Totgesagte verhandeln entspannter

Syrien-Konferenz Auch wenn dem Westen die Einsicht schwer fällt, derzeit kann nur Präsident Assad eine Irakisierung des Konflikts aufhalten. Die Kriegsbalance hat sich verändert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2014
Ein syrischer Oppostitionskämpfer in einem zerstörten Haus in Ras al-Ain
Ein syrischer Oppostitionskämpfer in einem zerstörten Haus in Ras al-Ain

Foto: Bulent Kilic/ AFP/ Getty Images

Was man schwächen will, sollte man stärken. Was man stürzen will, muss man erhöhen – dieses dialektische oder machiavellistische Prinzip täte der internationalen Syrien-Diplomatie zuweilen gut. Verboten hat es ihr niemand, wie auch? Dazu würde freilich ein entspannter und alles andere als ein moralisierender oder ideologisierter Umgang mit dem syrischen Präsidenten Bashar al-Assad gebraucht.

Davon allerdings war absolut nichts zu spüren, als im Juni 2012 – 15 Monate nach Ausbruch des Bürgerkrieges – eine erste internationale Syrien-Konferenz (Genf I) einberufen wurde. Kofi Annan, damals UN-Syrien-Emissär, hatte die Außenminister der fünf UN-Vetomächte, der Türkei und einiger arabischer Staaten nach Genf