Mehr Maß beim Meckern

Angela Merkel Die alte und neue Bundeskanzlerin ist die ideale Klassensprecherin einer postheroischen Gesellschaft. Kritik an ihr hat nur als Gesellschaftskritik einen Sinn
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Angela Merkel will jetzt noch nicht verraten, ob sie 2017 weitermacht
Angela Merkel will jetzt noch nicht verraten, ob sie 2017 weitermacht

Foto: Johannes Eisele / AFP

Was der dritten Regierung Merkel bereits an Missbilligung und Misstrauen um die Ohren fliegt, bevor sie nur einen Tag ihres Amtes waltet, ist nicht weiter überraschend, aber erstaunlich schon. Etwas mehr Maß beim Mecken wäre angebracht, solange die urteilsmächtige Kritik noch keinen schweren Verstoß gegen den Koalitionsvertrag ahnden muss. Was ja ohnehin nur medial passiert und politisch oft irrelevant bleibt.

Wer diesem Kabinett schon jetzt unterstellt, von einer „Koalition des Stillstands“ getragen zu sein, läuft Gefahr, sich von der Lebensrealitäten vieler Mitbürger zu entfernen, die jeden Tag einer Arbeitswelt genügen müssen, die ihnen nichts schenkt und sie nie privilegiert hat. Millionen werden es vermutlich als Fortschrit