Schuss aus der Hüfte

Türkei Der Wunsch von Angela Merkel und Martin Schulz, die Beitrittsgespräche mit Ankara definitiv zu kappen, stößt in der EU auf verhaltene Abwehr
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Wendet sich die EU ab, werden auch viele Türken von Europa abgeschnitten sein
Wendet sich die EU ab, werden auch viele Türken von Europa abgeschnitten sein

Foto: Ozan Kose / AFP

Es scheint angebracht, sich einer Prophezeiung zu erinnern, wie sie der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger im Februar 2013 verbreitet hat: Ein deutscher Kanzler oder eine Kanzlerin „würden mit dem Kollegen aus Paris nach Ankara robben, um die Türkei zu bitten – Freunde kommt zu uns“. Seinerzeit konnte man freilich nicht ahnen und erst recht nicht wissen, wie sehr Staatschef Erdoğan seinem Amt in den kommenden Jahren eine nationalistische und despotische Aura geben würde. Andererseits war die geostrategische Exklusivität seines Landes stets über jeden Zweifel erhaben. Die Türkei verbindet als Landbrücke zwei Kontinente. Sie führt hinein in eine Region, zu der Syrien, der Irak, Iran, der Libanon, Jordanien und Israel ge