Kein Mut zur Sünde

Bilanz Ambivalenz bildete den Markenkern schwarz-gelber Außenpolitik seit September 2009. Ohne stringentes Konzept zu sein, galt als Erfolgsrezept
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2013

Die ägyptischen Generäle haben alles verdorben mit ihrem Putsch gegen Mohammed Mursi. Guido Westerwelle sieht sich zum Konsumenten von Geschehnissen degradiert, die er so gern beeinflussen und gestalten wollte. Die „Transformationspartnerschaft“ mit Ägypten war sein Geschöpf, diffus zwar, aber immerhin etwas Vorzeigbares aus vier Jahren schwarz-gelber Außenpolitik. Jetzt wird im Auswärtigen Amt gewarnt, gebarmt und gebettelt, der geschasste Präsident müsse auf freien Fuß, ein politischer Dialog dürfe die Muslim-Brüder nicht ausschließen. Es vergeht kaum ein Tag, an dem das Ministerium dazu keine Erklärung verschickt.

Das ist durchaus verständlich – der Arabellion von 2011 verdankt Guido Westerwelle seine