Strafgericht des Westens

Boykott Mehrere afrikanische Staaten, die dem Internationalen Gerichtshof ICC beigetreten sind, haben gedroht, diesen zu verlassen. Sie stört die Einseitigkeit der Anklagen
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Erinnerung an bessere Tage, damals noch als kenianischer Finanzminister verfolgt Uhuru Kenyatta ein Hearing des ICC in Den Haag
Erinnerung an bessere Tage, damals noch als kenianischer Finanzminister verfolgt Uhuru Kenyatta ein Hearing des ICC in Den Haag

Foto: Bas Czerwinski / Pool / AFP

Das ist ein Schlag ins Kontor, aus dem eine Krise der internationalen Rechtsprechung werden kann. Erschüttert ist das Dasein des International Criminal Court (ICC) auf jeden Fall, wenn eine Mehrheit der Staaten Afrikas damit droht, die Mitarbeit zu stornieren, wie das am Wochenende ein Sondergipfel der Afrikanischen Union (AU) in Addis Abeba avisiert hat. Käme es dazu, könnten Ermittler, Ankläger und Richter in Den Haag bald mit leeren Händen dastehen. Ihnen würden nicht die Fälle ausgehen, wohl aber die dazu gehörenden Angeklagten fehlen. Wer vor dem ICC angeklagt wurde, seit dieses Tribunal durch das Rom-Statut von 1998 entstand, kam aus Afrika. Nur aus Afrika.

Die Zeichen sind da und das mehr als zu viel. Es begann am 9. November 2006 mit einer er