Stabil heißt nicht legitim

Euro Den deutsch-französischen Gipfel beschäftigt die gebotene Reform der Eurozone, doch deutet das auf keine "Macronisierung" des bilateralen Verhältnisses hin
Exklusiv für Abonnent:innen
An bekennender Symbolik fehlt es nicht
An bekennender Symbolik fehlt es nicht

Foto: Pascal Le Segretain / Getty Images

Der Zeitpunkt wirkt geschickt gewählt, auch wenn die zeitliche Abfolge von deutsch-französischem Gipfel an diesem 19. Januar und SPD-Sonderparteitag zwei Tage später dem Zufall geschuldet ist. Die Koinzidenz bedient eine Kausalität, die wie folgt zu buchstabieren wäre: Wenn sich Angela Merkel und Emmanuel Macron zur Reanimation einer kränkelnden EU die Hände reichen und einen Aufbruch verkünden, kann das eigentlich nur noch die SPD verderben. Verwerfen deren Delegierte am Wochenende in Bonn eine Koalition mit CDU und CSU, schadet das dem deutsch-französischem Handlungsvermögen zur Erneuerung Europas. Es wird weiter aufgeschoben, was sich schon zu lange verzögert hat, so der Eindruck, den man für gerechtfertigt halten könnte.

S