Duell ohne Duellanten

EU-Wahl Bei ihrem TV-Auftritt im ZDF haben sich die Spitzenkandidaten von EVP und SPE für die Europawahl viel geschenkt und wirkten eher wie Koalitionäre statt Kontrahenten
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Zum Schluss sollte jeder seine Priorität nennen, sollte tatsächlich der EU-Kommissionsvorsitz zum Greifen nah sein. Der Sozialdemokrat Martin Schulz musste nicht lange überlegen – er wolle die Jugendarbeitslosigkeit drücken, nur das zähle für ihn. Vielleicht hätte Jean-Claude Juncker sich dem gleichen Ansinnen verschrieben, wäre er zuerst gefragt worden. So blieb ihm nur das floskelhafte Versprechen: Für Stabilität sorgen, um mehr Wachstum zu ermöglichen.

Mit dieser Phrase ohne Pointe war ihm nur ein mäßiger Schlusspunkt vergönnt. Was sich Juncker während der gesamten Debatte zugute halten konnte, intellektuell und weltläufiger zu wirken, schien nun verpufft, war doch die Sentenz zu kurz, um groß Wir