Katastrophe oder Katharsis

Griechenland Eigentlich kann sich die Euro-Gemeinschaft nichts Besseres wünschen, als so auf die Probe gestellt zu werden, wie das im Augenblick der Fall ist
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Vom Tafelsilber der Nation dürfte nach einer Insolvenz nicht viel übrig bleiben
Vom Tafelsilber der Nation dürfte nach einer Insolvenz nicht viel übrig bleiben

Foto: Oli Scarff/Getty Images

Es erscheint kein blutiges Schwert am Himmel, um den Griechen zu bedeuten, dass ihnen die Höchststrafe droht. Die ist längst verhängt und längst vollstreckt. Sie besteht nicht, wie es vielleicht den Anschein hat, im Ruin ihres Staates und im Abschied vom Euro, sondern im steten Siechtum, das aufzuhalten titanischer Kräfte bedürfte oder eines energischen Willens im Währungsverbund. Nichts davon steht zur Verfügung.

Was wollen Leute wie der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) an diesem Land für ein Exempel statuieren? Das gibt es bereits. Noch nie zu Lebzeiten der EU hat der soziale Aderlass eines ihrer Mitglieder bewiesen, wie weit sich Schmerzgrenzen hinausschieben lassen. Was seit 2010 in Griechenland an Ausgaben gestrichen und an