Von der eigenen Partei entmachtet, blieb für den Präsidenten Südafrikas keine andere Wahl, als zu kapitulieren und sein Amt vorzeitig aufzugeben. Ein Abgang mit Ansage, seit der ANC-Kongress Ende 2007 Thabo Mbeki das Vertrauen entzog und Jakob Zuma zum Vorsitzenden wählte. Mit dem gibt es nicht nur die andere Galionsfigur, sondern auch das Versprechen, die schreienden sozialen Kontraste der Post-Apartheid-Community als Schmach zu empfinden.
Solle Zuma 2009 ins höchste Staatsamt kommen, könnte die Zeit der Streicheleinheiten für die alte weiße Wirtschaftsmacht, die neuen schwarzen Wirtschaftseliten und die neoliberalen Wirtschaftsdogmen vorbei sein. Der ANC war revolutionär, solange es die Apartheid zu stürzen galt - er wurde zum Denkmal in eigener Sache, als es die ererbte Gesellschaft zu fluten galt. Doch kann der Sinn des Wandels für die schwarze Mehrheit nur im Umbruch ohne Wenn und Aber bestehen. Als Mbeki die Präsidentschaft von Mandela übernahm, tat er es mit dem Ruf: "The People shall govern" (Das Volk soll regieren). Er begriff schnell, was er da gesagt hatte, und regierte lieber ohne das Volk.
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