Moralist mit Mission

1914 350.000 Franzosen wurden nach dem Ersten Weltkrieg vermisst. In seinem Film „Das Leben und nichts anderes“ erzählt Bertrand Tavernier, was es hieß, nach ihnen zu suchen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2014

Eine Granate wird aus der Erde gerissen, die Pflugschar hängt daran fest, das Pferd zerrt am Geschirr. Jede falsche Bewegung kann jetzt entsetzliche Folgen haben. Soll der Bauer alles stehen und liegen lassen und sich retten? Dann würde er das Zugtier mit ziemlicher Sicherheit verlieren. Also ruft er seinem Neffen am Feldrand zu: „Lauf schnell zu den Minensuchern, sie sollen sofort kommen. Los lauf, so schnell du kannst!“

Die Minensucher sind im nahen Dorf stationiert, aber nicht greifbar. Es gibt im Herbst des Jahres 1920 so viele Orte im Norden Frankreichs, an denen Blindgänger entschärft werden müssen. Der Junge will die Soldaten suchen, die Leute rufen ihm zu, wo er sie vielleicht finden kann. Man sieht eine schlammige Dorfstraße, gesäumt v