Land der begrenzten Möglichkeiten

Machtwechsel Der designierte US-Außenminister Antony Blinken sieht Amerika wieder als globale Führungsmacht – und unterschätzt den Lauf der Welt
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Antony Blinken
Antony Blinken

Alex Edelman-Pool/Getty Images

US-Außenpolitik im postamerikanischen Zeitalter zu betreiben, heißt das zwangsläufig, Amerikas Führung in der Welt zu erneuern? Joe Bidens Außenminister Antony Blinken bejaht das, lässt aber offen, wie realistisch dieser Anspruch ist, und wozu er taugen soll.

Als Barack Obama vor genau zwölf Jahren antrat und den republikanischen Vorgänger Bush beerbte, hatte sich die imperiale Ambition in einem weltumspannenden „Krieg gegen den Terror“ erschöpft. George W. Bush hatte nach 9/11 in der religiös anmutenden Aufwallung eines Berufenen gehandelt, der das „Böse“ in der Welt treffen und aus derselben verbannen wollte.

Auch wenn sie solcherart missionarische Inbrunst nicht teilten oder zumindest bezweifelten, wurde den w