Kein Menschenrecht auf Zinsen

EZB Wer sein Geld auf Banken deponiert, ist nicht nur Sparer, sondern auch Marktakteur und dem Spiel von Angebot und Nachfrage ausgesetzt. Das birgt Risiken
Exklusiv für Abonnent:innen
Immer gut für einen Griff in die Kasse – Mario Draghi
Immer gut für einen Griff in die Kasse – Mario Draghi

Foto: Daniel Roland /AFP

Nein, die Europäische Zentralbank (EZB) ist kein Markt-Marodeur, weil sie schon wieder durch ihre Geldemissionen die Gemüter bewegt. Sie reagiert einfach darauf, dass die EU-Regierungen seit Jahren kein belastbares Konjunkturprogramm für die Eurozone zustande zu bringen, sondern sich mit Absichtserklärungen begnügen.

Die Krisenstaaten sollen sich lieber durch Strukturreformen gesund hungern, anstatt durch Wachstumshilfen gesund werden. Der Euro hat sie der Option beraubt, durch ein Drehen am Wechselkurs beim Handel absatz- und konjunkturfördernd einzugreifen. Wer seine Währung nicht mehr abwerten kann, weil er keine eigene mehr hat, muss das bei den Menschen tun. Die sollen sozial weniger kosten und sich als Arbeitnehmer verbilligen, damit wieder Konkurre