Kein "Schurkenstaat" mehr

Diktatur von Allahs Gnaden Das islamistische Regime von Präsident al-Bashir bemüht sich seit Jahren um Mäßigung und ein entkrampftes Verhältnis zu den USA
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Es ist auch ein "war by proxy", ein Stellvertreterkrieg der besonderen sudanesischen Art, den Präsident Omar al-Bashir im westsudanesischen Darfur zu seinen Gunsten entscheiden will. Die Anzeichen häufen sich, Hassan al-Turabi, der frühere Parlamentspräsident, könnte hinter der aufständischen Sudan Liberation Army (SLA) stehen, um im Kampf gegen al-Bashirs Truppen und die Jinjawed-Milizen seine Rückkehr nach Khartum und damit an die Macht zu betreiben. Ein taktischer Schachzug zweifellos, denn die Leitfigur einer radikalen Islamisierung des Sudan ist kein wirklicher Anwalt der sesshaften und jetzt so bedrängten Ethnien Darfurs, er will einen Staatschef schwächen und wenn möglich entmachten, der nicht länger mit aller Macht und Kraft am