Krieg um die Nachkriegsordnung

Intervention Die türkische Armee will in der Region Afrin dafür sorgen, dass die Kurden für das künftige Syrien eine untergeordnete, besser gar keine Rolle spielen
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Der Militärschlag gegen die kurdische Enklave ist nationalistisch motiviert
Der Militärschlag gegen die kurdische Enklave ist nationalistisch motiviert

Foto: Bulent Kilic/AFP/Getty Images

Einst traf man sich zum gemeinsamen Urlaub, doch dann wurde aus erbötiger Partnerschaft erbitterte Feindschaft. Als ab März 2011 das Regime von Präsident Baschar al-Assad mit der Ankunft des Arabischen Frühlings in Syrien ins Schlingern kam, glaubte Recep Tayyip Erdoğan an eine historisch anmutende Chance. Würde Assad gestürzt, könnte sich die Türkei an die Spitze einer sunnitisch geprägten Neuordnung Syriens stellen, als Schutzmacht auftreten und zur Regionalmacht aufsteigen.

Indes, der neoosmanische Traum zerschlug sich, übrig blieb das syrische Trauma. Radikale Islamisten, wie sie der IS sammelte, hielten nichts von türkischer Hegemonie und verdeutlichten das durch Terror auf türkischem Territorium. Erdoğans Syrien-Kal