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Rechtsextremismus Nach dem Kapitol-Sturm wird lautstark ein „Angriff auf die Demokratie“ beklagt. Doch entsetzen sollte vielmehr, wie halbherzig sie verteidigt wird – auch in Deutschland
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Wie das Kapitol in Washington war das Reichstagsgebäude in Berlin nicht ausreichend geschützt, obwohl absehbar war, was heraufzog
Wie das Kapitol in Washington war das Reichstagsgebäude in Berlin nicht ausreichend geschützt, obwohl absehbar war, was heraufzog

Foto: Omer Messinger/Getty Images

Was passiert, wenn eine Demokratie an dem scheitert, was sie sich als Kernkompetenz zugute hält, nämlich Wahlen zu veranstalten, diese vor Störungen zu schützen und den Siegern die gewonnene Regierungsmacht zu sichern? Ist sie dann tot? Schwer erschüttert und diskreditiert auf jeden Fall.

In den Augen ihrer Anhänger verliert sie unweigerlich an Vertrauen und muss Schäden hinnehmen, die einer Kernschmelze gleichkommen. In den USA hat die Demokratie den Kampf gegen den Kapitalismus schon lange verloren, genau genommen von Anfang an, nun mehr und mehr auch den gegen Rechtsradikale und Nationalisten, gegen die gewalttätige antirepublikanische Anmaßung und den Zerstörungswillen eines Präsidenten, der wie kein anderer die Verfassung zu sch