Lockruf des Geldes

Russland Der Reformstau stellt den Staatskapitalismus vor existenzielle Fragen. Wie lässt sich die Krise bewältigen?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2015

Noch vor Jahresfrist hätte der russischen Wirtschaft nichts Besseres widerfahren können als ein schwacher Rubel. Bis Ende 2013 galt die Währung als überbewertet, sodass die Wettbewerbsposition russischer Anbieter auf den Weltmärkten darunter litt. Zugleich sorgte ein florierender Öl- und Gasabsatz für einen Importboom, nicht allein bei Konsum-, ebenso bei Industriegütern in fast allen Branchen. Die Rohstoffausfuhren subventionierten die Einfuhren – die Ressourcen- ersetzte eine innovative Ökonomie. Die Regierung in Moskau war daher bereits alarmiert, als der Ölpreis Mitte 2014 auf 85 Dollar pro Barrel (159 Liter) fiel und nicht wie jetzt auf teils 50 Dollar abtauchte. Verlässlich wirkende Prosperitätsgarantien konnten sich s