Sich stets treu geblieben

Erinnerung Mit Egon Bahr verliert die SPD ihren profiliertesten und originellsten Sicherheitsexperten, der von kleinen Schritten mehr hielt als von großen Reden
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"Er hat sich bemüht."
"Er hat sich bemüht."

Bild: Imago/Gerhard Leber

Egon Bahr blieb sich bis zuletzt treu, weil er als Außen- und Sicherheitspolitiker stets auf Realpolitik bedacht war. Dies hatte zur Folge, dass er sich von seiner eigenen Partei mehr und mehr entfernen musste. Was ihm nicht leichtgefallen sein dürfte.

Die SPD-Spitze hörte nicht gern oder gar nicht auf ihn, wenn er – wie auch die Altkanzler Helmut Schmidt und Gerhard Schröder – davor warnte, man dürfte das Verhältnis zu Russland nicht über Gebühr belasten und den bilateralen Beziehungen möglicherweise irreversible Schäden zufügen. Sein Credo lautete, eine Verständigung und ein versöhnlicher Umgang mit Moskau sind notwendig, will Europa nicht erneut einem Zustand verfallen, der an die Zeit des Kalten Krieges und der