Ein Euro-Staat wird endgültig zum EU-Sozialfall degradiert. Erstmals in der EU- und Euro-Geschichte muss ein Mitglied erfahren, was es bedeutet, einem ökonomischen Dogma geopfert zu werden. Auffallend dünn ist die Glasur der europäischen Solidarität. Wenn es darum geht, Macht zu demonstrieren und durchzusetzen, weicht sie Erpressung und Demütigung. Besonders bei den Renten und der geforderten Mehrwertsteuer muss die Regierung erst einmal Parlamentsbeschlüsse vorweisen, bevor überhaupt Verhandlungen zu den beim Euro-Rettungsfonds ESM beantragten Milliardenhilfen aufgenommen werden.
Aus deutscher Sicht scheint diese Fremdbestimmung von der Außenwirkung her kein Problem zu sein. Wenn die zur Doktrin geronnene Politik eines neoliberalen Kartells in der Eurozone nicht angetastet wird, ist die Frage nach der staatlichen Existenzfähigkeit, der ökonomischen Perspektive und des sozialen Überlebens eines Mitgliedslandes zweitrangig.
Referendum ignoriert
Es darf keinen Kurswechsel in der Währungsunion geben, lautete das deutsche Credo und das der Alliierten im Baltikum, in Finnland und den Niederlanden. Ein solcher Schwenk hat besonders dann zu unterbleiben, wenn eine linke Regierung nach Alternativen verlangt und sich zugute halten kann, in absolut hoffnungsloser Lage um Reste von politischer Satisfaktionsfähigkeit bemüht zu sein.
Wer hätte gedacht, dass beim Referendum am 5. Juli ein derart klares Votum zustande käme? Wer hielt es für möglich, dass trotz geschlossener Banken und eines drohenden Staatsbankrotts die Sparpolitik noch klarer abgewählt würde als bei der Parlamentswahl vom 25. Januar?
Aber was zählt das schon? Das Referendum wurde von den Gläubiger nicht nur ignoriert – es hat sie erst recht angespornt, in ihren Auflagen noch rigoroser zu sein. Als sollte den Griechen – aber nicht nur ihnen allein – eine Lektion erteilt werden, die sich gewaschen hat.
Keine Frage, was ein weiterer sozialer Aderlass (Renten) und der nationale Ausverkauf Griechenlands, wie er sich mit dem beschlossenen Treuhandfonds abzeichnet, bewirken sollen: Die Regierung Tsipras wird zu einem Kotau gezwungen, der sie innenpolitisch delegitimiert, als Versager denunziert und vermutlich um die bisherige parlamentarische Mehrheit bringt. Wer das einen von außen betriebenen Staatsstreich nennt, liegt so falsch nicht.
Man verfuhr nach dem Prinzip, ein Land aus den Angeln heben, damit es nicht an die Linke verloren geht. Ob das aufgeht, wird sich zeigen, ist aber wahrscheinlich.
Hoffen auf Umschuldung
Immerhin konnte Premier Tsipras nach dem Referendum mit einem gestärkten Mandat auf die unterlegenen Oppositionsparteien Potami, Nea Dimokratia und Pasok zugehen und ihnen einen Konsens zur nationalen Rettung anbieten. Für die Gläubigerfront ein überaus alarmierendes Zeichen. Nach dem Rücktritt des Ex-Premier Samaras vom Vorsitz der Nea Dimokratia drohten in Athen die Partner auszugehen.
Doch war dies nur ein Nebenaspekt gemessen daran, dass Alexis Tsipras nach dem Plebiszit über die Syriza-Fraktion hinaus an parlamentarischem Rückhalt gewann. Statt der unterstellten verworrenen Politik deutete das eher auf ein konsistentes Vorgehen. Was danach an Reformoptionen aus Athen in Brüssel vorgelegt wurde, entsprang nicht parteipolitischem Kalkül, sondern bediente nationale Interessen und setzte offenbar auf ein informelles Junktim: Wir ringen uns bis zur Selbstverleugnung zu Konzessionen bei den Renten, der Mehrwertsteuer und Privatisierung des nationalen Tafelsilbers in der Erwartung durch, dass es im Gegenzug eine Umschuldung gibt, die wieder Luft zum Atmen lässt, weil sich der Hauch einer ökonomischen Perspektive bietet.
Freilich ist davon im nun ausgehandelten Brüsseler Paket keine Rede – zur Umschuldung hörte man von Kanzlerin Merkel lediglich Absichtserklärungen, die mittelfristig Entscheidungen andeuten, während das Athener Parlament die nächsten Spargesetze schon bis Mitte der Woche zu verabschieden hat. So lautet die Anweisung aus Brüssel.
Zu Hasardeuren gestempelt
Es ist schon bezeichnend, dass sich nach einer demokratischen Entscheidung wie der vom 5. Juli die Lage für die Griechen noch einmal verschlechterte, und neben der EZB besonders Deutschland daran Anteil hatte. Das Signal dazu gab nicht zufällig der Vizekanzler und SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel mit seiner Aussage nach dem Plebiszit, jetzt seien „letzte Brücken eingerissen, über die Europa und Griechenland sich auf einen Kompromiss zubewegen konnten“.
Das kam von einem der Nachfolger Willy Brandts, der einst mehr Demokratie wagen wollte, um sein Land zu verändern. Heute gilt, wer sich wie Alexis Tsipras seine Politik durch ein Volksbegehren demokratisch bestätigen lässt, für den ist eigentlich kein Platz mehr in Europa. Der hat zu gehen, der wird ausmanövriert, bis seine Regierung kapituliert, sich geschlagen gibt und verschwindet. (Man darf jetzt schon Wetten darüber abschließen, wie schnell die Gläubiger gegenüber Athen wieder smarter werden, sollte es Neuwahlen geben und womöglich der Nea Dimokratie wieder das Regieren zuällt.)
Dass sich eine Regierung in Athen der Demokratie bediente, um ein Minimum an politischer Selbstbestimmung zurückzugewinnen, die ihre Vorgänger preisgaben, stempelt sie in den Augen von Merkel, Gabriel und Schäuble zu Hasardeuren, die sich eines unverzeihlichen Sakrilegs schuldig gemacht und "Vertrauen zerstört" haben.
Die Konsequenz sind die nun verhängten Auflagen, die mit den Worten „ökonomische Sanktion“ nur unzulänglich beschrieben sind. Von einem Diktat zu reden, trifft es besser. Aber wem ein Bankenkollaps und damit der totale wirtschaftliche Zusammenbruch im Nacken sitzt, der kann nicht wirklich verhandeln, der muss sich fügen.
Kommentare 326
Machthaber kann man nicht ändern, solange sie die Macht noch haben. Griechenland kann sich aber von ihnen trennen.
Die Nachkriegsgeschichte Griechenlands ist eine Geschichte der Verhinderung sozialistischer Entwicklungen von außen und mit Hilfe der inneren Reaktion. Deshalb ist das Land in die NATO und schließlich in die EU genommen worden. Das geht jetzt weiter. Wenn Syriza kapituliert, wird es Demütigung und noch mehr Elend geben. Wenn die Entwicklung Richtung linke Volksfront gehen sollte, was zwar auch jede Härte bedeuten würde, aber keine Demütigung, dann bleiben als Option immer noch die Obristen. Dass sowas mit schlimmstenfalls ein paar erhobenen Zeigefingern im Westen durchgehen würde, hat zuletzt der Putsch in Honduras bewiesen.
Vorgemerkt für die Historie: Das Ganze könnte man auch als »Brüsseler Abkommen« bezeichnen.
Ignoranz ist eine starke Waffe und aus einem Nein wird ein Ja. Was das mit Menschen und für ein Menschenbild von uns als Mensch macht interressiert nicht. Die Angst vor einer Andersartigkeit ist größer als das gewohnte mit seiner Opferrolle beizubehalten. Es dreht sich alles irgendwie ständig nur im Kreis und eine Lösung ist keine in sicht. Vielleicht ist die Lösung, es zu keiner Lösung kommen zu lassen und das es einfach nur so weiter laufen soll, wie es läuft, weil es läuft ja ganz gut für uns und einer wird halt der Verlierer sein müssen. Irgendwie habe ich von menschlicher Intelligenz mehr erwartet. Dann hoffe ich mal auf die Industrie 4.0 und das Finanz und Bankwesen mit der dazugehörigen Politik wird von entwickelter Software gesteuert. Ob das gerechter wird bezweifle ich. Der Trieb von Wachstum auf Kosten anderer wird auch darin enthalten sein. Interressant wären die Meinungen und die Stimmungen von uns, wenn die Verhältnisse in Umgekehrter Weise da stünden und wir die Opferrolle an hätten. Autoritäre Traditionen würden wieder aus der Gruft hervor steigen und unsere Bewusstsein prägen. Obwohl. Das tun Sie ja eh schon.
"Aber wem ein Bankenkollaps und damit der totale wirtschaftliche Zusammenbruch im Nacken sitzt, der kann nicht wirklich verhandeln, der muss sich fügen."
Nein - Widerspruch.
"In der größten Not ist der Mittelweg der Tod."
Oder anders gesagt: Eine Fliege und eine Spinne können keinen Kompromiss schließen. (taiwanisches Sprichwort)
Bei gmx beginnt der Beitrag so:
"Was waren die Knackpunkte der Verhandlungen?
Vor dem Beginn des Euro-Gipfels erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass Athen in den vergangenen Woche die wichtigste politische Währung verspielt habe: "Das ist das Vertrauen und das ist die Verlässlichkeit." Um diese wiederherzustellen, muss Griechenland nun schmerzhafte Maßnahmen umsetzen - und die ersten bereits bis Mittwoch. Bis dahin sollen die ersten in dem Reformpaket enthaltenen Gesetze in Athen durch das Parlament gebracht werden. Dabei geht es unter anderem um die Vereinheitlichung der Mehrwertsteuer sowie die Reform des Rentensystems."
Dieser Frau ist alles zuzutrauen! Nur nichts Gutes!
Sie ist nach Reichskanzler Hitler die niederträchtigste Amtsinhaberin.
danke für den blick in den abgrund * ohne frage schöner scheitern war dieses "frustspiel" nicht * ich würde aber eben darum vorschlagen sprachlich abzurüsten * die termini beschreiben den status quo der irgendwie nicht begeistert kann * für ein neues storytelling @ europa * ein mitmenschliches, emanzipiertes, emanzipatorisches, kurz ein charmantes europa verdient einfach eine radikal andere sprache * feinsten wochenstart cp
Herr Herden,
ich kann Ihnen nur zustimmen. Deutschland spielt bei diesem Kolonialismusdrama die Hauptrolle, das Gesicht dafür liefert Schäuble, der nicht nur verschlagen aussieht, sondern es auch ist. Dieser persönlich gekränkte, verbitterte alte Mann führt sich als Zuchtmeister und Kolonialherrscher auf, und in den diversen Foren können deutsche Krämerseelen vor Freude das Wasser nicht mehr halten. Das ist nicht mehr mein Land!
Besonders aufschlussreich ist, dass die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) den vorgesehenen Treuhandfonds kontrollieren soll.
Bloß kein Storytelling - erstmal bitte die Realitäten. :-))
Aber Ihrem Vorschlag nach sprachlicher Abrüstung schließe mich an. Zu große Worte verstellen nur den Blick auf die Tatsachen.
Um meinen vorigen Kommentar zu präszisieren: das storytelling kann anfangen, wenn man ein paar erste Erfolge vorzeigen kann. So wie möglicherweise dort:
Das Regime Change von Schäuble hat an Strukturen gewonnen. Wenn nicht durch ein Grexit, dann über diese Auflagen, die, die sogenannte solidarische Europäer den Griechen neulich aufgedruckt haben.
Mit Verlaub, aber man muss dem Schäuble zu gute kommen lassen. Immerhin hat er genug Eier in der Hose, mit den er sich für seine Agenda als Zuchtmeister durchsetzen kann. Aber was macht die Sozialdemokratie??, wo bleiben seine? hat sie überhaupt welche?. Ich befürchte: Nein, die haben nämlich keine bzw. die sucht man vergeblich.
was macht diese umfallerpartei in Sachen Solidarität mit dem Griechenland?. ist das die einzige Vision?, die SPD hat, in dem sie Merkel und Schäuble in den Hintern kriecht. Der Gabriel hat im Prinzip keine Ahnung von Tuten und Blasen. In Sachen Griechenland verfolgt er jeden Tag eine andere Linie . wo bleibt der linke Flügel in der SPD?, gibt es sie noch? Fragen über Fragen.
WER will den bitteschön Sozialismus? Wohin der führt hat die Geschichte doch zur Genüge gelehrt..."DDR", Sowjetunion, Nordkorea...
Ich glaube, irgendwelche Träume von Wolfgang Schäuble möchten gerne wahr werden. Ich meine, wenn nicht direkt als kanzler der Republik, dann indirekt aus dem Hintergrund. Vielleicht hat Frau Merkel mit demKompromiss mit den Griechen in aller letzten sekunde einen Putsch gegen sich selbst abgewendet.
Wer weiss, dem Schäuble und den hardlinern in der CDU Fraktion kann man einiges zutrauen.
Geld bekommen und sich wieder beschweren!!
Wäre es denn wirklich der Untergang Griechenlands gewesen, wenn Tsipras/Syriza selbst den Grexit vorgenommen hätte. Gibt es denn wirklich gar keine Alternative. Ich glaube das nicht. Es wäre vielleicht schlimm geworden, aber was jetzt mit diesem Land und auch mit uns geschieht, ist das schlimmere Übel. Nicht nur, dass Griechenland tief gedemütigt ist und das wirkt sich aus, sondern auch wir, die wir verzweifelt versuchen, Alternativen zu diesem Dreckskapitalsmus zu entwickeln. Was macht das mit uns, dieses grauenvolle Spiel in Brüssel.
"WER will den bitteschön Sozialismus?"
In der Form, wie Sie es hier erwähnt haben, will niemand den DDR und Schon gar nicht Nordkorea.
Danke, ich hab' noch, und möchte einen neuen Begriff kaufen, darf ich?
Klischeezombie.
high five
Opferrolle
Die deutschen Schrebergärtner sehen sich doch schon in der Opferrolle, man hat sie doch angeblich ausgenommen wie die Weihnachtsgänse. Immer müssen sie für andere zahlen, die Armen.
auf einen heiße herbst 2017 (bundestagswahl)
Kann mir mal jemand erklären, was der Sinn des Referendums war? Bis zum Referendum dachte ich, zu verstehen, was Tsipras will. Dann kam das Referendum und er hat gewonnen, dachte ich in meiner Naivität, und was macht er? Statt aus dem Euroraum auszutreten, fängt er an, die Forderungen zu erfüllen, gegen die er kurz vorher das Referendum abhalten ließ.
Kalendersprüche pflastern den Weg des Sofarevoluzzers!
Keine ZWEITE CHANCE
Diese Hoffnung verband sich mit der Wahl von Syriza im Januar. Das war wohl naiv gehofft. Jetzt zeigt – besonders der Neofeudamentalismus in Deutschland – die „Westliche Wertegemeinschaft“ unverhohlen wes Geistes Kind sie ist: …und willst Du nicht mein „Bruder“ sein, dann schlag ich Dir den Schädel ein!
Aus dem aktuellen Artikel in den NACHDENKSEITEN von Wolfgang Lieb: „Zerstörtes Vertrauen“
http://www.nachdenkseiten.de/?p=26754#more-26754
…..Man will also in der EU, angetrieben von der deutschen Seite, den irrsinnigen Kreislauf von Hilfsprogrammen zur Ablösung von Krediten und Zinsforderungen offenbar fortsetzen mit dem Ergebnis, das nach jeder neuen Milliardenhilfe den Griechen nur weitere „Sparmaßnahmen“ abverlangt werden, bis sie dann endlich noch ärmer sind als die – im EU-Jargon – angeblich so erfolgreichen Balten oder Slowaken. Pauperismus als Leitziel der Europäischen Union?
Merkel und Schäuble lehnen einen Schuldenschnitt strikt ab, weil sie offensichtlich Angst haben, dass auch andere Länder aus der Zwangsbewirtschaftung durch die Euro-Gruppe ausscheren könnten. Deshalb kommt für sie eine Umschuldung nur unter der Strafe des Ausscheidens aus dem Euro in Frage. (Wie in dem Grexit-Plan von Schäuble als Lockmittel vorgeschlagen.)
Man muss sich einmal klar machen, was dieser neue Kampfbegriff „zerstörtes Vertrauen“ bedeutet. „Vertrauen“ ist ein Wort das sich auf eine persönliche Beziehung, auf eine Einschätzung der Redlichkeit von Personen richtet. Schäuble und alle die in seinem Fahrwasser schwimmen, entziehen also der Person Tsipras und seinen Regierungsmitgliedern ihr Vertrauen.
Das heißt nichts anderes, als dass es nicht mehr um eine Lösung eines politischen oder finanziellen Problems geht, sondern nur noch darum dass man mit den handelnden Personen auf griechischer Seite nichts mehr zu tun haben will. Wenn Griechenland den Euro behalten will, dann heißt das für Schäuble nichts anderes, als dass die derzeitige Regierung weg muss.
Merkel und Schäuble wollen ein Exempel statuieren, dass eine Alternative zu ihrer Politik ohne Gnade verhindert wird.
Das ist das Signal, das an François Hollande oder an Matteo Renzi oder auch an die Podemos in Spanien ausgesandt werden soll.
Wenn sich Frankreich und Italien nicht wehren, dann werden sie demnächst wie die Griechen unter der Kuratel der von den Deutschen angeführten Nordeuropäer stehen.
p.s.: Die Rolle des Vizekanzlers und der SPD als Koalitionspartner an diesem für die Zukunft Europas so entscheidenden Wochenende ist nur noch peinlich.
Dass dieser Mann Tsipras nicht die Eier in der Hose hat sich gegen Schäuble und IM Erika durchzusetzen war klar. Dass aber die anderen Europäischen Regenten und das EU Parlament sich auch nicht durchsetzen ist schon bedenklich. Wer gewinnt den 3. WK, nachdem TTIP und TISA Europa ruiniert haben. Griechenland war ja nur ein erstes Zwischensiel. Zur Ablenkung um vor Augen zu führen was noch auf Europa zukommt.
Das angloamerikanische faschistiche Diktat deutscher Nation.
Leute wer hat hier Zeit zu texten? Es gilt brav zu arbeiten!
Ganz brav, ganz brav, dann gibt es auch ein paar Euro aus dem Automaten.
Schaut die braven Griechen an, sie gehen heute willig - und bald noch viel billiger - in ihre Arbeitswaben, braver als die Schwaben.
Vor allem, sie freuen, sich so sehr, dass sie noch Arbeit haben.
Dann kommen die Chinesen, nach Piräus und bringen mit den gelben Besen, mit dem sie Muse und Freude wegfegen, mit Lebenskunst ist es das dann gewesen.
So wird der moderne Grieche zwischen Mao und Pickelhaube eingetütet und verdaut, wer sich nicht fügt, wird abgepackt, ins Biogaskraftwerk verbracht und so noch seiner Biomassewerte fluggs beraubt, ein Leben wars, es wird nicht wieder kommen,
Zukunft sei willkommen!
.... und der deutsche Dumpftrottel wählt 2017 seine Merkel wieder, singt völkisch gruseldrollig seine Lieder, besoffen sind die Axone schon lange, ach - mir wird beim Gedanken an diese Horde heute so bange.
Da die Griechen nicht ihre willige Demut verweigern, hält sich meine Zuneigung in Grenzen - genau wie mit allen die bald auch hierzulande erhöhten Leidensdruck erleben dürften.
Letztlich bekommt der feige, demütige, willige und bequeme Trottel genau das, was er verdient - und so outet sich der Massenmensch in Summe als das was er tatsächlich ist - Nutzvieh!
Wie ich diese Wichtigtuerei hasse. Glauben Sie wirklich, bei "sprachlicher Abrüstung" würde von diesem Forum ein Impuls für ein "charmantes Europa" ausgehen? Sparen Sie sich Ihren pädagogischen Impetus!
Wie heißt es doch so schön: Beim Geld hört die Freundschaft auf und der Preis wird noch sehr viel höher als wir uns vorstellen können. Wie einige aus der Partei mit dem hohen C , geifernd und demagogisierend durch Talkrunden tingeln, im Gefolge williger Medien und deren Schreiberlinge, ist schon beängstigend. Demokratische Werte hören beim Geld einfach auf. Justitianisches Recht wird gnadenlos durchgesetzt. Haste was, biste was. Tolle Wertegemeinschaft!
Bis zum Referendum dachte ich, zu verstehen, was Tsipras will.
hier der versuch einer antwort:
"61,3 Prozent der Wählerinnen und Wähler in Griechenland sagten „NEIN“ zum Diktat der Gläubiger. Fünf Tage später stimmten SYRIZA und eine große Mehrheit im griechischen Parlament für eben ein solches Sparprogramm: mit höheren Steuern, Rentenkürzungen und neuen Privatisierungen. Während die deutsche Regierung sich weigert, auch nur diese Kapitulation anzunehmen, wächst in Paris und Rom die Angst vor dem deutschen Verbündeten.
Die Erklärung für den Zickzackkurs von SYRIZA ist ebenso so banal wie brutal: Im Drama um Griechenland gelten nicht die Grundsätze der Demokratie. Es gelten das Gesetz einer Mafia und das Recht der Stärkeren. Exekutiert wird Rache für Demokratie. Das Referendum-NEIN war eine Klatsche für die aalglatten EU-Politiker Juncker, Schulz und Dijsselblom. Für die eiskalte Kanzlerin Merkel und für den zynischen Machtmenschen Schäuble. Daher diktieren sie: Griechenland muss zur Strafe noch mehr sparen. Sonst wird binnen Kurzem bei den griechischen Banken der Stecker gezogen und die EU lässt Hilfsgüter einfliegen, wie nach einem Erdbeben. Daher kapitulierte SYRIZA – um einen Kollaps der Ökonomie (inmitten der Tourismus-Saison!) zu vermeiden. SYRIZA kapitulierte auch, weil Griechenland in der EU isoliert ist."
www.faktencheckhellas.org
Wieder einmal zeigt sich, dass Politik ein Machtspiel ist. In diesem hatte die Syriza von Anfang an schlechte Karten. Anstatt die eigene Elite als Hauptschuldige anzuklagen und einen nationalen Disput über Alternativen außerhalb des Euro anzustoßen, wurde die Troika zum Buhmann stilisiert. Anstatt enge Kontakte zu Russland und China aufzubauen, ließ man sich von führenden Repräsentanten Deutschlands und den USA einschüchtern. Anstatt Vorbereitungen für einen möglichen Grexit samt Staatsbankrott zu treffen, suchte man nach Verbündeten in Westeuropa, die sich in der entscheidenden Lage als machtlos erwiesen.
Beteuerungen des griechischen Wirtschaftsministers Giorgos Stathakis, dass das erzwungene Abkommen der griechischen Volkswirtschaft bessere Perspektiven eröffnen würde, erscheinen eher als Wunschdenken. So wurde von Gläubigerseite unmissverständlich klar gemacht, dass das Ziel nicht eine Win-Win-Situation ist, sondern das Eintreiben der Schulden, notfalls durch Konfiszierung griechischen Eigentums.
danke für den kommentar zum kommentar * hab ich charmantes linkes forum ..... (lächel mild) * anyway * steile utopie * klare feindbilder können ja durchaus hilfreich sein * feinsten wochenstart cp
Wenn man nur die Schwarzweißschablone zur Verfügung hat, mag sich das so darstellen. Es gibt da aber noch die Tradition der westeuropäischen Arbeiterbewegung, an die man anknüpfen könnte, wenn unsere Gewerkschaften nicht so lammfromm auch den Exportnationalismus pflegen würden wie das übrige Geistesprekariat. Man sollte auch nicht den Staatskapitalismus der von Ihnen genannten Staaten mit Sozialismus verwechseln.
na ja damit hat unser Zuchmeister "Schäuble" alles richtig gemacht.
"...So wurde von Gläubigerseite unmissverständlich klar gemacht, dass das Ziel nicht eine Win-Win-Situation ist, sondern das Eintreiben der Schulden, notfalls durch Konfiszierung griechischen Eigentums."
Ja dann Arrivederci Griechenland.
"Schäuble will Griechen-Volksvermögen in Fonds verschieben, dessen Chef er selbst ist
In Europa wächst die Empörung über Schäubles Treuhand-Vorschlag: Schäuble hat nämlich vorgeschlagen, dass 50 Milliarden Euro an griechischem Volkvermögen in einen Fonds übertragen werden – der der staatlichen KfW-Bank gehört. Der Chef des Fonds ist Schäuble selbst, sein Stellvertreter ist SPD-Chef Sigmar Gabriel.
Der von Wolfgang Schäuble vorgeschlagene Treuhand-Fonds, in den griechisches Volksvermögen übertragen werden soll, sorgt für Aufruhr in ganz Europa. Der Fonds ist nämlich eine 100 Prozent-Tochter der deutschen Staatsbank KfW.
"...Schäuble hat nämlich vorgeschlagen, dass 50 Milliarden Euro an griechischem Volkvermögen in einen Fonds übertragen werden – der der staatlichen KfW-Bank gehört. Der Chef des Fonds ist Schäuble selbst..."
Nennt man so etwas nicht im Volksmund: Man macht den Bock zum Gärtner??
Besonders irritierend: Der Chairman des Fonds ist kein Geringerer als Wolfgang Schäuble selbst, sein Stellvertreter ist SPD-Chef Sigmar Gabriel, wie das Press Project herausgefunden hat."
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/07/13/schaeuble-will-griechen-volksvermoegen-in-fonds-verschieben-dessen-chef-er-selbst-ist/
Erklärungsversuch
Wahrscheinlich haben Tsipras & Co. geglaubt, mit einem starken Nein, ein Umdenken in Brüssel und Berlin bewirken zu können. Sie konnten nicht mit der ideologischen Borniertheit der Gläubiger rechnen, besonders nicht mit dem Privatfeldzug des persönlich gekränkten Häuptlings Rolling Thunder.
So und nun kommt die Frage, die wohl wieder keiner beantworten wird...aber vielleicht können Sie das ja, ich gebe die Hoffnung nicht auf! Richtiger Sozialismus wäre/ist dann was? Den gibt/gab es wo?Den Menschen geht es dann besser als jetzt?
Wortneuschöpfungen sind meist ärmlich :-)
Wie denn dann?
WER will ihn überhaupt?
WO gab/gibt es den?
Führt der zu mehr Wohlstand, Gerechtigkeit, Frieden und Glück...und WIE geht das?
Und jetzt bitte keine graue Theorie...
Dieser Tag sendet leider kein gutes Signal nach Spanien an die Bewegung Podemos. Nach diesem Tag hat der Schäuble die Ärmel weiter hochgekrempelt und sein Blick hat sich nun richtung Spanien gedreht.
"Der linke Flügel der Syriza-Partei von Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras ruft zum Widerstand gegen die Ergebnisse des Euro-Gipfels auf. „Nach 17-stündigen Verhandlungen haben die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone eine Vereinbarung geschlossen, die Griechenland und die Griechen demütigt“, erklärte die Partei-Linke am Montag auf ihrer Internetseite. „Das griechische Volk darf sich dadurch nicht entmutigen lassen, im Gegenteil: Es muss hartnäckig bleiben, wie es das im Referendum und den landesweiten Protesten für ein ‚Nein‘ bis ganz zum Ende war.“ Gegner der Einigung von Brüssel haben für den Abend zu einer Demonstration im Zentrum Athens aufgerufen.
Es wäre denkbar, dass der griechische Präsident in einer Verfassungskrise eine Art Notstand ausrufen muss und eine Technokraten-Regierung einsetzt. Das hatte Griechenland schon einmal erlebt: Der damalige Premier Georgios Papadendreou war gestürzt worden, noch bevor er ein Referendum hatte durchführen können. Ihm folgt der Goldman Sachs-Banker Lucas Papademos. Auch Italiens Silvio Berlusconi überlebte seinen Widerstand gegen die Troika-Politik nicht: Er wurde vom Goldman-Banker Mario Monti ersetzt."
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/07/13/eu-deal-in-gefahr-linker-fluegel-in-syriza-mobilisiert-gegen-tsipras/
Daniel Meister antwortet:
"Wie denn dann?
WER will ihn überhaupt?
WO gab/gibt es den?
Führt der zu mehr Wohlstand, Gerechtigkeit, Frieden und Glück...und WIE geht das?
Und jetzt bitte keine graue Theorie..."
Meister will als Kommunisten- und Sozialistenhasser immer nur eins: provozieren. Ihm ist jedes Blogthema recht, um seine sich immer wiederholenden Behauptungen Sozialismus = Nordkoera zu streuen bzw. minimal zu variieren.
Was jetzt mit Griechenland passiert hat Naomi Klein breits 2007 in Ihrem Buch "Die Schock-Strategie" bis ins kleinste beschrieben. Nur das hier nicht die USA ein Südamerikansches Land ruiniert hat, sondern die EU in Mitgliedsland.
Armes Europa, was ist aus dir geworden?
Eine Ergänzung aus meinem kurzen Beitrag vom 23.4.12: "Europas Mauer und der ökonomische Putsch", ausgehend von der These, was jetzt geschieht und gegenüber Griechenland durchgezogen wird, ist nichts Neues:
"Mit einer Finanz-Brandmauer versuchen die Europäer, die Finanzmärkte in den Griff zu bekommen. Doch der wahre Feind lauert im Innern."
Ausführlich hier
In dem Zusammenhang sei ebenfalls hier auf einen Beitrag im DeutschlandFunk hingewiesen, der am 20. April 2012 gesendet wurde: "Der ökonomische Putsch oder was hinter den Finanzkrisen steckt - von Roman Herzog
Gezielte Spekulationsattacken auf ganze Volkswirtschaften, unantastbare Finanzagenturen, die Regierungen in die Knie zwingen, und ohnmächtige Politiker, die gebetsmühlenartig wiederholen, es gäbe keine Alternative: Europa befindet sich im Wirtschaftskrieg."
Zum Nachhören und -lesen hier
Und nochwas:
Ich habe etwas wiedergefunden, was ich zum Thema schon zuvor mal gelesen hatte: "Griechenland wird systematisch vom IWF in den Ruin getrieben. Ein möglicher Grund dafür: Griechenland sitzt auf riesigen Öl- und Gasvorkommen, genügend für eine geopolitische Umwälzung"
Und noch etwas dazu hier: "Ein stiller Putsch?" vom 12.2.14
Ein Letztes aus dem gleichen Jahr: "In dem Strategiepapier des Bundesfinanzministeriums unter Theo Waigel (CSU) mit dem Titel »Finanzpolitik 2000« gab der damalige Minister als Ziel aus, »mehr Freiraum für die private Wirtschaft« zu schaffen. Dafür müssten die Staatsausgaben gekürzt werden, weil der angeblich ausufernde »Wohlfahrts- und Steuerstaat« die Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung gefährde. Der »staatliche Zugriff auf die gesamtwirtschaftliche Leistung« müsse »zurückgeführt« werden. Wachstum sei nur möglich durch »Selbstbeschränkung des Staates«, der soziale und andere öffentliche Leistungen kürzen müsse. Die Beiträge zu den Sozialversicherungen wurden mit der Behauptung diffamiert, sie hemmten die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Auf Seite 43 dieses Papiers ist zu lesen, dass Sparmaßnahmen »politisch noch am leichtesten in einer Phase der wirtschaftlichen Bedrohung durchzusetzen« seien. Was da 1996 für die Bundesrepublik beschrieben wurde, liest sich wie eine Blaupause für Griechenland und die anderen EU-Staaten, die dem noch folgen werden. Und mit Griechenland hört das alles noch lang nicht auf. Fiskalpakt und ESM sind nur weitere Teile dieser Strategie. ..."
Weitere Rettungsaktionen fürs Finanz- und Monopolkapital und deren Dividenden-Aktionär_innen, für Steuerhinterzieher_innen und Vermögensschieber_innen, für Millionär_innen, Multimillionäre und persönlich leistungslose Erbschafts-Milliardäre.
Nicht nur die griechischen Werktätigen, Arbeitslosen und Armen zahlen die Rechnung fürs Kapital, sondern auch die anderen werktätigen Bevölkerungen in der Europäischen Union zahlen mit weiteren Sozialabbau, Arbeitsverdichtung und Lohndumping.
"Wichtig ist, dass Griechenland wieder die Möglichkeit erhält abzuwerten, um mit seinen Produkten wettbewerbsfähig zu werden", sagt Lafontaine. Auch die anderen Staaten müssen zur Währungsschlange zurückkehren, in der eine Bandbreite von Wechselkursen für die verschiedenen Währungen festgelegt wird, so der Ex-Finanzminister.
Privatisierung ist falsch:
Auch die bundesdeutsche Geschichte der Kapitalisierungswut zeigt, insbesondere seit 1989/90 (mit rd. 2 Billionen Kosten, vor allem für die westdeutschen Werktätigen) und in deren Folge massiver Lohn- und Sozialabbau: die Einführung der Massenverarmung der unteren sozialen Schichten, durch Lohndumping und bei Arbeitslosigkeit der Hartz-IV-Strafvollzug, weiterhin, die massive Minderung der Altersrenten [so nicht für Regierungs- und Parlamentsbeamt_innen], die Privatisierungswut löst keine sozial-ökonomisch-ökologischen Reproduktionsprobleme.
Nachtrag
O-Ton - Dr. Angela Merkel: "Es wird jetzt Schritt für Schritt drauf ankommen, das, was wir heute Nacht vereinbart haben, dann auch umsetzen:" // Alexis Tsipras: "Wir haben einen gerechten Kampf geführt" [?] , am 13.07.2015.
Aufwachen, treu-brave europäische Michels! (?)
1. Erstmals in der EU- und Euro-Geschichte muss ein Mitglied erfahren, was es bedeutet, einem ökonomischen Dogma geopfert zu werden.
Dem kann ich so nicht zustimmen, weil mir ein zweiter Aspekt fehlt: der Blutrausch des Hass-Politikers Schäuble:
„Einmal in Fahrt geraten, attestiert Kohl dem gewesenen Freund einen „Zug von größter charakterlicher Dreckigkeit“....“ [Schwan/ Jens, Vermächtnis. Die Kohl-Protokolle, 2014, Seite 150 – wo auch das Stichwort „Hass“ fällt]
Obwohl nie ein Freund Kohls beschleicht mich bei seinen Aussagen zum Stichwort Schäuble der Verdacht, dass er ein exzellenter Menschenkenner war und deshalb Schäuble als Kronprinzen am Ende doch noch fallen ließ. Aus Äußerungen z.B. auf Seite 148 des o.g. Buches kann man schließen, dass er wusste, dass Schäuble Europa und die Eurozone mit seiner Persönlichkeit an die Wand fahren würde. Was spätestens jetzt als bestätigt gelten kann.....
2. Das Referendum wurde von den Gläubiger[n] nicht nur ignoriert – es hat sie erst recht angespornt, in ihren Auflagen noch rigoroser zu sein.
In diesem Satz steht – so formuliert - ein Widerspruch. Und so würde ich auch nur dem zweiten Teil zustimmen, allerdings mit der Einschränkung, dass es nicht das Referendum selbst war, sondern das Ergebnis. Wenn man das mitdenkt, löst sich der Widerspruch auch wieder auf.
3. Die Regierung Tsipras wird zu einem Kotau gezwungen, der sie innenpolitisch delegitimiert, als Versager denunziert und vermutlich um die bisherige parlamentarische Mehrheit bringt.
Das sehe ich noch nicht so. Ich finde vielmehr, dass Tsipras & Varoufakis sich großartig geschlagen haben – erst recht, wenn man bedenkt, wem & was sie sich ein halbes Jahr lang ausgesetzt sahen. Und wenn Tsipras weniger an Alexis Sorbas und stattdessen an den braven Soldaten Schweijk denkt, dann lässt sich vielleicht auch aus dem Kotau noch etwas machen.
Vielleicht hat der Autor hier den deutschen & den gefühlt griechischen Blick durcheinander gebracht?
4. Immerhin konnte Premier Tsipras nach dem Referendum mit einem gestärkten Mandat auf die unterlegenen Oppositionsparteien Potami, Nea Dimokratia und Pasok zugehen und ihnen einen Konsens zur nationalen Rettung anbieten. Für die Gläubigerfront ein überaus alarmierendes Zeichen.
….
Statt der unterstellten verworrenen Politik deutete das eher auf ein konsistentes Vorgehen.
Eben.
Luft zum Atmen scheint mir denn auch das ganz entscheidende Stichwort Stand heute zu sein. In der Situation vor dem Abgrund war das alles, was Tsipras gewinnen konnte. Und das hat er gewonnen. Gratulation! Jetzt kommt es darauf an, Ruhe für die Regierungsarbeit zu gewinnen, und die sollte in einer großen nationalen Koalition der Willigen zunächst einmal in Griechenland einen funktionieren (Sozial)Staat installieren, um überhaupt erst die Voraussetzungen zu schaffen, sich in Zukunft besser wehren zu können.
Willy Brandt scheint mir ein weiteres wichtiges Stichwort heute zu sein, allerdings denke ich jetzt an den Kniefall in Warschau. Alles was dieser seltene, anständige deutsche Exilant getan hat, um dem Nazigeist der Deutschen entgegenzuwirken und gleichzeitig einem angestrebten neuen Deutschland ein neues Ansehen in der Welt zu verschaffen, hat Schäuble in 5 Monaten vernichtet. Angesichts des Springerstiefel-Terrors haben wir zu lange übersehen, dass auch der Schreibtisch-Täter vom Typ Eichmann zum Nazi-Kabinett gehörte, der kalt den Tod, den Raub und die Ausplünderung organisierte.
Was Schäuble in Griechenland angerichtet hat ist das genaue Gegenteil von dem, was Brandt in Polen in Gang gesetzt hat. Deutschland ist aktuell genau da, wo Thatcher es nach einer Wiedervereinigung sah, den nicht nur in BILD brüllenden Mob und seine medialen Vorsänger eingeschlossen.
Zynisch könnte man dem Titel entgegnen, dass die Pistole am Kopf noch besser ist als ein Erschießungskommando. Das mag nun überreizt sein, aber es sc heint mir als Verweis auf die unerledigte deutsch-griechische Nazi-Vergangenheit angebracht - und deutet darauf hin, dass Schäubles Vorbild für seine Griechenland-Strategie Chile gewesen sein könnte, womit dann auch der Kreis zum Neoliberalismus geschlossen wäre, der dort zum ersten Mal sein „Freiheits“-Konzept gegen Links durchsetzte.
Wäre ich von amerikanischem Geist beseelt, würde ich jetzt schließen mit „Gott schütze Europa“....;)
Ein Nachtrag aus dem Jahr 2012: "Mit exzessiver Austerität in die Sackgasse"
Und dennoch geht es immer weiter und weiter und weiter ...
"...Auch Italiens Silvio Berlusconi überlebte seinen Widerstand gegen die Troika-Politik nicht..."
einverstanden, aber der Abgang von Berlusconi ist aus meiner Sicht kein großer Verlust weder für Italien noch für Europa.
Solange die Linken (SPD eingeschlossen) bei uns so sind, wie sie gerade sind, wird es sich auch nicht viel ändern.
Der Schäuble diktiert, der Franzose knickt, der Führer hätte auch nicht besser machen können. Aber diese Rechnung wird nicht lange weiter aufgehen. Fakt ist: 2017 wird in Frankreich gewählt. Es sei nicht unrealistisch,wenn man davon ausginge, dass dort eine Dame names Marine Le Pen an die Macht kommen wird. Sie ist nicht wie Alexis Tsipras und Frankreisch ist auch nicht Griechenlandsie. Frau Le Pen wird eine ganz andere Platte auflegen und damit mit Sicherheit ganz andere Signale senden. Vor allem sie will raus aus dem Euro, Dies wollte Tsipras nicht. Mag sein, dass sich Schäuble und Frau Merkel in Sachen Griechenland gerade als Sieger fühlen aber das wird nicht von langer dauer sein. Es könnte auch sein, dass die beide bis dahin abgedankt haben, was auch nicht sonderlich bedauerlich ist.
Spannend bleibt es auf jeden Fall.
Treuhand ist das Zauberwort bei dem überall die Glocken läuten sollten, zumal eine überaus lukrative deutsche Expertise vorliegt: 1990 beginnend hat die "treue Hand" in aller Rechtsstaatlichkeit DDR-Staatsvermögen in Höhe von rund 600 Milliarden Euro zu 95% an kreditfähige west-deutsche und -europäische Interessenten vergrundbuchamtet - die bis dahin in Friedenszeiten grösste Umschichtung von Volkseigentum in privaten Besitz. Einen Mord und 300 Milliarden Euro minus später war ein Staat mit zuletzt 207,9 Milliarden BIP bis zur letzten Klorolle komplett abgewickelt. Und genau das wird nun in Griechenland vollstreckt: lukratives Volksvermögen Verkaufen, so schnell wie möglich, so billig wie nötig, an die schwarzen Männer mit Taschen voller Geld, das schon seit geraumer Zeit reichlich, reichlich, aber sowas von reichlich vorhanden, jedoch nur bei zweistelligen Gewinnmargen in den Aggregatzustand des Flüssigen wechselt und dann aber durch keinen Deich zu stoppen ist. Und sind erst die Besitzverhältnisse neu geklärt, können wir auch über Demokratie und andere folkloristische Anmutungen im Rahmen kreativer Freizeitgestaltung reden. Mit uns doch immer ...
Hat Deutschland Griechenland genötigt? Eindeutig ja!
Staaten haben keine Freunde sondern Interessen. Das muss nun auch Griechenland erfahren, das unbedingt den € haben wollte. Andere waren da klüger.
Als 1998 der € den bis dahin im Europäischen Währungssystem zur internen Verrechnung genutzten ECU ablöste, machten Großbritannien und Dänemark nicht mit. Aus guten Gründen.
Das ist leicht erkennbar, wenn man sich das relative Gewicht der Währungen im ECU anguckt.
Im €-Währungsraum können die Länder bei wirtschaftlichen Ungleichgewichten ihre Währung nicht auf- oder abwerten. Sie sind im aktuellen Fall zur internen Abwertung gezwungen, d.h. zur massiven und rabiaten Lohn- wie Sozialstandardsenkung.
Das wurde durch die Agenda 2010 von SPD&Grünen eingeleitet, dem bis dato einzigen und rabiatesten Lohn- und Sozialstandardsenkungsprogramm der Nachkriegsgeschichte in Deutschland.
Gegen die so herbeigeführte Niedrigkohnkonkurrenz der technisch führenden Industrienation Europas kann niemand ankommen. Erst recht nicht wirtschaftlich kleine Länder wie Griechenland, Portugal oder Spanien.
Sie büßen jetzt den Beitritt zum €.
>> klare feindbilder können ja durchaus hilfreich sein <<
Genau, das zuckersüße "Wir haben uns alle lieb" kleistert die Widersprüche doch nur zu.
Lieber Lutz Herden,
bei aller Empörung über das Procedere und die Ergebnisse des Brüsseler Gipfels, die ich mit Ihnen, den Griechen und vielen hier in uneingeschränkter Solidarität teile, sollten wir den Erfolg, den sich Alexis Tsipras als Europäer ans Revier heften kann, nicht unterschlagen, nicht kleinreden, nämlich den Europäischen Stabilitäts Mechanismus (ESM) als den Partner, den er in Euro Nöten zu sein hat, gegen massive Widerstände in Berlin, Paris, Brüssel, Wien, Rom, Madrid, Amsterdam, Baltikum, Lissabon, ins Boot zu holen
https://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/obsiegt-athen-im-namen-der-demokratie
JOACHIM PETRICK 13.07.2015 | 17:01
Obsiegt Athen im Namen der Demokratie?
Alexis Tsipras Ist es Tsipras binnen fünf Monaten in einer Euro- Gipfelmarathon Endlosschleife gelungen, den Euroländern Mores zu lehren, zu verdeutlichen, wozu der ESM da ist?
Treuhand ist das Zauberwort bei dem überall die Glocken läuten sollten, zumal eine überaus lukrative deutsche Expertise vorliegt: 1990 beginnend hat die "treue Hand" in aller Rechtsstaatlichkeit DDR-Staatsvermögen in Höhe von rund 600 Milliarden Euro zu 95% an kreditfähige west-deutsche und -europäische Interessenten vergrundbuchamtet - die bis dahin in Friedenszeiten grösste Umschichtung von Volkseigentum in privaten Besitz.
Wahnsinn. Nicht schlecht. Fairness-halber muss man einmal sagen, dass die 600Mrd. Euro DDR-Staatsvermögen irgendwie niemanden außer Ihnen aufgefallen sind. Ist aber trotzdem klasse, wie Mittag und Co. mit den 1.5Mrd. DM Anfang der 80´er diese 600Mrd. Euro noch instandhalten konnten. Hut ab....
Sozialismus
Jetzt kommt starker Tobak für Sie, und das zum Wochenanfang. "Die Woche fängt ja schon gut an" soll der Räuber Kneißl gesagt haben, als man ihn an einem Montag zum Schafott führte. So schlimm wird es für Sie nicht werden, keine Angst.
Der Sozialismus ist tot, insofern er sich als ein wissenschaftliches System begriff, das die Gesellschaft als eine zentralstaatlich gesteuerte Industriemaschine auffasste und von den Individuen und Arbeitskollektiven die möglichst vollständige funktionelle Anpassung und Unterwerfung unter deren Systemimperative verlangte. Aber „Sozialismus wird als Bewegung und geschichtlicher Sinnhorizont weiterbestehen oder wiederaufleben”, schrieb André Gorz schon Anfang der 90er Jahre, „insofern er sich gemäß seiner ursprünglichen Bedeutung als Streben danach versteht, die durch die bürgerliche Revolution begonnene Emanzipation der Individuen zu vollenden, das heißt sie auch in Bereichen zu verwirklichen, in denen die Individuen im Kapitalismus Systemimperativen, Herrschaftsbeziehungen und Fremdbestimmungen unterworfen bleiben.“
...und ich kannte sie schon die Antwort. Leider immer das Gleiche. Man versteckt sich hinter schlauen Worten und zitiert kluge Leute. Wenn Gorz das "schon Anfang der 90er Jahre" gesagt hat, wäre nun aber interessant, ob sich dahingehend schon etwas getan hat!
Wie setzt man das jetzt um?
In gewisser Weise wird übrigens jeder fremdbestimmt bleiben.
"The problem with socialism is that eventually you run out of other people's money."
Paul Krugman: Forderungen an Athen sind Wahnsinn – „Das ist ein Putsch“
"Europa verrät in absurder Weise all das, was es schützen sollte, schreibt der namhafte Wirtschaftsexperte Paul Krugman an seinem Blog in der „New York Times“ zur Reaktion Brüssels auf die Griechenland-Krise.
„Angenommen, ihr betrachtet Tsipras als ein inkompetentes Nichts. Angenommen, ihr trachtet danach, dass Syriza die Macht verliert. Angenommen sogar, dass ihr vorhabt, diese enervierenden Griechen aus der Eurozone auszustoßen. Selbst wenn all das stimmen sollte – die Forderungen der Eurogruppe an Griechenland sind ein Wahnsinn“, schreibt Krugman. ..." (Sputnik, 13.7.15)
Nein, Neoliberalismus ist ja viel schöner. Wir werden bald Verhältnisse auch in D haben, die den Lebensstandard der DDR spielend unterbieten. Und auch dann wird immer noch Idi.ten geben, die selbst von Verarmung bedroht sind und trotzdem rechts wählen.
Die Presse online, 13.7.15: "Wie Schäuble die Griechen ausgetrickst hat":
"... Der Gipfel begann mit einer geschickten Finte: In der vierseitigen Arbeitsunterlage, die die Finanzminister der Eurozone (sie tagten im Vorfeld des Treffens) an ihre Chefs schickten, war im letzten Absatz überraschend von einer befristeten Auszeit vom Euro die Rede, sollten sich Griechenland und seine Geldgeber nicht auf ein Hilfsprogramm einigen. Diese Idee hatte der deutsche Finanzminister, Schäuble, am Samstag lanciert und dafür heftige Kritik von Griechenland und seinen italienischen und französischen Verteidigern geerntet. „Es gibt keinen Grexit auf Zeit“, empörte sich der französische Staatspräsident François Hollande bei seiner Ankunft in Brüssel – und setzte gemeinsam mit dem griechischen Premier, Alexis Tsipras, zum Gegenangriff an. Mit Erfolg: Kurz nach Mitternacht war klar, dass der letzte Absatz gestrichen werden würde – nur mussten Tsipras und Hollande dafür Zeit, Energie und politisches Kapital einsetzen.
Derweil zeichnete sich immer deutlicher ab, dass der Urlaub vom Euro nur ein Nebenschauplatz war. Unterstützt von sieben Mitgliedstaaten – den Balten, der Slowakei, Finnland, Slowenien, den Niederlanden – drängte Deutschland auf eine weitgehende Entpolitisierung der griechischen Volkswirtschaft. Als der Referee, Ratspräsident Donald Tusk, die erste von insgesamt vier Auszeiten ausrief und Merkel, Hollande und Tsipras zu einer Gruppentherapie im kleinen Kreis lud, war klar, dass Tsipras die Gefahr erkannt hatte – nur war es da bereits zu spät. Mit jedem Privatissimum musste der Grieche weiter zurückweichen und die Versprechen gegenüber seinen Wählern brechen: Aufgegeben wurde der Widerstand gegen die Vorgabe, mit den Geldgebern nicht akkordierte Gesetze rückgängig zu machen; auch von seinem Wunsch nach einem Schuldenschnitt musste Tsipras sich bald verabschieden. Schlussendlich fiel auch der Vorbehalt gegen die verpflichtende Beteiligung des IWF am neuen Hilfsprogramm. ..."
Und WANN ist bald - mein lieber Prophet!
....mal "hier" schauen!
Würde, Gesicht und Zukunft, verloren???!!!?
okay, zuckersüß wär ja ihr kleister nicht meiner * ich find dies hier ist ein beispiel für charmantes kartenlegen *
Sie beschreiben Zustände, die es so nicht gibt! Sie tun ja grade so, als lebten wir in Somalia!! Noch NIE lebten so viele Menschen auf diesem Fleckchen Erde in Frieden, Freiheit und Wohlstand.
@ Martin Franz
Gut, Deine historische Erweiterung des Blicks.
Eine sozialistische Entwicklung in irgendeinem Land der kapitalistischen Welt ist schwer möglich, in einem EU-, Euro- und NATO-Mitgliedsland gewiss illusorisch.
Dass Wahlen, Volksabstimmungen daran nix ändern wird ein weiteres Mal überdeutlich aufgezeigt und es scheint, dass mal wieder eine vorgeblich linke Regierung - wie hierzulande Schröder/Fischer - benötigt wird, um eine Agenda "tiefgreifender Reformen" durchzuprügeln - tiefgreifend in die Taschen der Lohnabhängigen, Rentner und Kranken. Und ein Generalstreik muss selbstredend, dem Vorbild BRD folgend, auch verboten werden.
Und natürlich ist es völlig unnütz, das Elend an irgendwelchen Personen festzumachen, sie unflätig zu beschimpfen, wie's hier bei einigen nachzulesen ist. Schäuble, Schulz, Gabriel, Dijsselbloem, Verhofstadt et al sind austauschbar, da gibt's ein unausschöpfbares Reservoir und die großmediale Orchestrierung wird nur hin und wieder durch Kabarettisten dissonant.
Wir leben auf der durch Frontex, NATO, NSA & Hilfsdienste gesicherten Konsuminsel der neuen (alten) Weltordnung. In LIBOR, DOW JONES, NIKKEI und DAX flimmern unsere Psalmen und Suren auf den Monitoren der Broker. Das walte Standard & Poor's and the Big Stick called Weapons of (Financial) Mass Destruction.
http://i62.tinypic.com/2ryolz7.jpg#ThisIsACoup: Stellvertretender ZDF-Chefredakteur Theveßen unterstützt Staatsstreich in Griechenland
Ein paar "Baustellen", wo der Sozialismus ansetzen kann
Quatsch, Sie haben mit der Antwort nicht gerechnet. Sie haben nur für jede Antwort denselben Spruch bereit!
Der Kapitalismus ist nicht als das System auf die Welt gekommen, wie wir es heute kennen. Am Anfang hat dieses System fast ganz Europa in eine Dante'sche Hölle der Verelendung verwandelt, Fabriken wurden als „Mühlen des Satans“ bezeichnet. Es bedurfte vieler blutiger Kämpfe – an denen hauptsächlich Menschen beteiligt waren, die an einen Sozialismus glaubten – bis sich das System nach dem Trial-and-Error-Verfahren langsam humanisierte und zivilisierte. Dieser Prozess dauerte ca. 200 Jahre lang.
Wenn man sich heute umschaut, was für ein sozialer Rückschritt in Europa stattfindet, kann man nur feststellen, dass der Kapitalismus wieder zu seinen Wurzeln zurückfindet: Südeuropa entwickelt sich zum Armenhaus, in vielen anderen europäischen Ländern ist die Lage für Otto Normalverbraucher auch nicht gerade rosig.
In Deutschland geht die Arm-Reich-Schere immer weiter auf, wir erleben eine Verwilderung des Arbeitsmarktes, prekäre Beschäftigung, befristete Verträge, Werkverträge, missbräuchliche Leih-/Zeitarbeit, ein Zwangsarbeits- und Demütigungssystem (Hartz IV) wurde eingeführt, die Wiedereinführung der Armenspeisung kann bestaunt werden, eine Welle der Altersarmut rollt auf uns zu. Für unsere bürgerlich-konservativen Zeitgenossen ist aber natürlich alles in Ordnung. Soziale „Friktionen“ hat es schließlich immer gegeben und wird es immer geben, kein Grund, um die Seelenharmonie und den gesunden Schlaf zu verlieren.
Aber zur Beunruhigung könnte der Gedanke beitragen, wenn denn nun der stalinistische Kommunismus und seine diversen Ableger wie das Pol-Pot-Regime in Kambodscha und der Steinzeit-Kommunismus in Nordkorea, in historischer Parallele das „Mittelalter des Sozialismus“ war, dann wäre doch auch für den Sozialismus eine „Renaissance“ denkbar!
*****
Sie können sich jetzt wieder hinlegen und weiterpennen...
"Man sollte auch nicht den Staatskapitalismus der von Ihnen genannten Staaten mit Sozialismus verwechseln."
Das war jetzt nun wirklich notwendig – und zur Strafe müssten so einige Foristen diesen Satz hundertmal handschriftlich abschreiben ;-)
Ich bin von Herrn Herden ja schon einiges gewohnt, aber ich habe selbst von ihm so viel Unsinn in einem Beitrag gelesen.
Die derzeitige griechische Regierung hätte durchaus die Freiheit gehabt, das Geld der Gläubiger abzulehnen. Hat sie aber nicht getan.
Und auch dieübrigen europäischen Regierungen sind demokratisch legitimiert und wenn man den aktuellen Meinungsumfragen folgt, dann gibt es in Deutschland derzeit keine Mehrheit für weitere Hilfen in Griechenland. Aber für Herrn Herden zählt die Meinung des Volkes offenbar nur, wenn sie in sein persönliches Kalkül passt :(.
Die Systemfrage stellt sich doch so gar nicht. Fakt ist aber, dass die Kapitalmacht so gewachsen ist, dass immer mehr Menschen nicht mehr am Wohlstand teilnehmen können, weil eine Seite übermächtig alles an sich reisst. Wenn die Kapitalrenditen nach Steuern weiter jedes Wachstum übersteigen, verlenden immer mehr Menschen und die sozialen Krisen nehmen zwansgsläufig zu. Da hilft dann auch keine Propaganda mehr, diese Menschen unter den Teppich zu kehren.
Bei "Treuhandfonds" sieht man sich unversehends an die Treuhandanstalt erinnert...
Aha! Und WANN war es besser? Vor 10 Jahren, vor 20? Elend können Sie ohne Wachstum nicht beseitigen...
Ich arbeite...
Siehe oben: "die Linke [die SPD eingeschlossen]" ? // Dann könnten Sie auch die Milliardärs-Familien Quandt, Springer, Mohn und Siemens in Ihre "Linke" einschließen!
= Da lacht das Herz der Finanz- und Monopolbourgeoisie!
Aufwachen, brave spät-bürgerliche System-Michels! (?)
Merke: Das Finanz- und Monopol-Kapital ist auch bei seinem akademischen Personal heute, ob mit Prof./Dr. , oder ohne Titel, außergewöhnlich erfolgreich bei der kapitalkonformen Gehirnwäsche und Ausformung der Bewusstseins. Da bedarf es keiner (alten) kapitalfaschistischen und staatsterroristischen NSDAP mehr.
Die allgemeine (akademische) Bewusstseinslage in Deutschland entspricht heute den Erfordernissen des herrschenden staatsmonopolistischen Kapitalismus, den Wünschen der Finanz- und Monopolbourgeoisie!
Info.-E,pfehlung, auch im 21. Jahrhundert: Das Kapital, von Karl Marx. Und: "Manifest der Kommunistischen Partei", von Marx und Engels (19. Jh.).
Trotz alledem, aufwachen!
Also, Ihr erster Absatz ist historisch korrekt.
Der zweite ist schlichtweg polemisch.
Verwilderung des Arbeitsmarktes, prekäre Beschäftigung, befristete Verträge, Werkverträge, missbräuchliche Leih-/Zeitarbeit
Alles besser als Arbeitslosigkeit!
ein Zwangsarbeits- und Demütigungssystem (Hartz IV) wurde eingeführt, die Wiedereinführung der Armenspeisung kann bestaunt werden
Hartz IV gibt es woanders gar nicht, seien Sie froh um dieses soziale Hilfsinstrument. Hieß früher übrigens nur anders.
"Zwangsarbeit"?
"Armenspeisung"? Meinen Sie die Tafel?
Renaissance
...von was? Erträumen Sie sich Arbeitskämpfe und Revolutionen, wie sie Sie im ersten Absatz beschrieben haben. Dazu besteht keine Veranlassung. Dies will auch NIEMAND! Schauen Sie sich doch die Wahlergebnisse an. Wer wählt denn extrem links?
Nachdem wir eine geballte Medienkampagne mit Dauerbeschuss übelster oder perfidester Art gegen die griechische Regierung und vor allen gegen die verantwortlichen Politiker der Syriza erlebt haben und gleichzeitig immer wieder die schleimige und verlogene Mitleidstour in Fallbeispielen betroffener griechischer Familien, Arbeiter oder Handwerker vorgesetzt bekommen haben, ist das Ziel erreicht: einige von Syriza oder Alexis Tsipras haben sich der gnadenlosen Erpressung ergeben und es ist eine Frage der Zeit, bis die aktuell unterlegene Linksfraktion in der Partei die Messer wetzen wird, um die in Berlin und Brüssel vorbereitete Spaltung in die Tat umsetzen zu können. Die gescheiterten Vorgänger aus Sozialisten und Konservativen stehen schon heuchlerisch bereit, um zunächst Tsipras vermeintlich den Rücken zu stärken, um dann das willfährige Spiel der wahren Herrscher über das Land wieder mitmachen zu können. Um wieder an die Geldtöpfe zu kommen und an die unseligen und verlorenen Jahre der Vergangenheit wieder anzuknüpfen.
Wer steckt denn hinter der rigiden Unterdrückungspolitik von jenem Finanzminister (und seinen ihm ergebenen Kollegen aus anderen Ländern), den man besser nicht mehr beim Namen nennt, wer zieht die Strippen der agierenden Marionetten von EZB und IWF, die wie schon zur Zeit der Lehmann-Pleite von den Milliardenspielern der amerikanischen Großbanken hinter den Kulissen gelenkt wurden? Sind Wirtschaftswissenschaftler und Historiker oder Zukunftsforscher wie Stieglitz, Flassbeck, Picketty, Welzer, Habermas, Münkler nur Theorieverbalisten, die in der Sprache einiger Kommentatoren falsch gepolte Flachdenker sind , die "keine Eier" haben? Was reitet die politisch Verantwortlichen aus den baltischen Ländern, Finnland, Slowakei oder Slowenien, sich gegen eine menschliche und solidarische Hilfe für die Griechen zu stellen und völlig vergessen zu haben, dass sie vielleicht bei der nächsten Krise im eigenen Land auch über die Klinge springen müssen und über die Löffel barbiert werden? Es ist unerträglich, wie sich seriös gerierende Vertreter der öffentlich rechtlichen Medien, die von allen Bürgern bezahlt werden, abschätzig, herablassend, verlogen und konservativ tendenziös über die griechische Regierung äußern. Im Europa der EU leben ca. 280 Millionen Menschen, wie wäre es, wenn jeder 1 bis 10 Euro spenden würde oder je nach Einkommen bis zu einer Millionen, um den Griechen die Schulden zu bezahlen und ihnen ihre Würde und ihre Hoffnung auf Zukunft wieder zu geben. Warum verlassen wir uns auf Banken und Regierungen, die sich weit von uns entfernt haben und nur ihre eigenen Interessen vertreten oder aus fragwürdigen Gründen immer wieder vertreten müssen.
Es ist höchste Zeit an uns Bürgern, die Solidarität in die eigenen Hände zu nehmen und den Schattenboxern, Finanzhaien und Papiertigern der Macht deutlich zu zeigen, wer der wahre Souverän ist. Wir.
Naja, ausser mir und der Bundesbank .. aber das sind ja auch nur Luschen.
Es zeichnet sich immer mehr ab,dass Tsipras seine Landsleute verraten hat,vielleicht für eine handvoll Euro.Sein Ex-Finanzminister Varoufakis,der zuerst voll hinter Tsipras stand,nimmt jetzt Abstand von diesem Mann.Wenn Tsipras schon keine Regierungsmehrheit zu scheinen hat,seine wichtigsten Regierungsmitglieder wie z.B.Soziales,werden gegen ihn stimmen,und er nur auf die Opposition hoffen kann,dann ist sein Abstieg besiegelt und eine große Hoffnung auf Besserung in Europa weniger.Er hat sich auf das große Spiel der EU-Diktatoren um Merkel,Juncker und Co. eingelassen und hat sich verspielt.Unisono loben die sog.Demokraten die Entscheidung in Brüssel,ob,Merkel,der niederländische Fuzzi,Gabriel oder die Merkelsprechpuppe Altmeier.Ein chinesisches Sprichwort lautet aber:Wenn Dein Feind dich lobt,hast du eien Fehler gemacht!
Falls noch nicht erwähnt, Varoufakis berichtet aus dem Euro-Irrenhaus:
".... the situation was worse than you imagined! So that was fun, to have the front row seat.
HL:What are you referring to?
YV: The complete lack of any democratic scruples, on behalf of the supposed defenders of Europe’s democracy. The quite clear understanding on the other side that we are on the same page analytically – of course it will never come out at present. [And yet] To have very powerful figures look at you in the eye and say “You’re right in what you’re saying, but we’re going to crunch you anyway.”
HL: You’ve said creditors objected to you because “I try and talk economics in the Eurogroup, which nobody does.” What happened when you did?
YV: It’s not that it didn’t go down well – it’s that there was point blank refusal to engage in economic arguments. Point blank. … You put forward an argument that you’ve really worked on – to make sure it’s logically coherent – and you’re just faced with blank stares. It is as if you haven’t spoken. What you say is independent of what they say. You might as well have sung the Swedish national anthem – you’d have got the same reply. And that’s startling, for somebody who’s used to academic debate. … The other side always engages. Well there was no engagement at all. It was not even annoyance, it was as if one had not spoken....
The second phase was where they’d ask us what we intended to do on VAT. They would then reject our proposal but wouldn’t come up with a proposal of their own. And then, before we would get a chance to agree on VAT with them, they would shift to another issue, like privatisation. They would ask what we want to do about privatisation, we put something forward, they would reject it. Then they’d move onto another topic, like pensions, from there to product markets, from there to labour relations, from labour relations to all sorts of things right? So it was like a cat chasing its own tail."
http://www.newstatesman.com/world-affairs/2015/07/yanis-varoufakis-full-transcript-our-battle-save-greece
eben gelesen Dr Schäuble’s Plan for Europe: Do Europeans approve? – Article to appear in Die Zeit on Thursday 16th July 2015 | Yanis Varoufakis
Kommentar beantworten
Selektion, nicht Solidarität ist das Regulativ in der EU. Zerstritten bleiben, bitte, der US-Imperativ. Never ever USE. For ever USA. Nach diesem Strickmuster wird die gegenwärtige "Heiße Nadel" gestrickt. Die egomanen Partikularisten der EU fallen seit immer voll darauf rein. So weit, der eigentliche, geostrategische Hintergrund. Brzezinski Doktrin. Und damit dies auch funktioniert, in Good old Europe, ist die europäische Nummer 1, Germany, mit diesem TopJob quasi still beauftragt, als 51th US-State. Ja, das macht Angie alles wunschgemäß, trotz NSA-Skandal und abgehörtem Telefon. Oder gerade eben deswegen. Der Club of Rome, in seinem jüngsten Opus 2052, bestätigt den Megatrend. Armes Südeuropa, reiches Nordeuropa. Ein Zerfall der gegenwärtigen, aufgeblähten EU ist also zu erwarten und vom oval office letztlich auch gewünscht. Ein zerfallenes, zerstrittenes Europa ist leichter zu dominieren, als ein geschlossenes, geeintes Europa, das einem womöglich zum Konkurrenten werden würde. In diesem gigantischen Drama sind wir erst in der Anfangsphase, bis 2052 sind es noch ein paar Jährchen. Für den Fall, dass vorher was schief geht, gibt es den fertig ausgearbeiteten NATO- Plan:"Urban Operations in the year 2020". Die westlichen Eliten (inkl. griechischer Oligarchen) haben wieder einmal das sogenannte "Schicksal" für die europäischen Völker entschieden. Das war noch nie etwas Gutes, ist nichts Gutes und wird nie etwas Gutes sein. Der dringend nötige Paradigmenwechsel fällt (wieder) aus. in god wie trust
Zitate bringen die Dinge schneller auf den Punkt, als ellenlange Romane.
Und während Sie hier von Ihrem Revolluzersofa aus stundenlang diskutieren, habe ich die Zeit, mich auf die Socken zu machen.
Schon mal aus dieser Perspektive gesehen?
die bis dahin in Friedenszeiten grösste Umschichtung von Volkseigentum in privaten Besitz
Und sind erst die Besitzverhältnisse neu geklärt, können wir auch über Demokratie und andere folkloristische Anmutungen im Rahmen kreativer Freizeitgestaltung reden. Mit uns doch immer ...
oh ja ... diese folklore klingt durch die lande und freudig-schamlose tänzer kreischen lauthals mit ... ach wären doch bald alle, die da nicht mit einstimmen hinter "unseren" sicherheitsabsperrungen verschwunden ... ins wasser gegangen, in die psychiatrie, oder zumindest auf die knie, wenn schon hunger, suizid und krankheiten nicht genug alternativen für sie bieten ...
"denn heute gehört uns schon sehr viel ... doch morgen hoffentlich bald alles ..." also, laßt uns die alten lieder singen und dazu den gleichschritt üben
mir persönlich reicht schon das politisch-ideologische biotop "deutschland" ... ach, was sage ich ... aufmerksames lesen der kommentare und blog´s in der fc bieten mir schon eine fast hoffnungslose analyse >>> und doch ... schaut die blume immer wieder nach dem licht:-)))))
"sag mir wo die blumen sind?" >>> noch gibt es sie ... vereinzelt ... SIE zeigen den weg zum leben ... eigentlich doch ein wunder, bei der ganzen trampelei auf sie:-))))))))))))))))))))))))))))
die übersetzung dazu:
“Unsere Schlacht, Griechenland zu retten” – Interview mit Varoufakis im im New Statesman – Übersetzung Dagmar Henn
veröffentlicht im New Statesman
Dieses Gespräch fand vor der Vereinbarung statt.
Harry Lambert: Und, wie fühlen Sie sich?
Yanis Varoufakis: Ich fühle mich an der Spitze der Welt – ich muss nicht mehr nach diesem hektischen Terminkalender leben, der völlig unmenschlich war, einfach unglaublich. Ich hatte fünf Monate lang zwei Stunden Schlaf täglich… Ich bin auch erleichtert, dass ich nicht länger diesen unglaublichen Druck aufrechterhalten muss, um um eine Position zu verhandeln, die zu verteidigen ich schwierig fände, selbst wenn es mir gelänge, die andere Seite zum Nachgeben zu zwingen, wenn Sie wissen, was ich meine.
HL: Wie war das? Hat Ihnen irgendein Aspekt davon gefallen?
YV: Nun, eine Menge davon. Aber die Insider-Informationen, die man bekommt… seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt zu bekommen… Wenn die „Mächte, die sind“ („“powers that be“ ist im Englischen ein feststehender Begriff, A.d.Ü.) direkt zu einem sprechen, und es ist, wie man es befürchtet hat – diese Lage war schlimmer, als man sich vorgestellt hat! Also das war Spaß, einen Sitz in der ersten Reihe haben.
HL: Worauf beziehen Sie sich?
YV: Das völlig Fehlen diplomatischer Skrupel, auf Seiten der vermeintlichen Verteidiger der europäischen Demokratie. Das ziemlich klare Verständnis auf der anderen Seite, dass wir analytisch auf der selben Seite stehen – natürlich wird das jetzt nie herauskommen. [Und doch] wenn sehr mächtige Personen einem in die Augen schauen und sagen, „Sie haben Recht mit dem, was Sie sagen, aber wir werden Euch dennoch zerquetschen.“
HL: Sie haben gesagt, die Gläubiger hätten Sie abgelehnt, weil „ich es versuche und in der Eurogruppe von Wirtschaft rede, was niemand tut.“ Was passierte, als Sie es taten?
YV: Nicht, dass es nicht gut angekommen wäre – es gab schlicht eine völlige Weigerung, wirtschaftlich zu argumentieren. Völlig … Man bringt ein Argument vor, an dem man wirklich gearbeitet hat – um sicher zu sein, dass es logisch schlüssig ist – und dann schaut man in leere Gesichter. Es ist, als hätte man nichts gesagt. Was man sagt ist unabhängig von dem, was sie sagen. Man hätte ebenso gut die schwedische Nationalhymne singen können – das hätte die gleiche Antwort erhalten. Und das ist irritierend, für jemanden, der an akademische Debatten gewöhnt ist… Die andere Seite engagiert sich immer. Nun, da gab es gar kein Engagement. Es war noch nicht einmal Beleidigt sein, es war, als hätte niemand etwas gesagt.
HL: Als Sie das erste Mal ankamen, Anfang Februar, kann das noch keine einheitliche Position gewesen sein?
YV: Nun, es gab Leute, die auf einer persönlichen Ebene Sympathien hatten – also, wissen Sie, hinter verschlossenen Türen, auf einer informellen Basis, insbesondere vom IWF. [HL: „Von den höchsten Ebenen?“ YV: „Von den höchsten Ebenen, von den höchsten Ebenen.“] Aber dann, in der Eurogruppe, ein paar freundliche Worte, und das ist es, zurück hinter die Brüstung der offiziellen Version.
Aber Schäuble war durchweg stimmig. Seine Sicht war, „Ich diskutiere das Programm nicht – es wurde von der vorhergehenden Regierung akzeptiert, und wir können es unmöglich erlauben, dass Wahlen irgend etwas ändern. Denn wir haben die ganze Zeit Wahlen, es gibt 19 von uns, wenn immer bei einer Wahl sich etwas ändern würde, dann würden die Verträge zwischen uns nichts bedeuten.“
Also an diesem Punkt musste ich aufstehen und sagen, „Nun, vielleicht sollten wir einfach in den Schuldnerländern keine Wahlen mehr abhalten,“ und da gab es keine Antwort. Die einzige Deutung, die ich [ihrer Sicht] geben kann, ist, „Ja, das wäre eine gute Idee, aber schwierig umzusetzen. Also entweder Sie unterschreiben auf der gepunkteten Linie, oder Sie sind raus.“
HL: Und Merkel?
YV: Sie müssen verstehen, ich hatte nie irgend etwas mit Merkel zu tun, Finanzminister reden mit Finanzministern, Premierminister reden mit Kanzlern. Nach meinem Verstehen war sie sehr anders. Sie versuchte, den Premier [Tsipras] zu besänftigen – sie sagte, „wir finden eine Lösung, machen Sie sich keine Sorgen, ich werde nicht zulassen, dass etwas Hässliches passiert, machen Sie nur ihre Hausaufgaben und arbeiten mit den Institutionen, arbeiten mit der Troika; da kann keine Sackgasse sein.“
Das ist nicht, was ich von meinem Gegenstück gehört habe – sowohl vom Leiter der Eurogruppe wie von Dr. Schäuble, sie waren sehr deutlich. An einem Punkt wurde mir einstimmig gesagt: „Das ist ein Pferd, und entweder Sie steigen jetzt auf, oder es ist tot.“
HL: Wann genau war das?
YV: Am Anfang, gleich am Anfang. [Die erste Begegnung war Anfang Februar].
HL: Warum dann weiter herumtun bis in den Sommer?
YV: Nun, man hat keine Alternative. Unsere Regierung wurde mit dem Mandat, zu verhandeln, gewählt. Also war unser erster Auftrag, Raum und Zeit zu schaffen, um eine Verhandlung durchzuführen und zu einer anderen Übereinkunft zu kommen. Das war unser Auftrag – unser Auftrag war, zu verhandeln, nicht, uns mit unseren Gläubigern zu prügeln…
Die Verhandlungen brauchten ewig, weil die andere Seite sich weigerte, zu verhandeln. Sie bestanden auf einer „umfassenden Übereinkunft“, was heißt, sie wollten über Alles reden. Meine Deutung ist, wenn man über Alles reden will, dann will man über Nichts reden. Aber wir haben mitgespielt.
Und sehen Sie, es gab überhaupt keine Positionen, zu gar nichts, die sie vorbrachten. Sie würden… Ich gebe Ihnen mal ein Beispiel. Sie würden sagen, wir brauchen alle Eure Daten über die Haushaltsentwicklung, die in Griechenland ist, wir brauchen alle Daten der Unternehmen in Staatsbesitz. Also verbrachten wir viel Zeit damit, ihnen all diese Daten zu beschaffen, und Fragebogen zu beantworten, und hatten ungezählte Treffen, um diese Daten zu beschaffen.
Also das war die erste Phase. Die zweite Phase war, als sie uns fragten, was wir mit der Mehrwertsteuer tun wollten. Dann würden sie unseren Vorschlag ablehnen, aber nicht mit einem eigenen Vorschlag kommen. Und dann, ehe wir eine Chance hatten, mit ihnen bezüglich der Mehrwertsteuer übereinzukommen, würden sie zu einem anderen Thema weitergehen, wie Privatisierung. Sie würden fragen, was wir bezüglich Privatisierung vorhätten, wir bringen etwas vor, sie weisen es zurück. Dann gehen sie weiter zu einem anderen Thema, wie den Renten, von da zum Markt für Produkte, von dort zu den Arbeitsverhältnissen, von Arbeitsverhältnissen zu allerlei anderem Zeug, ja? Also war das wie eine Katze, die ihren eigenen Schwanz jagt.
Wir fühlten, die Regierung fühlte, dass wir diesen Prozess nicht abbrechen konnten. Schauen Sie, mein Vorschlag von Anfang an war dieser: Dies ist ein Land, das auf Grund gelaufen ist, schon vor langer Zeit auf Grund gelaufen… Sicher müssen wir dieses Land reformieren – darüber waren wir uns einig. Weil Zeit bedeutend ist, und weil die Zentralbank während der Verhandlungen Druck auf die Liquidität ausübte [der griechischen Banken], um uns unter Druck zu setzen, damit wir unterliegen, war mein ständiger Vorschlag an die Troika sehr einfach: kommen wir über die drei oder vier wichtigen Reformen überein, über die wir übereinkommen können, wie das Steuersystem, die Mehrwertsteuer, und die sofort umsetzen. Und Sie nehmen die Liquiditätsbeschränkungen der EZB zurück. Sie wollen eine umfassende Übereinkunft – verhandeln wir weiter – und in der Zwischenzeit bringen wir die Reformen ins Parlament, bei denen wir uns einig sind.
Und sie sagten, „Nein, nein, nein, das muss eine umfassende Überprüfung sein. Nichts wird umgesetzt, wenn Sie es wagen, irgendwelche Gesetze auf den Weg zu bringen. Das wird als einseitige Handlung betrachtet werden, die sich feindselig gegen den Prozess richtet, zu einer Übereinkunft zu kommen.“ Und dann, einige Monate später, plaudern sie den Medien gegenüber aus, dass wir das Land nicht reformiert hätten, und dass wir Zeit vergeuden würden! Und so… [kichert] wurden wir in eine Falle gelockt, auf eine Weise, auf eine wichtige Weise.
Also zu dem Zeitpunkt, als die Liquidität fast völlig verschwand, und wir bankrott waren, oder fast bankrott, beim IWF, da brachten sie ihre Vorschläge ein, die völlig unmöglich waren… absolut nicht gangbar und giftig. Also sie verzögerten, und dann kamen sie mit einer Art von Vorschlag, wie man ihn einer anderen Seite präsentiert, wenn man keine Übereinkunft will.
HL: Haben Sie versucht, mit den Regierungen der anderen Schuldnerländer zusammenzuarbeiten?
Die Antwort ist Nein, und der Grund dafür ist sehr einfach: von Anfang an machten gerade diese Länder es sehr klar, dass sie die energischsten Feinde unserer Regierung waren, gleich von Anfang an. Und der Grund dafür war, dass unser Erfolg ihr schlimmster Alptraum war: hätten wir es geschafft, für Griechenland einen besseren Deal zu verhandeln, dann hätte das sie natürlich politisch erledigt, sie müssten ihrem eigenen Volk antworten, warum sie nicht so verhandelt hätten, wie wir das taten.
HL: Und Zusammenarbeit mit Parteien, die sympathisieren, wie Podemos?
YV: Nicht wirklich. Ich meine, wir hatten immer eine gute Beziehung zu ihnen, aber da gab es nichts, was sie tun konnten – ihre Stimme würde nie in die Eurogruppe durchdringen. Und tatsächlich, je mehr sie zu unseren Gunsten sagten, was sie taten, desto feindseliger wurde der Finanzminister ihres Landes uns gegenüber.
HL: Und George Osborne? Wie war der Umgang mit ihm?
YV: Oh, sehr gut, sehr angenehm, hervorragend. Aber er ist draußen, er ist kein Teil der Eurogruppe. Ein paar Mal, als ich mit ihm gesprochen habe, konnte ich merken, dass er sehr viel Mitgefühl hatte. Und wirklich, wenn man sich den Telegraph ansieht, waren unsere größten Unterstützer die Tories! Wegen ihres Euroskeptizismus, ah… es ist nicht nur Euroskeptizismus; es ist eine Burkesche Sicht auf die Souveränität des Parlaments – in unserem Fall war es sehr klar, dass unser Parlament schlicht wie Müll behandelt wurde.
HL: Was ist das größte Problem mit der Funktionsweise der Eurogruppe?
YV: [Um ein Beispiel zu geben…] Es gab einen Augenblick, als der Präsident der Eurogruppe beschloss, gegen uns vorzugehen uns uns tatsächlich ausschloss, und es bekannt machte, dass Griechenland eigentlich auf dem Weg aus der Eurozone hinaus war…Es gibt die Sitte, dass Veröffentlichungen einstimmig sein müssen, und der Präsident kann nicht einfach ein Treffen der Eurozone einberufen und ein Mitgliedsland ausschließen. Und er sagte, „Oh, ich bin sicher, dass ich das tun kann.“ Für 5-10 Minuten wurde das Treffen unterbrochen, Angestellte, Funktionäre redeten miteinander, am Telefon, und irgendwann sprach mich ein Funktionär, irgendein Rechtsexperte, an, und sagte Folgendes, dass „nun, die Eurogruppe gibt es juristisch nicht, es gibt keinen Vertrag, der diese Gruppe einberufen hat.“
Also wir haben eine nicht existierende Gruppe, die die größte Macht hat, das Leben der Europäer zu bestimmen. Sie ist niemand Rechenschaft schuldig, da sie juristisch nicht existiert; es werden keine Aufzeichnungen erstellt; und sie ist vertraulich. Also kein Bürger weiß jemals, was dort drin gesagt wird… Das sind Entscheidungen über Leben und Tod, und kein Mitglied ist irgend jemand eine Antwort schuldig.
HL: Und diese Gruppe wird von der deutschen Haltung beherrscht?
YV: Ja, völlig und absolut. Nicht von Haltungen – vom deutschen Finanzminister. Es ist alles wie ein gut gestimmtes Orchester, und er ist der Dirigent. Alles passiert gestimmt. Es gibt Momente, in denen das Orchester verstimmt ist, aber er holt es zusammen und bringt es zurück auf Linie.
HL: Gibt es keine andere Macht innerhalb der Gruppe, können die Franzosen dieser Macht etwas entgegensetzen?
YV: Nur der französische Finanzminister hat Geräusche gemacht, die sich von der deutschen Linie unterschieden, und diese Geräusche waren sehr unauffällig. Man konnte fühlen, dass er sehr vorsichtig mit den Wörtern jonglierte, um nicht in Opposition gesehen zu werden. Und in der abschließenden Analyse, wenn Doc Schäuble antwortete und tatsächlich die offizielle Linie festlegte, dann gab der französische Finanzminister am Ende immer nach und akzeptierte es.
HL: Reden wir über Ihren theoretischen Hintergrund, und Ihren Text über Marx von 2013, in dem Sie schrieben:
„Ein griechischer oder portugiesischer oder italienischer Ausstieg aus der Eurozone würde bald zu einer Fragmentierung des europäischen Kapitalismus führen mit einer in einer starken Rezession steckenden Überflussregion östlich des Rheins und nördlich der Alpen, während der Rest von Europa sich im Griff einer unerträglichen Stagflation befände. Wer würde wohl von dieser Entwicklung profitieren? Eine progressive Linke, die wie ein Phönix aus der Asche der europäischen öffentlichen Institutionen steigt? Oder die Nazis der Goldenen Morgenröte, die verschiedenen NeofaschistInnen, die Xenophoben und die Kleinkriminellen? Ich zweifle keinen Augenblick daran, welches von den beiden Lagern am meisten vom Zerfall der Eurozone profitieren würde.“ (Zitat aus der Übersetzung der schweizer WOZ, A.d.Ü.)
….also würde ein Grexit unvermeidlich der Goldenen Morgenröte helfen, denken Sie das noch immer?
YV: Nun, sehen Sie, ich glaube nicht an deterministische Versionen der Geschichte. Syriza ist jetzt eine sehr dominante Kraft. Wenn es uns gelingt, aus diesem Durcheinander vereint herauszukommen, und eine Grexit gut durchzuführen … dann wäre es möglich, eine Alternative zu haben. Aber ich bin mir nicht sicher, ob wir das handhaben könnten, denn es braucht eine Menge Fachwissen, um den Zusammenbruch einer Währungsunion zu managen, und ich bin mir nicht sicher, ob wir das hier in Griechenland ohne Hilfe von Außen haben.
HL: Sie müssen vom ersten Tag an an einen Grexit gedacht haben…
YV: Ja, absolut.
HL: … wurden Vorbereitungen getroffen?
YV: Die Antwort ist Ja und Nein. Wir hatten eine kleine Gruppen, ein ‘Kriegskabinett’, im Ministerium, etwa fünf Leute, die das gemacht haben: wir haben es theoretisch durchdacht, auf Papier, was alles getan werden müsste [um sich für einen Grexit oder dessen Fall vorzubereiten]. Aber es ist eine Sache, das auf der Ebene von 4-5 Leuten zu machen, und eine ganz andere, das Land darauf vorzubereiten. Um das Land vorzubereiten, müsste es eine Entscheidung der Führung geben, und diese Entscheidung fiel nie.
HL: Und in den letzten Wochen, war da eine Entscheidung, dass Sie fühlten, in diese Richtung zu neigen [einen Grexit vorzubereiten]?
YV: Meine Sicht war, wir sollten sehr vorsichtig sein, ihn nicht zu aktivieren. Ich wollte nicht, dass das eine selbsterfüllende Prophezeiung wird. Ich wollte nicht, dass das wie Nietzsches berühmtes Zitat wird, nachdem, wenn man lange genug in den Abgrund starrt, der Abgrund zurück starrt. Aber ich glaubte auch, dass in dem Moment, als die Eurogruppe unsere Banken dicht machte, wir diesen Prozess vorantreiben sollten.
HL: Richtig. Also gab es zwei Möglichkeiten, soweit ich sehen kann – einen unmittelbaren Grexit, oder Schuldscheine drucken und die Kontrolle über die Bank von Griechenland übernehmen [möglicher-, aber nicht notwendigerweise einen Grexit vorwegnehmend]?
YV: Sicher, sicher. Ich habe nie geglaubt, wir sollten direkt zu einer neuen Währung übergehen. Meine Sicht war – und das habe ich der Regierung vorgetragen – dass wir, wenn sie es wagen sollten, unsere Banken zu schließen, was ich für einen aggressiven Zug unglaublicher Größenordnung hielt, wir aggressiv antworten sollten, aber ohne den point of no return zu überschreiten.
Wir sollten unsere eigenen Schuldscheine ausgeben, oder zumindest verkünden, dass wir unsere eigene auf Euro lautende Liquidität herausgeben würden; wir sollten die griechischen Papiere von 2012, die die EZB hält, einem Schuldenschnitt unterwerfen oder zumindest verkünden, dass wir es tun würden; und wir sollten die Bank von Griechenland unter unsere Kontrolle bringen. Das war das Triptychon, die drei Dinge, mit denen wir meiner Meinung nach antworten sollten, wenn die EZB unsere Banken schließt.
… Ich habe das Kabinett gewarnt, dass das passieren wird, einen Monat lang, um uns in eine demütigende Übereinkunft zu zwingen. Als es geschah – und viele meiner Kollegen konnten es dann nicht glauben – wurde meine Empfehlung, „energisch“ zu antworten, sagen wir mal, niedergestimmt.
HL: Und wie knapp davor war es , zu passieren?
YV: Nun, lassen Sie mich sagen, von sechs Leuten waren wir eine Minderheit von zwei… Sobald das nicht geschah, bekam ich meine Anweisung, die Banken in Übereinstimmung mit der EZB und der Bank von Griechenland zu schließen, wogegen ich war, was ich aber machte, weil ich ein Mannschaftsspieler bin, ich glaube an kollektive Verantwortung.
Und dann fand das Referendum statt, und das Referendum gab uns einen faszinierenden Schub, einer, der diese Art energischer Antwort auf die EZB gerechtfertigt hätte, aber dann entschied die Regierung in eben dieser Nacht, dass der Wille des Volkes, dieses widerhallende „Nein“ nicht sein sollte, was diesen energischen Ansatz befeuert.
Statt dessen sollte es zu größeren Konzessionen der anderen Seite führen: das Treffen des Rats der politischen Führer, in dem unser Premierminister die Vorgabe akzeptierte, gleich was geschieht, gleich, was die andere Seite tut, wir werden nie auf eine Art antworten, die sie herausfordert. Und das bedeutet im Grunde kapitulieren… Man hört auf, zu verhandeln.
HL: Also haben Sie nicht mehr viel Hoffnung jetzt, dass dieses Ergebnis viel besser als das der letzten Woche wird – wenn überhaupt, wird es schlechter?
YV: Wenn überhaupt, wird es schlechter. Ich vertraue darauf und hoffe, dass unsere Regierung auf einer Restrukturierung der Schulden besteht, aber ich kann nicht sehen, wie der deutsche Finanzminister dem in dem kommenden Treffen der Eurogruppe zustimmen wird. Wenn er das täte, wäre das ein Wunder.
HL: Genau – weil, wie Sie erklärt haben, Sie zu diesem Zeitpunkt keinen Hebel mehr haben?
YV: Das denke ich, das denke ich. Außer, er [Schäuble] erhält seinen Marschbefehl von der Kanzlerin. Das wird man sehen, ob sie eingreift, um das zu tun.
HL: Kommen wir nochmal zurück, könnten Sie vielleicht, in einfachen Worten für unsere Leser, ihre Kritik an Pikettys „Kapital“ erklären?
YV: Nun, ich will erst einmal sagen, das bringt mich sehr in Verlegenheit, weil Piketty mich und die Regierung sehr unterstützt hat, und ich war in meiner Rezension seines Buchs so gemein zu ihm! Ich schätze seine Haltung in den letzten Monaten sehr, und ich werde ihm das sagen, wenn ich ihn im September treffe.
Aber meine Kritik an seinem Buch steht. Sein Gefühl ist korrekt. Seine Abscheu vor der Ungleichheit… [nicht hörbar]. Seine Analyse untergräbt jedoch das Argument, was mich angeht. Denn das neoklassische Modell des Kapitalismus in seinem Buch lässt sehr wenig Raum für den Fall, den er vortragen will, außer, indem man auf das Modell einen ganz spezifischen Satz von Parametern anlegt, der seinen eigenen Fall untergräbt. Mit anderen Worten, wenn ich ein Gegner seiner These wäre, dass Ungleichheit in den Kapitalismus eingebaut ist, wäre ich im Stande, seinen Fall auseinander zu nehmen, indem ich seine Analyse angreife.
HL: Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen, weil das nicht der Schlussstrich sein wird…
YV: Ja.
HL: .. aber es geht um seine Messung von Reichtum?
YV: Ja, er nutzt eine Definition von Kapital, die es unmöglich macht, Kapital zu verstehen – also ist das ein begrifflicher Widerspruch.
HL: Kommen wir zurück zur Krise. Ich verstehe wirklich wenig von Ihrem Verhältnis zu Tsipras…
YV: Ich kenne ihn seit Ende 2010, weil ich damals ein prominenter Kritiker der Regierung war, obwohl ich ihr einmal nahe gestanden war. Ich stand der Familie Papandreou nahe – auf gewisse Weise tue ich es noch – aber ich wurde prominent … damals war es eine wichtige Nachricht, wenn ein ehemaliger Berater sagte,“Wir tun so, als hätte kein Bankrott stattgefunden, wir versuchen, ihn mit neuen, unhaltbaren Krediten zu überdecken“, solche Sachen.
Damals schlug ich einige Wellen, und Tsipras war ein sehr junger Anführer, der versuchte, zu verstehen, was vorging, worum es bei der Krise ging, und wie er sich selbst positionieren sollte.
HL: Gab es ein erstes Treffen, an das Sie sich erinnern?
YV: Oh ja. Es war Ende 2010, wir gingen in eine Cafeteria, zu dritt, und meine Erinnerung ist, dass er damals nicht genau wusste, was seine Sicht war, was Drachme oder Euro betrifft, die Ursachen der Krise, und ich hatte sehr, sagen wir mal, „festgelegte Vorstellungen“, was passierte. Und damit begann ein Gespräch, dass sich über die Jahre hinzog, und dass .. ich glaube, ich habe geholfen, seine Sicht darauf, was getan werden muss, zu formen.
HL: Wie fühlt es sich jetzt an, nach viereinhalb Jahren, nicht länger an seiner Seite zu arbeiten?
YV: So fühle ich das nicht, ich fühle uns sehr nahe beieinander. Unsere Trennung war extrem freundschaftlich. Wir hatten nie ein Problem miteinander, nie, bis heute nicht. Und ich bin sehr eng mit Euclid Tsakalotos [dem neuen Finanzminister].
HL: Und werden sie mit beiden noch diese Woche reden?
YV: Ich habe diese Woche noch nicht mit dem Premier gesprochen, in den letzten Tagen, aber mit Euclid, ja, und ich betrachte Euclid als jemand sehr Nahen, wie er auch, und ich beneide ihn überhaupt nicht. [Kichert]
HL: Wären Sie schockiert, wenn Tsipras zurückträte?
YV: Heutzutage schockiert mich nichts mehr – unsere Eurozone ist ein sehr feindseliger Ort für anständige Menschen. Es würde mich auch nicht schockieren, wenn er bleibt und ein sehr schlechtes Abkommen akzeptiert. Weil ich verstehen kann, dass er eine Verpflichtung den Menschen gegenüber fühlt, die ihn unterstützen, uns unterstützen, dieses Land nicht zu einem gescheiterten Staat werden zu lassen.
Aber ich werde meine eigene Sicht nicht verraten, die ich schon 2010 geschärft habe, dass dieses Land aufhören muss, weiterzuschieben und so zu tun, wir müssen aufhören, neue Kredite aufzunehmen und vorzugeben, dass wir das Problem gelöst haben, wenn es nicht stimmt; wenn wir unsere Schulden noch unhaltbarer gemacht haben, unter den Bedingungen weiterer Austerität, die die Wirtschaft noch weiter schrumpfen lässt; und die Last auf die Habenichtse abwälzt, eine humanitäre Krise auslöst. Das ist etwas, was ich nicht akzeptieren werde. Da werde ich nicht mitmachen.
HL: Eine letzte Frage – werden Sie irgendjemand verbunden bleiben, mit dem Sie verhandelt haben?
YV: Hm, ich weiß nicht. Ich werde jetzt keine Namen nennen, um ihre Karrieren nicht zu zerstören! [Lacht]"
Der Hintergrund der griechischen Schulden
Die aktuelle Debatte über die griechischen Schulden gab Anlass zu aller Arten von Bedrohungen, zuerst gegen die Tsipras-Regierung, dann gegen die griechischen Wähler. Ohne auf den ‚abscheulichen Teil‘ der Schulden einzugehen analysiert Thierry Meyssan die internationale Kampagne gegen den Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone. Er verweist auf den historischen Entwurf der europäischen Union und des Euro, so wie er im Jahr 1946 von Churchill und Truman formuliert wurde, und schließt, dass Griechenland heute in die Falle des internationalen geopolitischen Umfeldes getappt ist und nicht wegen seiner wirtschaftlichen Situation. von Thierry Meyssan
https://free21.org/de/content/pdf-der-hintergrund-der-griechischen-schulden
Und genau das (Wachstum) wird abgewürgt - und selbst wenn es entsteht - mehr als abgeschöpft vom Finanzkapital - 12% Kapitalrendite bei 3,5% Wachstum sind schlicht weltweite verbrecherische Raubzüge.
Dieses Wachstum können sie sich sonstwo hinschieben - es bereichert nur die Oberreichen und lässt die Menschen verelenden. Wachstum in ES, P, IRL kommt dort den Menschen jedenfalls nicht zu Gute.
Besser war es, vor 20 Jahren sicher noch. Da gab es noch zumindest partielle Kontrolle und Gegenmacht. Heute rauben die Finanzoligarchen die Welt aus, rücksichtsloser und verbrecherischer denn je. Und Politik wie Medien sind fast vollständig korrumpiert.
Vielleicht kann man Tsipras den Schröder Griechenlands nennen, ich weiß es nicht, da bin ich nicht so von mir eingenommen, den Durchblicker und den "Was hab ich Euch schon 2012 gesagt!"-Bescheidwisser zu spielen. Schröter hat's jedenfalls aus Überzeugung getan, was T. jetzt tut, tut er vielleicht doch eher nur, weil er's Messer am Hals hat. Eine schwere Beunruhigung wegen nicht mehr ganz undenkbarer Linksentwicklungen in den gebeuteltsten europäischen Ländern und noch mehr Affront gegen deutsche Dominanzpolitik bei den etwas weniger gebeutelten war schon erkennbar.
Sie sollten das nicht Tsipras persönlich anlasten.
Viele Leser fragen entsetzt, was jetzt geschehen ist, vor allem stellt sich die Frage, wie der griechische Ministerpräsident diesem Paket zustimmen konnte. Nun ja, wenn jemand eine Pistole am Kopf hat, ist er zu manchem bereit. Ich vermute, in Griechenland gibt es unglaublich viel Wut, aber am Ende wird auch das griechische Parlament seiner eigenen Entmachtung zustimmen. Wir haben das schon einmal erlebt, das Land hieß Zypern und die Ergebnisse waren genauso katastrophal.
Griechenland hat gar keine Wahl, weil es den Grexit als einfache Alternative nicht gibt, weil die Regierung kein Mandat dazu hat und weil sich kein neugewählter junger Regierungschef dieser Welt vorstellen kann, die Verantwortung für eine solche Operation zu übernehmen.
Ich will nicht auf Einzelheiten dieses Paktes eingehen. Es lohnt sich nicht, weil es um Einzelheiten einfach nicht geht. Dieses Paket, wie alle in den letzten fünf Monaten diskutierten Pakete, ist ein Restriktionspaket. Es wird die griechische Wirtschaft weiter abstürzen lassen, wenn nicht ein Wunder geschieht….
Was wir gestern und heute erlebt haben, ist in der Tat ein historischer Moment. Man wird sich an diesen Tag erinnern als den Tag, an dem eine bornierte und starrsinnige deutsche Politik in einer Weise Europa aufgezwungen wurde, die so viel Widerstand bei den Menschen in Europa und in der ganze Welt hervorgerufen hat, dass Europa von da an nur noch eine Schimäre war. Eine Vorstellung nämlich von der Zusammenarbeit der Völker und einem fairem Umgang untereinander, die im Würgegriff der deutschen Restriktionspolitik erstickt wurde. - Flassbeck
Zu Recht stellen sich die NDS hinter Tsipras, sehen aber auch sein Ende vorraus:
Wir erleben gerade das Ende eines demokratischen Europas. Merkel, Schäuble und ein sogenannter Vize-Kanzler haben eine demokratisch gewählte Regierung eines EU-Mitgliedlandes durch brutale Erpressung in die Knie gezwungen. Das ist auch das Ende der Hoffnung mit der Syriza könne sich eine politische Bewegung der neoliberalen Irrsinns-Ideologie entgegenstemmen. Die Annahme des „Reformpaketes“ wird die Regierung Tsipras politisch nicht überleben. Auch dieses Ziel wurde somit erreicht. Griechenland ist das Chile Europas. Der 13. Juli 2015 wird als einer der schwärzesten Tage Europas in die jüngere Geschichte eingehen. Ein europäisches Land wird zu einem Protektorat herabgewürdigt.
Obwohl Tsipras vor der nackten Gewalt durch die Androhung eines Grexits bedingungslos kapitulieren musste und letztendlich die gnadenlose neoliberale Austeritätspolitik fortsetzen und der griechischen Bevölkerung neue Entbehrungen aufbürden muss, ist ihm kein Vorwurf zu machen. Ein Grexit hätte vermutlich Griechenland ins Chaos gestürzt und die Not der Bevölkerung noch einmal potenziert. Für keine Regierung, die noch einen Funken Verantwortungsgefühl gegenüber den Bürgern ihres Landes besitzt, hätte dies eine Option sein können. Man darf gespannt sein, wer nun aus den korrupten Reihen der PASOK und ND den Kollaborateur für Merkel und Schäuble spielen wird.
Eine schwere Beunruhigung wegen nicht mehr ganz undenkbarer Linksentwicklungen in den gebeuteltsten europäischen Ländern und noch mehr Affront gegen deutsche Dominanzpolitik bei den etwas weniger gebeutelten war schon erkennbar...bei den EU-Großkopfeten, allen voran den deutschen
...hätte ich vollständig schreiben müssen.
Was einen Sie mit "charmantem Kartenlegen"?
Danke für die überaus sinnvolle Ergänzung!
hier wird das thema: "in gefahr und höchster not, ist der mittelweg der tod" von verschiednen seiten betrachtet
https://www.freitag.de/autoren/marie-hanulak/europaeisches-grauen#1436847153420549
https://www.freitag.de/autoren/marie-hanulak/von-griechenland-lernen
ps. dabei kann jeder gern davon absehen, dass ich der blog"schreiber" bin ... ich bin nur eine viel-leserin, die wichtige texte gern teilt ... weil es sinn macht:-)))
Und was ist mit dem gehegten und gepflegten Bankensozialismus?
Ich habe das Geschehen die letzten Tage aufmerksam verfolgt. Ich frage mich wirklich, wie Tsipras das daheim verteidigen will.
Jetzt liegt es wohl am griechischen Volk. Wird es die Füße stillhalten und das ignorierte Referendum akzeptieren oder in Massen auf die Straße gehen?
damit meine ich das es mir eben sinniger erscheint das publikum" (leser, zuhörer, zuschauer) nicht mit steilen thesen zuzuwerfen, sondern sich nachvollziehbar an den gegenheiten langzuhangeln um den weg zur steilen these zu beleuchten * den tranzsparenten (nein nicht nur durchsichtigen) erklärbär geben * die sorgsam gehüteten karten der politisch handelnden akteure (fach- und faktenwissen) werden aufgedeckt und entzaubert * dies meine ich mit karten legen
Ergänzung aus der kolportierten Realität vor Ort.
Mir ist schon vor einiger Zeit aufgefallen, dass sich ausgerechnet in der Stuttgarter Zeitung ein Journalist als kritischer "Vaterlandsverräter" innerhalb der stramm nationalistischen journalistischen Deppenfront geriert. Heute berichtet er vom Unterwerfungsgipfel (kurz vor Ultimo):
"Wutentbrannt haben sowohl ... Merkel als auch ... Tsipras die Verhandlungen im Kreis mit ....Hollande und ...Tusk verlassen. Der Pole pfeift die beiden Streihähne zurück und insistiert, wie Beobachter später berichten werden: "Ihr könnt jetzzt nicht einfach gehen. Wir können hier heute nicht ohne Einigung rausgehen."
....
Fassungslosigkeit macht sich unter Diplomaten und Journalisten breit, als in der Nacht klar wird, dass Schäubles Vorschläge, von deutscher Seite am Vortag noch als interne Ideen ohne Relevanz für die Gipfeldebatte verkauft, Gegenstand der Beratungen sind. ....."Ich weiß nicht, ob sich Deutschland im Klaren darüber ist, was es mit dieser gnadenlosen Härte anrichtet?", rätselt ein Regierungsmitglied eines Nachbarlandes, das nicht genannt werden will....."
.....
Die Bundesregierung fordert ....einen Privatisierungsfonds in Luxemburg.."....das soll jetzt von Profis verkloppt werden", heißt es dazu mehr als lapidar in deutschen Delegationskreisen. Andere Länder dagegen sind schockiert.....
....
Das europäische Gesamtinteresse habe keinerlei Rolle gespielt, erzählt ein Sitzungsbeobachter," jeder war nur in seinen innenpolitischen Zwängen gefangen".......( StZ vom 14.07.2015, Hervorhebungen von mir) ....Und der regierende Fleischklos selbst kann die ganze Aufregung überhaupt nicht verstehen........Ham wir doch im "Sozialismus" ganz andere Dinger gedreht. Die sollen sich mal nicht so haben, dieses liberale Gesocks....
Soviel zur sanft moderierenden Mutti, die in Wahrheit wohl eher eine verlogene nationalistische Hexe ist.
Und soviel zu der angeblich sachlichen Atmosphäre und der angeblichen Einheitsfront gegen Griechenland - in der selbst ausländische Diplomaten Angst haben, von Deutschland enttarnt (und abgestraft?) zu werden....
Tsipras hat also demnach eben doch bis knapp vor das absehbare Greccident mit unabsehbaren Folgen (vermutlich eine Katastrophe für die Menschen in Griechenland)* gekämpft und offenbar erst in allerletzter Minute eingelenkt, als es noch ein paar Abmilderungen bei dem Raubzugsplan der Merkel-Schäuble-Bande gab.
Und ich kann ihm nur attestieren, dass er herausgeholt hat, was überhaupt nur herauszuholen war.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=26763#more-26763
" Daher kapitulierte SYRIZA – um einen Kollaps der Ökonomie (inmitten der Tourismus-Saison!) zu vermeiden. SYRIZA kapitulierte auch, weil Griechenland in der EU isoliert ist."
Und Tsipras scheint das Volk auch dabei hinter sich zu haben. Laut einer Umfrage sollen 75 Prozent der Befragten sich für die Annahme eines dritten Hilfspaketes auch bei harten Bedingungen ausgeprochen haben. 84 Prozent wollen im Euro bleiben. (StZ vom 14.07.2015)
Während das deutsche Lügenpack "Vertrauensverlust" grient, scheinen die Griechen zu wissen, dass im Krieg - besonders mit Großdeutschland - Geschlossenheit/ Solidarität untereinander die beste Währung ist.
Und im Umgang mit plumpen deutschen Herrenmenschen ist eigene Klugheit kein schlechtes Mittel des stillen Widerstandes.
"WER will den bitteschön Sozialismus?"
mit Verlaub gesagt : die Oligarchen jeder Couleur, die wollen Sozialismus, und zwar ausschließlich zu ihren eigenen Gunsten ... sie haben weltweit ihre risikobedingten Spekulationsverluste sozialisiert - auf unsere Kosten !!! ... und das sind auch Ihre Kosten, Herr Meister.
Bitte nicht stehen bleiben - bitte weiter denken!!! Der gesamte "Wohlstand" des Westens, auch als Konsum der Massen bekannt, soweit er noch besteht, ist im Grunde sozialisitisch. Denken Sie mal drüber nach - falls möglich.
Ja, die Griechen haben nur die Wahl zwischen
Überleben in EU-Knechtschaft
oder
Überlebenskampf in relativer Freiheit aber "Katastrophe für die Menschen in Griechenland"
Dass einige, insbesondere Junge Menschen den Grexit fordern, kann ich gut verstehen. Aber selbst dabei bräuchte ja GR Geld von derselben Finanzoligarchie, die sie schon heute unterdrückt.
Es wäre eine anti-finanzkapitalistische Revolution, die gegen alles kämpfen müsste, was in Europa Macht hat. Das Volk müsste durch noch grössere Not und Elend durchgehen ... das kann niemand einfach so verantworten. Es bedürfte eines neuerlichen Plebiszites ... und ich kann den Griechen diesen Weg nicht empfehlen, so lange sie dabei allein blieben.
Stellt euch doch mal vor, WER und WAS alles im Inneren wie Äusseren gegen das kleine GR stünde ... und jeden Erfolg einer finanzkapitalistischen Alternative auf Schärfste bekämpfen würde.
"dabei bräuchte ja GR Geld von derselben Finanzoligarchie, die sie schon heute unterdrückt."
...und dann wäre es eine noch härtere Unterdrückung ohne selbst den Anschein von demokratischen Verfahren und ohne die theoretische Möglichkeit einer rebellierenden europäischen Öffentlichkeit, die sich angesichts der zu erwartenden Katastrophe früher oder später gegen die herrschenden Kasten stellen könnte....
Den Kollaps hätten sie doch aber mit dem Austritt aus dem Europraum relativ einfach vermeiden können.
Sie meinen, die EU mutiert tatsächlich zu einer Form organisierten Verbrechens? Gänzlich unbegründet wäre der Eindruck nicht.
Europraum Euroraum
Versprechen nicht eingelöst
>> Der zweite ist schlichtweg polemisch. <<
Nein, nur die Entlarvung der konservativ-neoliberalen Soziallyrik, sozusagen ein "Rendezvous mit der Wirklichkeit"!
>> Alles besser als Arbeitslosigkeit!
Hartz IV gibt es woanders gar nicht, seien Sie froh um dieses soziale Hilfsinstrument. Hieß früher übrigens nur anders. <<
Sie haben die Zäsur, die durch Hartz IV erfolgte, nicht begriffen: Das war der Übergang vom „rheinischen“ zum „schweinischen“ Kapitalismus!
>> "Zwangsarbeit"? <<
Durch Hartz IV wurden strenge Zumutbarkeitsregeln und Sanktionen eingeführt. Von Leistungsbeziehern wird erwartet, dass sie bereit sind, ihren Wohnort für die Aufnahme einer Arbeit zu wechseln und dass sie unterhalb ihres Lohnniveaus und ihrer Qualifikation arbeiten. Als zumutbar gilt jede Arbeit, zu der Erwerbslose körperlich, geistig und seelisch in der Lage sind. Da die Ablehnung von Beschäftigungsangeboten Sanktionen zur Folge haben kann, sind die Betroffenen gezwungen, allenfalls minimale Ansprüche an die Entlohnung und die Qualität ihrer Arbeit zu stellen.
>> ..von was? Erträumen Sie sich Arbeitskämpfe und Revolutionen, wie sie Sie im ersten Absatz beschrieben haben. <<
Ich „träume“ von sozialer Gerechtigkeit. Es gab mal einen Ökonomen Ihrer Provenienz, der versprach „Wohlstand für Alle“, und in seinem Klassiker konnte man Folgendes lesen:
So wollte ich jeden Zweifel beseitigt wissen, daß ich die Verwirklichung einer Wirtschaftsverfassung anstrebe, die immer weitere und breitere Schichten unseres Volkes zu Wohlstand zu führen vermag. Am Ausgangspunkt stand der Wunsch, über eine breitgeschichtete Massenkaufkraft die alte konservative soziale Struktur endgültig zu über- winden. Diese überkommene Hierarchie war auf der einen Seite durch eine dünne Oberschicht, welche sich jeden Konsum leisten konnte, wie andererseits durch eine quantitativ sehr breite Unterschicht mit unzureichender Kaufkraft gekennzeichnet. Die Neugestaltung unserer Wirtschaftsordnung mußte also die Voraussetzung dafür schaffen, daß dieser einer fortschrittlichen Entwicklung entgegenstehende Zustand und damit zugleich auch endlich das Ressentiment zwischen „arm“ und „reich“ überwunden werden konnten. Ich habe keinerlei Anlaß, weder die materielle noch die sittliche Grundlage meiner Bemühungen mittlerweile zu verleugnen.
Bei gegenwärtig etwa 13 Millionen armen und von Armut bedrohten Menschen scheint mir das Versprechen nicht eingelöst zu sein!
Die ideologische Borniertheit der Gläubiger ist aber der Normalzustand, von dem immer auszugehen ist, ehe in begründeten Ausnahmefällen andere Thesen erwogen werden könnten. So gesehen wären Tsipras & Co ihrer politischen Naivität zum Opfer gefallen.
Die Griechenlandkrise hat für mich auch eine positive Seite. Solche brachialen Diktate hat es vom IWF in Entwicklungsländern hundertfach gegeben. Auch bei der EU-Erweiterung hat man hinter den Kulissen mit Zuckerbrot (EU-Beitritt und Hilfen) und Peitsche viele Länder auf neoliberale Linie gebracht. Seit Tsipras wird aber das ganze nicht mehr hinter geschlossenen Türen vollzogen. Die Griechen haben sie brutalen Methoden ins Rampenlicht gezogen. Merkel und Gabriel mußten ihre Maske fallenlassen. Viele südliche Länder konnten gegenüber ihren Wählern diese Politik nicht mehr verteidigen. Italien hat gegen die deutsche Position Partei bezogen. Nachdem Deutschland durch die NSA Affäre unschuld verloren hat, steht die Bundesregierung wieder in der Kritik.
Es geht gar nichtmehr um Griechenland. Das war nur ein Spiel, eine linke Regierung hat in der EU keine Chance. Hier zählt nur der angl-USamerikanische Klüngel. Sie England gehört gar nicht richtig dazu schmarotz sich aber eifrigst durch und lässt sich auch noch seine maroden Industrieablgaen und Kernkraftwerke von EU Geldern reparieren. Weigert sich auch strikt nur einen Cent für Griechenland zu bezahlen. Es geht um TTIP, klamm heimlich durchgewinkt und jetzt wird verhandelt. Wo wird erst unterschrieben und dann verhandelt? Für wie dumm werden wir denn da verkauft. Europa wird von Deutschland kpl. verkauft und die Völker sind schon eingeschläfert.
Dann kam das Referendum und er hat gewonnen, dachte ich in meiner Naivität, und was macht er? Statt aus dem Euroraum auszutreten, fängt er an, die Forderungen zu erfüllen, gegen die er kurz vorher das Referendum abhalten ließ.
Ich denke, in diesem Interview wird zwischen den Zeilen einiges deutlich: http://www.newstatesman.com/world-affairs/2015/07/yanis-varoufakis-full-transcript-our-battle-save-greece
Tsipras und sein Umfeld haben sich nicht getraut, die Einführung einer Parallelwährung plus offizieller Erklärung der Zahlungsunfähigkeit in die Wege zu leiten. Kann man aus diversen Gründen nachvollziehen , denke ich.
Das Referendum war ein letzter Versuch, die Gegenseite durch eine symbolische Aktion zu beeindrucken. Hat nicht gefruchtet. Schäuble hat ja ganz klar gemacht, dass auch wenn man sich an Schienen kettet, der fahrplanmäßigen Zugbetrieb nicht eingestellt wird.
Dass man die griechische Regierung knallhart und wohlkalkuliert platt machen würde, hatte Syriza offenbar bis ganz zum Schluss noch nicht realisiert (vgl. des Interview oben). Dass die Demokratie in Griechenland damit darauf reduziert ist, nur noch Straßennamen umzubennen (falls die Troika das Geld für die neue Beschriftung genehmigt hat), ist halt so. Spielt keine Rolle.
Und im Umgang mit plumpen deutschen Herrenmenschen ist eigene Klugheit kein schlechtes Mittel des stillen Widerstandes.
mit allem, was du schreibst, hoffe ich sehr, dass du recht behälst. ich frage mich gerade, ob nicht tsipras etwas von der naivität eines gorbatschow´s 1989 hat ?
ob nicht stimmen laut werden, die tsipras warnen und ihn an das "oxi" erinnern.
https://www.freitag.de/autoren/marie-hanulak/von-griechenland-lernen
Nonsens: Willy Brandt, "der mehr Demokratie wagen wollte".
Richtig ist: Die Berufsverbote wurden 1972 unter Willy Brandt (in Westdeutschland) eingeführt.
Sie richteten sich nicht gegen Alt- und Kapitalfaschisten in der BRD, sondern vor allem gegen bürgerliche Demokraten und Kommunisten.
Mann/Frau, sie sollten endlich den (pseudo-)demokratischen Heiligenschein für den Antikommunisten und Sozialpartner der deutschen Monopol-Bourgeoisie, Willy Brandt, beenden.
Eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte der deutschen Mehrheits-Sozialdemokratie, einschließlich ihrer Rolle: vor und um 1913/14, 1918/19, 1920/21 - 1933 und danach, 1945/46, 1948/49, 1953 - 1982 - 1989/90, 2005 bis heute, wäre bzw. ist überfällig!
Den Kollaps hätten sie doch aber mit dem Austritt aus dem Europraum relativ einfach vermeiden können.
ja, das wohl schon ... doch was wäre dann mit ihrer nato-mitgliedschaft geworden? ein geostrategischer stützpunkt ohne bevölkerung bzw. einer, die völlig am boden liegt ... und dann - wie snowden - nur noch hilfe von russland bekommt?
Auf gut Deutsch: Sie möchten mit leichtverdaulichen Happen bedient werden, die noch dazu Ihrem selbstverordneten intellektuellen "Diätplan" entsprechen sollen!
Genauso ist es Deutschland kann sein häßliches Gesicht nicht mehr verstecken. Es war bei Gabriel, (wie hat er sich außerlich verändert, sein wahres Gesicht?) IM Erika Merkel, und Schäuble, ja schon zu ahnen, jetzt haben wir Gewißheit. Die Marionetten des Anglo- USA-Diktats. Europa wird verkauft, zertsört, Kulturell und Ideologisch. Deshalb brauchen diese Leute auch keine Bildung mehr beim Volk und holen sich die jungen Menschen aus anderen Kulturkreisen oder bei europäischen Ländern die ihre Jugend in den letzen Jahrzehnten noch gefordert und gefördert haben. Unsere Jugend wird zu Kriminellen und Schlägern umerzogen. Zu Nazis eben. Siehe NSU, das schlimmste Schauspile der letzten Jahre.
Ja!
Ist die Nato-Mitgliedschaft so viel wert? Ich sehe jedenfalls nicht, dass ihre geostrategische Bedeutung den Griechen irgendetwas bringen würde.
Die Widereinführung der Drachme oder auch einer anderen Währung hätte ja auch erst mal nur der Konsolidierung der innergriechischen Verhältnisse gedient. Sie hätte den Griechen die 20 bis 30 Jahre Zeit gegeben, die sie wohl noch brauchen um herauszufinden, was sie wirklich sein wollen - ein verträumt-nostalgisches Ländchen ohne politische Bedeutung an der Peripherie Europas, oder ein Big Player im Spiel um die Macht.
Russland wäre nicht der schlimmste Verbündete. So uneigennützig wie die USA oder die EU ist Russland allemal^^
Nein, nur die Entlarvung der konservativ-neoliberalen Soziallyrik, sozusagen ein "Rendezvous mit der Wirklichkeit
Hört, hört...große Worte - allein es bleibt Polemik.
Das war der Übergang vom „rheinischen“ zum „schweinischen“ Kapitalismus!
Ach ja? "Sozialhilfe" war OK, Hartz IV ist schweinisch?
Durch Hartz IV wurden strenge Zumutbarkeitsregeln und Sanktionen eingeführt. Von Leistungsbeziehern wird erwartet, dass sie bereit sind, ihren Wohnort für die Aufnahme einer Arbeit zu wechseln und dass sie unterhalb ihres Lohnniveaus und ihrer Qualifikation arbeiten. Als zumutbar gilt jede Arbeit, zu der Erwerbslose körperlich, geistig und seelisch in der Lage sind. Da die Ablehnung von Beschäftigungsangeboten Sanktionen zur Folge haben kann, sind die Betroffenen gezwungen, allenfalls minimale Ansprüche an die Entlohnung und die Qualität ihrer Arbeit zu stellen.
Und das ist genauso richtig!!
Bei gegenwärtig etwa 13 Millionen armen und von Armut bedrohten Menschen scheint mir das Versprechen nicht eingelöst zu sein!
Wo sind die??
Noch NIE ging es so vielen Menschen hierzulande so gut! Das Versprechen ist nahezu (komplett geht nie) eingelöst! Oder sehen Sie Slums, Schlangen vor Geschäften, Lebensmittelkarten??
Leiden Sie unter unserem Wohlstand?
Das ist eine unpassende Wortneuschöpfung ;-)
ja
Russland wäre nicht der schlimmste Verbündete. So uneigennützig wie die USA oder die EU ist Russland allemal^^
BRICGS*** läuft schon durchs internet
hmm, ich dachte eher frau nuland hat herrn tsipras dazu die meinung von herrn obama bei ihren letzen besuch ganz klar gesagt ...
Oh alles ja so schlimm. Natürlich kommt auch meines Erachtens zu wenig bei den Menschen an. Aber es geht uns noch besser als vor 20 Jahren. E, P, IRL sind auf guten Wegen - das Gegenbeispiel sehen Sie ja an Syriza in Griechenland.
Arbeiten Sie etwas an Ihrer Ausdrucksweise - ich schiebe mir hier gar nichts irgendwohin!
"Hass" ist mir fremd. Manch anderem hier nicht. Sie verwechseln Provokation mit Meinungsvielfalt oder bevorzugen Sie einfach nur nen Blog, in dem man sich gegenseitig Recht gibt und auf die Schulter klopft? Das wäre dann "DDR" pur!
Ihm ist jedes Blogthema recht, um seine sich immer wiederholenden Behauptungen Sozialismus = Nordkoera zu streuen bzw. minimal zu variieren.
Manch anderen ist hier auch jedes Thema recht, um ideologische Revolutionstheorien an den Mann zu bekommen.
Sie verstecken Ihre Aversion gegen die linke griechische
Regierung hinter einer typischen Möchtegern-Rechthaber-Argumentation. Sie stellen eine vollmundige These mit Absolutheitsanspruch auf, die man natürlich schon vor den Verhandlungen hätte wissen können, und haben jetzt hinterher alles schon vorher gewusst. Nett.
Wenn man Ihrer These folgt, wäre den Griechen von Anfang an nur das demütige Senken des Kopfes geblieben. Oder sehen Sie eine "begründete Ausnahme" (ist wohl Ihr Hintertürchen?)?
Ich hatte angesichts der Anstrengungen von Tsipras und vor allem von Varoufakis bis zum Referendum durchaus die Hoffnung, in Griechenland könne etwas gelingen, was den neoliberalen Geldsäcken einen Strich durch die Rechnung macht. Und ich hätte gejubelt, wenn nach dem Referendum der Austritt Griechenlands aus der Eurozone erfolgt wäre, nicht weil ich froh gewesen wäre, die griechen los zu sein, sondern weil sie dann gezeigt hätten, dass einen Weg zumindest begonnen werden kann, der am Diktat Brüssels und der Geldgeber vorbei führt.
Jetzt scheint es mir eher so zu sein, dass mit Varoufakis die treibende Kraft ernsthaften Widerstands in die Wüste geschickt wurde und Tsipras den Schwanz eingezogen hat. Jetzt kann man im Grunde nur noch hoffen, dass Tsipras von Syriza in die Wüste geschickt wird und die Partei die Kraft findet, das Referendum auch in Politik umzusetzen. Sehr viel Chancen sehe ich dafür nicht mehr.
BRIC(G)S wäre für Griechenland zu hoch gegriffen, zumindest die nächsten 20 Jahre. In diesem Rahmen wären sie nur der kleine Bruder, der durchgefüttert werden müsste. Griechenland ist ja noch nicht mal Mitglied der G-20.
Weiß man auch, was Herr Tsipras darauf geantwortet hat?
Weiß man auch, was Herr Tsipras darauf geantwortet hat?
er hat varoufakis gesagt, er muß jetzt gehen, es geht um "leben oder tod" ... ob damit die griechen oder eine person gemeint ist, ist mir nicht bekannt, aber eine erklärung für sein verhalten schon
Ich bin notorisch gutgläubig und naiv. Und da ich das weiß, halten sich Enttäuschungen in Grenzen...;)
Ach so, Sie projizieren auf Tsipras Ihren Frust darüber, dass er sein Volk nicht heroisch für die Befriedigung des Zorns deutscher Foristen auf die Gläubiger hat über die Klinge springen lassen?
:-)))
Ja, Zeitmanagement ist heute einfach alles!
Seltsam, einen Moment lang hoffte ich wider besseres Wissen, man könne mit Ihnen doch diskutieren. Dann haben Sie wieder bewiesen, dass für Sie persönliche Diskreditierung Ihnen unliebsamer Gesprächsteilnehmer allemal den Rang eines Arguments einnimmt. Was glauben Sie eigentlich, mit Ihren vorsätzlichen Fehldeutungen meiner Aussagen zu erreichen? Egal. Gehaben Sie sich wohl.
Das "Positive" stößt mir aber sehr sauer auf. Für den Maskenfall muss Griechenland teuer bezahlen. Aber vielleicht bildet sich jetzt tatsächlich eine Front gegen die durchgedrehten Deutschen.
okay, ihr nivea zu erreichen ist dem dummie und no checker ja nicht möglich * vielen dank für die aufmerksamkeit * feinen resttag noch cp
Die Widereinführung der Drachme oder auch einer anderen Währung hätte ja auch erst mal nur der Konsolidierung der innergriechischen Verhältnisse gedient.
Zur Wiedereinführung der Drachma hat sich Varoufakis schon in den Jahren nach 2010 ausführlich geäußert. Sehr, sehr skeptisch. Wie bekommt man die Menschen dazu, eine Alternativ- bzw. Parallelwährung zu akzeptieren? Wo jeder Dritte noch Euros in der Hand hat und die meisten Geschäftspartner im Ausland Euros nutzen? Wenn die "Neue Drachma" aber keine Akzeptanz findet, dann man sich damit buchstäblich den Arsch abwischen. Der Staats ist dann absolut handlungsunfähig.
Spätestens wenn dann die griechische Luftwaffe kein Kerosin mehr kaufen kann, um die türkischen Kampfflieger, die alle paar Wochen in den griechischen Luftraum eindringen, abzufangen, würden bei Tsipras einige besorgte Herren in Uniform auf der Matte stehen und ihn zum baldigen Rücktritt drängen. Vielleicht fiele auch der Name Allende.
>> Hört, hört...große Worte - allein es bleibt Polemik. <<
Liest sich wie Pfeifen im Wald!
Tief gespaltenes Land
>>Ach ja? "Sozialhilfe" war OK, Hartz IV ist schweinisch? <<
Sie scheinen den Paradigmenwechsel tatsächlich nicht mitbekommen zu haben. Es gab eine Wende vom Status erhaltenden zum bloß Existenz sichernden Wohlfahrtsstaat. Wir haben keinen Sozialstaat mehr, sondern einen Bittstellerstaat.
>> Und das ist genauso richtig!! <<
Bereits 2011 warf der UN-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte Deutschland gewichtige Verfehlungen und Versäumnisse bei der Umsetzung des Sozialpakts zu den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechten (IPwskR) vor.
Mit Bezug auf das Verbot der Zwangsarbeit (Art. 4 Menschenrechtskonvention, MRK; Art. 2 des Abkommens über Zwangsarbeit der Internationalen Arbeitsorganisation, ILO) wurde die Praxis scharf kritisiert, Sozialhilfeempfänger zu einer Arbeit um jeden Preis zu nötigen.
Aber seit den Haut-die-Griechen-Tagen weiß man ja, was sich in den Niederungen der deutschen Volksseele abspielt.
>> Noch NIE ging es so vielen Menschen hierzulande so gut! Das Versprechen ist nahezu (komplett geht nie) eingelöst! Oder sehen Sie Slums, Schlangen vor Geschäften, Lebensmittelkarten?? <<
Von der Krähwinkler Gartenlaubenidylle aus mag sich das so darstellen. Außerhalb dieses seligen Ortes spricht man von einem tief gespaltenen Land.
Gerade ist in der TAZ ein neuer Artikel erschienen, ein wichtiger Ökonom Herr Weisslaub äussert sichj zu dem großen Interesse der USA dass Griechenland in der EU bleibt. Dass die vor allem im geopolitischen Bereich liegt. Die EU ist für die USA der wichtigste Bündnispartner. Die EU darf deshalb nicht ausseinanderbrechen. Der Krieg gegen Russland und China, oder besser die BRIC Staaten kann nur von europäischem Boden ausgehen. Die EU ist der Handlungsgehilfe in diesem Krieg für die USA. Diese Geschichte wiedrholt sich seit Napoleon. Wieder wird Europa zerstört.
Gerade ist in der TAZ ein neuer Artikel erschienen, ein wichtiger Ökonom Herr Weisslaub äussert sichj zu dem großen Interesse der USA dass Griechenland in der EU bleibt. Dass die vor allem im geopolitischen Bereich liegt. Die EU ist für die USA der wichtigste Bündnispartner. Die EU darf deshalb nicht ausseinanderbrechen. Der Krieg gegen Russland und China, oder besser die BRIC Staaten kann nur von europäischem Boden ausgehen. Die EU ist der Handlungsgehilfe in diesem Krieg für die USA. Diese Geschichte wiedrholt sich seit Napoleon. Wieder wird Europa zerstört.
Sie haben Pech gehabt: Ich mag keine Belehrungen durch anonyme Foristen.
Schäuble und Merkel haben einen 3. Weltkrieg vorbereitet. Die Waffen dafür wurden aus Deutschland seit langem an alle beteiligten Parteien geliefert und müssen nun nur noch über das "Rettungspaket" bezahlt werden.
"Aber vielleicht bildet sich jetzt tatsächlich eine Front gegen die durchgedrehten Deutschen."
Oder die durchgedrehten Auslandsgriechen.
"Die Auslandsgriechen jedenfalls sind bereit, den Karren aus dem Dreck zu ziehen." sagt derPossenreißerExperte Jorgo Chatzimarkakis, der Tsipras aufforderte Varoufakis das Abgeordnetenmandat zu entziehen.
Chatzimarkakis, ein wirtschaftsliberaler Spruchbeutel, möchte anscheinend noch etwas werden in Griechenland. Das "Vertrauen" von Häuptling Rolling Thunder wäre ihm schon mal sicher.
..."ein wichtiger Ökonom"...
_______________
btw
"Ökonom" ist kein geschützter Begriff.
Was aber der "Ökonom" Hans-Werner Sinn fordert; jener Ökonom, der einer Poilitikwissenschaftlerin übers Maul fuhr, weil sie seine Schriften offenkundig nicht in der von ihm gewünschten Weise zu würdigen vermochte, das kann man ua hier bestaunen:
http://www.handelsblatt.com/video/unternehmen/hans-werner-sinn-fordert-den-grexit-gesundung-griechenlands-nur-durch-austritt-moeglich/12052222.html
Zu den Konsequenzen seiner Forderung vermag der professorale "Ökonom" wenig mehr zu sagen als: das werde sich schon iwie klären...
Und was ein "wichtiger" "Ökonom" ist weiss vmtl nichtmal Piketty...
Man muss übrigens nichteinmal aktuell/aktualisierte geopolitische Interessen der USA bemühen, um den Militärhaushalt Griechenlands nachvollziehen zu können: dazu reicht ein Blick auf die NATO-Bündnisverpflichtungen, in die GR bereits vor der Schuldenkrise involviert war und ist.
Einer meiner Ansicht nach hervorragende Analyse: https://www.stratfor.com/weekly/empire-strikes-back-germany-and-greek-crisis
Man muss übrigens nichteinmal aktuell/aktualisierte geopolitische Interessen der USA bemühen, um den Militärhaushalt Griechenlands nachvollziehen zu können: dazu reicht ein Blick auf die NATO-Bündnisverpflichtungen, in die GR bereits vor der Schuldenkrise involviert war und ist.
Der primäre Grund für die griechischen Militärausgaben ist schlicht der "NATO-Partner" Türkei. Zwischen beiden Ländern herrscht immernoch eine Art kalter Krieg.
Das wir jetzt aber etwas arg kompliziert für die Leut - : zu kompliziert, um einfach über ausgemachte Gute oder aber über ausgemachte Böse zu schwadronieren.
Pistole am Kopf - halt ein leckerer Aufmacher...
Nunja.
wir=wird
Dann mal Butter bei die Fische! Ihren Spießer-Vorwurf in Ehren ( habe keine Gartenlaube), aber WO ist diese Armut, die es VORHER (wann war das nochmal ?) nicht gab. WO sind die Slums? Wenn ein Staat schon "Taschengeld" an Flüchtlingr verteilt, die dann beim Surfen ertrinken, ich glaube, dann geht's uns nicht schlecht.
"Zwangsarbeit" ist für Sie wenn jemand für staatliche Leistungen arbeitet.
Detroit
http://www.nairaland.com/attachments/298868_Slums-of-Detroit_jpg6f84f9463a0f7b4fb846a794a6c4f493
Mexico City
https://media.holidaycheck.com/data/urlaubsbilder/mittel/11/1155891803.jpg
Berlin
http://www.berliner-kurier.de/image/view/2014/2/16/26569830,25784191,highRes,maxh,480,maxw,480,_DSC6374.jpg
Mehr Bilder unter "Slums"
Soviel zur Frage WO sie denn sein sollen, die Slums.
Washington D.C.
http://www.a-w-i-p.com/media/blogs/news/News16/US_detroit_slum.jpg
New York City
http://www.allmystery.de/dateien/71294,1299231249,usa_new_york_obdachlos_gross.JPG?bc
...und noch ein Bettler, der Sie Ihr sauer verdientes Geld kostet.
Schämen Sie sich!
Der Sinn ? Vermutlich ein Pokerspiel, mehr nicht. In der Vorrunde ging es "nur" um 7 Mrd, dem Rest aus dem letzten Hilfspaket. Jetzt dürfen wir für weitere 3 Jahre und knapp 100 Mrd den nächsten Reformversuchen zuschauen. Wahrscheinlich kommt dann das nächste "Hilfpaket".
Das erklärt einiges:
http://www.kas.de/wf/doc/kas_30477-544-1-30.pdf?120315164837
in den derzeit 83-100 Milliarden €, um die es zu gehen scheint wirken die Zinsen samt Zinseszinsen bereits eingepreist.
Genauere Informationen scheinen derzeit dazu nicht verfügbar.
Genausowenig scheinen sich die EU-Mitgliedsländer-Administrationen darum bemühen zu wollen dazu Klarheit vermitteln zu können.
Offenkundig eine Veranstaltung hinter den Kulissen, diese Farce.
Noja, "Mexiko city" - auf dem bild sieht es mir nach normalen Häusern aus. "Berlin" ist wohl eine Mini Siedlung von Autonomen, also vielleicht selbstgewählt. Detroit - man kann so leben. geht alles. Viele leben so........man muß nicht unbedingt unglücklich sein damit.
Fein.
Auch für Sie wird sich ein Plätzchen dafür finden lassen: ein Arbeitsplätzchen in Mexico City, das für Sie ja wie geschaffen wirkt.
Dafür brauchen Sie sich nichteinmal zu bewerben: das gibts gratis zur gepflegten Hochnäsigkeit dazu und obendrauf.
Ihr Glück bleibt Verpflichtung Ihrer Hausbank.
Mit freundlichen Grüssen
Und sollte Zeit sein: nochmal drüber nachdenken solange noch Zeit dazu bleiben sollte...
Alternativ exclusiv für Sie ein Liebhaberobjekt in Mumbai:
http://esl-bits.net/advanced.listening/Media/2012.02.24/Mumbai_Slum/slum-mumbai1.jpg
Auch irgendwie "Alternativ" finden Sie nicht auch?
Fragen Sie Ihre Bank, nehmen Sie den Lift, der nicht so niedrig gehen kann wie andere zu denken vermögen...
Fragen Sie Ihre Bank: nehmen Sie den Lift, der nicht so niedrig gehen kann wie andere zu denken zu glauben vermögen.
Was regen Sie sich denn auf ? wenn Sie den reichen ihre Kohle abnehmen können, dann machen Sie doch. Es gibt in deutschland Leute, die freiwillig so leben wollen. Man muß das entweder selbst wollen oder gewohnt sein. Vor hunderttausend Jahren lebte man in höhlen......das ging auch . Kommt immer drauf an ob die Community ok ist. Ich würd aber eher was auf dem Land mit Selbstanbau nehmen, so Slums wären mir zu eng.
Wenn Sie schon vorgeben, so hoch fahren zu können, dann tun sies doch auch. Nur seh ich davon nichts. Ich brauche meine bank nichts zu "fragen" und ich tue das auch nicht. Müssen Sie das, ihre bank fragen ? Oder müssen Sie vor der Bank kriechen ?
Macht Spaß nicht wahr?
Den Armen mit Hanswechselbalg nochmal in die Fresse zu treten.
bye
Ja, mumbai ist durchaus auch Alternativ. Es ist alles eine alternative. -Ändern Sie was dran......machen sie schon. Vom bilder zeigen wird ja nichts anders. es ist wohl offensichtlich daß wir auf einen Punkt zulaufen, wo der Welt-Bevolkerungsanstieg eben so oder so zum erliegen kommen wird. was andres kann ich mir nicht vorstellen. Aber ich denke das wird dann sehr unschön werden in etwa 50 jahren.....da ist das heute garnichts dagegen. Wie gesagt, machen Sie was dran.
Nen Teufel werd ich tun!
Haben Sie richtig gelesen? Es ging um HIERZULANDE. Übrigens zeigt das Bild von Berlin kein Slum.
Den Penner in NY wird es immer geben, nur ist dem allen nicht geholfen, wenn wir weitere Milliarden einer griechischen Regierung in den Rachen werfen, die nichts tut, um ihr Land voranzubringen! Achja, was tun Sie denn ganz persönlich für das Wohl Ihrer Mitmenschen - vielleicht schäme ich mich ja dann.
"Den Penner in NY wird es immer geben,..."
Du lieber Himmel, wie sind Sie denn darauf??
ist vielleicht aus der deutschen sicht betrachtet, die Zeit gekommen, in der endlich mit den anderen abgerechnet wird?
Sie sind anscheinend auch in Ihrem eigenen Hassszenario gefangen. Darum geht es nicht! Rechts-Links, Klassnkampf...alles vorbei.
auch hier möchte ich auf Folgendes hinweisen
ohne das kriminelle Vorgehen, sei es der deutschen Regierung (von der Bevölkerung mehrheitlich unterstützt), sei es von der eurogruppe, schmälern zu wollen, es gibt nicht wenige Stimmen, die der Syriza auch einen Anteil der Verantwortung für das desaströse Resultat zuschreiben. Und das kommt sicher nicht von interessierter bzw ideologisch bornierter Seite. Siehe zB Yves Smith auf nakedcapitalism, die seit Monaten die Verhandlungspraxis von Tsipras & co kritisiert:
"Yanis can see with razor sharp clarity the economics and politics at play. But at the same time he sees them as somehow new, as if Schäuble and German position has “suddenly” altered in some way in recent days. This is plain wrong, as MB’s own Delusional Economics pointed out five months ago when Yanis was first elected, he displayed an impressive grasp of economics and political naivete in equal measure.
Germany has not changed its position recently, if at all throughout the four year crisis. For Germany the euro is a simple national interest weapon. It allows it to dominate Europe and global trade by artificially suppressing its real exchange rate. For it to sustain that position it cannot allow peripheral nations to successfully drop out of the currency. They’d flood out and the more that left the higher the euro would rise as the German weighting in the currency increased. Anyone staying must adhere to German rules and anyone leaving must be destroyed to deter others from doing do. The euro and Europe are irrelevant to German real politik. They are in it for the Germans."
http://www.nakedcapitalism.com/2015/07/greece-brought-a-latte-to-a-gunfight.html
in diesem Sinne unterschreibe ich diesen Kommentar zum aktuellen Beitrag auf Varoufakis' Blog:
"
This is all true but misses the point completely; when Syriza stood for election in January on a ‘no more austerity’ ticket, vowing to face down Greek creditors and negotiate a better deal for the Greek people, you and Mr Tsipras KNEW this moment would come.
You KNEW that the creditors were desperate to destroy all opposition to austerity under the ‘there is no alternative’ rubric; you KNEW that they would force Greece down the line and do everything they could to wreck Syriza’s platform and punish you for daring to stand up to them; you KNEW at some point that they would refuse to deal with you and Greece would be forced to default on its’ commitments.
So why, when push came to shove and the inevitable point of conflict was reached, did Tsipras roll over, wave his paws in the air and whimper for Mr Schäuble like a little doggie? Why did you put the Greek people through 5 months of unnecessary suffering when you were going to surrender to the Germans all along? Do you think that the lives of the Greek people are some kind of fucking toy you can play intellectual games with until you get bored and it’s time to go back to university?"
http://yanisvaroufakis.eu/2015/07/14/on-the-euro-summits-statement-on-greece-first-thoughts/
also, ich kann einfach nicht glauben, das Tsipras & co nicht wussten, worauf sie sich einließen. Dafür spricht auch, was Varoufakis neulich, zum Ausgang des Referendums sagte:
“‘I entered the prime minister’s office elated. I was travelling on a beautiful cloud pushed by beautiful winds of the public’s enthusiasm for the victory of Greek democracy in the referendum. The moment I entered the prime ministerial office, I sensed immediately a certain sense of resignation—a negatively charged atmosphere. I was confronted with an air of defeat, which was completely at odds with what was happening outside.”
http://www.abc.net.au/radionational/programs/latenightlive/greek-bailout-deal-a-new-versailles-treaty-yanis-varoufakis/6616532
Jetzt kommt es also, das Europa der zwei Geschwindigkeiten.
Das alte Spiel von Hase und Igel. "Ich bin schon da", ruft Frau Merkel.
Der Volker Kauder hat einmal gesagt: " Jetzt wird in Europa Deutsch gesprochen".
Dieser Satz beschreibt ziemlich genau die Vorgehensweise der Bundesregierung in Sachen Griechenland und die Philosophie, die dahinter steckt.
Insgesamt will die deutsche Politik hier ein klares Signal aussenden,nach dem Motto: sieht ihr, wo der Hammer hängt bzw. wer den Hammer in der Hand hält. Also seid ihr brave und tut das , was man euch sagt. Punkt und kein komma
E, P, IRL sind auf guten Wegen
Sie glauben auch jeder noch so zynischen Propaganda. Schieben sie sich ihre dämlichen Märchen sonstwo hin. Die Menschen in diesen Ländern leiden und leben weit schlimmer als vor 20 Jahren. Nichts von dem Wachstum kommt bei ihnen an. Im Gegenteil raubt das Finanzkapital sie weiter aus. Und verschonen sie denkende Menschen mit ihren unerträglichen Plattheiten. Gehen sie ins BILD-Forum. Da glaubt ihnen vielleicht noch jemand.
Ich halte Herrn Tsipras für einen netten Wendehals, der auch noch heftig dumm ist. Oder wer von euch negiert eine Zusage vor dritten bevor er nicht das bekommen hat was er will.
Oder was spielt er wirklich?
btw ... wenn man dem MP Kouvelakis der linken Plattform innerhalb syriza folgt, waren Tsipras & Co tatsächlich ahnungslos, was sie von der (kriminellen) deutschen Regierung und der von ihr dominierten Eurogruppe erwartete.
"On the other hand, the Left Platform’s leader and minister of energy and productive reconstruction, Panagiotis Lafazanis said that the referendum was the right decision, albeit one that came too late, but he also warned that this amounted to a declaration of war, that the other side would cut off the liquidity and we should expect within days to have the banks closed. Most of those present just laughed at this suggestion."
https://www.jacobinmag.com/2015/07/tsipras-varoufakis-kouvelakis-syriza-euro-debt/
wen es dem so war, sind Tsipras & co naiv und fahrlässig
Als dumm würde ich ihn nicht bezeichnen, aber ich muss gestehen, dass ich sein Verhalten in dieser Sache nicht ganz nachvollziehen kann.
Das wird ein langer Weg sein. Das Problem ist doch das fast alle deutschen Volkswirte auf der Seite der Austeritätsbefürworter stehen. Das Buch von Varoufakis ist bis heute immer noch nicht in Deutschland übersetzt. Genauso geht es dem mit Varoufakis befreundeten Professor Steve Keen aus Australien. Er wird zwar im BBC und US-Fernsehen interviewt, doch hier hört man nichts von ihm. Dabei hat er als einziger Fachmann die Finanzkrise von 2008 vorhergesehen.
nach den meisten Quellen sollen es 6 gewesen sein
http://intheblack.com/articles/2015/07/07/6-economists-who-predicted-the-global-financial-crisis-and-why-we-should-listen-to-them-from-now-on
Steve Keen kommt aber bei der Kritik des herrschenden neoklassischen Orthodoxie eine besondere Rolle zu
Wie bekommt man die Menschen dazu, eine Alternativ- bzw. Parallelwährung zu akzeptieren?
Wie hat man Menschen dazu bekommen, den Euro zu akzeptieren? Indem man ihnen keine Wahl gelassen hat. Die in Griechenland verbliebenen Euro wären schnell aufgebraucht.
Und das Geld für die Luftwaffe bekäme man vorerst durch Tourismus-Devisen, Modell DDR. Bei Einreise Zwangsumtausch.
99% hoffen Gewinner sein zu dürfen!
1% wäre vielleicht bereit für eine neue Gesellschaft.
Von den 99% waren immer mehr oder weniger aboslute Verlierer, sagen wir im Bereich von 20% - 70% - in "guten" Zeiten eben eher 20 in schlechten 70.
Es werden wohl künftig wieder mehr werden - sprich wir gehen in Richtung 70.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass nach wie vor 99% dieses Spiel spielen möchten, nicht bereit sind neue Wege zu wagen.
Pech wer verliert, noch mehr Pech, wenn er sogar noch zu dumm ist, zu begreifen, was für ein Spiel er spielt.
Die Gewinner wissen was sie treiben.
Die Verlierer wissen es in der Regel auch.
Also, was soll unser Gewäsch?
Entweder ihr schließt euch dem einen Prozent an, sorgt dafür, dass es mehr werden, die nicht nur reden, sondern handeln, oder es bleibt dabei - in "guten" Zeiten weniger Armut, in "schlechten" Zeiten viel Armut - die Gewinner kennen nur "gute" Zeiten.
Nebenbei ist dieses Spiel destruktiv - nicht nur sozial - sondern auch ökologisch - sprich - es ist absehbar, dass es eines Tages keine Gewinner mehr gibt - tja - dann lautet die Devise -
GAME OVER!
Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes
Es ist ja eigentlich Perlen vor die Säue, denn Ihr Surferhinweis lässt vermuten, dass Sie sich auf „Florida-Rolf“-Niveau bewegen, aber hier die wichtigsten Befunde aus dem Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands vom Februar 2015 im Überblick:
Die Armut in Deutschland hat mit einer Armutsquote von 15,5 Prozent ein neues Rekordhoch erreicht und umfasst rund 12,5 Millionen Menschen.
Der Anstieg der Armut ist fast flächendeckend. In 13 der 16 Bundesländer hat die Armut zugenommen. Lediglich Sachsen-Anhalt verzeichnet einen ganz leichten und Brandenburg einen deutlicheren Rückgang. In Sachsen ist die Armutsquote gleich geblieben.
Die Länder und Regionen, die bereits in den drei vergangenen Berichten die bedenklichsten Trends zeigten – das Ruhrgebiet, Bremen, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern – setzen sich ein weiteres Mal negativ ab, indem sie erneut überproportionale Zuwächse aufweisen.
Die regionale Zerrissenheit in Deutschland hat sich im Vergleich der letzten Jahre verschärft. Betrug der Abstand zwischen der am wenigsten und der am meisten von Armut betroffenen Region 2006 noch 17,8 Prozentpunkte, sind es 2013 bereits 24,8 Prozentpunkte.
Als neue Problemregion könnte sich neben dem Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen auch der Großraum Köln/Düsseldorf entpuppen, in dem mehr als fünf Millionen Menschen leben, und in dem die Armut seit 2006 um 31 Prozent auf mittlerweile deutlich überdurchschnittliche 16,8 Prozent zugenommen hat.
Erwerbslose und Alleinerziehende sind die hervorstechenden Risikogruppen, wenn es um Armut geht. Über 40 Prozent der Alleinerziehenden und fast 60 Prozent der Erwerbslosen in Deutschland sind arm. Und zwar mit einer seit 2006 ansteigenden Tendenz.
Die Kinderarmut bleibt in Deutschland weiterhin auf sehr hohem Niveau. Die Armutsquote der Minderjährigen ist von 2012 auf 2013 gleich um 0,7 Prozentpunkte auf 19,2 Prozent gestiegen und bekleidet damit den höchsten Wert seit 2006. Die Hartz-IV-Quote der bis 15-Jährigen ist nach einem stetigem Rückgang seit 2007 in 2014 ebenfalls erstmalig wieder angestiegen und liegt mit 15,5 Prozent nun nach wie vor über dem Wert von 2005, dem Jahr, in dem Hartz IV eingeführt wurde.
Bedrohlich zugenommen hat in den letzten Jahren die Altersarmut, insbesondere unter Rentnerinnen und Rentnern. Deren Armutsquote ist mit 15,2 Prozent zwar noch unter dem Durchschnitt, ist jedoch seit 2006 überproportional und zwar viermal so stark gewachsen. Keine andere Bevölkerungsgruppe zeigt eine rasantere Armutsentwicklung.
https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/dokumente/%C2%BBdie-armut-in-deutschland-hat-ein-neuerliches-rekordhoch-erreicht.%C2%AB
Angeblich wollte er seine Verhandlungsposition stärken. So hat er es im Interview gesagt. Hat wohl nicht wirklich funktioniert...
Er bildet sich ein, dass demnächst in Spanien etc. Verbündete gewählt werden, auch das lässt er durchscheinen. Gleichzeitig verbaut er diesen mit seiner Aktion den Weg zur Macht. Wer wählt noch links, wenn die dann doch umkippen?
"Zur Wiedereinführung der Drachma hat sich Varoufakis schon in den Jahren nach 2010 ausführlich geäußert. Sehr, sehr skeptisch. Wie bekommt man die Menschen dazu, eine Alternativ- bzw. Parallelwährung zu akzeptieren?"
In dem man sie vorschreibt, die Löhne darin zahlt und die Steuer darin fordert? Indem man alle Devisen oberhalb einer bestimmten Freigrenze für illegal (bei Einheimischen) erklärt? Indem man Kapitalverkehrskontrollen einführt und Devisen aus dem Export zwangsumtauscht?
Mein Gott, das wurde doch schon tausendmal gemacht, vergessen die Menschen so schnell?
"Spätestens wenn dann die griechische Luftwaffe kein Kerosin mehr kaufen kann, um die türkischen Kampfflieger, die alle paar Wochen in den griechischen Luftraum eindringen, abzufangen"
Das Problem mit den Türken ist in der Tat lästig. Im Ggs. zu D hat G tatsächlich ein Interesse in der Nato zu bleiben oder sich zumindest andere Verbündete zu suchen.
"würden bei Tsipras einige besorgte Herren in Uniform auf der Matte stehen und ihn zum baldigen Rücktritt drängen. Vielleicht fiele auch der Name Allende."
Das tun sie nur, wenn der sich an die Russen hält. Die Türkei ist ja auch in der Nato und dass sie ISIS unterstützt ein offenes Geheimnis. Da drücken unsere amerik. "Freunde" fest beide Augen zu, vielleicht ist das Szenario eh schon in irgendeinem Geostrategiepapier durchformuliert...
So einfach ist es nicht. Es gibt rund 10% tatsächliche Gewinner, die steigende Kapitalrenditen einfahren. Dann haben wir die breite Mitte, denen man bis auf geringen Reallohnverzicht nichts wegnimmt. Dann schaffen wir aber eben auch das wachsende Prekariat schäbig Beschäftigter, vor allem auch bei jungen Menschen, denen der Zugang zu guten Tariflöhnen ihrer Väter und Mütter verwehrt wird. Lufthansa stellt keine Deutschen Stewardessen zu guten Löhnen mehr an, sondern nur noch osteuropäische Zeitarbeiterinnen zum halben Lohn. Der Sohn bekommt nicht mehr den guten Tarifvertrag bei BMW oder Mercedes, sondern jobbt als Leiharbeiter für die Hälfte, die Tochter statt als Stewardess nur noch Edeka-Kassiererin auf 400 EUR Basis. Der Lehrer mit 10 Monatsvertrag zu 2.000 statt 3.000 EUR u.v.m. Wie in den USA bekommen unsere Verlierer eingeredet, sie seien ihres Glückes eigener Schmied und wenn sie es nicht schaffen, seien sie Versager. Soziale Verelendung ist zwangsläufig bei den Raubzügen des Kapitals und ihrer ungebremsten Renditevermehrung.
Sie haben Recht. Fabian Scheidler "Das Ende der Megamaschine"
Wir sind augenblicklich Zeugen, wie ein ganzer Planet, der vier Milliarden Jahre für seine Entwicklung brauchte, in einer globalen Wirtschaftsmaschinerie verheizt wird, die Unmengen von Gütern und zugleich Unmengen von Müll produziert, irrsinnigen Reichtum und massenhaftes Elend, permanente Überarbeitung und sinnlosen Leerlauf.
Obwohl das Wissen über die verhängnisvollen Folgen eines Weiter-so mit jedem Tag wächst, halten die Kapitäne der Großen Maschine unbeirrt Kurs in Richtung einer todsicheren
Havarie.
Die Armut in Deutschland hat mit einer Armutsquote von 15,5 Prozent ein neues Rekordhoch erreicht und umfasst rund 12,5 Millionen Menschen.
Jetzt müssen aber erst einmal 11 Millionen Griechen "gerettet" werden. Man muss ja Prioritäten setzen, nicht wahr?
noch etwas mehr varoufakis von fefe:
Noch ein längeres Interview mit Varoufakis über die fünf Monate im Amt. Die Details sind ungefähr so, wie man sich das vorstellt. Money Quote:HL: You’ve said creditors objected to you because “I try and talk economics in the Eurogroup, which nobody does.” What happened when you did?
YV: It’s not that it didn’t go down well – it’s that there was point blank refusal to engage in economic arguments. Point blank. … You put forward an argument that you’ve really worked on – to make sure it’s logically coherent – and you’re just faced with blank stares. It is as if you haven’t spoken. What you say is independent of what they say. You might as well have sung the Swedish national anthem – you’d have got the same reply. And that’s startling, for somebody who’s used to academic debate. … The other side always engages. Well there was no engagement at all. It was not even annoyance, it was as if one had not spoken.
Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Mit der Politik reden ist wie mit einer Wand reden. Die sondern ein paar Sprechblasen ab, zu denen ihnen ihr PR-Fuzzy geraten hat, und denken sich: Wieder zwei Wählerstimmen gewonnen!1!!
Besonders geil ist wie sich Schäuble verhalten hat:
[But] Schäuble was consistent throughout. His view was “I’m not discussing the programme – this was accepted by the previous government and we can’t possibly allow an election to change anything. Because we have elections all the time, there are 19 of us, if every time there was an election and something changed, the contracts between us wouldn’t mean anything.”Er erklärt auch, wieso sie unter solchen Umständen überhaupt diskutiert haben (wir hatten ein Mandat, wir sind gewählt worden, um zu verhandeln) und wieso sich das so lange hingezogen hat:The negotiations took ages, because the other side was refusing to negotiate. They insisted on a “comprehensive agreement”, which meant they wanted to talk about everything. My interpretation is that when you want to talk about everything, you don’t want to talk about anything.Glasklar erkannt!
Als nächstes beschreibt er die Strategie der EU in den "Verhandlungen". Die EU sagt: Wir brauchen alle eure Daten über euren Weg gerade, was ist der Status, wo geht es hin. Dann braucht die griechische Regierung einen Monat oder so, um das alles zusammenzutragen, und sie treffen sich wieder. Und dann passiert das hier:
The second phase was where they’d ask us what we intended to do on VAT. They would then reject our proposal but wouldn’t come up with a proposal of their own. And then, before we would get a chance to agree on VAT with them, they would shift to another issue, like privatisation. They would ask what we want to do about privatisation, we put something forward, they would reject it. Then they’d move onto another topic, like pensions, from there to product markets, from there to labour relations, from labour relations to all sorts of things right? So it was like a cat chasing its own tail.Mit anderen Worten: Die haben auf Zeit gespielt. Sie wussten genau, dass sie die Griechen am langen Arm verhungern lassen können. Und dass während der Verhandlungen das Elend in Griechenland nur immer noch schlimmer würde. Also haben sie den Griechen was für den Zeitvertreib gegeben, und dafür gesorgt, dass das völlig klar wird, dass das bloß Zeitvertreib war, und man nicht gewillt ist, sich auch nur die Positionen der Griechen zuende anzuhören, geschweige denn zu einem Kompromiss zu kommen.
So ungefähr stelle ich mir das auch vor, wenn Israel und Palästina über den "Friedensprozess" verhandeln.
Ich bin ja ehrlich gesagt überrascht, wie konkret sich die Syriza-Leute da eine Strategie zurecht gelegt hatten. Nicht für die Verhandlungen, so ala Spieltheorie, sondern wie man aus der Krise rauskommen kann. Die haben es wirklich versucht! Das war mehr als "wir stellen uns jetzt tot und unterschreiben alles". Eine Schande, dass Deutschland die so ausgebremst und vor die Wand hat fahren lassen.
So by the time the liquidity almost ran out completely, and we were in default, or quasi-default, to the IMF, they introduced their proposals, which were absolutely impossible… totally non-viable and toxic. So they delayed and then came up with the kind of proposal you present to another side when you don’t want an agreement.Ja warum denn auch. In Europa gilt jetzt wieder das Faustrecht. Der Stärkere diktiert die Konditionen für die Kapitulation. Das ist eine bewährte Strategie. Da werden sich einige ältere Mitbürger in unseren Nachbarländern sicher noch gut dran erinnern können.
Ich fürchte ja fast, dass wir mal wieder einen Krieg verlieren müssen. Muss ja kein Krieg mit Panzern und Haubitzen sein. Ein Wirtschaftskrieg reicht ja. Aber verlieren müssen wir, und zwar ordentlich, wenn wir so mit unseren Nachbarn umspringen. So geht man nicht mit Schuldnern um, wenn man sein Geld wiedersehen will und Kunden behalten will. So geht man mit Schuldnern um, wenn man sie langsam ausbluten will mit Zins und Zinseszins, und sicherstellen will, dass sie nie aus ihrer Notlage rauskommen. Nicht mal unseren Banken erlauben wir so ein Verhalten.
Oh und noch eine wichtige Lektion kann man hier lernen. Kapitalismus basiert darauf, dass die Reichen die Armen gegeneinander ausspielt. Die müssen alle neidisch aufeinander sein, die müssen sich Geschichten von Florida-Rolf erzählen und von Sozialschmarotzern, von Kindergeldbetrügern und Flüchtlings-Schmarotzern, von den bösen Diebesbanden aus Rumänien und den fiesen EU-Billiglohnländern, die unsere Arbeitsplätze klauen wollen (dabei sind wir selber jetzt ein Niedriglohnland, dank Frau Merkel). Aber keinesfalls dürfen sie darüber reden, wie ungerecht das Vermögen verteilt ist. Sonst könnte sich ja möglicherweise was ändern. Und genau so erging es Griechenland.
HL: Did you try working together with the governments of other indebted countries?
YV: The answer is no, and the reason is very simple: from the very beginning those particular countries made it abundantly clear that they were the most energetic enemies of our government, from the very beginning. And the reason of course was their greatest nightmare was our success: were we to succeed in negotiating a better deal for Greece, that would of course obliterate them politically, they would have to answer to their own people why they didn’t negotiate like we were doing.
Immer schön die Opfer gegeneinander kämpfen lassen. Bisschen Brot noch dazu, zu den Spielen. Fertig.
Update: Schuldner, nicht Gläubiger. m(
und:
Und zu dem Varoufakis-Interview hoffe ich inständig, ihr habt euch nicht mit meiner Zusammenfassung zufriedengegeben, sondern habt auch den Rest gelesen. Denn da beschreibt Varoufakis weiter unten, wieso er wirklich zurückgetreten ist. Und zwar hatte er die Option auf dem Radar, dass die Eurozone die griechischen Banken abklemmt, damit den Griechen alles so richtig wehtut und die Regierung schnell einknickt in den "Verhandlungen". Varoufakis hat eine Gegenstrategie ausgearbeitet dafür. Deren Ziel war, kraftvoll zu antworten, aber nicht alle Brücken einzureißen. Die sah konkret so aus:
Griechanland legt eigene Schuldscheine auf, und sagt öffentlich an, dass sie jetzt eigene Liquidität in Euro schaffen. Das wäre eine offene Verletzung der Stabilitätskriterien gewesen.Dann einen Schuldenschnitt auf die Bonds, die die EZB hält. Oder vielleicht hätte es auch schon gereicht, das bloß anzusagen.Und die griechische Zentralbank wieder unter die Kontrolle Griechenlands stellen.Er hat das Kabinett gewarnt, dass die Troika solche Knochenbrecher-Schutzgeldmafia-Methoden anwenden könnte, und als es dann passierte, konnten die Politiker das gar nicht fassen. Obwohl er sie gewarnt hatte. Und — offenbar im Schock — haben die dann gegen seinen Vorschlag gestimmt. Vier zu zwei ist er überstimmt worden.
Und da hat er gesagt: Wenn die nicht verhandeln wollen, brauchen sie ihn als Verhandlungsführer auch nicht.
Ich muss ja sagen, unter uns: Wenn wir mal wieder eine Krise haben, hätte ich gerne Varoufakis auf meiner Seite. Der Mann weiß, was er tut. Mit so beschissenen Karten hat der noch einen klaren Kopf behalten und eine Strategie erarbeitet. Aber die haben schon dafür gesorgt, dass er nie eine Chance hat.
Money quote:
Nothing shocks me these days – our Eurozone is a very inhospitable place for decent people.
http://blog.fefe.de/
doch auch der spiegel ist heute lesbar:
Abstimmung in Athen:Reformbegeisterung ist jetzt erste Griechenpflicht
Ein Kommentar von Christian Rickens
Griechenlands Gläubiger haben ein neues Lieblingswort. Sie fordern Ownership: Die Regierung in Athen soll das erzwungene neue Reformprogramm auch wirklich wollen. Damit nimmt die Rettungspolitik endgültig orwellsche Züge an.
Am heutigen Mittwoch erreicht der Wahnsinn der Griechenland-Nichtrettung eine neue Stufe. Bis 24 Uhr hat das Parlament in Athen Zeit, um ein von den Gläubigern diktiertes Gesetzespaket zu verabschieden. Es umfasst Regelungen wie ein einfacheres Mehrwertsteuersystem, eine Rentenreform und ein unabhängiges Statistikamt.
Durchaus sinnvolle Vorschläge. Über aufgeräumtere Mehrwertsteuersätze könnte man auch in Deutschland mal nachdenken. Aber uns diktiert ja niemand Reformgesetze.
Womit wir beim Kern des Problems sind. Es ist nicht mehr einfach damit getan, dass die Griechen sich dem Willen der Gläubiger fügen - sie müssen sich freiwillig fügen. "The ownership by the Greek authorities is key", heißt es im Abschlussdokument der Gipfelvereinbarung vom Sonntag, was im Politsprech soviel heißt wie: Für den Erfolg eines neuen Rettungsprogramms ist es erforderlich, dass Regierung und Verwaltung in Athen die Reformen auch wirklich wollen.
Die Lust am sündigen Gedanken ist Sünde
Bereits semantisch zeigt sich das Wahnhafte. "Du musst wollen" funktioniert nicht. Wollen ist immer freiwillig. Und Macht per Definition die Fähigkeit, jemanden gegen seinen Willen zum Handeln zu zwingen. Letzteres versuchen die Gläubiger seit fünf Jahren mehr oder weniger vergeblich. Deshalb werden die Griechen nun nicht mehr nur zum Reformieren gezwungen, sondern auch zum Reformieren-Wollen.
Um jetzt noch passende Analogien zur Griechenland-Rettung zu finden, müssen wir uns tief in die katholische Dogmatik begeben. Dort gibt es die Delectatio morosa, die Lust am Gedanken an Sünde, der für sich bereits eine Sünde darstellt. Auch Orwells Gedankenverbrechen kommen einem in den Sinn. Schickt die Troika demnächst eine Gedankenpolizei nach Athen, um bei griechischen Politikern sündige Anti-Reform-Gedanken zu ahnden?"
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-und-die-reform-abstimmung-ihr-muesst-wollen-a-1043634.html
Exakt so schätze ich das auch ein.
Eine gefährliche Entwicklung. Die Völker haben zunehmend alles durchdekliniert, zuerst konervativ, dann links, jetzt bleibt nicht mehr viel... und die aus der rechten Ecke unterscheiden sich qualitativ sehr stark. Mit einer LePen kann man vermutlich leben, mit der goldenen Morgenröte wohl schon sehr viel weniger und was sich rechts der regierenden (Ex-)Faschisten in Spanien herumtreibt, möchte ich gar nicht wissen...
"Er hat das Kabinett gewarnt, dass die Troika solche Knochenbrecher-Schutzgeldmafia-Methoden anwenden könnte, und als es dann passierte, konnten die Politiker das gar nicht fassen. Obwohl er sie gewarnt hatte. Und — offenbar im Schock — haben die dann gegen seinen Vorschlag gestimmt. Vier zu zwei ist er überstimmt worden."
Ja, Varoufakis Weggang ist ein Verlust. Aber reden wir uns die Abstimmung nicht schön. Dort ist genau das passiert, was ich bei der ganzen euopäischen Linken befürchte. Dort sitzen ahnungslose Möchtegern-Gute drin.
Deren Lebenssinn ist das Herumjammern über die Ungerechtigkeiten der Welt, etwas zu ändern fehlt ihnen das Wissen und der Mut. Kommt es hart auf hart, geben sie klein bei und jammern. Ich weiß nicht wieso das so ist und wann es so wurde. Die Kommunisten früher hatten wohl einfach eine härtere Schule durch, die wußten noch, dass der Gegner keine Einsicht zeigen wird und mit allen Mitteln kämpft... nur das Alternativmodell war ein bisschen daneben. Vielleicht haben sie deshalb heutzutage Angst vor ihrem eigenem Mut...
Jetzt malen Sie den Teufel mal nicht an die Wand Herr Rauch...
;-)
Links unten ist Franco, Rechts ist, wissen schon, der Gottesvertreter, wer ist denn der 2. Kerl von links oben?
;-)
Die Griechen brauchen sich nicht zu beschweren. Es ist ihnen wieder einmal der Arsch gerettet worden. aber auch nur weil sie sich als Natoknecht verkaufen können. -das ganze herumgemache und gezeter kann man sich jetzt sparen, denn es ist doch klar, daß das Heulen und Zähneklappern bei bankrott überhaupt erst richtig losgehen würde. Man scheut eine Durststrecke von zwei, drei Jährchen. Und deshalb müssen sie sich von Schäuble schurigeln lassen, weil sie dazu nicht bereit sind. aber es ist der falsche Entschluß.
Keine Ahnung, wer ist es? Ich kenne mich mit Spaniens Geschichte kaum aus, ich hätte wohl nicht mal Franco erkannt, der starb noch vor meiner Geburt.
Wenn ich mich nicht arg taeusche ist es der aktuelle Gottesvertreter 2015.
:-/
Wobei man fair sein muss, volkswirtschaftlich gesehen sind beides Seiten der selben Medaille. Opfer der Exportüberschüsse die einige Wenige in D reich machen (zumindest auf dem Papier). Der race-to-the-bottom im ungehemmten Freihandel erzeugt halt Opfer auf die ein- oder andere Art.
Dem könnte man schon entgegenwirken, wenn man wöllte und sich an die Gewinner hielte. Das wird nur eben nicht passieren, da diese die Macht haben... Man könnte auch aus dem Spiel ausscheiden, die gr. Regierung hat sich gerade entschieden, dass sie offenbar noch nicht genug davon hat. Und in D wähnt man sich auf der Gewinnerseite...
Man könnte auch aus dem Spiel ausscheiden, die gr. Regierung hat sich gerade entschieden, dass sie offenbar noch nicht genug davon hat.
So sieht das aus:
Griechenland hat sich am Finanzmarkt erneut etwas Luft verschafft. Die für das Schuldenmanagement zuständige Finanzagentur verkaufte am Mittwoch Schuldverschreibungen (T-Bills) mit dreimonatiger Laufzeit in Höhevon 813 Millionen Euro. Die Rendite lag unverändert bei 2,70 Prozent. Käufer sind in erster Linie Banken. Sie verzichteten auf die Auszahlung eines auslaufenden Papiers und erneuerten stattdessen ihre Position. Die Auktion war 1,3-fach überzeichnet.
Syriza-Realpolitik.
Dort ist genau das passiert, was ich bei der ganzen euopäischen Linken befürchte. Dort sitzen ahnungslose Möchtegern-Gute drin. Deren Lebenssinn ist das Herumjammern über die Ungerechtigkeiten der Welt, etwas zu ändern fehlt ihnen das Wissen und der Mut.
naja, varoufakis ist doch LINKS!!!
doch auch ich bin der meinung, dass dieses "etikett" wenig über den inhalt aussagt
... ich zählte die "Mittelschicht" zu den Gewinnern - im Deutschland der 60er - 90er im Grunde bis heute - ist ein typischer Mittelschichtshaushalt so mit Privilegien überfrachtet, dass er ja mehr als zwei Erden benötigt um seinen idiotischen Konsumstandart zu realisieren - insofern erhoffen sich die - nennen wir sie - Top-Level-Kreaturen - vielleicht eine Entspannung an der Recoursenfront, wenn sie diese Mittelschicht ebenfalls marginalisieren und breite Konsumschichten schlicht einstampfen zu vegetierenden Nutzsklaven - China macht das prima vor - dort spricht man vom Sieg über die Armut - d.h. ein Mensch der vor 30 Jahren vielleicht tatsächlich in eine gefährliche Ernährungssituation gekommen ist, so Dürre oder Flut Ernten vernichtet hat, der ist heute in einer verseuchten Megacity ein Kleinkonsument und völlig ins Getriebe eingewobener Funktionssklave - er wird kaum verhungern, doch seine Lebenserwartung dürfte kaum höher sein, als vor 30 Jahren, da er am Gift und an der Verzweiflung eingeht - der Verzweiflung es nicht zu einem eigenen Auto geschafft zu haben.
Ob ein Reisbauer von einem Auto träumt?
Natürlich ist es nicht so einfach - 7 Milliarden Menschen ergeben 7 Milliarden Nuancen - nur ich behaupte das Prinzip gilt.
Der Reichtum schwimmt auf dem Meer aus Armut und Elend und Vernichtung der Umwelt.
es lohnt sich den oben verlinkten Artikel auf jacobinmag zu lesen, dann wird einiges über die Situation und die Kräfteverhältnisse iinerhalb der syriza klar und warum das Resultat, diese Katastrophe, mehr oder weniger unausweichlich war.
Kurz: syriza ist keine homogene Plattform. Es gibt einen starken rechten Flügel unter dem Stellvertretenden Premierminister Giannis Dragasakis, welches von Anfang an keinen konfrontativen Kurs mit den Gläubigern haben wollte, das unbedingt in der Eurozone bleiben will und u.a. auch gegen das Referendum war. Diese Gruppe hat mit Ausnahmen Varoufakis alle Verhandlungspositionen an sich gerissen. Dragasakis hat auch ziemlich früh auf eine Entlasung Varoufakis hingearbeitet. Kurz: Was dieser Flügel wollte im Bewusstsein der ungleichen Machtverhältnisse (unter der Prämisse des Verbleibs im Euro) war Austerity-light, dh durch gutes Betragen Konzessionen von den Gläubigern erhalten (wie etwa Portugal).
Auf der anderen Seite gibt es die linke Plattform um Leute wie Lapavitsas, Lafazanis und Kouvelakis. In der parlametarischen Gruppe sind sie eine Minderheit von etwa 40 MPs. Diese haben von Anfang an auf die ungleichen Machtverhältnisse hingewiesen, die eigentliche Natur des Euro als Einheitswährung im deutschen Interesse (siehe dazu nakedcapitalism) und deshalb auf die Notwendigkeit, nicht nur aus taktischen Gründen mit einem Austritt aus dem Euro zu drohen, sondern diesen konkret zu vorbereiten. Damit konnte sie sich aber nicht durchsetzen. Weil die Gruppe um Tsipras und auch Tsakalatos, die zwischen den beiden anderen gruppen steht, aus ideologischen Gründen, einen Austritt aus dem Euro ausschlossen. Als Eurokommunisten und ideologische Europäisten haben sie eine ideele Vortsellung vom Euro als Ausdruck europäischer Identität, die mit seiner Realität als Tool deutscher Dominanz nichts zu tun hat. Tsipras & co wollten zwar tatsächlich die Austerität beenden und glaubten es mit ebenso den europäischen Idealen verpflichteten Funktionären auf der anderen Seite zu tun zu haben. Deshalb haben sie sich faktisch mit dem rechten Flügel verbündet, obwoal sie nach Außen immer noch gegen die Austerität wetterten. Das Ergebnis haben wir jetzt: Eine noch schärfere Austerität. Vollends Aufgabe der Souverenität.
Der Schritt ist getan: Syriza wird sich spalten. Eine Mehrheit wir mit den alten Pro-Austeritätskräften das Memerandum akzeptieren und faktisch eine große Koalition nach deutschem Gusto etabilieren. Tsipras & co werden versuchen den linken Flügel auch aus der Partei auszuschließen. Mal sehen, ob ihnen das gelingt.
https://www.jacobinmag.com/2015/07/tsipras-varoufakis-kouvelakis-syriza-euro-debt/
Sieht ihm zumindest sehr ähnlich. Ohne Entstehungsort und Zeit usw. zu kennen, schwer zu sagen.
Noch ähnlicher sieht er dem hier. Wenn er nicht schon Papst war, fiel die Aufnahme vielleicht in die Zeit von 1936 (Machtergreifung Franco) bis 1939. Allerdings stellt sich in jedem Fall die Frage wer da das Kreuz hält wie der Vorgängerpapst sieht der auch nicht aus, auch ist Franco nicht mehr der Jüngste.
Papst Franziskus wird eher knapp, der wurde erst 1936 geboren. War also zu Francos Tot noch keine 40 Jahre.
Kommt es hart auf hart, geben sie klein bei und jammern.
In der Verantwortung statt in der Beantwortung tut man sich als Linker besonders schwer. Zum Glück kann man sich dann immer noch in seine "Haltung" zurückziehen...siehe Lafontaine, siehe Gysi, siehe Varoufakis...
Ich halte mich auch für überwiegend "links".
Aber um Irrtümern vorzubeugen: ich meinte den Durchschnitt-Konsens in "linken" Parteien. Auch in "der Linken" Deutschlands gibt es bodenständige Problemlöser mit gutem Wissen (imho mehr als in allen anderen Parteien zusammen) und, na ja, die anderen. Diejenigen die nach wie vor glauben den Euro retten zu können, entgegen aller Wahrscheinlichkeit. Ja die sogar immer noch davon überzeugt sind, dass er eine gute Idee war. Und die sind (leider) in der Mehrheit und stellen im Zweifel den Fähigen ein Bein. So war es auch in Griechenland...
Nein, mit dieser Aussage stellst du die Tatsachen auf den Kopf.
Die genannten Personen sind die Fähigen, die, die von Leuten wie Schröder und Tsipras kalt gestellt werden. Die gute Miene zu bösem Spiel machen sollen und das nicht wollen.
Das ist aufrichtig und die richtige Entscheidung. Wenn Idioten regieren, sollte man nicht gemeinsame Sache machen. Die Schröder Regierung ist historisch diskreditiert, die SPD zerstört.
Lafontaine nicht. Zumindest bei Leuten mit Moral und volkswirtschaftlichem Verstand... die anderen klopfen angesichts Agenda2010 immer noch Leuten wie dem korrupten FDP-Uboot Clements auf die Schulter...
Yup. Wenn die wenigstens geheim an einem Ausstieg arbeiten würden.
Aber die glauben wirklich so wieder auf die Beine zu kommen, in dieser Hinsicht hat mich das Tsipras-Interview völlig desillusioniert. Der wirkt einfach ehrlich.
Die Angst ist einfach größer als der Gestaltungswillen.
Mein Gott, die hätten mit Notstandsgesetzen ganz Griechenland umkrempeln können. Die Oligarchen für die jahrzehntelange Misswirtschaft in Haftung nehmen usw. ...aber nein, man geht lieber wieder auf die Knie, jammert und hofft, statt sich mal zwei Jahre von Oliven zu ernähren.
Noch mal in den spanischen Seiten rumgebuddelt...
:-(
Es war Pius der XI auf dem Bild, peinlich peinlich...
Vielleicht haben sie deshalb heutzutage Angst vor ihrem eigenem Mut...
Es erweckt den Anschein, ja, und Anlass, das anders zu sehen, erkenne ich keinen.
Keine Frage, natürlich schwimmt der Reichtum nicht nur auf dem Meer aus Armut und Elend und Vernichtung der Umwelt, sondern er schafft dieses Meer und stösst immer mehr Menschen da hinein.
Die "Mittelschicht" mag man noch auf der Gewinnseite sehen, im Vergleich zu den 80er/90ern jahren sind sie bereits schon individuell Verlierer. UND vor allem sie wird kleiner, es kommen immer weniger junge Menschen da hinein. Das Tempo der Mittelstandsverarmung bei uns ist da noch langsamer als etwa in den USA. Bei uns kann man privilegierten Arbeitnehmern nichts wirklich wegnehmen ohne Soziale Revolte .. in den USA sind "persönliches Scheitern", Entlassungen dagegen von grösserer Akzeptanz. Protest gibt es dort nur in Form von Kriminalität, 2/3 Wahlenthaltung, ...
Wir haben heute eine automatisierte, institutionalisierte, entpersonalisierte Kapitalakkumalation ohne jede moralische, menschliche, politische Bremse .. deshalb steuern wir unaufhaltsam auf die sozialen, ökonomischen, ökologischen Katastrophen zu. Die staatlichen, medialen, militärischen Erfüllungsinstitutionen werden dabei zunehmend restriktiver, manipulativer und gewalttätiger werden.
Die Zerstörung jeder Demokratie in GR durch die EU-Institutionen ist dabei nur ein erster Meilenstein.
Deutscher Diktatfrieden könnte nach hinten losgehen
Aus Griechenland ein quasi deutsches Protektorat gemacht zu haben, könnte sich als schwerer Fehler erweisen. Eric Bonse listet in "Lost in Europa" die Folgen auf, unter anderem Folgende:
>> P.S. Übrigens muss sich langsam auch die deutsche Exportwirtschaft Sorgen machen. Nach #thisisacoup geht nun der Twitter-Hashtag #BoycottGermany um die Welt – das wird Folgen haben… <<
http://lostineu.eu/der-coup-geht-nach-hinten-los/
Nein, mit dieser Aussage stellst du die Tatsachen auf den Kopf.
Die genannten Personen sind die Fähigen, die, die von Leuten wie Schröder und Tsipras kalt gestellt werden. Die gute Miene zu bösem Spiel machen sollen und das nicht wollen.
Sicherlich, kann "man" so auch stehenlassen. "Man" kann aber auch andere Perspektiven einnehmen. "Man" könnte z.B. seine Fähigkeiten in Eitelkeiten verlieren, sich für fähig zu halten ist ja auch eine Haltung. Nur ist sie keine Berufung. Was Lafontaine, Gysi und Varoufakis schlechthin gemeinsam haben, ist ihre Eitelkeit. Das wird doch wohl niemand hier bestreiten, oder? Ich meine, Schäuble ist gelernter Jurist und Finanzminister, und zugleich der Buhmann für alle Linken. Gysi ist gelernter Jurist und war Finanzsenator, ist aber trotzdem noch der Held vom Erdbeerfeld für alle Linken. Und warum hat Schäuble ein Allzeithoch beim deutschen Wähler, obwohl er genauso ungeeignet und befähigt ist ein Finanzressort zu führen, wie es damals Gysi in Berlin war? Ich denke, ein Schäuble fühlt sich berufen zu dem was er tut - unabhängig der für uns so schmerzlichen Resultate - ein eitler Mensch fühlt sich ständig aufgerufen, auch mit "Besetzt"- Zeichen. Deshalb gibt es nicht wirklich eine Beauftragung für die Linke durch das Volk. So what.
danke für die relativierung:-))
m.m.n. geht es nicht um den "euro" sondern um finanzfaschismus
Aus Griechenland ein quasi deutsches Protektorat gemacht
Man sollte die Zerstörung von Demokratie und die Peinigung GR nicht als Folge zufälliger bzw. übertriebener Deutscher Regierungspolitik von Merkel oder Schäuble betrachten.
Es ist das Wirken der Kapital-Maschine, die schon immer wusste, die Risken der Demokratie zu beherrschen.
Das Wall-Street-Journal jubilierte schon 2013: es sei völlig egal, ob die Völker Europas wie in Frankreich, Italien ... gegen die Austerität stimmen oder nicht. Die Europäischen Institutionen und die ökonomische Macht sorgen schon dafür, dass das, was die Völker wählen, ohne wirkliche Konsequenzen bleiben wird.
Diejenigen die nach wie vor glauben den Euro retten zu können, entgegen aller Wahrscheinlichkeit. Ja die sogar immer noch davon überzeugt sind, dass er eine gute Idee war.
" Die jetzigen Ereignisse gehen auf zielgerichtete Bemühungen der deutschen Außenpolitik in den 1990er Jahren zurück und stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit der territorialen Erweiterung der ökonomischen Basis Deutschlands durch die sogenannte Wiedervereinigung. Die Last der Geschichte Von einer Neuauflage deutscher Herrschaftsambitionen sprechen Kommentatoren unterschiedlicher politischer Orientierung beispielsweise in Italien. "Griechenland steht an der Wand", titelte die liberale "La Repubblica" anlässlich der Brüsseler Verhandlungen am vergangenen Sonntag und stellte fest, "die Euro-Gruppe" sei "in der Hand der deutschen Falken"; Athen sei "einer Serie von Diktaten" ausgesetzt, "eins härter als das andere". "Die Falken fliegen im Triumph über den Himmel Europas", hieß es weiter, "und oktroyieren Tsipras ein unmögliches Ultimatum, ähnlich jenem, das Österreich den Serben setzte und mit dem der Erste Weltkrieg begann".[1] "Das Ende der Unschuld ist erreicht, da jetzt jeder zweifelsfrei weiß, wer (in der EU, d. Red.) der eigentliche Zuchtmeister ist", hieß es in "Il Messaggero": "Der eigentliche Zuchtmeister ist Deutschland." Das konservative Blatt fuhr fort: "Sedan kehrt zurück, als Deutschland 1870 Frankreich zertrat" - und später "die Botschaft Bismarcks nicht befolgte", sich nicht Feinde im Westen und im Osten zugleich zu schaffen. Tatsächlich habe sich Berlin auch noch nach dem Ersten Weltkrieg "überall Feinde" gemacht, rief "Il Messaggero" in Erinnerung - ausgenommen allenfalls "Vasallenstaaten" im Norden Europas oder in den 1930er Jahren zeitweise Polen, "das aufgrund seiner eigenen schmerzhaften Geschichte nicht anders meinte handeln zu müssen, als seinen Hass gegen die Russen zu richten". Der Kommentator urteilte: "Die Last der Geschichte kehrt wieder und scheint unüberwindbar."[2] Dieselbe Arroganz Historisch begründete Warnungen werden auch in Frankreich laut. "Deutschland will Griechenland zerschmettern, indem es es unter der Drohung eines Grexit zwingt, einen tödlichen Plan totaler Unterwerfung zu akzeptieren", schrieb am Wochenende der Vorsitzende des Parti de Gauche, Jean-Luc Mélenchon, auf Twitter.[3] Über den Hintergrund hatte er sich zuvor ausführlicher geäußert. "Zum dritten Mal in der Geschichte ist der Starrsinn einer deutschen Regierung dabei, Europa zu zerstören", hatte Mélenchon in einer TV-Sendung erklärt. Natürlich könne man der Bundesrepublik auf der Ebene der Ideologie keine Nähe zu ihren Vorgängerstaaten unterstellen; doch zeige Berlin "dieselbe Arroganz, dieselbe Blindheit" wie in früheren Phasen seiner Herrschaftsgeschichte.[4]
"Der Euro spricht deutsch", erklärte 1998 der damalige Bundesfinanzminister Theo Waigel.[5] Dank des Euro mit seiner spezifisch deutschen Prägung ist es der Bundesrepublik in den vergangenen Jahren gelungen, ihre ökonomische Stärke gegenüber den anderen Staaten der Eurozone voll auszuspielen und zahlreiche von ihnen in ein - schuldenförderndes - exzessives Außenhandelsdefizit zu treiben. Aus Frankreich etwa flossen 2014 gut 34,5 Milliarden Euro nach Deutschland ab, aus Griechenland immer noch mehr als 3,2 Milliarden Euro. Die deutschen Austeritätsdiktate, die letzten Endes die Mittelabflüsse in die Bundesrepublik sichern sollen, sind ein Resultat der in den 1990er Jahren durchgesetzten deutschen Prägung des Euro. Kerneuropa Wolfgang Schäuble, der heute im Amt des Finanzministers die Spardiktate exekutiert, hat in den 1990er Jahren ebenfalls dazu beigetragen, die deutsche Machtbasis zu schaffen, die Berlin nun den unaufhaltsamen Durchmarsch ermöglicht. Schäuble, der Anfang der 1980er Jahre als Präsident der "Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen" - zu deren Beratern gehörte unter anderem ein früherer NS-Spezialist für Grenzsubversion, Theodor Veiter [6] - erste wirtschaftliche Ausgriffe nicht zuletzt nach Frankreich organisierte, half nach dem Zusammenbruch des Realsozialismus und der Übernahme der DDR nicht nur, auf gestärkter Basis die EU-Osterweiterung durchzusetzen.[7]
Die Hoffnung, der deutschen Aggression entkommen zu können, lag etw auch dem Münchner Abkommen vom September 1938 zugrunde, mit dem Großbritannien, Frankreich und Italien das Deutsche Reich durch die Zustimmung zur Okkupation der "Sudetengebiete" zu beschwichtigen suchten.[10] Wenig später wurden sie selbst zu Opfern der deutschen Aggression. Ohne oder gegen die USA Das Resultat des Brüsseler Gipfels kommentiert "Il Messaggero" aus italienischer Perspektive: "Heute wird das Ende der Unschuld von einem fürchterlichen Schweigen (Italiens, d. Red.) in der internationalen Arena begleitet". Deutschland hingegen "glaubt die Herrschaft in Europa übernehmen zu können". Dies geschieht, wie der Kommentator des "Messaggero" mit Blick auf die weltpolitischen Perspektiven Berlins ausdrücklich vermerkt, "ohne oder gegen die USA".[11]"
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59160
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59160
"auch eine Haltung. Nur ist sie keine Berufung."
Entweder man hat logische Argumente und die werden übernommen oder widerlegt... oder eben nicht.
Wenn vollkommen irrational ein falscher Weg beschritten wird, dann sollte man dem nicht folgen. Und die persönliche Eigenschaft ist mit "Eitelkeit" schlecht umschrieben, ich würde das "Rückgrat" nennen oder auch "Aufrichtigkeit".
Aber schon recht, das Parteiensystem bestraft konsequent aufrechte und ehrliche Menschen mit echten Überzeugungen, deshalb hasse ich es ja so...
"Was Lafontaine, Gysi und Varoufakis schlechthin gemeinsam haben, ist ihre Eitelkeit. Das wird doch wohl niemand hier bestreiten, oder?"
Wir kennen doch nur die idR extrem verfälschenden medialen Darstellungen, du willst nicht ernsthaft auf dieser Basis ein psychologisches Gutachten erstellen? Und was würde das ändern?
"Und warum hat Schäuble ein Allzeithoch beim deutschen Wähler, obwohl er genauso ungeeignet und befähigt ist ein Finanzressort zu führen, wie es damals Gysi in Berlin war?"
Weil er so tut, als ob er deutsche Interessen schützt und weil die Deutschen mehrheitlich von der Thematik überfordert sind.
Gysi mag ich, weil er logisch denken kann und sowas wie Moral hat. Findet man selten in Parteien. Leider merkt man ihm mittlerweile seine Parteikarriere auch charakterlich an. Was sich z.B. daran zeigt, dass er nicht mehr richtig zu seiner Position in 98 steht und mittlerweile auch mit zu den Euro-Rettern gehört (wenn er auch alles viel besser machen würde, würde man ihn nur lassen ;-)
"Ich denke, ein Schäuble fühlt sich berufen zu dem was er tut"
Ich denke Schäuble ist ein Machtmensch, so wie Merkel. Er hat keine Mission oder macht sich immer nur den aktuellen Auftrag zu eigen. Ich habe es aufgegeben solche Menschen zu verstehen.
Meines Erachtens hat er keine (menschenfreundliche) Moral und auch keinen ausreichenden Sachverstand (und falls doch, fällt beides strategischen Spielchen zum Opfer), das hat er u.a. auch mehrfach bei seinen Spötteleien über Varoufakis durchscheinen lassen. Der im Ggs. zu Schäuble Wirtschaftswissenschaftler ist, also tatsächlich was von der Materie versteht.
Dessen schärfstes Messer momentan der Euro ist.
Krisen schaffen und durchregieren oder wie nannte es Naomi: "Schockstrategie". Die Logik des Geldes überfordert 90% der Menschen, es kommt ihnen wie ein Naturgesetz vor, dem man sich beugen muss.
Wobei ich beim Euro davon ausgehe, dass eine Krise eher billigend in Kauf genommen (ala "das erzwingt dann halt mehr europäische Einigung") als bewusst geplant wurde (dazu erscheinen mir die Akteure zu dumm).
Die gr. Regierung entlässt das nicht aus der Verantwortung, wenn eine gewählte, Referendum-gestärkte linke Regierung nicht den Finanzfaschismus bekämpft, wer dann?
Die gr. Regierung entlässt das nicht aus der Verantwortung, wenn eine gewählte, Referendum-gestärkte linke Regierung nicht den Finanzfaschismus bekämpft, wer dann?
das versuche ich meinem blog auch gerade zu beantworten, glaube jedoch es wird ein langer langer prozeß mit noch unbestimmten ausgang werden ... hier der letzte link dazu:
das "deutsche wesen" ist wieder auferstanden und erwacht im kollektiven gedächtnis der europäischen länder :
" Griechenland schuldet eine enorme Summe, und es muss seine Wirtschaft aufbauen. Was all das damit zu tun hat, im Euro zu sein oder Drachmen zu gebrauchen, ist nicht klar. Auf jeden Fall ist es nicht klar, wie das Europa helfen würde oder das unmittelbare Bankenproblem gelöst hätte. Die Griechen sind pleite, und sie haben nicht die Euros, um Schulden zurückzuzahlen oder das Bankensystem mit Liquidität zu versorgen. Gleiches würde gelten, hätten sie die Europäische Union verlassen. Einen vorübergehenden Grexit vorzuschlagen war ein reichlich bedeutungsloser Akt – ein Bravourstück der Deutschen. Wenn man in einer Verhandlung etwas verzweifelt fürchtet, dann gibt es keine bessere Strategie, als genau das zu fordern.
Die Wiederauferstehung der deutschen Vorherrschaft Ich habe absichtlich Deutschland und nicht die Europäische Union als den Verhandlungspartner der Griechen benannt. Die Deutschen sind schon lange sichtbar die kontrollierende Kraft der Europäischen Union. Diesmal haben sie keinen Hehl daraus gemacht. Noch haben sie ihre Bösartigkeit verhohlen. Letztlich haben sie das Banner der deutschen Vorherrschaft erhoben, des deutschen nationalen Interesses, und der deutschen Bereitschaft, die Opposition zu zerschmettern.
Und damit haben die Deutschen etwas getan, was sie nie tun wollten: sie liessen ohne jeden Zweifel die Vorstellung wieder auferstehen, dass Deutschland die souveräne und vorherrschende Nation in Europa ist, und dass es die Macht und die Absicht hat, seinen Willen den anderen Nationen einseitig aufzuzwingen.
Griechenland solle grundlegende Souveränität über seine Volkswirtschaft preisgeben und damit letztlich über Griechenland selbst. Deutschland forderte, dass sich Griechenland selbst unter die Überwachung einer ausländischen EU-Beobachtungsgruppe stellen solle, die, wie Deutschland während der Verhandlungen gezeigt hatte, letztlich unter deutscher Kontrolle wären.
Es war nicht die Haltung der griechischen Regierung, die Deutschland am meisten beunruhigte, sondern das griechische Referendum. Wenn Deutschland die griechische Regierung zur Kapitulation zwänge, wäre das eine konventionelle internationale Verhandlung gewesen. Wenn es die Regierung angesichts des Wählerauftrags der griechischen Öffentlichkeit zur Kapitulation zwänge, wäre das auf vielfältige Weise ein Angriff auf die nationale Souveränität und würde eine Beilegung nicht im Gegensatz zur Regierung, sondern in direkter Konfrontation mit der Wählerschaft erfordern. Die Deutschen konnten dem Votum nicht nachgeben. Sie mussten mit der Forderung antworten, Zugeständnisse bei der griechischen Souveränität zu machen. Das ist natürlich nochnicht vorbei.
Es liegt jetzt an der griechischen Regierung, die Vereinbarungen umzusetzen, und sie tut dies vor dem Hintergrund des griechischen Referendums. Die Lage in Griechenland ist wegen des Zustands des Bankensystems so verzweifelt. Das war der Knackpunkt, über den die Deutschen die griechische Kapitulation erzwangen. Aber jetzt steht Griechenland nicht nur vor Austerität, sondern vor Fremdherrschaft. Die deutsche Haltung ist, dass sie den Griechen nicht vertrauen. Sie meinen damit jetzt nicht die Regierung, sondern die griechische Wählerschaft. Daher wollen sie Überwachung und Kontrollen.
Das Potential kontinentalen Mißbehagens
Im zweiten Weltkrieg haben die Deutschen Griechenland besetzt. Wie in weiteren großen Teilen Europas ist die Erinnerung an diese Besatzung im genetischen Gedächtnis des Landes. Das wird als eine Rückkehr der deutschen Besatzung gesehen werden, und die Gegner der Vereinbarung werden sicher dieses Argument gebrauchen. Die Art, wie diese Vereinbarung geschlossen wurde, und wie sie von den Deutschen erweitert wurde, um für auswärtige Kontrolle zu sorgen, wird historische Erinnerungen an die deutsche Besatzung wiederbeleben. Das hat bereits begonnen. Die agressive Unbeugsamkeit der Deutschen kann als Haltung verstanden werden, die durch die deutschen Ängste ausgelöst wird, aber Deutschland war immer ein verängstigtes Land, das darauf mit Draufgängertum und Selbstvertrauen antwortete.
Dieser Punkt des Problems wird nicht verschwinden, und nicht nur, weil die griechische Erwiderung unvorhersehbar ist; Armut oder Souveränität, das ist eine Frage, die zu Kopf steigt, insbesondere, wenn die Griechen sowohl arm bleiben als auch einiges an Souveränität verlieren. Die Deutschen haben an Zypern und jetzt an Griechenland ein Exempel statuiert. Die Führungsmacht Europas wird keinen Bankrott der Schuldner akzeptieren. Sie wird für die gegebene Hilfe politische Unterwerfung verlangen. Diese Botschaft wird in Europa nicht übersehen werden."
http://vineyardsaker.de/analyse/ein-imperium-schlaegt-zurueck-deutschland-und-die-griechische-krise/#more-3858
https://www.freitag.de/autoren/marie-hanulak/von-griechenland-lernen#1436966514299326
Ja und nein. Ich sehe D nicht aggressiv, sondern dumm, traumwandlerisch, ängstlich und natürlich getrieben von finanziellen Interessen.
Schäuble und Merkel, soviel scheint mittlerweile klar, wollen die Südländer (mind. G) rauskegeln. Rechtliche Handhabe fehlt ihnen, also machen sie ökonomisch Druck. Und raushaben wollen sie die, weil sie absehbar immer am Tropf hängen werden. Ich kann das sogar irgendwie verstehen, auch wenn mich die Kompromiss- und vor allem Fantasielosigkeit ebenso nervt, wie die Lügen und das moralische Getue.
Dass die Griechen das Spiel bis zur Selbstaufgabe mitspielen, ist für Merkel wohl eher ärgerlich, als wirklich gewollt.
Nichtdestotrotz ist es interessant wie andere Deutschland wahrnehmen. Die ganze EU ist ja im Ursprung auch gedacht, D zu fesseln. Hat offenbar nicht gut funktioniert. Hat schon beim Versailler Vertrag das Gegenteil bewirkt...
Und zitieren wir mal noch einen von der "Feindesseite", einen sehr mitteilungsbedürftigen Spekulanten namens Kostolany, der bereits 1995 schrieb:
Natürlich träumen viele leidenschaftliche Europäer , zu denen ich mich auch zähle, von einer gemeinsamen Währung. Sie glauben, sie sei die Bedingung und die Grundlage für ein politisch vereintes Europa. Genau das Gegenteil ist der Fall. [...] Sollten gewisse Ultra-Europäer in ihrem überstürzten Ehrgeiz Europa die gemeinsame Währung vor dem Erreichen dieser einheitlichen Entwicklung überstülpen, wird dies schlimme Folgen haben und den Einigungsprozeß um Jahrzehnte zurückwerfen."
Er begründet das auch schön, lesenswert.
Fazit: der "Finanzfaschismus" hat immer nur soviel Macht, wie wir (oder saudämliche Politiker) ihm einräumen. Er ist letztlich keine gute Ausrede...
der "Finanzfaschismus" hat immer nur soviel Macht, wie wir (oder saudämliche Politiker) ihm einräumen. Er ist letztlich keine gute Ausrede...
ich gehöre wohl bestimmt nicht zu denen, die ausreden suchen - ja nicht mal zu erklärungen, warum sooo viele dies tun.
und damit gebe ich ihnen völlig recht!!! ich versuche, niemand über mich und mein leben macht zu geben, ängstliche und unsichere menschen tun dies jedoch sehr gern ... verantwortung abgeben ... anderen schuld geben ...
In diesem Bericht stecken zwar ein paar "Wahrheiten", jedoch lässt sich daraus keine "neue Armut" herauslesen. Es geht nämlich immer darum, ab wann man von "Armut" spricht. Würde ein Slowake, Grieche oder Afrikaner diesen sog. Armutsbericht lesen, würde ihm das wohl nur ein müdes Lächeln entlocken. Da wird vieles übertrieben. Wer kein Smartphone hat, wird da schon als "arm" bezeichnet. Wie wär's mal mit mehr Genügsamkeit!
Was die regionale Zerissenheit betrifft, schon mal darauf geachtete, wo es gut ist und wer da regiert? Ich sage nur Bayern! Und wer regiert in Bremen, Meck-Pomm, usw.?
"Ich habe etwas wiedergefunden, was ich zum Thema schon zuvor mal gelesen hatte: "Griechenland wird systematisch vom IWF in den Ruin getrieben. Ein möglicher Grund dafür: Griechenland sitzt auf riesigen Öl- und Gasvorkommen, genügend für eine geopolitische Umwälzung""
Ein hoch interessanter Artikel. Daraus:
"Wie 2010 erstmals bekannt wurde, lagern unter dem Ionischen Meer zwischen Griechenland und Sizilien mehr als 22 Milliarden Barrel Öl, mehr als 4 Milliarden im Norden der Ägäis. Hinzu kommen Erdgasreserven im Wert von 9 Billionen US- Dollar, wie der griechische Analyst Aristoteles Vassilakis schätzt. Das Erdgas hat einen Reinheitsgehalt von 99 Prozent und kann sofort industriell verarbeitet werden. Unter griechischem Boden lagern zudem Gold, Uran, Osmium und andere seltene Mineralien."
Und:
"Der Konzern bohrt bereits in griechischen Gewässern und fordert einen Löwenanteil von 60 Prozent für sich ein. Die verbleibenden 40 Prozent sollen sich Griechenland und die Türkei teilen. Dabei wird es wohl nicht bleiben. US- Außenministerin Clinton war bereits zum wiederholten mal in Athen, um die amerikanischen Machtansprüche auf die Lagerstätten des Mittelmeers zu sichern. So fordert der IWF, Griechenland müsse seine Häfen und öffentlichen Einrichtungen veräußern, um seine Schulden zu reduzieren, darunter auch die staatlichen Ölgesellschaften."
Wurde über diese - wie ich annehme - belegbaren Fakten in dem wochenlangen Mediendrama Griechenland irgendwo berichtet bzw. diskutiert?
Habe ich da möglicherweise etwas verpasst?
Haben die Gas- und Ölvorkommen, von denen hier die Rede ist, seitens der griechischen Regierung bei der Problemlösung bezüglich der aktuellen Schuldenkrise irgendeine Rolle gespielt?
Wissen Sie (oder jemand anders) dazu etwas?
Das dauert eben und "ausgeraubt" wird niemand. Wie denn?
Ach ja, der Umgang mit Andersdenkenden...und der Umgangston, was soll man dazu hier noch sagen.
Sie denken nicht, sie plappern Propaganda nach.
"Auf gutem Weg" - man muss die angesichts von bis zu 60% Jugendarbeitslosigkeit und Verelendung nur noch zynisch zu nennenden Lügen oft genug wiederholen, dann finden sich Leichtgläubige.
Was dauert? Bis das Kapital beginnt, seine Rekord-Erträge freiwillig zu teilen ))) Selbst im erfolgreichtsen Land DEU schreitet der Sozialabbau und die Verarmung unaufhaltsam voran. Wie soll es in GR, ES, IT, FR, IRL anders sein?
Raub ist, wenn die Kapitalrenditen nach Steuern, die privaten Vermögenszuwächse dauerhaft die gesamtwirtschaftlichen Zuwächse übersteigen, dann werden 95% der Menschen ihrer Einkommen, Sozialleistungen, Renten, ... beraubt, um die Gier des Kapitals zu befriedigen.
Es ist schon schlimm genug, wenn die Propaganda-Lämmer schweigen, aber wenn sie auch noch anfangen zu blöken...
Mann sind Sie verbittert!
Propaganda? Dito! Sozialabbau? Geht es Ihnen schlecht? Keiner leidet hier Hunger, Jugendarbeitslosigkeit? Die Zahl der unbesetzten Lehrstellen übersteigt die der Bewerber! Sagen Sie mal, wo leben Sie denn? Jaja Kapital teilen. Wegnehmen wäre wohl das bessere Wort. Sie wollen nur, dass ein paar fleißige Idioten den Rest ernähren.
Aber nett, dass Sie uns bescheinigen, das erfolgreichste Land zu sein. Ist also doch was dran!
Schon mal was von Leistungsgedanken, ausgeglichenem Haushalt, Marktwirtschaft gehört. Auch mit sozialem Gedanken = soziale Markwirtschaft. Nur das funktioniert.
So, und nun mal zu Ihren Alternativen! Motzen und kritisieren kann jeder! Wie geht's besser? Beispiele, wo es besser läuft! Her damit!
http://4.bp.blogspot.com/-zezjO2kibMM/VaY_MnSRnjI/AAAAAAAAfYE/ywnzodUL4Pc/s1600/Sarakatsani_Western_Macedonia_1935.jpg
Kolonie Deutsch-Südosteuropa verabschiedet auf Geheiß Berlins neue Gesetze
Bis Mitternacht hat der Eingeborenenrat des deutschen Schutzgebietes Griechenland Zeit, dem Willen Berlins mit der Durchsetzung eines umfangreichen Gesetzespakets zu entsprechen.
Mit dem Gesetzespaket, das spätestens zum heutigen Abend durch den Eingeborenenrat der Kolonie gezwungen werden soll, werden nun aller Voraussicht nach wieder Zucht und Ordnung im sonnigen Hellas Einkehr halten."
http://www.der-postillon.com/2015/07/kolonie-deutsch-sudosteuropa.html#.VaZ-ZbDDrFA.twitter
Das sehe ich noch nicht so. Ich finde vielmehr, dass Tsipras & Varoufakis sich großartig geschlagen haben
Richtig. Tsipras hat sich mit dem Referendum die Unterstützung der Bevölkerung gesichert, die Opposition hinter sich gebracht, das abgelehnte Memorandum mit im Grunde geringfügigen Änderungen- schaut man sich die Gesamtheit an dessen, was verhandelt wird, nämlich eine politische Alternative - selbst vorgeschlagen. Und die Gegenseite setzt noch eins drauf, zwingen ihn zum Unannehmbaren - ein gewaltiger Pyrrhussieg.
Tsipras hat die Gegenseite hervorragend vorgeführt. Die Notwendigkeit einer politischen Alternative ist in Europa auf der Tagesordnung und nicht mehr wegzureden, die Front der Technokraten bröckelt. Ganz große Klasse.
saludos,
0--gg-
Bei Ihnen scheint die "soziale Marktwirtschaft" ja tatsächlich noch zu existieren. Nun gut, bei manchen halten die Träume halt länger.
"Wegnehmen" = kindische Formulierung. Jede Besteuerung nach Leistungskraft müsste folglich bei Ihnen darunter fallen und gerade da hat man über viele Jahre zumindest seit Rot-Grün einseitig die Kapitalinteressen bevorteilt. Leistungslose Kapital- und Zinseinkommen, Familiendynastien, die Milliardenvermögen besitzen, zum Teil mit Kriegsgefangenen aus NS-Zeiten erworben. Darüber gibt es gute Bücher zum Nachlesen.
Ihnen Vorschläge zu unterbreiten ist doch müßig. So einfach sollte man es Ihnen nicht machen. Denkfaulheit ist eine gepflegte Methode derjenigen, die Kritikern Einseitigkeit vorwerfen und sich selbst in die vorgebliche Position der Neutralität versetzen.
Um Ihnen mal bei Bayern im Länderfinanzausgleich ein wenig nachzuhelfen: Seit 1950 ist Bayern 38 Jahre Nehmerland und 25 Jahre Geberland gewesen. Ich glaube wohl kaum, dass die positive Entwicklung ein Verdienst der Einheitspartei CSU gewesen ist. Auffallend ist nämlich, dass Bayern ausgerechnet ab 1989 zu einem Geberland geworden ist. Ich glaube da nicht an Zufälle.
Und natürlich gibt es in Europa Länder, die es bereits vor 1989 geschafft hatten, ein gerechteres soziales Gesellschaftsmodell zu gestalten (selber nachlesen). Ich nenne 1989, um Ihnen gleich ein Argument zu nehmen, wie großartig Deutschland doch diese Herausforderung gemeistert hat. Kann man so sehen, dafür zahlen wir immer noch den Soli und Ost ist bis auf Kerne deindustrialisiert. Abwanderung und Pendler sind die Folge gewesen.
Ersparen sie mir die Vergleiche mit Flüchtlingen oder Armutsländern. Es geht um die soziale Gerechtigkeit in Deutschland. Und was Sie von der Mehrheit der Schreiber hier im Forum unterscheidet, lässt sich ganz einfach an Hartz IV festmachen. Dazu brauche ich nicht weiter auszuführen.
Das deutsche Politiker maßgeblich für diese Entwicklung und dieses Diktat zuständig sind, ist mehr als beschämend; das die Mehrheit der deutschen Bevölkerung hinter diesem Schwachsinn steht, ist eine noch grössere Katastrophe. Irgend etwas stimmt nicht mit unserem Schul- und Bildungssystem.
Bei Ihnen scheint die "soziale Marktwirtschaft" ja tatsächlich noch zu existieren. Nun gut, bei manchen halten die Träume halt länger.
Ich denke, dass es hierzulande ausreichend soziale Transferleistungen gibt - ja!
"Wegnehmen" = kindische Formulierung. Jede Besteuerung nach Leistungskraft müsste folglich bei Ihnen darunter fallen
Nein. Aber ich befürchte "Berlin 1010" schweben hier sogar Enteignungen vor und das ist nun mal "wegnehmen".
Leistungslose Kapital- und Zinseinkommen
...werden versteuert. Außer Sie hätten hier den ultimativen Anlagetipp.
Ihnen Vorschläge zu unterbreiten ist doch müßig. So einfach sollte man es Ihnen nicht machen. Denkfaulheit ist eine gepflegte Methode derjenigen, die Kritikern Einseitigkeit vorwerfen und sich selbst in die vorgebliche Position der Neutralität versetzen.
"There you go again! "(Ronald Reagan) Ausflüchte, mit leichter Arroganz versetzt, die demjenigen, der mit dem bestehenden System zufrieden ist, dafür rügen, dass er selbst die ominösen Alternativvorschläge der Kritiker gerne mal erklärt haben möchte. Dazu fällt mir leider nur ein, dass auch für Sie Opposition erstmal nur "dagegen" heißt uns sonst nichts.
Seit 1950 ist Bayern 38 Jahre Nehmerland und 25 Jahre Geberland gewesen. Ich glaube wohl kaum, dass die positive Entwicklung ein Verdienst der Einheitspartei CSU gewesen ist. Auffallend ist nämlich, dass Bayern ausgerechnet ab 1989 zu einem Geberland geworden ist. Ich glaube da nicht an Zufälle.
Haben Sie schon mal nachgerechnet, wie viel Bayern bisher zurückgezahlt hat? Glauben sollten Sie im Übrigen in der Kirche, ansonsten müssen Sie Ihre Behauptung schon unterfüttern.
Und natürlich gibt es in Europa Länder, die es bereits vor 1989 geschafft hatten, ein gerechteres soziales Gesellschaftsmodell zu gestalten (selber nachlesen)
Ja und wieso können Sie nicht ein vergleichbares Land nennen?
Kann man so sehen, dafür zahlen wir immer noch den Soli und Ost ist bis auf Kerne deindustrialisiert. Abwanderung und Pendler sind die Folge gewesen.
Der Soli gehört nun abgeschafft - wurde versprochen - und zwar nicht schrittweise auf 30 Jahre. Abwanderung und Pendler waren/sind zeitweise unvermeidlich, aber insgesamt ist die Aufgabe Wiedervereinigung gut gelöst. Vergleichen Sie mal Dresden oder Leipzig 1989 mit heute! Wachstum entsteht übrigens nicht nur durch industrielle Produktion, dieser sekundäre Sektor ist nur ein Teil davon, vor allem im Dienstleistungssektor werden die meisten Arbeitsplätze generiert. Ich befürchte Sie sind hier noch zu sehr in der Industriewelt des 20. Jahrhunderts verhaftet.
Ersparen sie mir die Vergleiche mit Flüchtlingen oder Armutsländern.
Das heißt für Sie, Armut wird immer durch das Einkommensniveau bzw. Vermögen des jeweiligen Landes definiert. O.K., dann ist jemand in Monaco mit ner kleinen Jacht praktisch verarmt?
Ihre beiden letzten Sätze diskreditieren die Seriosität Ihres Kommentars!
Mir geht es gut, danke. Ich bin selbstständig und habe mein Auskommen. Ich spreche von Jugendarbeitslosigkeit, Verelendung und Tod anderer Menschen, für die wir mitverantwortlich sind, in Ländern, die nach ihren widerlichen Propaganda-Lügen "auf gutem Weg seien", nur weil sie sich finanzmarkttechnisch zum Leid ihres Volkes aufgehübscht haben.
Und ja, auch bei uns wird Sozialabbau und Lohndumping betrieben, mit der Folge, dass 40% unserer Rentner in Altersarmut leben werden. Von unserem Erfolg profitieren unsere arbeitenden Menschen auch immer weniger, selbst die, denen es sicher nicht an Fleiß und Leistungsbreitschaft fehlt. Diese dämlichen Phrasen sollten sie sich verkneifen.
Soziale Marktwirtschaft bedingt den Ausgleich der verschiedenen Teilnehmer. Da das Finanzkapital aber Wirtschaft, Politik, Medien dominiert, haben wir diese eben nicht mehr, sondern zunehmend ausbeuterischen Raub-Kapitalismus ohne soziale, ökologische, politische Grenzen.
Alternativen sind eine andere Politik, Demokratie, Machtausgleich zum Wohle der Menschen und des Planeten, nicht umgebremste Kapital-Akkumulation zugunsten von kleinen Eliten und ihren Helfershelfern. So lange ist das noch nicht her, das wir das in akzeptabler Form mal hatten, besser noch in Skandinavien.
"Dazu fällt mir leider nur ein, dass auch für Sie Opposition erstmal nur "dagegen" heißt uns sonst nichts."
Ist mir ganz entgangen. Aber ich entwerfe für Sie sicher keine neue Gesellschaft. Wohin die Reise ginge, können Sie problemlos meinen Beiträgen und Kommentaren entnehmen. Ansatzweise haben Sie das ja mal gemacht.
"..ansonsten müssen Sie Ihre Behauptung schon unterfüttern." Auch das könnte ich, wäre aber bei Ihnen Zeitverschwendung.
"Ja und wieso können Sie nicht ein vergleichbares Land nennen?" Sogar mehrere, aber warum Ihnen immer alles wohlfeil auf den Tisch legen?
"Sekundärer Sektor", sicher, das ist ja einer der Gründe, warum Bayern ab 1989 in besonderer Weise davon profitiert hat. Zufällig hatte unsere Firma mehrere Filialen in Ost. Da werden Sie kaum einen Infovorsprung haben.
Wir brauchen nicht in der "Peripherie" auszuweichen, der Knackpunkt lässt sich bei Ihnen an Hartz IV festmachen. Daran und daraus lässt sich ihre Sicht leicht ableiten.
Ihr letzter Absatz ist unter ihrem Niveau.
Tja...there we go again. Natürlich erinnere ich mich an Ihre Theorien, nur leider sind diese schwer umsetzbar.
OK...Ihre bayerische Firma hatte Filialen im Osten, gut so!
Ich bin froh, dass es soziale Elemnte wie Hartz IV gibt.
Alternativen sind eine andere Politik,
Welche?
Demokratie
Haben wir die nicht?
Machtausgleich zum Wohle der Menschen und des Planeten, nicht umgebremste Kapital-Akkumulation zugunsten von kleinen Eliten und ihren Helfershelfern
Wie?
So lange ist das noch nicht her, das wir das in akzeptabler Form mal hatten, besser noch in Skandinavien.
Wann?
Aber wem ein Bankenkollaps und damit der totale wirtschaftliche Zusammenbruch im Nacken sitzt, der kann nicht wirklich verhandeln, der muss sich fügen.
Nein - man und niemand muss sich fügen, wenn man nur ein Mindestmaß an Souveränitäts- und Demokratiegesinnung für sich in Anspruch nimmt!
Es war - eher - eine feindliche "Übergabe", denn eine derartige Übernahme, was alle Details des Papers bestätigen.
K e i n halbwegs seinem Volk verbunden Premier, lässt sich derart sein ganzes Land zusammendreschen und in das ökonomische UND soziale Mittelalter bomben - noch dazu von einer nicht dazu legitimierten Truppe, genannt Troika.
Alternativer Beispiele gibt es in der jüngsten (Wirtschafts-)geschichte genug - und wer zusammenhängend lesen kann, dem erschliessen sich die Lösungen auch.
- z.B. Währungsunion_Fiasko - Einfuhrung der DM in der DDR, womit die komplette Wirtschaft zertrümmert wurde.
- Argentinien bis 2002 (als abschreckendes Beispiel - wie ganz Südeuropa ab 2009-10 bis ...?) + die Lösung unter Kirchner ab 2002, wo das Land schon im 2. Jahr (und 5 Jahre danach) Wachstumsraten um die 6-9% erreichte
- und immer wieder Island - ab 2008 un dann ab 2010, wo der Prasident Grimmson eben n i c h t dem Bailout aller Banken zustimmte UND man entgegen den orthodoxen "Rezepten" des IWF und der EU agierte - und das Land innerhalb von 1-2 Jahren auch wieder auf einen guten Kurs brachte. K e i n Mensch musste soziale Einbussen erleiden - und dies bestätigte sogar der IWF 2012 ...
- IOU`s: Varoufakis hatte diese auch in der Schublade - dass diese k e i n ökonomisches Desaster (wie der Euro seit 2006 - wo Deutschlands Exporte durch die verhinderte Aufwertung explodierten und alle Länder seither an die Wand drücken) nach sich ziehen (müssen), kann man sich auch in Kalifornien (unter dem "Steirer" ... Schwarzenegger) en detail ansehen.
Und die eleganteste Art - nämlich einfach als Regierung das griechische Nationabbankgesetz zu ändern - sich die eigene Zentralbank als Finanzierung des Staates zwingend einzuverleiben (was will denn die EZB/Eu dann tun?) und sich aus dem Euro zu verabschieden, wurde auch zum Teil bei Varoufakis angedacht.
Also - n i e m a n d muss sich der Diktatur fügen, wenn man nicht selbst will!
Dazu bedarf es aber eines langen Atems, pofunder Managementerfahrung (wer hatte die denn?) + einer Persönlichkeit (ich sehe keine) die diese schwierige Situation den Menschen vermittel kann.
Das letzterer halte ich sogar für relativ einfach - weil die Griechen sich die letzten Jahre NUR gefügt ... hatten - und ein neuer, auch nicht einfacher Weg ihnen sicher leichter zu vermittenl ist, denn diesen könnten sie selbstbestimmt und mit erhobenen Häuptern einschlagen.
Persönlichkeiten mit Format gibt es - Islands Präsident z.B.
(Hinweis: die griechische Tragödie ist nicht mal 1/10 dessen, was sich in Island bis 2008 abspielte, von Mrd.Korruption bis hin zjm Ausverkauf der "Buchungszeilen-Banken", die alle Bürger ruinieren wollten - der Präsident hatte das Paper n i c h t unterzeichnet!)
https://www.youtube.com/watch?v=e9OP1V43vbc
Das könnten Sie meinen, wenn mein Beitrag nicht seriös wäre!
Meine Meinung ist schon deshalb seriöser als Ihre, weil ich sie seriös begründet habe. Ihre Begründung fehlt.
"Welche? Haben wir nicht? Wie? Wann?" Und "warum überhaupt" fehlt noch.
Sie stellen bloße rhetorische Fragen. Sie haben kein wirkliches Interesse an konkreten Alternativen, da ihre Welt (Bayern) bereits die beste aller Welten darstellt. Ein wenig an den Stellschrauben drehen ok, aber grundsätzlich ist alles gut.
Also, ihre Kommentare entspringen wohl mehr der Langeweile eines satten Lebens. Würde sie gerne mal für längere Zeit in die Hartz IV-Mühlen versenken. Aber vielleicht sind Sie tatsächlich jemand, der mit den für andere als ausreichend befundenen Sozialleistungen selbst zu Rande käme.
Dann allerdings zählten Sie zu einer exotischen Minderheit: ein Fall für die Privatsender, mit der Gefahr dabei, dass man Sie zu einem bayerischen Hartz IV-Schmarotzer diffamiert. Denn Sie kennen doch den Spruch: wer Arbeit will, der findet auch welche, zumal in Bayern.
Ich muss Dir in vielen Punkten widersprechen. Zugleich aber auch Wichtiges bejahen.
Entweder man hat logische Argumente und die werden übernommen oder widerlegt... oder eben nicht.
Was hat Europa, die EU und der Euro eigentlich mit Logik zu tun?
Wenn vollkommen irrational ein falscher Weg beschritten wird, dann sollte man dem nicht folgen.
Natürlich.
Gysi mag ich, weil er logisch denken kann und sowas wie Moralhat.
Da knallen die Sektkorken aus dem Rotkäppchen...für den ehemaligen Vorsitzenden der DDR-Anwaltskammer. Was meinst Du denn, mit welcher Moral man in diese Position gekommen ist, im Arbeiter-und Bauernstaat?
...über Varoufakis durchscheinen lassen. Der im Ggs. zu Schäuble Wirtschaftswissenschaftler ist, also tatsächlich was von der Materie versteht.
Du glaubst noch ernsthaft, Ökonomen verstehen etwas von "der" Materie? Also, dann kannst Du gleich 5 Knöchelchen vor einen Kentucky Fried Chicken schmeißen und ein veganes 21. Jahrhundert ausrufen.
Ich denke Schäuble ist ein Machtmensch, so wie Merkel.
Unwidersprochen.
Weil er so tut, als ob er deutsche Interessen schützt und weil die Deutschen mehrheitlich von der Thematik überfordert sind.
Also wenn er nicht deutsche Interessen schützt, dann ist er wohl ein finnischer Trittbrettfahrer...auf Rollen. Warum die Deutschen allgemein überfordert sind, wissen wohl nur die intellektuellen Rohdiamanten der dFC. Deshalb trifft man sich hier wahrscheinlich auch im "kleinen Kreis"...ist aber okay, tut ja niemanden weh.
Aber schon recht, das Parteiensystem bestraft konsequent aufrechte und ehrliche Menschen mit echten Überzeugungen...
Keine Einwände.
Sie stellen bloße rhetorische Fragen.
Nein. Sie wissen was das ist?
Sie haben kein wirkliches Interesse an konkreten Alternativen, da ihre Welt (Bayern) bereits die beste aller Welten darstellt. Ein wenig an den Stellschrauben drehen ok, aber grundsätzlich ist alles gut.
Etwas übertrieben, aber richtig! Aber ich ich bin ja nicht derjenige, der kritisiert und nörgelt, deswegen ist es an den Kritikern und Nörglern Alternativen aufzuzeigen.
Würde sie gerne mal für längere Zeit in die Hartz IV-Mühlen versenken.
F4 - Wasser!
Aber vielleicht sind Sie tatsächlich jemand, der mit den für andere als ausreichend befundenen Sozialleistungen selbst zu Rande käme.
Ich habe schon von weniger gelebt.
Denn Sie kennen doch den Spruch: wer Arbeit will, der findet auch welche, zumal in Bayern.
Und wieder gebe ich Ihnen Recht. Derzeit ist die Arbeitsmarktlage sehr gut. Lasse mich aber auch vom Gegenteil ÜBERZEUGEN.
Heiner Flassbeck hat schon 2004(!) den Crash 2008 vorhergesehen
Von Varoufakis gibt es das Büchlein "Ein bescheidener Vorschlag zur Lösung der Eurokrise" (gemeinsam verfasst mit Stuart Holland und James K. Galbraith) auf Deutsch. Professor Steve Keen ist mir unbekannt. Dass er als Einziger den Megacrash 2008 vorausgesehen haben soll, halte ich für ein Gerücht. Mir fällt auf Anhieb der deutsche Ökonom Max Otte und der US-Ökonom Nouriel Roubini ein.
In seiner großartigen Abrechnung mit dem Neoliberalismus und der Monokultur in der deutschen Wirtschaftswissenschaft „Glasperlenspiel oder Ökonomie“ hat Heiner Flassbeck (Ex-Chef-Volkswirt bei UNCTAD und Staatssekretär bei Finanzminister Lafontaine) schon 2004(!) den Supercrash vorhergesehen:
Vor diesem Hintergrund und der andauernden wirtschaftlichen Krise darf das Fach nicht sich selbst überlassen bleiben. Andere Wissenschaften und die Wissenschaftspolitik müssen sich einmischen und mithelfen zu kontrollieren, ob einfachste Grundsätze wissenschaftlicher Arbeit gewahrt bleiben oder ob das Fach zu einer reinen Kunstlehre entartet, die ideologische Zugangsschranken für Nicht-Gläubige schafft. Philosophie und Erkenntnistheorie dürfen nicht vor der Geheimsprache der Glasperlenspieler zurückschrecken, sondern müssen darauf insistieren, dass die herrschende Ökonomie ihre Aussagen wie jede andere Wissenschaft an der Realität überprüft und damit der Falsifikation (wieder) zugänglich macht. Geschieht das nicht, müssen wir wohl auf eine "große Falsifikation" warten, wie sie schon einmal, Ende der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts, die Sinnlosigkeit des Glasperlenspiel innerhalb weniger Wochen jedermann vor Augen geführt hat.
https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2004/september/glasperlenspiel-oder-oekonomie
Ja, Prioritäten setzen
Sie wollen doch sicher dem deutschen Großmachtstreben nicht im Wege stehen. Opfer müssen gebracht werden.
Helm ab zum Gebet!
Ja, Opfer müssen gebracht werden, die Nazi emanzen wollen ins Geschichtsbuch ! und ihre eigene Mafia mit Geld beschicken. aber die griechen wären niemals "gerettet" worden, wenn ihr Verlust nicht ein Loch in die Nato-doktrin der Weltherrschaft reißen würde. es kann auch nicht sein, daß Schuldenmacher nicht bestraft werden und einfach fröhlich weiter Schulden machen. Jetzt müssen sie es ertragen, das Diktat, warum, weil sie nicht in der Lage waren um vernünftig mit geld umzugehn. Das müssen sie jetzt eben per Diktat lernen. Die sind auch nicht in der Lage, um zu sagen : ok, wir wischen denen eins aus, wir halten zwei, drei Jahre mit der Drachme durch und dann haben wir es geschafft. und das wäre so, die Drachme würde sicher wachstum generieren. aber da sind sie nicht in der Lage dazu, also müssen sie das Diktat schlucken, die Kröte schlucken. das ist alles - entweder dies oder jenes. Aber weder dies noch jenes, nein , das kann ja wohl überhaupt nicht angehn !
"Lasse mich aber auch vom Gegenteil überzeugen."
wohl kaum, denn auf:
"Sie haben kein wirkliches Interesse an konkreten Alternativen", ihre Antwort:
"Etwas übertrieben, aber richtig!"
Ich verallgemeinere mal bei Ihnen, das dürfte hier zutreffend sein.
"Was hat Europa, die EU und der Euro eigentlich mit Logik zu tun?"
Offenbar nicht viel, sollten sie aber, oder nicht? Zumindest logisch begründbar sein? Oder auf logischen Fundamenten stehen?
"Da knallen die Sektkorken aus dem Rotkäppchen...für den ehemaligen Vorsitzenden der DDR-Anwaltskammer. Was meinst Du denn, mit welcher Moral man in diese Position gekommen ist, im Arbeiter-und Bauernstaat?"
Keine Ahnung. Ich kenne die DDR-Justiz nur vom Hören-Sagen und Anwälte sind zumindest keine Staatsanwälte.
Ich will auch nicht die Lanze über Leute brechen, die im "falschen" System aufgewachsen sind und dort sowas wie "Karriere" gemacht haben, dazu braucht es schon etwas mehr. Es gab tatsächlich Leute, die die DDR für das bessere und gerechtere System hielten, angesichts des Schei**systems in dem wir jetzt leben, sollten wir da nicht zu hochmütig sein...
Ich spreche über den Gysi, den ich bisher medial wahrnehme. Und da scheint er sowas wie Moral zu repräsentieren. Was in der Opposition aber auch nicht sonderlich schwer ist. Und er hat sowas wie makroökonomischen Sachverstand, den er nur noch mit einer handvoll Parlamentarier teil. Die konservativ-liberale Ecke verwechselt notorisch Wwirtschaftshörigkeit mit Wirtschaftskompetenz...
"Du glaubst noch ernsthaft, Ökonomen verstehen etwas von "der" Materie? Also, dann kannst Du gleich 5 Knöchelchen vor einen Kentucky Fried Chicken schmeißen und ein veganes 21. Jahrhundert ausrufen."
Du willst nicht ernsthaft behaupten, dass ein Justizheini mehr davon versteht? Noch dazu, wenn er Exportüberschüsse rechtfertigt und prozyklisches Sparen gut findet?
Und ja, ich glaube, dass man als Volkswirtschaftler Zusammenhänge verstehen kann. Das hängt aber selbstverständlich auch davon ab, welcher ökonomischen Schule man mehr folgt. Ob man Fakten aus der Realität z.B. lieber ignoriert, der reinen Lehre zu Liebe, oder ob man sich daran misst.
Die Neoklassiker haben den Ruf der Volkswirtschaftslehre ruiniert, aber das heißt weder, dass alle Ökonomen Neoklassiker sind, noch dass diese Lehre generell vollkommen sinnlos
"Also wenn er nicht deutsche Interessen schützt, dann ist er wohl ein finnischer Trittbrettfahrer...auf Rollen."
Du bist dir ziemlich sicher. Ist es im Interesse Deutschlands, wenn wir z.B. Griechenland in die Pleite treiben? Sind es nicht Schäuble und Merkel, die eine ständige europäische Integration (und damit Auflösung Deutschlands) befürworten? Stehen nicht ihre Unterschriften unter dem Ermächtigungsgesetz ESM?
Nicht alles ist so, wie die uns glauben machen wollen. Ich bin durchaus nicht sicher, in welchem Interesse die agieren. Oder ob sie einfach nur auf Sicht fahren. Irgendeiner kruden Ideologie folgend...
"Warum die Deutschen allgemein überfordert sind, wissen wohl nur die intellektuellen Rohdiamanten der dFC."
Frag doch mal IRGENDJEMANDEN, was es mit Leistungsbilanzdefiziten auf sich hat. Oder woher unser Geld kommt. In 90% der Fälle bekommst du fragende Gesichter als Antwort oder Unsinn erzählt. Auf dieser Basis eine makroökonomische Krise lösen zu wollen, ist aussichtslos.
Weshalb ja auch alle lieber personalisieren und pauschalisieren, ala die "faulen Griechen", das versteht halt jeder, nicht? Ich mache den Deutschen keine Vorwürfe, es ist kompliziert und leider nicht mal Schulthema. Und die anderen Völker verstehen die Zusammenhänge mehrheitlich genausowenig. Ist halt einfach ein Fakt.
Nun, wir haben doch als hauptmotiv , daß Milliardengelder aus den Staatshaushalten permanent in die taschen der bankster fließen - und somit das bankensystem dauersubventionieren. Wenn nun griechenland den bankrott erklären würde, dann wäre dieser Weg der Umverteilung ans Finanzkapital versperrt. Was würde die alte dann machen ? Dann müßten sie sich was ganz andres einfallen lassen. Es geht ja nur um die Camouflage dieses Vorgangs. Um diesen Vorgang weiterzubetreiben, braucht man die Griechen-schulden. Daher natürlich auch kein Schuldenschnitt. Die leute lassen sich eben von dieser ganzen absurden Gipfelkommödie ablenken, und Schäuble ist ganz geschickt darin, die hirnverneblung zu betreiben.
Nein, Demokratie haben wir keine mehr, sondern die Herrschaft des Finanzkapitals und nicht demokratisch legitimierter Finanz-Institutionen. (s.o.)
Wall-Street-Journal : es sei völlig egal, ob die Völker Europas wie in Frankreich, Italien ... Anti-Austerität wählen oder nicht. Die Europäischen Institutionen und die ökonomische Macht sorgen schon dafür, dass das, was die Völker wählen, ohne wirkliche Konsequenzen bleiben wird.
https://scontent-fra3-1.xx.fbcdn.net/hphotos-xap1/v/t1.0-9/11760152_382784511918191_2463195367744751973_n.jpg?oh=f2821d3bbc635ef08d6eca8174117fe2&oe=56591865
Sie wollen doch sicher dem deutschen Großmachtstreben nicht im Wege stehen. Opfer müssen gebracht werden.
Helm ab zum Gebet!
Sie müssen in Ihrem Solidargulag in München-Bogenhausen sehr gelitten haben.
Die "Völker" wählen in ihrer Mehrheit doch gar nicht Anti-Austerität! Wenn EINE Demokratie sich so entscheidet, haben die 18 anderen auch das Recht sich ANDERS zu entscheiden.
Es ist geradezu pervers, dass die Schuldner sich anmaßen darüber zu entscheiden, unter welchen Bedingungen sie das geliehene Geld zurückzahlen wollen. Machen Sie das mal bei Ihrer Sparkasse...
Und was heißt denn "Anti-austerität" ?? Das ist doch Propagandageflunkere. Etwas anderes als "Austerität" bleibt im Euro doch gar nicht übrig ! oder sollen die griechen das recht haben, dauerhaft über ihre Verhältnisse zu leben, und die anderen bezahlen die Rechnung ? Also bitte. - Die oxi-Volksabstimmung war ein witz , mehr nicht. Völlig unglaubwürdig, denn oxi hätte doch bedeuten müssen: Abbruch der Verhandlungen und Zahlungsunfähigkeit. und nicht oxi= weiterverhandeln !! Das war ein Propaganda-Gag, diese Volksabstimmung. Von sowas darf man sich doch nicht blenden lassen. Die wollten nur mehr rausschlagen. Und , sehr richtig, daß es dafür die Quittung gab.
Daraus muss ich leider schließen, dass Sie kaum praktikable Antworten zu bieten haben.
Wie erklären Sie sich eigentlich die Tatsache, dass die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung (siehe Wahlergebnisse) ebenfalls kaum Interesse an einer "anderen politik" hat? Kann es nicht sein, dass eher Sie irren...?
Demokratieillusion
Ja, die Ohnmacht diesen Verhältnissen gegenüber macht jedem zu schaffen, der sich nicht durch Konsumismus und Massenmedien narkotisieren lässt.
Einer der Säulenheiligen des neoliberalismus, Milton Friedman, hat ganz offen zugegeben, dass sich Neoliberalismus und Demokratie nicht vertragen. Demokratie ist ein Geschäftsrisiko für multinationale Konzerne. Der Hintergrund von Abkommen wie TTIP ist, dieses Geschäftsrisiko zu minimieren.
Die Trilaterale Kommission hat schon 1975 ungeniert das Ideal einer „spectator democracy“ (Zuschauer-Demokratie/Illusion von Demokratie) propagiert.
Je mehr man sich mit dem Thema beschäftigt, desto größer wird die Verzweiflung. Aber immerhin kann ich zwischen über 40 Sorten von Joghurt auswählen, das ist doch was ...
Sie fallen wieder in den gleichen Modus zurück. Das kenne ich ja nun bereits. Im 2ten Abschnitt machen Sie genau das, was Sie ständig von den Kritikern einfordern. "Überwältigende Mehrheit" wäre auf ganz spezifische Fragestellungen zu überprüfen und ist nicht mit einem Wahlergebnis zu verwechseln. Wieviel Prozent die CDU tatsächlich von den Wahlberechtigten bekommen hat, können Sie hier nachrechnen: Bundestagswahl.
Es ist keine Frage von Irrtum, sondern eine unterschiedliche Sichtweise, was soziale Gerechtigkeit betrifft. Da positionieren Sie sich am politischen Mainstream, wo sie wohl gut aufgehoben sind. Die Kritiker hier im Freitag stehen eben nicht in diesem Mainstream und haben dediziert andere Vorstellungen. Es scheint aber ein Hobby von Ihnen zu sein, komplexe Probleme mit trivialen Aspekten zu verbinden.
Bei den Kritikern ist das Wissen i.d.R. vorhanden (wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Vorstellungen), was Sie zwar ständig als Begründung einfordern, aber mangels Offenheit nicht verarbeiten wollen.
Ihre tatsächliche Einstellung lässt sich gut ich in meinem letzten Kommentar nachlesen. Meinen sie nicht, dass man Sie wenigstens da beim Wort nehmen sollte?
Wieviel Prozent die CDU tatsächlich von den Wahlberechtigten bekommen hat, können Sie hier nachrechnen: Bundestagswahl.
Da muss nichts gerechnet werden. Ihren Theorien hängt höchstens ein Teil der Linken und der linken Grünen an. Über den deutschen Tellerrand geblickt...was ist zum Beispiel mit Großbritannien? Und ja, ich kenne die Zahlen - Link unnötig.
komplexe Probleme mit trivialen Aspekten zu verbinden.
Das Hauptproblem hier ist, dass auf lösbare Probleme hier zugegeben nicht triviale, aber immer nur theoretische, teils überholte und weitestgehend weltfremde Antworten (wenn überhaupt - ich nehme Sie hier sogar zum Teil aus) gegeben werden.
Offenheit
Ich lasse mich gerne überzeugen und höre auf Argumente, nur kommen die oft nur als Vorurteile oder als parolenhafte, kommunistisch anmutende, verbitterte Worthülsen daher. Und Entschuldigung für das Vertreten einer anderen (wenn auch Mainstream - obwohl das nicht immer zutrifft) Meinung.
Das übliche Spielchen: absolute Armut gegen relative Armut
Na klar, wer arm ist, bestimmen Sie. Wer nicht in zerschlissener Kleidung in der Fußgängerzone betteln gehen oder in den Abfallkörben nach Essbarem suchen muss, wer nicht in einer Wellblechhütte im Wald haust oder unter Brücken nächtigt, der ist eigentlich nicht "richtig" arm, nicht wahr?
Sie möchten den Eindruck erwecken, unsere sozialen Verwerfungen, die zunehmende Armut wären Pipifax gegenüber den Problemen z. B. in Bangladesch oder Burkina Faso.
Und natürlich ist da ein großer Unterschied, aber es ist eine menschliche Naturkonstante, dass man seinen Status durch Vergleich mit seinem unmittelbaren sozialen Umfeld festlegt, dass man sich an Verwandten, Bekannten, Arbeitskollegen, Mitschülern usw. orientiert. Kurz, man hält sich an das, was im eigenen Kulturkreis als normal, als Standard gilt.
Ihre Argumentation hat erst Hand und Fuß, wenn Sie auch unsere Manager auffordern, sich an den Einkommensverhältnissen der „Leistungsträger“ in den Dritte-Welt-Ländern zu orientieren. Aber bei denen soll wohl der Himmel die Grenze sein?
Und dann noch dieser Regionalchauvinismus. Bayern konnte erst durch die Zuwendungen aus dem Länderfinanzausgleich seine Wirtschaftsstruktur aufbauen. Jetzt möchte es für andere Länder nicht mehr zahlen, die von einem wenig beeinflussbaren Strukturwandel (Wegbrechen ganzer Wirtschaftssektoren Bergbau, Schiffsbau usw.) gebeutelt wurden. Bayern hat mit der Autoindustrie, High-Tech-Firmen und der schönen Landschaft (Tourismus) einfach nur Glück gehabt.
Na klar, wer arm ist, bestimmen Sie. Wer nicht in zerschlissener Kleidung in der Fußgängerzone betteln gehen oder in den Abfallkörben nach Essbarem suchen muss, wer nicht in einer Wellblechhütte im Wald haust oder unter Brücken nächtigt, der ist eigentlich nicht "richtig" arm, nicht wahr?
Ja!!
Sie möchten den Eindruck erwecken, unsere sozialen Verwerfungen, die zunehmende Armut wären Pipifax gegenüber den Problemen z. B. in Bangladesch oder Burkina Faso.
Auch im Gegensatz zu fast allen anderen Ländern der Erde.
aber es ist eine menschliche Naturkonstante, dass man seinen Status durch Vergleich mit seinem unmittelbaren sozialen Umfeld festlegt, dass man sich an Verwandten, Bekannten, Arbeitskollegen, Mitschülern usw. orientiert. Kurz, man hält sich an das, was im eigenen Kulturkreis als normal, als Standard gilt.
Oh nein! Genau das führt zu dem Wahnsinn, dass ALLE ein iPhone haben müssen, Flachbildfernseher ihr Eigen nennen und als "arm" gelten, wenn sie nicht jedes Jahr in den Urlaub fahren.
Aber bei denen soll wohl der Himmel die Grenze sein?
Dafür gibt es Regeln und die müssen auch streng eingehalten werden.
Und dann noch dieser Regionalchauvinismus. Bayern konnte erst durch die Zuwendungen aus dem Länderfinanzausgleich seine Wirtschaftsstruktur aufbauen. Jetzt möchte es für andere Länder nicht mehr zahlen, die von einem wenig beeinflussbaren Strukturwandel (Wegbrechen ganzer Wirtschaftssektoren Bergbau, Schiffsbau usw.) gebeutelt wurden. Bayern hat mit der Autoindustrie, High-Tech-Firmen und der schönen Landschaft (Tourismus) einfach nur Glück gehabt.
Schon mal nachgerechnet, wie viel Bayern insgesamt schon zurückgezahlt hat? Die Autoindustrie und die High-Tech-Firmen waren nicht gottgegeben, Bayern hat gute Rahmenbedingungen geschaffen (FJS). Wer wollte den jahrelang nichts vom Ende des Bergbaus wissen? Den Schiffsbau liegt zudem nicht so im Argen, wie Sie es hier darstellen.
Sie stehen einfach drauf, dass die einen für die anderen zahlen. Das ist in gewisser Weise in Ordnung, aber nicht damit diejenigen dann das bezahlte Geld verschwenden (Berlin, Frühverrentung in Griechenland, usw.).
Wir haben für Griechenland gesammelt. "Alexis Sorbas" muss wieder tanzen können!
Hollande hat in FR mit Anti-Austerität gewonnen, Syriza in GR, u.a. ... sie wurden eingenordet ...
Die anti-demokratischen Verordnungen der nicht-demokratisch legitimierten Troika verbieten aber den Ländern die Politik, die ihre Völker gewählt haben.
Das ist Kolonilaismus und Diktatur. "Ihr seid blöd" wir wissen besser, was für Euch gut ist.
Schulden bei der Zentralbank zu haben, rechtfertigt nicht die Enteignung und Entmündigung. Sie können Vorgaben machen, etwa für ausgeglichene Haushalte ... aber NIEMALS wie das im Detail zu erreichen ist. Sie rechtfertigen ohne Argumente Schuldsklaverei.
Und ihre Sparkasse kann ihnen auch nicht vorschreiben, wie sie ihr Unternehmen zu führen haben, nur bestimmte bilanzielle Vorgaben machen.
Pervers sind diese Kolonialistischen Haltungen, Schulden=Sklaverei.
Bis jetzt hat DEU keinen Euro Steuergelder nach GR geschickt, aber Dutzende Milliarden an GR und der Krise verdient.
Etwas anderes als "Austerität" bleibt im Euro doch gar nicht übrig !
Ja, weil DEU die anderen Länder dazu zwingt und mit schonungslosem Lohndumping alles kaputt macht.
Sie können @Daniel Meister wohl nur in "schlagenden Verbindungen" beeindrucken. Ansonsten müssen Sie jedes Detail bis zum Ermüden diskutieren, um zum Schluss mit: "und dennoch.." gezirkelt zu werden.
Auch Reiche haben das Recht, unter Brücken zu schlafen. Es kommt also immer auf die Perspektive an, wie man die soziale Wirklichkeit im Sinne bestehender Verhältnisse legitimieren will. Mit der Satire kann man da etwas an der Fassade kratzen.
Bevor ich mir einen Wolf schreibe, hier ein Link:
https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2008/oktober/hartz-iv-hetze
Der Text ist schon etwas älter, aber, wie man an Ihnen sieht, immer noch aktuell.
Ob ALLE ein iPhone und Flachbildfernseher haben, weiß ich nicht, aber diese Teile werden zu einem Großteil gebraucht sein oder sind gespendet worden. Denn obwohl es Ihnen nicht klar zu sein scheint, wir leben nicht mehr im 19. Jht., sozial Schwache dürfen an den modernen Kommunikationsformen Anteil nehmen.
Haben Sie das Gefühl, dass die Regeln für Manager „streng“ eingehalten werden?
Ich stehe nicht einfach darauf, „dass die einen für die anderen zahlen“, aber ich bin für einen sozialen Ausgleich.
Ob ALLE ein iPhone und Flachbildfernseher haben, weiß ich nicht, aber diese Teile werden zu einem Großteil gebraucht sein oder sind gespendet worden. Denn obwohl es Ihnen nicht klar zu sein scheint, wir leben nicht mehr im 19. Jht., sozial Schwache dürfen an den modernen Kommunikationsformen Anteil nehmen.
Aber nicht so. Gebraucht? Nunja, es sind Luxusgeräte, die man nicht braucht und die auch niemanden einfach so "zustehen"
Es gibt Leute, die unverschuldet in Armut geraten und es gibt Schmarotzer - man muss differenzieren.
Haben Sie das Gefühl, dass die Regeln für Manager „streng“ eingehalten werden?
Jein. Ist aber auch nicht schlimmer, als das Verhalten Griechenlands, da macht es Ihnen ja offensichtlich nichts aus, wenn jemand Regeln verletzt.
Hollande hat in FR mit Anti-Austerität gewonnen
...und musste bald einsehen, dass es so nicht geht. Wo ist er jetzt - schon mal aktuelle Umfragen zu Hollande gesehen. Er hat eben auch Dinge versprochen, die sich nicht halten lassen - Tsipras hat heute wohl auch alle seiner Wahlversprechen gebrochen.
Das ist Kolonialismus und Diktatur. "Ihr seid blöd" wir wissen besser, was für Euch gut ist.
Wer zahlt schafft an. Niemand zwingt die Griechen es ohne unser Geld zu tun.
Und ihre Sparkasse kann ihnen auch nicht vorschreiben, wie sie ihr Unternehmen zu führen haben, nur bestimmte bilanzielle Vorgaben machen.
...und wenn Sie nicht mehr zahlen?
Pervers sind diese Kolonialistischen Haltungen, Schulden=Sklaverei.
Manchem Land ging es als Kolonie heute noch besser :-) ...aber das ist ne andere Baustelle.
Hans Springstein schrieb:
"Ich habe etwas wiedergefunden, was ich zum Thema schon zuvor mal gelesen hatte: "Griechenland wird systematisch vom IWF in den Ruin getrieben. Ein möglicher Grund dafür: Griechenland sitzt auf riesigen Öl- und Gasvorkommen, genügend für eine geopolitische Umwälzung""
Ein hoch interessanter Artikel. Daraus:
"Wie 2010 erstmals bekannt wurde, lagern unter dem Ionischen Meer zwischen Griechenland und Sizilien mehr als 22 Milliarden Barrel Öl, mehr als 4 Milliarden im Norden der Ägäis. Hinzu kommen Erdgasreserven im Wert von 9 Billionen US- Dollar, wie der griechische Analyst Aristoteles Vassilakis schätzt. Das Erdgas hat einen Reinheitsgehalt von 99 Prozent und kann sofort industriell verarbeitet werden. Unter griechischem Boden lagern zudem Gold, Uran, Osmium und andere seltene Mineralien."
Und:
"Der Konzern bohrt bereits in griechischen Gewässern und fordert einen Löwenanteil von 60 Prozent für sich ein. Die verbleibenden 40 Prozent sollen sich Griechenland und die Türkei teilen. Dabei wird es wohl nicht bleiben. US- Außenministerin Clinton war bereits zum wiederholten mal in Athen, um die amerikanischen Machtansprüche auf die Lagerstätten des Mittelmeers zu sichern. So fordert der IWF, Griechenland müsse seine Häfen und öffentlichen Einrichtungen veräußern, um seine Schulden zu reduzieren, darunter auch die staatlichen Ölgesellschaften."
Ich fragte:
Wurde über diese - wie ich annehme - belegbaren Fakten in dem wochenlangen Mediendrama Griechenland irgendwo berichtet bzw. diskutiert?
Habe ich da möglicherweise etwas verpasst?
Haben die Gas- und Ölvorkommen, von denen hier die Rede ist, seitens der griechischen Regierung bei der Problemlösung bezüglich der aktuellen Schuldenkrise irgendeine Rolle gespielt?
Wissen Sie (oder jemand anders) dazu etwas?
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Nicht einer hat geantwortet.
Deshalb frage ich jetzt Sie, Herr Lutz Herden:
Wissen Sie etwas darüber?
Nichts von "unseren" Steuergeldern ist nach GR geflossen. Sie können ihre dämlichen Propaganda Lügen noch so oft wiederholen. Es ist Geld der Zentralbank, die genauso GR wie DEU dienen sollte. Und bekommen haben unsere Banken davon mehr als GR selbst.
Wie Ihresgleichen "einsehen" betreibt, haben wir gesehen - verabscheungswürdig - ekelerregend - der hässliche Deutsche ist wueder auferstanden.
Ich werde sie einfach ignorieren. Ihren Schmutz werde ich nicht in mein Hirn lassen.
Nichts von "unseren" Steuergeldern ist nach GR geflossen. Sie können ihre dämlichen Propaganda Lügen noch so oft wiederholen. Es ist Geld der Zentralbank, die genauso GR wie DEU dienen sollte. Und bekommen haben unsere Banken davon mehr als GR selbst.
Aber wir haften mit unseren Steuergeldern. Wieso steht "unsere" bei Ihnen in Gänsefüßchen, denn sind es nicht mehr unsere Steuern?!
Das Retten unserer Banken war um Einiges sinnvoller, als das Bezuschussen Griechenlands oder finden Sie nicht auch, dass "wir" gut aus der Finanzkrise gekommen sind.
Wie Ihresgleichen "einsehen" betreibt, haben wir gesehen - verabscheungswürdig - ekelerregend - der hässliche Deutsche ist wueder auferstanden.
Ich werde sie einfach ignorieren. Ihren Schmutz werde ich nicht in mein Hirn lassen.
Tja, da haben Sie sie wieder aufgemacht, die unterste Schublade.
Das liegt nicht allein an Schule und BILDung, sondern an der Seilschaft Wirtschaft, Politik und LeitHammelMedien; dazu ein Video:
krosta.tv Vortrag: "Meinungsmacht" Warum spielt die Friedensbewegung keine Rolle in den Leitmedien?
oder ein Buch
Uwe Krüger: Meinungsmacht
Das Retten unserer Banken war um Einiges sinnvoller, als das Bezuschussen Griechenlands oder finden Sie nicht auch, dass "wir" gut aus der Finanzkrise gekommen sind.
Daniel Meister pullt einen Pofalla und erklärt die Finanzkrise für beendet.
Tsss....
Regelbewahrer
>> Aber nicht so. Gebraucht? Nunja, es sind Luxusgeräte, die man nicht braucht und die auch niemanden einfach so "zustehen" <<
Gottseidank bestimmen das nicht Sie!
Im Grundsatzurteil des Bundesverfassungsgerichts über Hartz IVaus dem Jahre 2010 heißt es jedenfalls, dass „der unmittelbar verfassungsrechtliche Leistungsanspruch auf Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums […] auch die Sicherung der Möglichkeit zur Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen und zu einem Mindestmaß an Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben umfasst.“
Ob man iPhones noch als „Luxusgeräte“ bezeichnen kann – na ja.
>> Es gibt Leute, die unverschuldet in Armut geraten und es gibt Schmarotzer - man muss differenzieren. <<
Meines Wissens liegt die Missbrauchsquote bei Sozialmissbrauch bei ca. 5 Prozent. Wenn die Steuerhinterziehungsquote auch so einen Wert erzielen würde, bräuchten wir uns über die Finanzierung unseres Staatshaushalts bzw. unserer verfallenden Infrastruktur keine Sorgen machen.
>> Jein. Ist aber auch nicht schlimmer, als das Verhalten Griechenlands, da macht es Ihnen ja offensichtlich nichts aus, wenn jemand Regeln verletzt. <<
Wenn eine Regel verletzt wird, das scheint für deutsche Oberlehrer das Schlimmste zu sein. Das Leben als Regelwerk, da bekommt er feuchte Augen.
Danke für den Hinweis, aber ich habe solche Zeitgenossen in der Münchner Fußgängerzone schon öfters zur Weißglut gebracht.
"Das Retten unserer Banken war um einiges sinnvoller, als das Bezuschussen Griechenlands oder finden Sie nicht auch, dass "wir" gut aus der Finanzkrise gekommen sind."
Es ist zwar hoffnungslos, aber trotzdem: Was meinen Sie wohl, wo die Schulden geblieben sind? Wer suchet, der findet. Noch ein Tipp: dabei nicht die Bürgschaften vergessen. Und, der ganze Vorgang verstieß auch noch gegen demokratische (parlamentarische) Grundsätze.
Da das mit Schulden so gut geklappt hat, sollte man das auch auf große Vermögen übertragen können (dito: Kollektivierung!) Die ewig herhaltende schwäbische Hausfrau wäre davon wirklich nicht betroffen.
Kollektivierung
Du meine Güte! Ich sehe schon Kolchosen!! Und ich dachte, wenigstens Sie sind kein Ewiggestriger...
Bürgschaften
Da wo es Sinn macht, aber nicht für Griechenland!
Ob man iPhones noch als „Luxusgeräte“ bezeichnen kann – na ja.
Also, wenn ein iPhone zum Existenzminimum gehört, dann hört es auf. Das ist Jammern auf höchstens Niveau.
Mindestmaß an Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben umfasst.
Genau und dazu braucht man nen Fernseher. Wie wär’s mit ‘nem Zeitungsabo?
5 Prozent
5 Prozent zu viel. Von der Dunkelziffer ganz zu schweigen. Selbst ich kenne Leute, die keinen Bock auf Arbeit haben und das auch ganz unverhohlen kundtun, aber Transferleistungen kassieren.
Wenn eine Regel verletzt wird, das scheint für deutsche Oberlehrer das Schlimmste zu sein. Das Leben als Regelwerk, da bekommt er feuchte Augen.
Die schlimmsten Regelfetischisten waren übrigens immer "-isten": Faschisten, Kommunisten, Sozialisten...
Wusste doch, dass ich Sie kenne...;-)
Sie sind so leicht zu durchschauen. Bietet man Ihnen ein Förmchen zum Spielen an (Kollektivierung), dann nehmen Sie es gerne an. Aus den bisherigen Texten von Ihnen kann ich keine eigenen positiven Gedanken entnehmen, sodass ich weitere Kommentare für überflüssig halte.
„Für Freiheit, Gerechtigkeit, das Grundgesetz, freie Marktwirtschaft, Law and Order“. Ich nehme an, dass Sie ihr Logo erkennen. Sie sind nun fast zwei Jahre dabei und es wäre eine schöne Aufgabe, wenn Sie aus der Zusammenstellung ihren 1ten Beitrag machen. Ich werden dann so „aufbauend“ ihren Text kommentieren, wie Sie sich bisher hier gezeigt haben. Aber Ihnen wird sicher etwas einfallen, warum mein Vorschlag für Sie unzumutbar ist. Diese „Freiheit“ können Sie sich natürlich nehmen.
zwei Jahre drei Jahre
Haupsache die Deutschen liefern fleißig weiter Panzer und U - Boote! Da ist Kredit da! Schweinerei!
Haupsache die Deutschen liefern fleißig weiter Panzer und U - Boote! Da ist Kredit da! Schweinerei!
Sozialneid nach unten
>> Also, wenn ein iPhone zum Existenzminimum gehört, dann hört es auf. Das ist Jammern auf höchstens Niveau. <<
Es ist sehr amüsant, zu sehen, wie Sie sich an einer unwichtigen Petitesse festklammern, nur um Ihrem primitiven Ressentiment Zucker zu geben. Gibt es denn Erkenntnisse darüber, wie hoch der Prozentsatz der iPhone-Besitzer bei Transferempfängern ist? Weiß man, wie diese Geräte finanziert werden, zahlt das Sozialamt, das Jobcenter, braucht man gar nur einen Antrag stellen, und unsere großzügigen Fallmanager genehmigen ihn?
>> Genau und dazu braucht man nen Fernseher. Wie wär’s mit ‘nem Zeitungsabo <<
Im Sozialneid nach unten macht dem deutschen Kleinkrämer keiner was vor!
>> 5 Prozent zu viel. Von der Dunkelziffer ganz zu schweigen. Selbst ich kenne Leute, die keinen Bock auf Arbeit haben und das auch ganz unverhohlen kundtun, aber Transferleistungen kassieren. <<
Die Obsession mit der Dunkelziffer darf nicht fehlen, und natürlich kennen Sie Leute, die nicht arbeiten, sondern nur kassieren wollen.
Es gab mal eine Zeit in Deutschland, da kannte fast jeder einen Juden, der einen Deutschen übers Ohr gehauen hat; nach dem Krieg gab es viele Deutsche, die einem Juden geholfen haben wollten. Was ich sagen möchte, auf die Beobachtungen von missgünstigen Zeitgenossen gebe ich nicht viel.
>> Die schlimmsten Regelfetischisten waren übrigens immer "-isten": Faschisten, Kommunisten, Sozialisten... <<
Leider fehlen die Kapitalisten, Nationalisten und die Chauvinisten in Ihrer Aufzählung. Und, vielleicht erinnern Sie sich, die Sozialisten waren bei der Humanisierung und Zivilisierung des Kapitalismus an vorderster Front dabei. Beim größten Regelverstoß des 20. Jht.s, dem Holocaust, waren gleich wieder welche -isten beteiligt?
keine eigenen positiven Gedanken
Also bitte! ICH bin doch hier derjenige, der ANDAUERND betont, dass es uns noch nie so gut ging. Zufriedenheit mal 10. Jammern und nörgeln tun doch hier die anderen.
Sie können meinen Kommentaren gerne einen "Beitrag" entnehmen, da manche von diesen eh länger sind als manche der Beiträge.
unwichtigen Petitesse
Mhmm....wer sie halt zahlt, die unwichtige Petitesse...
Im Sozialneid nach unten macht dem deutschen Kleinkrämer keiner was vor!
Ich befürchte im Neid insgesamt.
Es gab mal eine Zeit in Deutschland, da kannte fast jeder einen Juden, der einen Deutschen übers Ohr gehauen hat;
Jawohl - die Nazikeule. Alle die anders denken sind - richtig - Nazis! Völlig aus dem Zusammenhang heraus, aber egal, was Ihnen nicht passt, muss braun sein.
Der Verweis auf den Holocaust reiht sich da schön ein. Das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte hat die schlimmste aller Ideologien, der Faschismus, zu verantworten. Was viele andere Ideologien allerdings nicht humaner macht.
Die Griechen kaufen das nicht gerne?
es sind mehr
"..dass es uns noch nie so gut ging."
wenn schon, "dass es mir noch nie so gut ging."
Da ich aus den 50ern bin und zwei erwachsene Kinder habe, kann ich sehr wohl unterscheiden, wie wenig zutreffend ihre Behauptung ist. Wenn sie allerdings undifferenziert das BIP als Größe heranziehen, könnte man das als zutreffend bezeichnen, wiewohl selbst dann die Leistungsfähigkeit in monetären Einheiten wenig über die tatsächlichen Verhältnisse aussagt.
Eine unvollständige Liste der Faktoren, die sich für Arbeitnehmer zumindest seit Anfang der 80er Jahr verschlechtert haben:
1. Berufseinstieg schlechter bezahlt und häufiger in ungesicherten Beschäftigungsverhältnissen,
2. Das Risiko, seinen Job zu verlieren, hat sich erhöht,
3. Die Absicherung durch die Arbeitslosenversicherung hat sich gravierend verschlechtert (keine Wahl mehr nach Qualifikation),
4. Die Abgabenlast und Zuzahlungen haben sich erhöht (dank einseitiger Kapitalentlastung),
5. Die Belastungen im Beruf haben sich erhöht (Indikator psychische Krankheiten),
6. Die gesamte Rentenkonstellation hat sich stark verschlechtert (länger und weniger/ auch Berufs- und Erwerbsunfähigkeit, Streichung von Anerkennungszeiten),
7. Die Zumutbarkeiten für Arbeitnehmer wurden durch die Rechtsprechung begleitend verschärft.
Der Mythos vom Fachkräftemangel wurde eindeutig mit Fakten als falsch aufgedeckt, sodass sporadisch nicht abzudeckender Bedarf den neuer Trend der „Absahner“ der Unternehmen zeigt (gab es früher auch, aber in wesentlich geringerem Ausmaß), die nicht mehr selbst ausbilden oder einfach nicht bereit sind, anständige Löhne zu zahlen. Deshalb auch die ablenkende Diskussion um die Fachkräfte aus dem Ausland. Wenn dann Stellen nicht besetzt werden (können), liegt es nicht an den „faulen“ Arbeitnehmern, sondern an den dreisten Stellenangeboten.
Sollten sie die kleine Aufzählung von mir bestreiten wollen oder dies gar als „alternativlos“ im Zuge der Globalisierung bezeichnen, dann kommen sie mal rüber damit. Dann wäre es angemessen, wenn Sie ihre Überzeugung mit Fakten unterlegt in einem eigenen Beitrag bringen. Dann hat es hoffentlich mal ein Ende mit den ständigen Ausweichstrategien der "Nichtantworten". Ihr letzter Absatz war demgemäß ziemlich dürftig für mich.
"Nichtantworten"? Die bekomme miestens ich hier geliefert. Nun gut ich will versuchen Ihnen zu erklären, wie sich dieses "noch-nie-so-gut-wie-heute" erklärt!
Ihrern Ausführungen entnehme ich, dass Sie es anfangs der 1980er Jahre besser fanden als heute. Hat was. Fand das auch eine tolle Zeit. Mich wundert aber, dass Sie einige Fakten des Gesamtbildes außer Acht lassen und mich wundert, dass gerade Sie das gut finden:
1. längerer Arbeitszeiten
2. viele Mütter waren nicht berufstätig
3. keine Kitas
4. Kalter Krieg und Wehrpflicht
5. Eiserner Vorhang - "DDR"
Nun zu Ihren Punkten:
1. Berufseinstieg schlechter bezahlt und häufiger in ungesicherten Beschäftigungsverhältnissen,
Das ist stark vom Beruf abhängig, haben Sie mal geschaut, was ein Lehrling im Bereich Metallbau heute bekommt? Beim zweiten Punkt pflichte ich Ihnen bei.
2. Das Risiko, seinen Job zu verlieren, hat sich erhöht,
Aber die Chance einen neuen zu finden auch.
3. Die Absicherung durch die Arbeitslosenversicherung hat sich gravierend verschlechtert (keine Wahl mehr nach Qualifikation),
In Klammern heißt was??
4. Die Abgabenlast und Zuzahlungen haben sich erhöht (dank einseitiger Kapitalentlastung),
Von welchen Abgaben sprechen Sie? Dem Soli - da ham'se Recht!
5. Die Belastungen im Beruf haben sich erhöht (Indikator psychische Krankheiten),
Ja mei. Das sit aber oft auch nur ne Modeerscheinung. Ich will's aber gar nicht verneidlichen, mag sein.
6. Die gesamte Rentenkonstellation hat sich stark verschlechtert (länger und weniger/ auch Berufs- und Erwerbsunfähigkeit, Streichung von Anerkennungszeiten),
Man sorge vor...
7. Die Zumutbarkeiten für Arbeitnehmer wurden durch die Rechtsprechung begleitend verschärft.
Das ist aber richtig, denn wer arbeiten kann (gesundheitlich), der sollte dies auch tun.
So und nun back to the 80s, da treffen wir dann viele meiner Helden: Reagan, Thatcher, Kohl und Strauß :-)...ich seh Sie aber schon im lila Halstuch oder ein Haus besetzen!
Punkt 1 - 5 geht teilweise an der Sache vorbei, wobei ich von einer unvollständigen Liste gesprochen hatte. Ausschließlich in der Metall- Elektro- und Druckindustrie wurde 1984 die 35-Stundenwoche eingeführt.
"Seit Mitte der 1990er Jahre ist die Wochenarbeitszeit in vielen Branchen – meist unter dem Stichwort „Rücknahme der Arbeitszeitverkürzung“ – wieder deutlich angestiegen." (WSI - Böckler-Institut). Abgesehen davon liegt die tatsächliche Arbeitszeit deutlich darüber und es wird teilweise (zunehmend) nicht einmal mehr bezahlt.
Punkt 2 und 3 gehören zusammen. Sicher für viele junge Frauen eine Verbesserung, gleichzeitig dürfte es auch einen steigenden Anteil dabei geben, die aufgrund schlechterer Familieneinkommen mehr oder weniger sich dazu gezwungen sehen (keine Diskussion darüber, ob aus reinen Konsumgründen nötig oder nicht, ist schließlich unser Systemmodell).
Punkt 4 und 5 sind den Arbeitnehmern vor 1989 von Vorteil gewesen, da das Kapital es sich (aus Systemgründen) nicht leisten konnte, sein wahres Gesicht zu zeigen. Das kam dann später. An der neuen Konfrontation, an die angestrebte Normalisierung von kriegerischen Mitteln, hat sich nichts verbessert, im Gegenteil sind wir mitverschuldet in chaotische und unkalkulierbarere Verhältnisse eingetreten, aber das ist keine zufällige Entwicklung und hat System. Davor hatten schon amerikanische Präsidenten gewarnt (Ursachen), die jetzt mal als unverdächtig gelten dürften.
Was den Jobverlust und die neue Stelle betrifft, das sehen Sie viel zu rosig. Unterhalten Sie sich mit Ingenieuren (auch mit denen mit Festanstellung) und Sie werden ihre Meinung ändern. Zudem ist es auch noch eine Altersfrage, was nun überhaupt nicht sein dürfte, in Verbindung mit der Rente mit 67 Jahren (neue Diskussion + X!). Wobei sich somit auch von der Seite her zeigt, was es tatsächlich ist, nämlich ein spezielles Rentenkürzungsprogramm. (Fragen Sie sich bei steigendem BIP mal, wo denn das Ergebnis verschwindet, jedenfalls nicht bei den Arbeitnehmern ankommt).
"In Klammern heißt", was früher noch richtig war (und auch ökonomisch heute immer noch!), dass ein Arbeitsloser bis auf gewisse Verdienstgrenzen quasi jeden Job annehmen muss, auch wenn das sein völliges Aus seiner bisherigen Möglichkeiten aufgrund überholter Qualifikation im Berufsumfeld bedeutet.
Abgabenlast? Sie enttäuschen mich, wenn Ihnen außer dem Soli (der auch in Ost bezahlt wird), nichts einfällt. Ich lasse die schlechte Einkommensentwicklung mal außen vor, aber es reicht mir schon die Verschlechterung bei den Krankenkassenbeiträgen und die Aufkündigung des Konsenses, das AN und AG gleiche Anteile bezahlen. Ferner ist noch die Belastung durch erhöhte indirekte Besteuerung und die sogenannte kalte Progression zu nennen.
Ihr Einwand mit „man sorge vor“ müsste normalerweise ein blaues Auge ergeben. Sie hätten noch Riestern bringen sollen, um das Maß voll zu machen. Diejenigen, die es benötigen, haben nicht die Knete. Und diejenigen, die es nicht oder weniger benötigen, belasten zusätzlich noch diejenigen, die auf gute Renten angewiesen sind (die dadurch geschwächt wurde aus umgelenkten Steuermitteln).
Gute Einkommen können vorsorgen. Reichtum lässt andere für sich arbeiten, natürlich die sicherste Vorsorge. Aber das wäre wieder eine Vorlage für eine ihrer Ismen-Schablonen.
Ein großes Vorurteil, wo immer das auch herkommt (ich habe da eine ziemlich sicher Vermutung, die sich sicher beweisen lässt), dass Menschen lieber nichts tun als arbeiten. Eine nützliche Behauptung, die jeder Grundlage entbehrt, solange es sich nicht um schlechte Arbeitsverhältnisse dreht.
Die Vorschlagsliste „ihrer Helden“ betrachte ich mal als Scherz.
"Brave" Bürger
>> Mhmm....wer sie halt zahlt, die unwichtige Petitesse... <<
Ja, wer zahlt sie denn jetzt, haben Sie Erkenntnisse, dass sie vom Sozialamt bezahlt wird?
>> Ich befürchte im Neid insgesamt. <<
Selbsterkenntnis?
>> Jawohl - die Nazikeule. Alle die anders denken sind - richtig - Nazis! Völlig aus dem Zusammenhang heraus, aber egal, was Ihnen nicht passt, muss braun sein. <<
Nun kriegen Sie sich mal wieder ein, das war doch nicht die Nazikeule. Ich wollte Ihnen nur an einem drastischen Beispiel klarmachen, was ich von „Beobachtungen“ ressentimentgeladener „braver“ Bürger halte.
>> Der Verweis auf den Holocaust reiht sich da schön ein. Das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte hat die schlimmste aller Ideologien, der Faschismus, zu verantworten. Was viele andere Ideologien allerdings nicht humaner macht. <<
Das waren nicht nur die Faschisten, auch Kapitalisten, Nationalisten, Chauvinisten waren dabei, große Teile des Bürgertums, der Beamtenschaft und viele „brave“ Normalbürger.
Übrigens, der grassierende Neoliberalismus ist auch eine Ideologie, da geht es nicht nur um Ökonomie, sondern um die ganze Gesellschaft.