Rückkehr der Verdammten

Syrien Für die US-Regierung sind entkrampfte Beziehungen mit Damaskus und Teheran kein Tabu mehr. Die große Anti-IS-Koalition wirkt Wunder
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2015
Ob Außenminister John Kerry ahnt, wen er demnächst so alles treffen wird?
Ob Außenminister John Kerry ahnt, wen er demnächst so alles treffen wird?

Foto: Fabrice Coffrini/AFP/Getty Images

Es kann sein, dass die USA einst zu viel versprochen und ihre Botschaft in Damaskus voreilig geschlossen haben. Man wollte erst zurückkehren, wenn der Diktator Bashar al-Assad gestürzt ist. Spätestens Ende 2011 würde es so weit sein, so die Propheten. Doch nun steigt der Fisch aus der Tiefe. Im März 2015, vier Jahre nach Ausbruch des Bürgerkrieges, regiert Syriens Präsident noch immer. Seine Armee hält gut die Hälfte des Staatsgebietes – den Küstenstreifen am Mittelmeer, das Dreieck zwischen Aleppo, Tadmur und Damaskus, dazu die Grenze zum Libanon. Das Regime wird von Alawiten, Schiiten, Christen und anderen Minderheiten, aber ebenso von reichen Sunniten gestützt. Der säkulare Staat, wie er bei Beginn des Bürgerkrieges