rege Gebrauch ge