Es soll eine "gemeinsame und vereinte Antwort" der USA und Saudi-Arabiens auf das mutmaßliche iranische Komplott zur Ermordung des saudischen Botschafters in Washington geben. Worin könnte die bestehen? Es braucht wenig Phantasie, dies zu prophezeien. Einen Protestbrief werden Barack Obama und König Abdullah an Mahmud Ahmadinedjad kaum schicken wollen. Das ließe dem iranischen Staatschef zu viel Ehre angedeihen. Sanktionen soll es geben, doch ist deren Wirkung umstritten, sie sind ineffizient und zu wenig spektakulär. Bliebe ein Luftschlag, möglicherweise gegen iranische Nuklearanlagen, Waffendepots und Stellungen der Armee.
Eine solcher Angriff wäre das Letzte, was der Nahe Osten und das dank zerrütteter Staatsfinanzen nicht gerade prosperierende Amerika momentan brauchen. Allerdings scheint keine wirksamere Aktion denkbar, um mit einem Schlag das belastete israelisch-amerikanische Verhältnis zu sanieren, bevor demnächst der Vorwahlkampf um die US-Präsidentschaft beginnt. Und nichts wäre geeigneter, um für mehr als einen Augenblick in den Hintergrund zu drängen, was die nahöstliche Region derzeit beschäftigt – unvollendete Revolutionen in arabischen Kernstaaten wie Ägypten oder das so nachdrücklich wie selten zuvor artikulierte Staatsverlangen der Palästinenser. Israels Premier Netanjahu drängt seit langem, es müsse etwas gegen die aus seiner Sicht immer bedrohlichere iranische Aufrüstung getan werden. Die Demokraten im Weißen Haus könnten sich als zuverlässige und wachsame Patrioten erweisen, die zu handeln wissen, wenn die Zumutungen des Erzfeindes Islamische Republik zu dreist werden.
Doch werden nach anfangs forschen Statements von US-Justizminister Holder mittlerweile „Ungereimtheiten“ eingeräumt. Die erschwerten es, heißt es in der US-Hauptstadt, die Attentatspläne so zu entschlüsseln, dass über die maßgeblichen Drahtzieher absolute Gewissheit besteht. Mit anderen Worten, man weiß nicht, inwieweit und ob eine iranische Führung involviert war. Deren Homogenität ist ohnehin mehr denn je zu bezweifeln.
Bisherige Erkenntnisse stehen auf tönernen Füßen. Holder und CIA-Dirketor David Petraeus berufen sich auf Aussagen, die ein Undercover-Agent der US-Drogenfahndung über iranische Partner offenbart hat. Dieser Informant war selbst drogenabhängig und ist von der US-Justiz nur auf freien Fuß gesetzt worden, weil er sich als Informant in die Drogenszene einschleusen ließ. Die Expertise von Iran-Kennern besagt außerdem, die für derartige Auslandseinsätze zuständige Al-Quds-Einheit agiere gewöhnlich professioneller und wisse ihre Spuren zu verwischen. Und wer zu guter Letzt die Logik bemüht, dem muss zumindest fragwürdig erscheinen, dass die iranische Autoritäten – egal ob Präsident Ahmadinedjad oder der Oberste Geistliche Führer, Ayatollah Khamenei – hinter einem derart plumpen und dilettantischen Manöver stehen und einen Militärschlag riskieren. Was hätten sie davon?
Wollte sich der US-Präsident allen Ernstes auf eine solche „Indizienlage“ verlassen, liefe das auf ein eindrucksvolles Bekenntnis zu seinem republikanischen Vorgänger hinaus, als hätte Obama das Prinzip verinnerlicht: Bush kopieren, heißt Kriege inszenieren. Bush hatte die Irak-Intervention vom März 2003 mit den Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins begründet, von denen absolut nichts gefunden wurde, als die US-Armee samt willigen Alliierten das Land besetzt hatte. Lüge und Verblendung halfen einen Konflikt zu schüren, der dem Irak millionenfaches Leid und für die Amerikaner albtraumhafte Jahre brachte. Doch 2003, als alles begann, regierte eine Fundamentalisten-Riege in Washington, der Rationalität und Legalität nicht viel bedeuteten. Heute sitzt ein 2009 mit dem Friedensnobelpreis bedachter Präsident im Weißen Haus, der einmal gewählt wurde, weil er versprach, mit all den Widerwärtigkeiten der Bush-Jahre Schluss zu machen.
Kommentare 28
"Auch wenn die US-Regierung plötzlich „Ungereimtheiten“ bei den Attentatsplänen in Washington einräumt – ..."
Liebe Amerikaner, verschont uns bitte mit diesem Scheiß. Es reicht.
"Robert Baer: Ich denke nicht, dass die US-Regierung den Vorfall frei erfunden hat. Allerdings habe ich starke Zweifel, dass die Regierung in Teheran an den Attentatsplänen direkt beteiligt war, oder diese gebilligt hat. Viel eher hat das Weiße Haus einem stümperhaften Plan aufgebauscht, so scheint es mir."
www.zeit.de/politik/ausland/2011-10/baer-anschlag-usa-iran
Wenn jetzt auch der saudische König, der eigentlich nicht als Anhänger von Kurzschlusshandlungen bekannt ist, Teheran mit Vergeltung droht, muss man das schon ernst nehmen. Wer auch immer die Verantwortung trägt, ob Teile aus der iranischen Führung oder nicht, jetzt werden Wort zu Waffen, möglicherweise zu Angriffswaffen.
"Heute sitzt ein 2009 mit dem Friedensnobelpreis bedachter Präsident im Weißen Haus, der einmal gewählt wurde, weil er versprach, mit all den Widerwärtigkeiten der Bush-Jahre Schluss zu machen."
Einer der größten Blender dieses Jahrhunderts!
Analog zu Michael Moore: "Shame on You, Mister President!"
Das „Komplott“ kann nur jemand organisiert haben, der einen Krieg gegen den Iran befürwortet. Absurd zu glauben, dass es so einen in der iranischen Führung gibt.
Alles Theater, wie so vieles zur Zeit.
„Unsere“ Regierung muss in die Pflicht genommen werden, sich schon jetzt gegen einen Irankrieg auszusprechen und alle Waffenlieferungen an Saudi Arabien zu stoppen.
Ich stimme Ihnen zu, die "Diskussion" setzt in Erstaunen, wenn man die naheliegendste aller Erklärungen heranzieht, die sich alleine in den letzten Jahren mehrfach bewährt hat, von der Geschichte ganz zu schweigen. Da ist ein Land, das mit Problemen massivster Art konfrontiert ist und sein wird, dessen Ideologie und Wohlstand auf das Engste an seine Kontrolle wesentlicher Ressourcen der Welt gekoppelt ist und in dem zugleich eine Protestwelle gegen das gelobte Heilssystem anzurollen scheint, da ist ein gottesstaatliches Land, das seine Machtposition bedroht sieht und sich bemüht, innenpolitische Proteste mittels Polizeistaat und kräftiger Unterstützung durch die "freie Welt" niederzuhalten, da ist ein Land, das eine rücksichtslose nationalistische Politik betreibt, wegen deren es Gefahr läuft, politisch isoliert zu werden, und das ebenfalls mit Protesten seiner Bürger konfrontiert ist - was ist da das Naheliegende, Bewährte? Man aktiviert gegen den gemeinsamen Feind, gegen den man zusammenstehen muss und gegen den man ggf. zum gemeinsamen handfesten Nutzen Krieg führen kann (die Verlässlichkeit von U-S.-Informationen wurde ja bereits unzählige Male demonstriert). Nordkorea ist ja diesmal nicht geeignet. Und Kommentatoren sogenannter Qualitätszeitungen fabulieren dann darüber, dass die USA reagieren müssten, auch wenn die Sache mehr als obskur sei – diese Logik muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.
Natürlich ist nicht auszuschließen, dass innerhalb des komplizierten politischen und religiösen Systems des Mullah-Staates auch Intrigen möglich sind, um Teile dieses Systems zu beschädigen oder zu diskreditieren. Das Wort greift sicherlich zu weit, aber wenn es von den Auftragnehmern der Attentatspläne gegen den saudischen Botschafter zurück zu verfolgende Spuren in den Iran gibt, dann können dort auch "innere Putschisten" am Werk gewesen sein.
Obama kopiert Bush nicht nur, er übertrifft ihn in vielerlei Hinsicht:
Guantanamo nicht geschlossen,Militärtribunale nicht abgeschafft,Nutzung des State Secret Privilege,Ausweitung der Drohnenangriffe, Ermordung eines US-Bürgers ohne Gerichtsverfahren,Ausweitung des Afghanistan-Krieges, R2P in Libyen....seine Sanktionsforderungen gegen den Iran nach einem absurden, durch nichts bewiesenen Terrorplot, der unter FBI Aufsicht stand, passt da gut ins Bild.
Rede zum Libyen-Krieg: Die Obama-Doktrin im Faktencheck
Baer ist Verschwörungstheoretiker:
Baer antwortete in einem Interview zum 11.9.2001 auf die Frage nach einem möglichen Aspekt eines "inside jobs" innerhalb der US-Regierung:
"There is that possibility, the evidence points at it."
tinyurl.com/4ytx674
Die ZEIT schrieb an anderer Stelle:
"Iran gehört für die USA seit Längerem zu den Staaten, die Terrorismus fördern."
Gleichzeitig kann es genauso heißen: Die USA gehört seit Längerem zu den Staaten, die Terrorismus im Iran fördern.
Die verdeckte Unterstützung von terroristischen Gruppen (Jundallah, M.E.K.)oder der kurdischen Separtisten-Gruppierung PJAK wurden vom Pulitzer-Preisträger Seymour Hersh im New Yorker dokumentiert: "Late last year, Congress agreed to a request from President Bush to fund a major escalation of covert operations against Iran, according to current and former military, intelligence, and congressional sources. These operations, for which the President sought up to four hundred million dollars, were described in a Presidential Finding signed by Bush, and are designed to destabilize the country’s religious leadership."
tinyurl.com/652734g
Guter Kommentar von Glenn Greenwald:
"What’s most significant is that not even 24 hours have elapsed since these allegations were unveiled. No evidence has been presented of Iran’s involvement. And yet there is no shortage of people — especially in the media — breathlessly talking about all of this as though it’s all clearly true. If the Obama administration decided tomorrow that military action against Iran were warranted in response, is there any doubt that large majorities of Americans — and large majorities of Democrats — would support that?"
politics.salon.com/2011/10/12/the_very_scary_iranian_terror_plot/
"...der saudische König, der eigentlich nicht als Anhänger von Kurzschlusshandlungen bekannt ist..."
Der haengt auch schon laenger an der Amileine, der muss den
Pit Bull immer erst mal fragen, bevor er sein Maul aufmacht...
Hab's an andere Stelle schon mal angemerkt:
Jetzt wird das iranische Oelfaesschen aufgemacht, G 8 schreit danach, um nicht's anderes geht es hier...
Das lybische und irakische Oelfaesschen reicht denen noch nicht...
Öl regiert die Welt...
Seit 30 Jahren bekommen wir nun zu hören, daß ein US-amerikanischer Angriff auf den Iran quasi unmittelbar bevorsteht. Seit 30 Jahren ist nichts passiert und diesmal wird nicht passieren — noch nicht einmal Sanktionen wird es geben, denn Rußland und China haben, als letztens Syrien deren Adressat sein sollte, klargestellt, daß das mit ihnen nicht zu machen ist.
Daß das State Department aus einem eher peinlichen Ärgernis aus den unteren Schubladen eine erstklassige Gelegenheit zimmerte, die Justizministerium dann der staunenden Öffentlichkeit präsentieren konnte, hat andere Gründe, nämlich innenpolitische:
Auch wenn gelegentlich und von interessierter Seite ein ganz anderer Eindruck erweckt wird, so sollte man nicht vergessen, daß einer aktuellen Umfrage zufolge die Hälfte der US-Amerikaner noch nie etwas von Occupy Wall Street gehört hat. Von dieser bürgerlichen Protestbewegung kann man halten, was man will; sicher ist jedenfalls, daß sie dem politischen Personal in Washington in zunehmendem Maße mindestens lästig ist. Was also tun? Ganz einfach und wie gehabt: die Schlagzeilen mit einem ganz anderen Thema besetzen, und sei's auch noch so abenteuerlich zusammenphantasiert; selbst ein ganz offenkundiger fake leistet noch wertvolle Dienste, denn während alle beherzten Info-Krieger dieser Welt mit debunking beschäftigt sind, kommen sie wenigstens nicht anderweitig auf dumme Gedanken; alle anderen und insbesondere die Konservativen unter den Wählern sind währenddessen überzeugt, daß es die Regierung immerhin mit dem Heimatschutz gelegentlich ernst nimmt.
Damit ist die Sache aber noch gar nicht zuende. Denn was Lutz Herden verschweigt — so, wie er immer alles unter den Tisch fallen läßt, was ihm nicht in den politischen Kram paßt — ist, daß dieses Husarenstück nicht nur den Amerikanern und den Saudis sehr gelegen kommt.
Was die iranische Propaganda aus dem Vorfall macht und weswegen sie ihn nicht weniger interessiert bewirtschaftet als die Amis, kann man ja bei PressTV nachlesen: »Zionists behind US anti-Iran claim«.
Die zionistische Weltverschwörung war's also mal wieder, die den friedlich-schiedlichen Mullahs das Regierungsleben schwer machen wollte — na sowas aber auch!
Lieber J.A.-P.,
die Argumentation kommt auf recht wackeligen Beinchen daher. Wechseln wir mal vom Ideologiemodus in den Wissensmodus. Was sagt es uns über die Zukunft, wenn wir seit 30 Jahren zu hören bekommen, daß ein US-amerikanischer Angriff auf den Iran quasi unmittelbar bevorsteht und seit 30 Jahren nichts passiert ist? Nun? Richtig. Nichts. Was sagt es uns, wenn wir seit 30 Jahren nur weiße Schwäne zu sehen bekommen. Auch nichts. Frag den schwarzen Schwan. Kleines Einmaleins. Allerdings ist ein Krieg blutrot.
Auf so dürren Stengeln aufgebaute Argumentation kracht beim leisesten Windhauch zusammen. Da braucht es keine Flugzeuge. Frag den Mossad, die können das besser, womit wir wieder beim Thema wären ;)
Da haben Sie natürlich völlig recht, lieber Streifzug. Wobei Sie jetzt natürlich nicht sicher sein können, ob ich nicht vom Mossad dafür bezahlt wurde, Ihnen beizupflichten — ich lasse Sie mal die nächsten Stunden mit diesem knallharten Dilemma allein. ;-)
...wenn, wüßte ich es ;)
Innenpolitisch vom Schabernack abzulenken ist nicht unklug, diese Analyse, will aber Gegenhalten zu
"Seit 30 Jahren bekommen wir nun zu hören, daß ein US-amerikanischer Angriff auf den Iran quasi unmittelbar bevorsteht."
Da haette es in den letzten 30 Jahren auch ziemlich was aus der arabischen Welt auf den Rueffel gegeben, da waere es nicht bei Fahnenverbrennungen geblieben, da haetten sie sogar in Indonesien den Amiurlauber beim Tauchen ohne Schnorchel unters Wasser gehalten.
JETZT baut man sich so ein schoenes Feindbild auf, wenn schon die Saudis stinksauer sind, also quasi alle religiösen Fesseln gesprengt sind, kann man, Carter bekommt auch noch sein Seelenheil, zuschlagen.
Exxon sieht es gerne und Chavez kann man noch bedroebelder angugge...
Ich will nicht "Recht" haben, aber die Chinesen haben sich noch nicht mal in Afganistan eingemischt, bei all dem Gas, die waren schlau und wollten sich nicht genauso die Schnauze verbrennen wie der Russe und der Ami, aber dem Feind im Ruecken dankst Airbase war auch nich so dolle.
Zu Syrien:
WHO is SYRIEN?
Haben die Bodenschaetze? strategisch uebergeordnete Bedeutung? abgesehen von der Palaestinenser bzw. israelischer Siedlungspolitik?
Verkauft man jetzt im WallMart weniger Chinesenschrott? Dank Syrien?
Wenn die USA ernst machen wuerden mit einem Handelsembargo, was chinesische Konsumprodukte angeht, haette die Elite in China ein einmilliardenhungerproblem, das geht in den Kanonenbootkeller.
Nicht dass der Amerikaner staerker ist im Moment, aber die sitzen "verdammt" zusammen im Boot.
Taiwan - Waffen Exporte?
Hebt da der Pekingbonze mehr als den Finger?
Das mag in 10 Jahren anders sein, aber 2011 wird da nicht viel gemeldet...
P.S.
Putin versucht gerade wieder die Weltraumraketen auf den Vordermann zu bringen und ist damit beschaeftigt, ein Energiemonopol in Europa aufzubauen...
j-ap, diese Gedanken muessen ja nicht diametral sein, aber der Rohstoffhunger der G 8 ist nicht auszublenden...
Ein LeseTipp: Iran and Saudi Arabia Square Off
Summary: Yesterday's announcement of a plot to assassinate the Saudi Arabian Ambassador to the United States is just the latest story in the struggle now unfolding between Iran and Saudi Arabia.
MOHSEN M. MILANI is Professor of Politics and Chair of the Department of Government and International Affairs at the University of South Florida in Tampa.
Die USA ist pleite, die Wirtschaft liegt am Boden, wie schon vor 1945. Aufgrund der künstlichen Weltwärung Dollar, haben sich die USA auf Kosten aller Länder ein schönes Leben gemacht. Jetzt müssen sie leider Insolvens anmelden. Die Amerikaner begehren auf, weil 99% von ihnen ein prekäres leben führen müssen. Obama hat keinen Halt mehr im Volk, dass Ehrenwort Afghanistan ist ihm aus den Händen geglitten. Was liegt da näher, wieder eine fingierte Sache wie bei dem Irak einzufädeln, um das Volk vor dem angeblichen Feind zu beschützen. Immer die gleiche Masche, man bäckt sich einen Feind.
Keiner in der Welt hat sich solche Verbrechen geleistet wie die USA, aber keiner, auch Merkel nicht, hat die USA kritisiert.
Hinsichtlich der prekären Lage in den USA ist durchaus zu rechnen, dass die USA einen Waffengang gegen den Iran aufnimmt. An dieser ganzen Sache ist zu ersehen, dass die Sowjetunion damals gut daran tat, sich ebenfalls atomar zu bewaffnen, nur so konnten die USA in Schach gehalten werden. Ich habe den Eindruck, dass die USA augenblicklich der größte Unsicherheitsfaktor der Auslösung eines Weltkrieges ist.
"Obama kopiert Bush nicht nur, er übertrifft ihn in vielerlei Hinsicht:
Guantanamo nicht geschlossen,Militärtribunale nicht abgeschafft" [...usw.].
Der verflixt böse Obama hats aber auch faustdick hinter den Ohren- sowas aber auch.
Was Sie vergessen zu erwähnen, ist die Tatsache, dass der Kongress der Guantanamo-Auflösung nicht zugestimmt hat, da die Gefangenen außer Landes bleiben sollen und nicht irgendwo in Amerika.
Wenn Ihnen die Gefangenen so sehr am Herzen liegen, melden Sie sich doch einfach, um einen aufzunehmen; ein Küchenstuhl zum Anbinden wird bei Ihnen doch noch frei sein...
Ebenso wurde im Kongress eine Gesetzesänderung zur Auflösung des Militärtribunals abgelehnt.
Was Bush gemacht hat, hat er in Stein gemeisselt, d.h. gesetzlich verankert.
Selbst seine fulminante Steuersenkung scheint unantastbar, obwohl die USA dringend eine Steuererhöhung brauchen.
Und dazu fällt Ihnen nur ein, dass Obama Bush in vielerlei Hinsicht übertrifft? Da kenn´ich aber bessere Märchen.
Obama befürwortet die Todesstrafe, schafft Guantanamo nicht ab und läßt Osama in Wildwestmanier lynchen.
Was soll man da anderes erwarten, als mit Kriegsrhetorik von Occupy Wall-Street abzulenken und seine Wiederwahl zu sichern. Bleibt die Hoffnung, es bleibt bei Rhetorik.
Richtig FrauSmilla,
Obama kopiert Bush nicht nur, er übertrifft ihn in vielerlei Hinsicht
Das halte ich auch für übertrieben. Nur ist die Enttäuschung um ein vielfaches größer. Wer hat den irgendetwas Positives von Georg W. erwartet.
M.E. liegt Obamas größter Fehler in der Annahme, die Rechte immer mitnehmen zu wollen, in der irrigen Annahme, von diesen auch nur ein Minimum an Respekt zu erhalten. Lieber gibt er wieder einmal ein Stück alter Überzeugungen preis, als sich mit den Rechten anzulegen. Das kann man mit einem Wort bezeichnen: Feigheit.
Feigheit gepaart mit Angst sind die besten Grundlagen für Aggression.
Allerbeste
Ullrich Läntzsch
ps: Nun liegt alle Hoffnung auf ein neue, fortschrittliches Amerika, dort, von wo aus es am besten Erfolg haben könnte - auf der Straße.
Lieber j-ap,
Ihrem Kommentar stimme ich weitgehend zu und möchte nur
@ daß einer aktuellen Umfrage zufolge die Hälfte der US-Amerikaner noch nie etwas von Occupy Wall Street gehört hat.
Anmerken, das sehe ich so: Da sich auch nur eine Hälfte der Bevölkerung an Wahlen beteiligt, dürfte es sich bei dieser Hälft um das politisch interessierte Lager handel, also um Wähler. Die Mehrheit von diesen wiederum, unterstützt Occupy Wall-Street.
Und die Reaktionen aus Teheran überraschen mich nun auch nicht sonderlich. Was ist von einem Holocaustleugner anders zu erwarten?
Allerbeste
Ullrich Läntzsch
Ups,
@ Seit 30 Jahren ist nichts passiert und diesmal wird nicht passieren
dies muß ich wohl, mit ein wenig Grippe-Fieber kämpfend, übersehen haben - denn da stimme ich nicht zu! Ganz einfach, der Mensch ist kein Prophet!
Allerbeste
FrauSmilla schrieb am 14.10.2011 um 22:35
"Da kenn´ich aber bessere Märchen."
Vielleicht sollten Sie sich das folgende Video mal in Ruhe anschauen, um eine Vorstellung davon zu bekommen, worüber Sie hier so leichtfertig schwadronieren.
video.google.com/videoplay?docid=6576844253803244421#
Ähnlich lief es nach dem April 2003 auch mit dem militärischen Nachlass von Saddam Hussein im Irak.
born2bmild schrieb am 15.10.2011 um 10:20
"Im übrigen wird ganz nach Rumms!feld-Bush-Manier verfahren, private "Sicherheitsfirmen" sollen es richten:"
>>Drittens: Private Militärfirmen: Verstärkt werden traditionell militärische Aufgaben
privaten Militärfirmen übertragen. Mit dem Irakkrieg stieg das Auftragsvolumen für britische
und amerikanische private Militärfirmen beträchtlich. Die Unternehmen sind bei der
Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge in Kriegen und Krisen beteiligt.
Quelle:
www1.uni-hamburg.de/menschmachtfrieden/ausarbeitungen-pdf/wulf.pdf
Jaaa, aber na:klar. Die bösen Mullahs,die doofen aggressiven Moslems im Nahen und Mittleren Osten, aber auch in Afrika hat Ihnen kein gnädiges Schicksal auch nur einen Jota mehr Hirn oder Herz zugedacht - Abknallen! Was bleibt übrig.
Der Weltgeist segne die klugen, gütigen Amerikaner! Denn kein Kalkül, keine herausgebrüllten Unterstellungen, kein Mord, kein Kontrollverlust zuviel säumt den glänzenden Weg zu dem Fünftel des Bruttosozialproduktes, das die Waffenproduktion der USA eben diese USA zu dem macht, was sie ist:
Unser ALLER Befreier.
Willkommen in der Politischen Psychologie, hier exzellent zum Thema: Schwarzer Messias liefert mäßig bis unbefriedigende Performance nach 2 Legislaturperioden der, wohlgemerkt, nicht-konstitutionellen Monarchie Bush.
US-Präsidenten stehen gemeinhin für den Protoyp
des Weltretters, völlig unbedrängt von der ihnen ausdrücklich zugedachten Rolle als Hintermänner für
Terroranschläge, Kriegsanzettelungen, Staatsstreiche, Killerkommandos und viele andere destruktive Aktionen und Einmischungen in die inneren Angelegenheiten fremder Länder
Anerkannte Höhepunkte:
1953 Staatsstreich in Persien.
1954 Paramilitärischer Umsturz in Guatemala.
1961 Mord an Patrice Lumumba
1962 Umsturzversuche in Kuba.
1973 Der Mord an General René Schneider, Oberbefehlshaber Chile.
1973 Putsch in Chile, Ermordung und Folter von Abertausenden.
1980 Ermordung des Erzbischof Romero.
1986 Iran-Contra "Affaire" und der illegale Nicaragua-Krieg ("Hellau"!)
Über ein Jahrzehnt Menschenversuche mit Gehirnwäsche im Geheimen, nja, sollte man gegebenenfalls auch nicht zu eng sehen...
2004: Generalvolmacht durch Bush jun. für den CIA zu verdeckten militärischen Operationen.
(Die Rolle der Geheimdienste beim 2. Irakkrieg.
ist ebenfalls eine " Hauptrolle", aber, ach, ermüdend, ich weiss...)
2011 Die Ermordnung des unbewaffneten Osama Bin Ladens auf Anordnung von US-Präsident Obama.
2011 Die us-amerikanische Fusion aus Army (Strong!) und der Mörderbande CIA foltert Gaddhafis Gefangene, beliefert gleichzeitig seine Anhänger mit Waffenschrott aus den den 1990er Jahren und ballert aus vollem Rohr mit dem neusten Dronenkrempel auf dessen Familie - stark.
Was z.B. mit all dem denn aber nun die Zionisten zu tun haben, weiss wieder nur der
heilige Komposthaufen.