Steinmeier ungewohnt laut

NATO Vehemente Kritik am westlichen Bündnis gehört gewöhnlich nicht zum Repertoire bundesdeutscher Außenminister. Wenn es dazu kommt, muss schon viel schief laufen
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Das gerade in Polen abgehaltene NATO-Manöver "Anaconda"
Das gerade in Polen abgehaltene NATO-Manöver "Anaconda"

Foto: AFP

Seit die Ukraine-Krise das Verhältnis zu Russland belastet, hat sich Frank-Walter Steinmeier noch nie zu einem solchen Ausbruch aus dem Geschirr westlicher Politik durchgerungen. Der deutsche Außenminister verhandelt zwar seit geraumer Zeit im Normandie-Format (Deutschland, Frankreich, Russland, Ukraine) regelmäßig mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow, aber ohne nennenswerten Ertrag. Welche Gründe dafür von Belang sein könnten, lässt sich nun dem Steinmeier-Interview in der Bild am Sonntag entnehmen: „lautes Säbelrasseln und Kriegsgeheul“, das die Lage weiter anheize. Und weiter: „Wer glaubt, mit symbolischen Panzerparaden an der Ostgrenze des Bündnisses mehr Sicherheit zu schaffen, der irrt. Wir sind gut be